Gedenkkreuz erinnert an englische Flieger

Gedenkkreuz erinnert an englische Flieger

Bomber stürzte im Herbst 1943 nach Beschuss durch deutschen Abfangjäger bei Wippingen ab

Foto aus der Ems-Zeitung vom 26.03.2004

Wippingen (WS) Am 28. September 1943, kurz nach Mitternacht, stürzte ein englischer Bomber mit seiner Besatzung im Wippinger Ortsteil Harpel in den morastigen Boden des Flurstücks „Sandheide". Nach über 60 Jahren wurde zum Gedenken an die tödlich verunglückten Soldaten in der Nähe der Absturzstelle ein Kreuz angebracht.

Als der Wippinger Bauer Johann Tangen von der Tätigkeit der Vermisstensuchgruppe „IKARUS" erfuhr, die nach abgestürzten Flugzeugen und verschollenen Soldaten des Zweiten Weltkrieges forscht, erinnerte er sich an das Ereignis in der Septembernacht im Jahr 1943. Er selbst hatte die rauchenden Trümmer des englischen Bombers gesehen. Tangen berichtete den Mitgliedern der „IKARUS" Gruppe in Lingen von seinem Wissen um das damalige Ereignis.

Die ehrenamtlichen Ermittler, Joachim Eickhoff und Reinhard Bojer, nahmen sich des Vorfalls an und fanden Folgendes heraus: Der britische Bomber eine Handley Page „Halifax" II der Royal Air Force war am 27. September in Ostengland gestartet. An Bord befanden sich sieben Soldaten im Alter von 19 bis 22 Jahren. Das Flugzeug befand sich vermutlich auf einem Feindflug in Richtung Hannover.

Gegen Mitternacht wurde der Bomber von einem deutschen Nachtjäger über Lathen Rupennest beschossen, und das Flugzeug stürzte in der Bauernschaft Harpel ab. Die sieben Besatzungsmitglieder kamen bei dem Absturz in der brennenden Maschine ums Leben. Die Soldaten wurden zunächst auf dem Wippinger Friedhof bestattet und nach Ende des Krieges auf den britischen Reichswaldfriedhof bei Kleve umgebettet.

Der heute 71 jährige Johann Tangen erinnert sich noch genau an das nächtliche Drama: „Ich war damals zehn Jahre alt und musste am Morgen nach dem Absturz mit meinem Vater auf einem nahe gelegenen Acker Kartoffeln sammeln. Soldaten der deutschen Luftbergungstruppe bewachten die Absturzstelle und ließen niemanden an das rauchende Wrack heran".

Zum Gedenken an die gefallenen britischen Soldaten brachten Johann Tangen, Joachim Eickhoff und Reinhard Bojer in der Nähe der Absturzstelle an einem Baum ein Mahnkreuz an. Auf einer Metalltafel sind die Namen und das Alter der Flieger eingraviert.

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