Ems-Zeitung vom 20.02.2008

 

Kraftwerk: SPD fordert Rechtsgutachten

Vereinbarungen im Kaufvertrag mit dem Investor sollen auf den Prüfstand

gs Dörpen. In der Diskussion um das geplante Steinkohlekraftwerk in Dörpen fordert die SPD-Fraktion im Rat der Gemeinde die Erstellung eines Rechtsgutachtens.
Wie Fraktionsvorsitzender Heinz Schulte gegenüber unserer Zeitung mitteilte, sollen die im Grundstückskaufvertrag zwischen der Gemeinde und dem Investor insbesondere zu den Themen Kraft-Wärme-Kopplung und Schadstoffausstoß festgehaltenen Vereinbarungen von unabhängiger Seite juristisch auf den Prüfstand gestellt werden. Die Ergebnisse dieses Gutachtens sollten den Bürgern in einer öffentlichen Veranstaltung mitgeteilt werden. „Wir wollen wissen, inwieweit diese Vereinbarungen über gesetzliche Vorgaben hinausgehen“, erklärte Schulte. „Wenn dieses Kraftwerk gebaut wird, ist es aus unserer Sicht beispielsweise wichtig, dass die Minimierung des Schadstoffausstoßes entsprechend dem technisch Möglichen nicht nur vereinbart, sondern später auch tatsächlich umgesetzt wird.“

Grundsätzlich hätte die Gemeinde dem Investor, der Schweizer BKW FMB Energie AG, schon vor Abschluss des Grundstückskaufvertrags klare Vorgaben machen beziehungsweise konkrete Bedingungen stellen sollen, meint die SPD. Aus ihrer Sicht wurde „die Chance, frühzeitig etwas festzuschreiben, vertan“. Dem Investor als Kommune Vorgaben zu machen sei im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ungleich schwieriger, stellte Schulte fest.
Klar spricht sich die SPD-Fraktion außerdem für eine Bürgerbefragung aus. Schulte: „Um eine größtmögliche Öffentlichkeitsbeteiligung herzustellen, sollte die Gemeinde die Möglichkeit einer solchen Befragung nutzen und sich nicht davor verstecken.“

An diesem Samstag, 23. Februar, lädt die SPD-Fraktion alle Interessierten zu einer Wanderung zum geplanten Kraftwerksstandort im Industriegebiet am Küstenkanal ein. Treffpunkt ist um 15 Uhr an der Küstenkanalbrücke in Dörpen-Haar.