Besuch der renaturierten Hase

Am 19.12.01 machte Wippingen.de auf eine Fernsehsendung des NDR über die Renaturierung der Hase aufmerksam. Vor einigen Tagen wurde diese Sendung wiederholt und hat mich und meinen Sohn veranlasst, uns dieses Gebiet anzusehen.

Obwohl wir nur einen sehr kleinen Ausschnitt des besagten Areals gesehen haben, waren wir sehr beeindruckt von der Vielfalt der hier siedelnden Tierarten Schwäne, Blässhuhn, Wildgänse, verschiedene Entenarten, Bachstelze, Fasane, Hasen, uni nur einige zu nennen. Jede Menge in den Schlick eingegrabener Fährten der verschiedensten Tiere regten dazu an, unter die Fährtensucher und Fährtenleser zu gehen.

Es versteht sich von selbst, dass es nicht möglich ist, mit dem Auto ist dieses geschützte Gebiet einzudringen. Als Eindringlinge kamen wir uns trotzdem vor, als wir die rutschigen Wanderwege am Wasser entlang gingen und dabei unbeabsichtigt einige Vögel aufscheuchten. Die zu Fuß zugänglichen Stellen hatte uns ein freundlicher Anwohner gezeigt, der sich glücklich schätzte, in der Nähe dieses einzigartigen Biotops zu wohnen. Der Mann teilte uns mit, dass die Renaturierung noch längst nicht abgeschlossen ist und dass große Teile des Schutzgebiets für den Menschen tabu sind, so dass Eisvogel, Reiher, Biber und Fischotter sich hier heimisch fühlen.

Die benötigte Fläche wurde vom NABU aufgekauft und seit ca. 8 Jahren mit öffentlicher Unterstützung zu einem Biotop umgewandelt. Zuvor waren Teile der Hase hier kanalisiert und die Ufer mit Deichen abgesichert, um das Umland vor Überflutung zu schützen und als Ackerland brauchbar zu machen. Diese Entwicklung wieder rückgängig zu machen, Deiche also zu schleifen und Äcker zu überfluten, war eine der vordringlichsten Aufgaben bei der Renaturierung.

Während der Besichtigung erinnerte ich mich wehmütig an Gegenden in und um Wippingen, die vor ca. 30 bis 40 Jahren ebenfalls sehr idyllisch waren und für eine große Anzahl von Tieren und Pflanzen eine Heimat boten. Beispielhaft nenne ich die Beke, die früher ein sich in vielen Windungen schlängelnder und von Büschen und Bäumen umsäumter kleiner lebendiger Bach war. Ich erinnere mich gut, wie wir Kinder, teils mit Angel, teils mit Kartoffelkorb bestückt öfters "Blaier" aus der Beke fischten, immerhin genug, um davon ein leckeres Mittagessen zubereiten zu können. Und wenn wir abends im Sommer die Kühe von der Weide holten, war deren erster Weg zu der natürlichen Tränke im Bach. Natürlich war der Weg an der Beke nicht zugepflastert, sondern einfach ein Weg aus hellem Sand. Von all dem ist heute nichts mehr zu erkennen. Die Beke erinnert mich eher an einen Abflusskanal als an einen Bach. Wirklich jammerschade. Aber wer weiß, vielleicht kauft der NABU ja mal ein paar Flächen auf.


Wie auch immer: Ein Besuch der Hase lohnt sich auf jeden Fall..

Maria Deters

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