BASF: Jetzt auch
Speisekartoffeln im Genversuch
Neue Tests auf Feld bei Werpeloh
Werpeloh Nach den
Versuchen mit gentechnisch veränderten Stärkekartoffeln zur Optimierung der
Stärkeproduktion in 2005 auf einem Feld bei Werpeloh will BASF Plant Science im
Frühjahr Freilandversuche mit Pflanzen durchführen, die eine erhöhte Resistenz
gegen Kraut‑ und Knollenfäule aufweisen. Dabei sollen auch
Speisekartoffeln zum Einsatz kommen.
Die
besondere Widerstandsfähigkeit der Pflanzkartoffeln wurde biotechnologisch
durch den Einbau von Genen einer mexikanischen Wildkartoffel erreicht, die
sich als besonders resistent gegen die Fäulnisbildung erwiesen hat. Da die
Wildkartoffel selber jedoch sehr klein ist, kann sie nach Darstellung der BASF
wirtschaftlich nicht genutzt werden. Deswegen habe man die Resistenzgene mit
dem Schutzmechanismus auf Kartoffeln übertragen, die durch eine ausreichende
Größe im kommerziellen Anbau einsetzbar seien.
Zur
Einbeziehung von Speisekartoffeln in die Versuche sagte Firmensprecherin Anja
Klatt: „Kraut‑ und Knollenfäule ist sowohl bei Speise‑ als auch bei
Stärkekartoffeln ein großes Problem. Wir schließen keinen der Bereiche
aus."
Außer am
Standort Werpeloh sollen Tests in Bayern, Mecklenburg‑Vorpommern und
Sachsen‑Anhalt durchgeführt werden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit hatte zuvor eine Genehmigung der Freisetzungen bis
ins Jahr 2010 erteilt und Auflagen verfügt. So soll unter anderem zur
Isolierung der gentechnisch veränderten Kartoffeln ein Abstand von zehn Metern
zu anderen landwirtschaftlichen Flächen eingehalten werden. Weitere Details
sind dem Genehmigungsantrag und weiteren Unterlagen zu entnehmen, die für den
Standort Werpeloh bis zum 22. Februar im Rathaus der Samtgemeinde Sögel ausliegen.
Einwendungen gegen die Freisetzungen können bis zum 20. April vorgebracht
werden.
BASF
wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass im vergangenen Jahr bereits in
Schweden Freilandversuche mit entsprechenden Kartoffeln durchgeführt wurden,
die erfolgreich verlaufen seien.