Vier Dersumer Mastställe besitzen keine Filteranlagen  |Ems-Zeitung vom 11.03.05

Vier Dersumer Mastställe besitzen keine Filteranlagen

Von Hermann-Josef Mammes
Dersum/Meppen
Seit Ende vergangenen Jahres betreibt das niederländische Unternehmen Geflügelzucht NLG GmbH insgesamt acht Hähnchenmastställe in Dersum. Vier Ställe werden am Wochenende bis auf Weiteres geschlossen.


Dies teilte gestern auf Anfrage unserer Zeitung der Landkreis Emsland mit. Die in 2004 errichteten vier Ställe besäßen überhaupt keine Filteranlagen. Zudem ergänzte Pressesprecher Dieter Sturm, dass auch der fünfte neu errichtete Stall zwar eine Filteranlage besitze, diese aber nicht dem Bauantrag entspreche.
Insgesamt besteht das Areal aus acht Ställen mit insgesamt 259200 Hähnchen. Bereits vor einigen Wochen hatte Hubert Brand von der Interessengemeinschaft "Contra Geflügelmastställe" in einem Zeitungsartikel moniert: "Es stinkt jetzt sogar mitten im Dorf."

Sturm erläuterte die Streitigkeiten zwischen dem Landkreis als Genehmigungsbehörde und der Firma mit Sitz in Emlichheim: "Wir haben dem Betreiber bereits am 8. Dezember vergangenen Jahres eine Stilllegungsverfügung zugestellt." Das Unternehmen habe diese Anordnung einfach in den Wind geschlagen und kräftig weiter Küken eingestallt.

In den folgenden Wochen drohte der Kreis dann der Geflügelzucht NLG GmbH mehrfach Zwangsgelder in fünfstelliger Höhe an. Auch dies konnte den niederländischen Unternehmer nicht daran hindern, erneut einzustallen.

Anfang Februar teilte der Landkreis Emsland dem Betrieb dann mit, dass die vier Ställe ohne Filteranlagen versiegelt und stillgelegt würden.

Erst jetzt habe sich das Unternehmen gerührt und ein "Schlichtungsgespräch" vor dem Verwaltungsgericht Osnabrück vorgeschlagen. Dieses fand jetzt statt. Vor Gericht versprach der Betreiber nach der Ausstallung Ende dieser Woche vorerst keine neuen Küken zu mästen. Dies betrifft die vier Ställe ohne Filteranlagen.

"Bevor er diese Ställe wieder in Betreib nehmen darf, muss er sie mit den geforderten Filtern nachrüsten", ergänzte der Pressesprecher des Landkreises. Zudem will die Kreisverwaltung das schwarze Schaf unter den Geflügelmästern besonders im Auge behalten und "intensiv kontrollieren". Weiterhin habe der Betreiber ein saftiges Bußgeld zu zahlen.

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