Neue OZ online - 08.07.2007, 15:20 Uhr                drucken | Fenster schließen

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Ressort / Ausgabe: Ems-Zeitung
Veröffentlicht am: 07.07.2007
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Bürgerprotest jetzt grenzüberschreitend
hh Dörpen.

Die Bürgerinitiative "Kein Kohlekraftwerk in Dörpen" will in den kommenden Wochen ihre Aktivitäten verstärken. Geplant sind in Dörpen unter anderem ein Rockkonzert und eine Demonstration.

Nikolaus Schütte zur Wick, der den Widerstand gegen das Kraftwerk in den vergangenen Wochen maßgeblich organisiert hat: "Wir haben bereits rund hundert Mitstreiter gegen das Kraftwerk und freuen uns, dass sich auch Gegner aus den Niederlanden mit engagieren."

Am Donnerstagabend trafen sich die Gegner vor dem Rathaus in Dörpen, um mit der Verteilung von Flugblättern zu beginnen. Sie betonten, dass aus ihrer Sicht erneuerbare Energiequellen und die Kraft-Wärme-Kopplung genügend Alternativen zu einem Steinkohlekraftwerk bieten würden, sodass "niemand Sorge haben muss, dass eines Tages die Lichter ausgehen könnten". Auch das Arbeitsplatzargument ließen die Teilnehmer nicht gelten. Schütte zur Wick: "Im Gegenteil: Das Projekt gefährdet die Arbeitsplätze in der aufkeimenden Tourismusbranche und bietet auch für Nordland keinen Mehrwert."

Die offizielle Gründung der Bürgerinitiative ist für den 4. September um 20 Uhr in der Gaststätte Westhus in Dörpen terminiert. Schütte zur Wick: "Bis dahin soll eine eigene Satzung entwickelt werden." Der Grünen-Landtagskandidat kündigte an, dass er für eine Sprecherfunktion nicht zur Verfügung stehe. "Es ist wichtig, dass deutlich wird, dass der Protest gegen den geplanten Klimakiller parteiübergreifend ist."

Schütte zur Wick rief zudem alle Gegner des Kraftwerkes auf, an der Umweltausschusssitzung des Kreistages am Montag, 9. Juli, ab 15 Uhr in der Aula der Berufsbildenden Schulen Meppen teilzunehmen. "Wir als Grüne werden die Herausnahme des Großkraftwerkes aus dem Landesraumordnungsprogramm beantragen, denn die Verankerung in diesem Plan ermöglicht den Planern eine Realisierung des Projektes unter verringerter Bürgerbeteiligung." ez-bi-foto-klein.jpg (3986 Byte)

Damit bis zur Gründung der Initiative nach den Sommerferien die Zeit genutzt werden könne, hätten sich Bürger aus dem Altkreis bereit erklärt, als Ansprechpartner zu dienen: Günter Buss, Petra Dallmann (beide Papenburg), Franz Schmitz (Renkenberge), Heinz Overberg, Inge und Robert Stemmer (Neulehe), Bernd Albers, Bernd Hahnenkamp (Werlte), Hermann Bruns (Ahlen/Kluse), Dr. Monika Niermann (Kluse), Hubert Rolfes, Andrea Behrens (Lathen), Reinhard Ahrens, Inge Trey (Lehe), Jan Deters-Meissner (Wippingen), Johann Kruth, Carsten Römer (Dörpen), Ludger Hömmen-Albers (Neubörger), Frits Friederich (Walchum), Günter Korten (Surwold), Helga Bahlmann (Sögel), Christoph Specker (Rhede), Christian Wilken (Lorup) und im niederländischen Vlagtwedde Eggo Achterof und Rolfien Nieborg.

Zudem werde die Bürgerinitiative laut Schütte zur Wick in den nächsten Tagen eine Homepage unter "www.energie-dörpen.de" freischalten. Dort sollen dann aktuelle Informationen über den Widerstand gegen das geplante Kraftwerk veröffentlicht werden.

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