Kulturboykott: Dümmer geht immer

Im belgischen Gent wurden die Münchener Philharmoniker wegen ihres israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Festival ausgeladen. Der habe sich nicht von der israelischen Regierung distanziert, lautete die Begründung. So weit. So dumm. Shani ist Musiker und nicht Vertreter der israelischen Armee. Der Protest gegen diese Ausladung ist somit gerechtfertigt.

Nicht gerechtfertigt sind aber die Krokodilstränen, die die Presse (so die NOZ) und Regierungspolitiker vergießen. Denn die Forderung, sich von etwas zu distanzieren, hat sich schon längst eingebürgert, wenn es gegen die geht, die gegen das Verhungernlassen in Gaza protestieren. Auch zuvor wurden in Deutschland und der EU schon alle Register gezogen, um Protest gegen den israelischen Gaza-Feldzug zu ersticken.

Die Vereinigten Staaten von Amerika verhängten Sanktionen gegen Francesca Albanese, UN-Sonderberichterstatterin für die Menschenrechtssituation in den besetzten palästinensischen Gebieten. Für ihre öffentlichen Auftritte in Deutschland wurden den Veranstaltern Räumlichkeiten entzogen. Palästina-Solidaritätsgruppen in Großbritannien und Deutschland wurden verboten. Es gab Entlassungen, wenn jemand den Palästinenserschal trug. Der Slogan „From the River to the Sea“ führte zu Verhaftungen von Demonstranten, strafrechtlichen Verfolgungen und Durchsuchungen von Büros. Der deutsche Journalist Hüseyin Doğru wurde wegen seiner palästinasolidarischen Artikel sogar von der EU sanktioniert. Jede Kritik an der israelischen Politik wird pauschal als antisemitisch verurteilt ohne auf den Inhalt der Kritik einzugehen, sogar wenn sie von jüdischen Organisationen kommt.

Und zuvor nach Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 wurde die russische Opernsängerin Anna Netrebko von vielen Operhäusern ausgeladen, auch vom Münchener Opernhaus, weil sie sich nicht von der russischen Regierung distanzieren wollte.

Und davor während der Corona-Epidemie dasselbe: Alle Künstler, die sich nicht aktiv für Grundrechtseinschränkungen in Folge der Anti-Corona-Maßnahmen aussprachen, wurden von deutschen öffentlichen Einrichtungen, von der deutschen Presse und vom deutschen Fernsehen boykottiert.

Und jetzt ist es einmal (in Gent) umgekehrt und die, die oben beschriebene Boykotts und Repressionen ohne Bedenken unterstützten, heulen auf. Jetzt auf einmal verteidigen sie die Freiheit der Kunst, jetzt auf einmal gibt es keine einfachen Antworten auf die israelische Politik, jetzt wird das Erzwingen moralischer Eindeutigkeit beklagt und der Hass auf die Gegenseite (sprich Antisemitismus).

Und natürlich ist das alles richtig und doch so vollständig verlogen, weil umgekehrt genau dieselbe Praxis erfolgt, aber mit der Staatsmacht und der Medienmacht im Rücken.

Natürlich ist der Aufruf zum Israel-Boykott durch die BDS-Kampagne, die sich an den Boykottaktionen gegen die Apartheit in Südafrika orientiert, genauso falsch, wie die gesamte Sanktionspolitik, insbesondere der Nato und der EU, die derzeit das Verhältnis zwischen den Staaten der Welt vergiftet. Nur ist die BDS-Kampagne eine private Meinungsäußerung; die Sanktionen der EU und der Nato sind Realität. Jetzt hat der irische Rundfunk angekündigt, Irland werde nicht am Eurovision Song Contest in Wien teilnehmen, wenn Israel einen Vertreter sende. Die Idiotie geht also weiter.

Weder die Shani-Ausladung, noch die Ankündigung des irischen Senders, noch die BDS-Kampagne ändern irgendetwas an der Situation in Gaza. Aber sie sorgen dafür, die, die schon lange die öffentliche Diskussion durch Repressionen gegen Künstler einschränken, auch noch zu rechtfertigen. [jdm]

Warum Frieden im Ukrainekrieg so schwer ist

Ein Kompromiss ist zwei Niederlagen auf einmal… Elmar Kupke (1942 - 2018), deutscher Aphoristiker

Charles de Gaulle

Es wird nie mehr gelogen als vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd." – Dieser Ausspruch stammt nicht von Otto von Bismarck, wie öfter zu lesen ist, sondern von dem Wittener Abgeordneten Louis Berger, den er um 1879 im Parlament des Deutschen Kaiserreichs getan haben soll. Er hat bis heute Gültigkeit, wenn man die aktuelle Berichterstattung zum Ukrainekrieg verfolgt. Er gilt nicht nur für die russische Propaganda, sondern teilweise auch für die Darstellung der Geschehnisse vor und während des Krieges in unseren Medien. In Hinblick auf einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen bringt jedoch das Beharren auf die eigene Sichtweise nicht weiter, wie die bisher vergeblichen Versuche, zu Verhandlungen zu kommen, zeigen. Wie es nur gehen kann, zeigt der Algerienkrieg der Franzosen (1954-1962).

Der Krieg zwischen der französischen Armee und der algerischen Widerstandsbewegung F.L.N. war im 4. Jahr, als die kriegsmüden Franzosen ihren Kriegshelden von einst, Charles de Gaulle, zum Ministerpräsidenten wählten. In seiner berühmten Rede von Constantine stellte er seinen Plan zu mehr sozialer Gerechtigkeit in Algerien vor und rief den Menschen zu: Warum zerstören? Es ist unsere Pflicht aufzubauen. Warum hassen? Wir müssen zusammenarbeiten.

Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, amnestierte De Gaulle in den folgenden Wochen tausende von gefangenen F.L.N. Kämpfern. Todesurteile wurden aufgehoben. In einer Pressekonferenz am 23. Oktober machte er sein berühmtes Friedensangebot an die Kämpfer der F.L.N., den Frieden der Mutigen (paix des braves):

Ich sage hier unmissverständlich, dass die meisten Männer des Aufstandes mutig gekämpft haben. Lasst endlich den Frieden der Mutigen zu, und ich bin sicher, dass aller Hass weichen und verschwinden wird. Was bedeutet das konkret? Es ist ganz einfach: Wo immer sie in Kampfeinheiten organisiert stehen, sollen ihre Vorgesetzten mit dem französischen Militärkommandos Kontakt aufnehmen. Die alte Kriegers Tradition, die von je her galt, um die Waffen zum Schweigen zu bringen, war, die weiße Fahne des Waffenstillstands zu schwenken. Und ich antworte darauf, dass dann alle Kämpfer ehrenhaft empfangen und behandelt werden. (auszugsweise Übersetzung aus Allistair Hornes Buch "A savage War of Peace")

Paix des braves hatte De Gaulle sein Friedensangebot genannt. Es war nicht nur an die Rebellen gerichtet, sondern auch an seine eigenen Landsleute. Mut zum Frieden zu haben heißt nämlich zuallererst, altes Denken über Bord werfen. Während eines Krieges, in dem (von beiden Seiten!) gefoltert und Zivilbevölkerung mit Napalm bombardiert wurde, altes Denken aufzugeben, ist schier unmöglich, wie die folgenden Jahre bis zum Kriegsende 1962 zeigten. Die F.L.N. genauso wie die europäischen Bewohner Algeriens bekämpften seinen Plan mit noch mehr Terror. Es gab sogar einen Putschversuch französischer Generäle und einen Attentatsversuch durch einen französischen Offizier, der später vor Gericht gestellt und hingerichtet wurde. Am Ende erreichte de Gaulle, dass das französische Parlament der Unabhängigkeit Algeriens zustimmte, womit der Krieg endlich zu einem Ende kam. Er hatte ca. eine Millionen Menschen das Leben gekostet. Eine Strafverfolgung wegen Kriegsverbrechen gab es weder in Algerien noch in Frankreich. Im Abkommen von Evian 1962 zwischen der französischen Regierung und der provisorischen Regierung Algeriens einigte man sich u.a. auf Straffreiheit für alle Kombattanten. Was blieb, war die historische und gesellschaftliche Aufarbeitung in beiden Ländern, und die kann nur in der Selbstbetrachtung nachhaltig sein. – Wie die Zeiten sich geändert haben.

Im Ukrainekrieg (wie in allen Kriegen nach 1990, die von westlichen Nationen geführt wurden) gibt es den Bösen und die Guten. Unbenommen der geopolitischen Interessen der Amerikaner und der Bündnistreue der Europäer beteuert man immer wieder den Anspruch, Moral und Recht zu verteidigen. In diesem Sinne unterstützt man die Ukraine nicht nur, ihren Verteidigungskrieg zu führen, sondern besteht sogar auf die Fortführung des Krieges, sollten der eigenen Anspruch nicht erfüllt werden. Man verhindert damit eine Verhandlungslösung, die Tausenden von ukrainischen und russischen Soldaten den Opfertod ersparen könnte. Der Hass, der sich schon jetzt in beiden Völkern angestaut hat, wird weiter angefacht. Frieden und Versöhnung rücken noch weiter in die Ferne. Egal, wer diesen Waffengang „gewinnt“, der Grundstein für den nächsten Krieg wird damit gelegt.

Wenn der Westen es mit seinen Werten der Humanität ernst meint, muss er jetzt verhandeln, und zwar bedingungslos. Für solche Verhandlungen eine NATO-Streitmacht als Sicherheitsgarantie für die Ukraine im Land vorzusehen, ist absurd. Sie würde de facto einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine gleichkommen. Genau die wollte Herr Putin doch verhindern, als er seine Armee in die Ukraine einmarschieren ließ. Wenn Soldaten in die Ukraine geschickt werden sollen, um den Frieden zu sichern, dann können es nur Blauhelme der UNO sein. Sie sollten in festgelegten entmilitarisierten Regionen stationiert werden, um die Armeen der Kriegsparteien voneinander zu trennen. Die dürfen auf keinen Fall aus NATO-Staaten kommen. Um die Führungspersonen der Ukraine und Russland dafür zu gewinnen, gilt es vorher, bei ihnen die Einsicht zu wecken, dass nur ein Kompromiss ihren Interessen am ehesten dient. Dazu bräuchte man jetzt Mediatoren, die beide Seiten als vertrauenswürdig erachten. Sie könnten den Kontrahenten klar machen, dass ein Kompromiss keine Niederlage ist, wenn man die Zukunft ihrer Völker an die erste Stelle stellt, wie Charles de Gaulle es getan hat. Bleibt abzuwarten, ob die beteiligten Führungspersonen solch staatsmännische Qualitäten haben, wie der französische Ministerpräsident im Algerienkrieg. Für die Ukraine, Russland und Europa wäre es zu wünschen. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]

Krautrock-Legenden live in Börger: „Jane“ und „Fargo“ am 13.09.25 im Gemeinde- und Kulturzentrum

Ein besonderer Abend für alle Rockmusikfans kündigt sich an: Am Samstag, den 13. September 2025, bringt der Kulturverein Pro Börger e.V. zwei legendäre deutsche Rockbands auf die Bühne des Gemeinde- und Kulturzentrums Börger – Werner Nadolnys Jane und Fargo. Ein Live-Event, das ganz im Zeichen des klassischen Rock steht und den Geist der Siebziger in die Gegenwart transportiert.

Nur wenige deutsche Krautrockbands genießen einen ähnlichen Kultstatus wie Jane aus Hannover. Mit ihrer unverwechselbaren Mischung aus kernigem Rock, sphärischen Orgelklängen und geheimnisvollen Texten prägte die Band maßgeblich die Musikszene der 1970er-Jahre. Über eine Million verkaufte Tonträger zwischen 1972 und 1982 sprechen eine klare Sprache. Alben wie Together (1972), Here We Are (1973) oder Live At Home (1976) gelten heute als Meilensteine deutscher Rockgeschichte.

Nach dem Tod des Gründungsmitglieds und Hauptkomponisten Werner Nadolny im Jahr 2023 führt Bassist und Sänger Rolf Vatteroth das Erbe würdig weiter. Gemeinsam mit Holger Marx (Gitarre, Gesang), Hakan Türközü (Hammond-Orgel) und Sven Petersen (Drums) bringt Werner Nadolnys Jane nun die Klassiker zurück auf die Bühne – von Daytime über Fire Water Earth bis hin zu So, So Long. Auch selten live gespielte Songs wie Way To Paradise oder Superman stehen auf dem Programm.

Als Special Guests dabei: die Rockband Fargo, die einst mit Größen wie AC/DC, Mothers Finest oder The Small Faces tourte. Gegründet 1973 in Hannover, machte sich die Band um Peter "Fargopedda" Knorn (Bass) und Peter Ladwig (Gesang, Gitarre) in den Achtzigern einen Namen mit energiegeladenen Shows – inklusive Knorns legendärem Bühnensalto mit dem Bass. Gemeinsam mit Henny Wolter (Gitarre) und Nikolas Fritz (Drums) präsentieren sie heute ihre kraftvollen Songs mit neuem Elan.

Der Einlass beginnt um 20:00 Uhr, Konzertstart ist um 21:00 Uhr. Eintrittskarten sind im Vorverkauf zum Preis von 25 Euro erhältlich im Gemeindebüro Börger sowie online unter www.pro-boerger.de. An der Abendkasse kosten die Karten 29 Euro, ein Anspruch auf Kartenverfügbarkeit besteht nicht. [PM]

Fahrradtour des Heimatvereins

Der Heimatverein lädt am Sonntag, den 14.09.2025 zu einer Fahrradtour nach Neubörgerein. Wir starten um 13:30 Uhr bei der Mühle. In Neubörger gibt es im Heimathaus um 14.30 Uhr Kaffee und Kuchen, danach eine Führung im Missionshaus und dem Heimatmuseum. Das Startgeld beträgt 5 € für Erwachsene.

Wir bitten um Anmeldung beim Vorstand oder Klaus Abeln, Tel.: 04966/277. [Heinz Schulte]

Anmeldungen zur Generalversammlung der Volksbank Emstal noch bis morgen möglich

Einladung von 1970

So sah die Einladung zum Tag der Offenen Tür unserer Volksbank am 13.09.1970 aus. Damals war der Einlader noch die "Raiffeisenbank Wippingen, Zweigstelle der Lathener Bank eGmbH". Zuvor am 4. Mai 1969 hatte die Wippinger Bank mit der Lathener Bank fusioniert und war somit zu deren ersten Zweigstelle geworden.

Jetzt steht an der Stelle eine Filiale der Volksbank Emstal, denn nach der Fusion der Raiffeisenbank Rütenbrock-Hebelermeer und der Lathener Bank 2000 zur Lathener Volksbank eG, entstand 2002 die Volksbank Emstal durch die weitere Fusion mit der Spar- und Darlehenskasse Dersum eG..

Und mit jeder Fusion verbunden war auch stets, dass immer weniger Wippinger in den Aufsichtsgremien der Bank vertreten waren. In der Raiffeisenbank Wippingen waren nur Wippinger im Aufsichtsrat. In der Volksbank Emstal wurde Wippingen zuletzt nur durch den am 20. November 2024 verstorbenen Bernd Gerdes vertreten. Gerdes war Aufsichtsratsvorsitzender.

Am 18. September findet die Generalversammlung der Volksbank Emstal e.G. im Kulturzentrum Markt7 in Lathen statt. Jetzt machen sich einige Wippinger Sorgen darum, ob auch zur dauerhaften Erhaltung unserer Filiale in Wippingen ein Wippinger in den Aufsichtsrat gewählt wird. Noch bis morgen, am Donnerstag, den 11. September, besteht die Möglichkeit, sich für die Generalversammlung anzumelden und so mitzuwählen. Dies ist über die zugesandte Einladung schriftlich oder per QR-Code möglich. Auch eine Anmeldung online, per Mail, Telefon oder in unserer Filiale ist möglich. [jdm]

Die Löwen kommen nach Wippingen – Sicherheitskurse für Kinder

Zwei Sicherheitskurse für Kinder durch "Löwen Defence" werden am 22.11.2025 in Wippingen angeboten. Der Förderverein Grundschule und Kita unterstützt die Teilnahme durch einen Zuschuss zu den Teilnahmegebühren.

Ein zweiter Kurs wendet sich an die Eltern, in dem sie Gefahren für ihr Kind erkennen, ohne selbst in Angst zu verfallen.

Mehr Infos in den Flyern. [Kathrin Richert]

DGB-Kundgebung zum Antikriegstag: Wir sind verantwortlich dafür, dass nichts relativiert wird

Circa 80 Menschen fanden sich am Sonntag zur Mahnveranstaltung des DGB anlässlich des Antikriegstages auf der Begräbnisstätte Esterwegen/Bockhorst ein.

Andreas Kuper

Der neue Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes Nördliches Emsland, Andreas Kuper, begrüßte die Gäste. Der DGB begehe den Antikriegstag seit dem 1. September 1957, um an den Beginn des 2. Weltkriegs durch den Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen zu erinnern. Der 1. September 1939 sei der Tag, an dem ein fast 6 Jahre dauerndes, völlig sinnloses Morden begonnen habe. Über 60 Millionen Menschen verloren dabei ihr Leben und viele weitere Millionen Menschen in vielen Ländern der Erde erlitten Hunger, Trauer, Krankheit oder waren ohne Obdach. Das sinnlose Morden sei angetrieben von Menschen und Idealen, die weit entfernt von wahrer Menschlichkeit gewesen seien. Das Morden habe aber schon vorher begonnen, wie die Emslandlager belegten.

Dita & Patrick. begleiteten die Veranstaltung musikalisch

Nach dem Kriegsende am 8.Mai 1945 habe es die Hoffnung gegeben, dass die Menschheit aus dieser Zeit gelernt habe. Aber 80 Jahre danach sei man weit von einem Weltfrieden entfernt. Kuper verwies auf die Kriege in Äthiopien, Sudan, Myanmar, Mali, Somalia, Jemen, Syrien und besonders auf Gaza und die Ukraine. „Soldaten und Zivilisten fallen einem System zum Opfer, welches uns weismachen will, dass man mit Waffengewalt einen Frieden herbeiführen kann. In Deutschland fallen Worte, die besagen, dass wir wieder kriegsfähig werden müssen.“

Leider sei es so, dass diese Konflikte uns dazu zwingen würden, ein gewisses Maß an Eigenschutz zu initiieren. Alles andere wäre einfach blauäugig. Mit diesen Worten referierte Kuper die Aussagen aus dem offiziellen Aufruf des DGB-Bundesvorstands zum Antikriegstag, mit denen der Rüstungskurs der Bundesregierung trotz aller Friedensrhetorik gestützt wird: „Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften sehen deshalb durchaus die Notwendigkeit, in Deutschland und Europa die gemeinsame Verteidigungsfähigkeit zu stärken“.

Aber – und auch hier folgte Kuper dem offiziellen Aufruf – die Rüstungsausgaben dürften nicht „übermäßig“ sein. Deutschland dürfe nicht zum Militärstaat werden. Es sei Zeit für eine Rückbesinnung auf die Werte der Charta der Vereinten Nationen und die Prinzipien der Schlussakte von Helsinki. „Friedensfähig zu sein ist das Gebot der Stunde!“

Im Anschluss kamen Schülerinnen des Mariengymnasiums Papenburg zu Wort. Sie hatten im Seminarfach „Hölle im Moor“ zusammen mit dem Lehrer Sebastian Jendt über das ehemalige Lager VI Oberlangen und die Kriegsgräberstätte Oberlangen recherchiert.

Helene Magnus

Helene Magnus stellte die Geschichte des Lagers Oberlangen dar, wo zunächst NS-Gegner inhaftiert wurden und das seit 1939 als Kriegsgefangenenlager genutzt wurde. Helene Magnus legte den Schwerpunkt ihrer Ausführungen auf die 1700 weiblichen Gefangenen der polnischen Heimatarmee, die nach dem Scheitern des Warschauer Aufstandes vom Dezember 1944 bis April 1945 in Oberlangen interniert wurden. In Beschreibungen des Warschauer Aufstandes würden diese Frauen kaum gewürdigt, dabei hätten sie z. B. als Meldegängerinnen, aber auch als Kämpferinnen, eine bedeutenden Beitrag geleistet.

Die Bedingungen  im Lager seien durch unzureichende Ernährung, unhygienische Zustände und kalte zugige Baracken lebensbedrohend gewesen. 10 Kinder seien im Lager geboren worden; auf die Mütter wurde keine Rücksicht genommen. Diesen Bedingungen hätten die Frauen ihre Disziplin, Solidarität und ein kulturelles Leben entgegengesetzt. Nach der Befreiung am 12.04.1945 hätten die Frauen vor dem Nichts gestanden. Helene Magnus’ Fazit war: Es habe sich um beeindruckende Frauen gehandelt. Sie hätten sich in ihrem ersten Kampf um die Freiheit auch gegen die patriarchalen Strukturen bei ihren eigenen Kampfgenossen durchsetzen müssen. Ihr 2. Kampf sei einer um das Überleben gewesen, den sie durch Solidarität gewonnen hätten. Für uns, für die Frieden ein normaler Zustand sei, sei es ein Glück, hier zu leben.

v. l.: Kelly Korten, Anna Evers

Anna Evers und Kelly Korten setzten sich in ihrem Redebeitrag mit der Gedenk- und Erinnerungskultur auseinander. Der Frieden sei zerbrechlich, stellten sie fest. Deshalb sei Erinnern wichtig. Die Emslandlager stünden für Entrechtung, Leid und Tod. Sie zeigten, wohin Militarismus führen könne.

Kranzniederlegung beim Antikriegstag 2025

Sie verwiesen auf die Rede von Richard Weizsäcker, der den 8. Mai, den Tag der deutschen Kapitulation, einen Tag der Befreiung nannte und sich damit gegen das Verständnis von einer Niederlage wandte. Er habe gefordert, dass die Deutschen Verantwortung übernehmen müssten. Die jungen Menschen heute seien nicht verantwortlich für die begangenen Verbrechen, aber sie seien verantwortlich dafür, dass nichts relativiert werde. Die Opfer dürften nicht vergessen werden. Wenn wir uns nicht erinnerten, könne rechte Ideologie wieder wachsen.

Die Versammlung wurde nach einer Kranzniederlegung am Ossietzky-Gedenkstein mit dem gemeinsamen Singen des Moorsoldatenliedes beendet. Die musikalische Einrahmung der Veranstaltung erfolgte durch das Duo Dita & Patrick. [jdm]

UPM: Keine Werksleiter mehr an den Standorten – UPM stellt Produktion in Nancy, Frankreich, ein

Die UPM-Produktionsstandorte in Finnland und Deutschland werden jeweils unter einer gemeinsamen obersten Organisationseinheit zusammengeführt. Das berichten verschiedene Medien, u. a. die NOZ. Zur Abteilung „Germany Operations“ sollen dann Augsburg, Ettringen, Hürth Nordland, Plattling und Schongau gehören, wobei Plattling, Ettringen und Hürth sich in der Abwicklung befinden. General Manager für die Papierproduktionsstandorte in Deutschland wird Eva Kriegbaum, die laut NOZ vom Chemie- und Pharmakonzern Merck kommt.

Alle deutschen Werke werden somit künftig zentral von Augsburg aus verwaltet. Die jeweiligen Werksleiter werden ausscheiden, auch Klaus Reimann, seit 2014 Werksleiter von UPM Nordland Papier.

Von einem weiteren UPM-Werk gibt es derweil eine Produktionseinstellung zu vermelden. UPM Adhesive Materials will die Produktion von Etikettenmaterialien am Standort Nancy, Frankreich, einstellen. Grund seien Überkapazitäten im Markt. Vom Umbau des Standorts Nancy sind bis zu 82 Arbeitsplätze betroffen. Die Fabrik soll jedoch nicht komplett geschlossen werden: Die Fabrik soll künftig als Distributionszentrum für Westeuropa weitergeführt werden.

„Diese geplanten Änderungen sollen unser Wachstum unterstützen, indem wir die Profitabilität verbessern und Synergien ausschöpfen. Durch die Zentralisierung der Produktion können wir Kosten senken und gleichzeitig die Qualität unserer Produkte steigern“, erklärte Tim Kirchen, Executive Vice President von UPM Adhesive Materials.

UPM Adhesive Materials gehört nach UPM-Angaben zu den wachstumsstärksten Bereichen des finnischen Konzerns UPM. Das Geschäftsfeld beschäftigt rund 3.200 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von knapp 1,6 Milliarden Euro. [jdm]

Bundesweiter Warntag am Donnerstag, den 11.09.2025

Bundesweiter warntag

Am Donnerstag, 11.09.2025 findet der jährliche bundesweite Warntag statt! Ziel ist es, die Warnsysteme zu testen und die Bevölkerung mit den Signalen vertraut zu machen.

Signalfolge: 11:00 Uhr: Warnung: 1 Minute auf- und abschwellender Heulton, 11:45 Uhr: Entwarnung: 1 Minute Dauerton.

Außerdem werden über Cell Broadcast direkte Nachrichten auf kompatible Handys gesendet. Auch Warn-Apps wie LKEL!, Katwarn, BIWAPP & NINA informieren.

Auf www.emsland.de/warnung gibt es alles Wichtige zur Warnung – inkl. GIS-Viewer, um herauszufinden, welche Sirene in eurer Nähe warnt. Weitere Informationen zum bundesweiten Warntag finden Sie auch auf der offiziellen Seite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK): www.warnung-der-bevoelkerung.de. [Marlies Berling]

Berlin und Stuttgart am 3. Oktober 2025 – Bundesweite Friedensdemonstrationen gegen Kriege und Hochrüstung

Der Vorbereitungskreis „Nie wieder kriegstüchtig! Stehen wir auf für Frieden!“ ruft zu Friedensdemonstrationen gegen Kriege und Hochrüstung am 3. Oktober 2025 in Berlin und Stuttgart auf. Das Bündnis ist entstanden aus der Initiative „Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder!“ und einem Aktionsbündnis innerhalb der Friedensbewegung, dem u.a. DFG-VK, IPPNW, Netzwerk Friedenskooperative, Ohne Rüstung Leben und pax christi beteiligt sind. Es wird eine bundesweite große Demonstration zeitgleich – um 13:00 Uhr – an zwei Orten in Berlin und Stuttgart durchführen, die die Friedensbewegung in ihrer Breite repräsentiert.

Die Liste der mehr als 100 Organisationen und Initiativen kann hier eingesehen werden: https://frieden-und-zukunft.de/erstunterstuetzer-fuer-die-bundesweite-demo-in-berlin-und-stuttgart-am-3-10-2025/

Bei den Kundgebungen kommen Rednerinnen und Redner zu Wort, die sich für den Stopp des Hochrüstungskurses und für Abrüstung einsetzen, sowie für den Erhalt des Sozialstaates, für, Klimaschutz und globale Gerechtigkeit.

Das Bündnis stellt folgende Forderungen auf, die bei den Kundgebungen thematisiert werden sollen:

  • Gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland. Entschlossenen Einsatz für ein Europa ohne Mittelstreckenwaffen.
  • Nein zur Wehrpflicht.
  • Stopp der Militarisierung der Gesellschaft. Keine Unterordnung von Gesundheitswesen, Bildung und Wissenschaft unter Kriegstüchtigkeit.
  • Asyl für Menschen, die sich dem Krieg verweigern und von Krieg bedroht sind.
  • Diplomatisches Engagement für ein schnelles Ende der Kriege in Europa und im Nahen und Mittleren Osten.
  • Die Bundesregierung darf sich nicht weiter mitschuldig machen an einer von immer mehr Staaten und Organisationen als Völkermord klassifizierten Kriegsführung im Gazastreifen. Sie muss alles tun, damit der Krieg, die Vertreibung der Palästinenserinnen und Palästinenser und der Einsatz von Hunger als Waffe umgehend beendet werden. [Pressenza]

Wunderschönes Wetter beim Tag des alten Handwerks – Projekt „Geschichte Digital“ gestartet

Geschichte Digital 2025

Den Tag des alten Handwerks auf dem Heimathof in Wippingen nutzten die Servicestelle Ehrenamt der Samtgemeinde Dörpen und der Heimatverein Wippingen, um das Projekt "Geschichte Digital" offiziell zu starten und öffentlich zu präsentieren.

Geschichte digital 2025
v. li.: Martin Hempen, Hubert Vinke und Helmut Kröger (Caritas Werkstatt Dörpen), Heinz Schulte, Manfred Gerdes, Simone Wagner, Hermann-Josef Pieper, Bernhard und Hedwig Benker (Heimatverein Heede), Klaus Abeln

Gemeinsam haben die Servicestelle Ehrenamt und der Heimatverein Wippingen das von der Samtgemeinde finanzierte Projekt zur Stärkung der digitalen Erinnerungskultur umgesetzt. Elf Sehenswürdigkeiten, Denkmäler und geschichtsträchtige Orte in Wippingen wurden mit QR-Codes ausgestattet, über die Interessierte die historischen Hintergründe digital und direkt vor Ort abrufen können. So wird die Erinnerung daran bewahrt und erhalten.

Die Leiterin der Ehrenamtsstelle, Simone Wagner, hofft, mit dieser Form der Vermittlung von Geschichte vor allem auch die jungen Menschen zu erreichen. "Es geht darum, Geschichte zu erleben, zu verstehen und weiterzutragen", begründete sie ihr Engagement für dieses Projekt. Die Stelen und die dahinterstehenden Informationen stellten Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Jung und alt, da. "Eine moderne Form der Heimatkunde."

Mühle bekommt neue Schindeln
Die Mühle bekommt derzeit neue Schindeln
Geschichte Digital Wippingen 2025

Die Stelen wurden von der Caritas Werkstatt in Dörpen gefertigt. Die Informationen, die mit den QR-Codes aufgerufen werden können, wurden von verschiedenen Personen in der Gemeinde erstellt und erhielten vom Heimatverein eine Endfassung. Dieses Kooperationsprojekt soll perspektivisch auf die ganze Samtgemeinde ausgeweitet werden. Jetzt, wo das Projekt einmal in Wippingen realisiert worden sei, seien die Prozesse dafür vorhanden. Das stelle eine Einladung an andere Heimatvereine und an andere Gemeinden dar.

Der Tag des alten Handwerks lockte wieder viele Besucher an. Der wunderschöne Spätsommertag ludt zu einem Rundgang ein, um z. B. die Wollverarbeitung am Stand der Spinnergruppe zu sehen, der Entstehung eines Strauchbesens zuzuschauen, zu sehen, woraus Salben gemacht werden, sich dem Geruch des Feuers in der Esse der Schmiede auszusetzen, eine selbstgemachte Flöte auszuprobieren oder Honig oder frischgepressten Apfelsaft zu probieren.

Der Müllerbäcker Bernd Timmer, das Kaffee- und Kuchen-Team und die Schützenkapelle erfreuten Leib und Seele. Das Orga-Team des Heimatmuseums um Christel Sievers konnte sich über eine gelungene Veranstaltung freuen. [jdm]

Deutschland im Aufrüstungstaumel

Was man den Bürgern erzählt, und was man tatsächlich meint

Wahrnehmung und Wahrheit sind nicht dasselbe

Kämpfer
Ulrich Scholz

Der erste Satz im Titel ist das Motto einer Journalistenschule in Los Angeles (Tell it, as it is). Der amerikanisch-österreichische Kybernetiker und Philosoph Heinz von Foerster, der einmal zu einem Vortrag an diese Schule eingeladen war, machte ihn zum Thema seiner Einführung. Es müsse eigentlich heißen: It is, as you tell it (Es ist, wie Du sagst). Von Foerster wollte damit zum Ausdruck bringen, dass alles Gesagte von einem Beobachter gesagt wird, und der ist immer subjektiv. Der Bindestrich in dem zusammengesetzten Wort aus „wahr“ und „nehmen“ soll das zum Ausdruck bringen. Es ist das, was jeder von uns als „Wahrheit“ nimmt und führt natürlich zu Konflikten, wenn unterschiedliche „Wahrheiten“ aufeinandertreffen, wie zum Beispiel im Sport. Die Diskussionen in den Medien und an Stammtischen nach einem verlorenen Länderspiel sind ein Klassiker.

In anderen Bereichen des öffentlichen Lebens wird sehr wohl ein Unterschied zwischen Wahrheit und Wahrnehmung gemacht. Zeugenaussagen nach einem Verkehrsunfall oder bei der Aufklärung eines Verbrechens sind Wahr-Nehmungen. Wer von den Zeugen kann schon wissen, was die Wahrheit ist? – Polizeibeamte, Staatsanwälte und Richter sind sich dieser Unterscheidung sehr wohl bewusst. Gottseidank. In unserem Rechtssystem gilt: In dubio pro reo (lat. Im Zweifel für den Angeklagten). In einem anderen Bereich verschwimmt die Unterscheidung zwischen Wahr-Nehmung und Wahrheit immer wieder, mit zum Teil schwerwiegenden Konsequenzen. Es ist die Welt der Nachrichten, die die Öffentlichkeit bewegen.

Während der Corona-Pandemie waren die Bürger fast minütlich Nachrichten ausgesetzt, die mit dem Anspruch der „Wahrheit“ daherkamen. Und wenn man „Wahrheit“ in Frage stellt, heißt das doch, dass man ein Lügner ist. Befürworter und Gegner der Regierungspolitik sind in diesem Geist miteinander umgegangen. Auf der Strecke blieben die Bürger, die in einen Grabenkrieg der „Wahrheiten“ gezwungen wurden. Heinz von Foersters Satz it is, as you tell it hätte Augen öffnen können, wenn man ihn beherzigt hätte. Er bedeutet nämlich, dass jeder, der eine „Wahrheit“ verkündet, immer nur seine „Wahrheit“ verkünden kann. Mit dieser Einsicht wäre ein Diskurs möglich gewesen, an dessen Ende ziemlich sicher bessere Lösungen möglich gewesen wären. Sie haben sicher gemerkt, dass ich eine explizite Kritik an der Politik der Bundesregierung (Stichwort: Lockdowns) vermieden habe. Mit dieser Ausgewogenheit möchte ich im Folgenden brechen.

Interessen sind die Treiber und nicht unsere Sicherheit

Es geht um die Aufrüstung der Bundeswehr. Man will eine militärische Bedrohung durch Russland abschrecken und, sollte es zum Krieg kommen, Deutschland (im Rahmen der NATO) erfolgreich verteidigen. Über die Absurdität von Abschreckung und Krieg in Europa habe ich in meinem Buch „Krieg – eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz“ ausführlich argumentiert. Das soll hier nicht das Thema sein. Mir geht es darum, die „Wahrheiten“ über Bedrohung, Abschreckung und Krieg, die von Politikern, Militärs und der Rüstungsindustrie verbreitet und von den Medien immer wieder erschreckend unreflektiert unters Volk gebracht werden, bloßzustellen. Sie werden vordergründig mit Bedrohung, Verteidigung und Sicherheit begründet, dienen in der Hauptsache aber Eigeninteressen. Getreu des von Foerster Satzes it is, as you tell it wird der Öffentlichkeit Mantra-artig suggeriert, was ist.

- Putins Russland ist eine Bedrohung für Deutschland und Europa
- Sicherheit vor einem russischen Angriff gibt es nur durch Abschreckung
- Abschreckung und erfolgreiche Verteidigung sind nur durch Aufrüstung     
  zu gewährleisten.

Im Folgenden geht es nicht darum herauszufinden, was „objektiv“ die Wahrheit ist. Es geht vielmehr darum aufzuhorchen, wenn jemand behauptet, etwas ist so und in Frage zu stellen. Dabei sollte die erste Frage immer nach den Eigeninteressen der Beteiligten sein.

Militärmacht Deutschland für das politische Selbstbewusstsein

Die EU war bis zum Beginn des Ukraine-Krieg nicht mehr als eine teure europäische Verwaltungsorganisation. Die Idee, sie zu einer politischen Union mit einer europäischen Regierung zu machen, war mit dem Versuch, in den 2000er Jahren eine europäischen Verfassung in Kraft zu setzen, gescheitert. Ein Hauptgrund der Ablehnung war, nationale Souveränität in Sachen Außen-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik an Brüssel abzugeben. Der Ukraine-Konflikt und da insbesondere der Krieg haben das Thema wieder nach oben gespült. Eine starke Militärmacht Deutschland in der Triade mit Frankreich und Großbritannien könnte der Schlüssel zu einem selbstbewussten Europa werden. Augenhöhe mit den USA, gerade in Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik, wäre möglich. Wer glaubhaftes „Bang“ (i.e. Kriegsfähigkeit) an den Verhandlungstisch mitbringt, der wird ernst genommen.

Militär im Frieden – Selbsterhaltung und Wachstum

Nach einer großen Leitungsbesprechung im Bundesministerium der Verteidigung zu Beginn der 1990er Jahre, in der im Rahmen der „Friedensdividende“ einschneidende Kürzungen beschlossen wurden, informierten anschließend die Inspekteure von Luftwaffe, Heer und Marine ihren unterstellten Bereich über das Ergebnis. Der Inspekteur Luftwaffe frohlockte. An Flugzeugen hatte man nicht gespart. Das Heer musste seine Panzerwaffe von 4000 Stück auf 400 reduzieren. Warum frohlockte der Luftwaffeninspekteur? - Die Anzahl der Waffensysteme bestimmt die Personalstärke. Die wiederum bestimmt die Größe der Organisation und damit die Anzahl der Führungspersonen. Es kann befördert werden.

Die Rüstungsindustrie – Wachstum und Profit

Nach einer Durststrecke ohne eine militärische Bedrohung sind seit dem Ukrainekrieg die Auftragsbücher auf Jahre gefüllt. Man wird nicht müde, die Überlegenheit deutscher Waffensysteme gegenüber den russischen anzupreisen. Neuentwicklungen in allen Bereichen der Kriegführung werden auf der Webpage von Rheinmetal als Freedom Enablers angepriesen. Sie dienten als Verteidiger der Freiheit. In Joint Ventures mit ukrainischen Rüstungsfirmen soll die Produktion von Waffensystemen nun auch in ukrainischen Werken stattfinden. Damit geht ein Technologie-Transfer einher. Dass sie in dem aktuellen Krieg den Russen in die Hände fallen könnten und ihnen bei der Vorbereitung auf einen großen Krieg gegen die NATO nützlich sein werden, danach fragt niemand.

Medien – Nützliche Einfältigkeit

Vor einigen Tagen fand auf dem Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein ein militärisches Ereignis statt. Der offizielle Name lautete: SNAP 2025 (Significance of National Air Power = Wichtigkeit Nationaler Luftmacht). Für die teilnehmenden Besatzungen und Soldaten war es Ausbildung, dessen Inhalte zum täglichen Brot gehören. Sie dient dazu, einen vorgeschriebenen Einsatzstatus zu erlangen bzw. sicherzustellen. Die Medienberichte darüber, von der regionalen Presse bis hin zu Fachzeitschriften wie der Flugrevue, bedienten sich in der Mehrzahl der offiziellen Bundeswehr-Verlautbarung, und der war getreu der Übungsnamensgebung auf militärische Großartigkeit angelegt. Im Einleitungstext von NDR-Online wird es deutlich: In Jagel bei Schleswig steigen heute Nachmittag Kampfjets, Hubschrauber und Transportflugzeuge der Bundeswehr in die Luft. Hintergrund ist eine groß angelegte Übung - sie soll auch Stärke demonstrieren. Tatsächlich dauerte die praktische Übung 1 Stunde. Als offizielle Zuschauer hatte man 100 Teilnehmer eines Generalstabslehrgangs der Führungsakademie herangekarrt, um ihnen ein "praktisches Verständnis für die Fähigkeiten der Luftwaffe" zu vermitteln. Seien Sie versichert, sie haben nichts Neues gesehen. Es war ein Spektakel, wie die Überschrift in der Schleswiger Zeitung es erfrischend nannte. So wird in diesen Tagen Deutschland weit über das Normale Alltägliches aus dem Bundeswehr-Alltag berichtet. Eine Kommandeursübergabe, Truppenbesuche von Politikern oder ein Tornado im Tiefflug über einer Kleinstadt werden dazu benutzt, um einer Verteidigungspolitik das Wort zu reden. Eine kriegsunfähige Bundeswehr, die es aufzurüsten gilt, soll der Bevölkerung als Garant für unsere Sicherheit schmackhaft gemacht werden. Das erhöht nicht zuletzt die Auflage und gibt Clicks.

Es ist keine Verschwörung

Politiker, Militärs, Rüstungsindustrie und Medien scheinen sich verbündet zu haben, um unser Land in der Sicherheitspolitik auf einen Konfrontationskurs zu führen. Was wie eine Verschwörung aussieht, es ist keine. Die Partialinteressen sprechen dagegen. Der letzte Absatz über die Medienberichterstattung ist nicht ohne Grund länger geworden. Wie nicht zuletzt die Reaktionen in den sozialen Netzwerken belegen, zeigt der Glaube an It is, as you tell it seine größte Wirkung beim Bürger. Den in einer Demokratie für eine kriegerische Außenpolitik gewinnen zu können, ist schlimm. Diesen Glauben zu entlarven ist die Absicht dieses Artikels. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 08.09.2025: Emsbüren
Dienstag, 09.09.2025: Surwold
Mittwoch, 10.09.2025: Beesten
Donnerstag, 11.09.2025: Apeldorn
Freitag, 12.09.2025: Gr. Stavern
Samstag, 13.09.2025: Bockhorst
Sonntag, 14.09.2025: Niederlangen
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom Montag, dem 08.09.2025 bis 12.09.2025 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

Gemeindeversammlung in der Kirche diskutierte den Friedhofshaushalt

Christian Griep-Raming begrüßte etwa 100 Wippinger zur Gemeindeversammlung in der Kirche. Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Entwicklungen zum Friedhof. Griep-Raming: „Der Friedhof liegt zentral im Ort. Er ist nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch des Gebets und der Begegnung.“

Der Friedhof befindet sich in der Trägerschaft der Kirchengemeinde, die damit eine kommunale Aufgabe übernimmt. Finanziert wird der Friedhof über einen Gebührenhaushalt, d. h. dass die Einnahmen die Ausgaben decken müssen. Zuschüsse von dritter Seite gibt es nicht. Die Einnahmen bestehen  abgesehen von wenigen Spenden und Kollekten ausschließlich aus den Vergabegebühren, also den fälligen Gebühren, wenn im Todesfall ein Grab vergeben wird. Das waren 2024 bei 12 Bestattungen 11.750 €. Im Durchschnitt gebe es pro Jahr 8 bis 12 Bestattungen.

Geräteschuppen
Friedhof 09/2025

Diese Einnahmen reichen nach Berechnungen des Kirchenvorstandes nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken. Für Personalkosten (Gärtner, Rendantur, Reinigungskräfte) fallen jährlich 10.000 € an. Hier ist der Hinweis fällig, dass zum Friedhof auch die Leichenhalle gehört, die unterhalten werden muss. Auf dem Friedhof gibt es an Bauwerken das Kriegerdenkmal, den Geräteschuppen und die Friedhofsmauer, die instand gehalten werden müssen. Die derzeitige Situation sei sehr unbefriedigend, weil schon die Anschaffung einer neuen Heckenschere ein finanzielles Problem darstelle.

Die Personalkosten sind ab etwa 10 Beerdigungen gedeckt. Die Entsorgung der Gartenabfälle erfolge dankenswerterweise ehrenamtlich durch Menschen aus der Gemeinde. Aber die Rückzahlung des Kredits für die Friedhofskapelle in Höhe von 60.000 €, den die Kirchengemeinde gegeben hat, findet nicht statt. Das Bistum habe angemahnt, dass die restlichen 43.000 € noch getilgt werden müssten. Eine große Entlastung habe deshalb der Beschluss der politischen Gemeinde Wippingen bedeutet, die einen jährlichen Zuschuss von 6000 € für 7 Jahre gewährt und somit die Kredittilgung ermöglicht.

Leichenhalle mit Eichenholztüren

Die Friedhofsverwaltung müsse aber in die Lage versetzt werden, einfache Reparaturen und Unterhaltungsmaßnahmen durchführen zu können. Ein Teil der Friedhofsmauer an der Ecke Turmstr./Schützenstraße sei eingefallen und müsse erneuert werden. Die schönen Türen der Friedhofskapelle müssten renoviert werden.

Am 3.12.2024 hatte die Friedhofskasse einen Bestand von 3668 €. Der Kirchenvorstand schlägt eine Anpassung der Friedhofsgebührenordnung vor. Die Kosten für eine Grabbelegung wolle man nicht erhöhen. Stattdessen soll eine jährliche Gebühr von 10 € je Grabstelle eingeführt werden: Die Gebühr gelte jeweils für eine Grabstelle je Bestattetem innerhalb der Ruhezeiten von 30 Jahren bei einer Erdgrabstelle und 20 Jahren bei einem Urnengrab. Bei jetzt 422 Grabstellen bedeute das rechnerisch eine jährliche Einnahme von 4220 €. Das entlaste den Friedhofshaushalt enorm und es seien dann auch endlich normale Reparaturen möglich.

Aus der Versammlung kam dazu kein Widerspruch. Diskutiert wurde über die jetzigen Gebühren für die Belegung von Grabstellen. Dabei stellte sich heraus, dass die Gebührenordnung etwas unklar ist. Der Kirchenvorstand wird deshalb bei der Neufassung der Gebührenordnung auch versuchen, sie etwas eindeutiger zu formulieren.

Ein Teilnehmer fragte, ob die Spenden, die seinerzeit von den Gemeindemitgliedern für den Bau der Friedhofsmauer geleistet wurden, auch tatsächlich bei einer neuen Grabbelegung angerechnet würden. Hier konnte Hermann Haasken mitteilen, dass diese Anrechnung tatsächlich stattfinde. Die Liste der Spender gebe es. Es sei damals aber versäumt worden, die Beschlüsse über die Anrechnung der Spenden auch in einem Protokoll festzuhalten. Somit finde die Erstattung ausschließlich aufgrund des damals gesprochenen Wortes statt.

Griep-Raming regte zum Schluss der Debatte über den Friedhof an, über alternative Grabformen nachzudenken. Eine anonyme Bestattung werde es auf einem katholischen Friedhof nicht geben und er verwies auf das Bibelwort „Gott ruft sie alle mit Namen“. In Steinbild gebe es aber eine Variante des Friedwalds, bei der jede Urne an einem Baum beigesetzt werde und die Namensschilder im Zentrum an drei Stelen angebracht werden.

Die Präsentation, die Griep-Raming bei seinem Vortrag benutzte, wird Hallo-Wippingen vielleicht demnächst ins Netz stellen können, wenn die Ungereimtheiten bei den Grabstellenkosten geklärt sind. [jdm]

Journalist Hüseyin Doğru bleibt durch EU-Sanktion entrechtet – Bundesregierung ist das egal

Am 3. Juli berichteten wir über den deutschen Journalisten Hüseyin Doğru, der auf Betreiben der EU-Kommissarin Kaja Kallas vom Rat der Europäischen Union sanktioniert wurde. Das heißt, der Journalist wurde aller Bürgerrechte beraubt, ohne dass eine Möglichkeit besteht, dagegen vorzugehen. Die deutsche Bundesregierung hat sich einfach für nichtzuständig erklärt.

Doğru hatte an den Rat der Europäischen Union einen Antrag gestellt, die Maßnahme zu revidieren. Am 1. September bekam er ein Schreiben, dass dies abgelehnt wird. Und es werden ihm wieder dieselben Vorwürfe wie im Sanktionserlass gemacht. Nur ergeben diese alle keinen Sinn, sind völlig unbewiesen und darüber hinaus handelt es sich überhaupt nicht um Straftaten.

Seine ehemalige Plattform Red unterhalte »enge finanzielle und organisatorische Verbindungen« zu Akteuren »der russischen Staatspropaganda« – eine Behauptung, die Doğru erneut als »falsch« zurückwies. Red habe Falschinformationen, inklusive Narrativen der Hamas, veröffentlicht und »antiisraelischen Randalierern« eine »exklusive Medienplattform« bereitgestellt.

Ein neuer Vorwurf sind Meinungsbeiträge auf seinem X-Kanal, in denen er deutsche Medien, Gewerkschaften und NGOs kritisiert, dass sie sich nicht mit der »außergerichtlichen Bestrafung« von Doğru auseinandersetzen. Ebenso ein Kommentar zur Kriegstreiberei der deutschen »Kapitalistenklasse«. Ihm wird auch ein Post über Nazioffiziere wie Adolf Heusinger, die nach dem Zweiten Weltkrieg in hohe NATO-Ränge aufgestiegen sind, was eine Tatsache ist, vorgeworfen.

Dogru schreibt auf X: „Der Europäische Rat hat den Antrag meiner Anwälte auf „Überprüfung” der gegen mich verhängten Sanktionen abgelehnt. Die Beweise sind schockierend und gefährlich, was mich nun dazu zwingt, alle Beweise, die zur Verhängung der Sanktionen gegen mich herangezogen wurden, zu veröffentlichen. Die EU verbietet mir die Veröffentlichung ihrer Beweisdokumente. Zur Erinnerung: Ich wurde wegen meiner pro-palästinensischen Berichterstattung sanktioniert, darunter auch wegen meiner Dokumentation der Unterdrückung von Aktivisten in Deutschland und der EU.„ [jdm]

Tag des Offenen Denkmals am 14. September

Von den über 5.000 Denkmaltüren, die sich am 2. Sonntag im September, also dem 14.09.2025, deutschlandweit am Tag des Offenen Denkmals öffnen, befinden sich 17 im Emsland.

Besucher können an diesem Tag zum Teil Gebäude oder Gebäudeteile sehen, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind. Z. B. wird das denkmalgeschützte Empfangsgebäude des Lingener Bahnhofs aus dem Jahr 1856 derzeit komplett saniert. Am 14. September werden vier Führungen auf der Baustelle angeboten, bei denen man den Bahnhof aus einer völlig neuen Perspektive sehen kann und ausführlich über die Geschichte und Zukunft dieses besonderen Baudenkmals informiert wird.

Foto: Rüdiger Hamm

Den Emsland-Dom St. Martinus in Haren kann man an dem Tag mit einer Digitalen Kirchenführung per QR-Code erkunden.

Die Hilter Mühle wird an dem Tag von den Mühlenfreunden Hilter in Betrieb gesetzt. In Meyers Mühle in Papenburg werden Mühlenbrot nach originalem Rezept und regionale Produkte angeboten. Auch Führungen sind möglich.

Erinnerungsort Lager XII Dalum
Foto: Gemeinde Geeste

Die Trafostation und das Wachgebäude des früheren Emslandlagers XII in Dalum wurden seit Herbst 2022 denkmalschutzgerecht saniert und sind nun als Erinnerungsort „Lager XII Dalum“ zugänglich. Am 14. September gibt es hier kostenlose Führungen, um an die wechselvolle Geschichte der Lager und der Kriegsgräberstätte zu erinnern.

Auch im Landkreis Leer nehmen 15 Denkmäler am Tag des Offenen Denkmals teil. [jdm]

China: Multilateral, statt westliche Dominanz

Ausländische Gäste bei 80 Jahr-Feier China 2025
Ausländische Gäste bei 80-Jahr-Feier ohne Nato-Vertreter

1937 begannen die Japaner den zweiten Krieg gegen China. Der Krieg endete am 2. September 1945 mit der Kapitulation Japans vor den Alliierten. Im Zweiten Weltkrieg hatte China nach der Sowjetunion die zweitgrößte Opferzahl von allen beteiligten Nationen. Mindestens zehn Millionen chinesische Zivilisten und dreieinhalb Millionen Soldaten verloren ihr Leben. Einschließlich des Kolonialkriegs Japans seit 1931 verloren rund 35 Millionen Menschen das Leben.

Der 2. September ist deshalb für China ein bedeutender Termin. Jetzt zum 80. Jahrestag des Sieges über das faschistische Japan wurde groß gefeiert. Für Chinesen ist dieser Tag der Tag, an dem China seine Würde zurückbekam. Und alle sind sich einig, das China eine solch gewaltsame Fremdbestimmung niemals wieder zulassen möchte.

Und peinlich: Europäer fanden sich nicht zu der Feier ein; nur der slowakische Ministerpräsident Robert Fico fand, dass der Sieg über die Faschisten ein Grund zum Feiern sei. Dass Europäer ein seltsames Verhältnis zum Sieg über den Faschismus haben, zeigte sich ja schon im letzten Jahr bei den Feiern in der Normandie zum 80. Jahrestag der Landung der alliierten Streitkräfte. Dort wurde Russland als der bedeutendste Widersacher gegen das faschistische Deutschland zu den Feiern nicht eingeladen.

In Europa und den USA handelt es sich bei der Politikerblase offensichtlich um eine große beleidigte Leberwurst. Die Welt tanzt nicht mehr nach ihrer Pfeife, deswegen möchte sie mit der Welt nichts mehr zu tun haben.

China hat zum Jubiläum mit zwei Ereignissen gezeigt, dass es entschlossen ist, seine Unabhängigkeit zu bewahren. Auf der Konferenz der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), an der 20 Staats- und Regierungschefs teilnahmen, erklärte Chinas Präsident Xi Jinping: "Wir müssen weiterhin eine klare Haltung gegen Hegemonismus und Machtpolitik einnehmen und echten Multilateralismus praktizieren". Auch im Rahmen der SOZ soll ein Zahlungssystem entwickelt werden, das den US-Dollar umgeht und die Macht amerikanischer Sanktionen beschränkt.

Der von DPA übernommene Bericht der NOZ über die Militärparade in Beijing war überschrieben mit „China protzt mit Waffenschau“. Ein Bericht über eine Parade in den USA hätte kaum diese Worte gewählt – beleidigte Leberwurst auch bei der DPA.  Abgesehen von der beeindruckenden Choreografie der Militärschau, war bedeutend, dass China damit deutlich gemacht hat, dass das Land über neue Interkontinentalraketen verfügt, mit denen es – mit Atomwaffen bestückt – die USA erreichen kann. Angesichts der ständigen Drohungen der USA gegen China, zeigt das Land damit, dass ein Angriff auf China für die USA nicht ohne Folgen bleiben würde.

Die Konfrontationspolitik der Nato hat die atomare Aufrüstung somit weiter vorangetrieben. Auch China ist jetzt eine der großen Atommächte. Mit demnächst etwa 1000 Sprengköpfen ist China noch entfernt von den Arsenalen der USA mit etwa 3.750 und Russlands über etwa 4.490 Nuklearsprengköpfen. Indien soll 172 Nuklearsprengköpfe haben. Diese atomare Rüstung macht die Welt nicht sicherer.

Auf der Parade sagte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping: „Heute steht die Menschheit erneut vor der Wahl zwischen Frieden und Krieg, Dialog und Konfrontation, Win-Win und Nullsummenspiel.“ China hat gezeigt, dass es  sich verteidigen kann, aber es möchte eher abrüsten. Sicher ist auch, dass die Millionen Menschen in China kein Interesse daran haben, ihr jeweils einziges Kind (Ein-Kind-Politik) in einem Krieg zu opfern. [jdm, Foto Kremlin news]

Fahrt zur Sendungsfeier 2025 im Dom St. Petrus zu Osnabrück

Am 27.09.2025 um 10.30 Uhr findet im Dom St. Petrus in Osnabrück die sendungsfeier 2025 statt. in diesem Gottesdienst wird auch Schwester Siji Poruthukaran durch Bischof D. Dominicus Meier OSB in den pastoralen Dienst gesandt.

Wir wollen die Sendungsfeier gemeinsam mit Sr. Siji erleben. Daher fahren wir mit dem Bus. Abfahrt ab Wippingen Kirche um 7.45 Uhr. Anmeldung bis zum 14.09.2025 unter 05933/8845 oder a.ahillen-niehaus@bistum-os.de. Kosten pro Person für den Bus ca. 15 €. [Christian Griep-Raming]

Neues von der Buchmesse – Buchvorstellung in der Bücherei

Flyer Buchvorstellung 2025

Die Wippinger Bücherei lädt am 2. Oktober um 19 Uhr zu einer Buchvorstellung in der Bücherei ein. Frau Peter von der Buchhandlung Ulenhus wird Neues von der Buchmesse vorstellen.

Anmeldungen bitte bis zum 25.09.2025. [Kathrin Richert]

Flightradar24: GPS-Ausfall bei von der Leyens Bulgarien-Flug hat es nicht gegeben

Flightradar Screenshot von X vom 1.09.2025
Screenshot von Flightradar24-Post auf X

Nur eine kleine Notiz dazu, wie die Europäische Kommission die Wahrheit umgeht und stattdessen Fake-News zu Propagandazwecken verbreitet: Sie hat behauptet, dass Russland gezielt eine Störsender-Attacke auf ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ausführen ließ und beruft sich auf bulgarische Behörden. „Wir können bestätigen, dass es GPS-Jamming gab“, sagte eine Sprecherin der Europäischen Kommission in Brüssel über den Vorfall am Sonntag in Bulgarien.

Der schwedische Trackingdienst Flightradar24 widerspricht und erklärte auf X: "Das vom Flugzeug gesendete Transpondersignal enthält einen NIC-Wert. Der NIC-Wert codiert die Qualität und Konsistenz der vom Flugzeug empfangenen Navigationsdaten. Flightradar24 verwendet diese NIC-Werte, um die GPS-Störungskarte unter https://flightradar24.com/data/gps-jamming zu erstellen. Der Flug mit Ursula von der Leyen an Bord übertrug vom Start bis zur Landung einen guten NIC-Wert. In den Medien wird über GPS-Störungen berichtet, die das Flugzeug mit Ursula von der Leyen an Bord auf dem Weg nach Plovdiv in Bulgarien beeinträchtigt haben sollen. Einige Berichte behaupten, dass das Flugzeug eine Stunde lang in einer Warteschleife war. Das können wir aus unseren Daten ableiten.
- Der Flug sollte 1 Stunde und 48 Minuten dauern. Er dauerte 1 Stunde und 57 Minuten.
- Der Transponder des Flugzeugs meldete vom Start bis zur Landung eine gute GPS-Signalqualität." [jdm]

Familie Plock zu Besuch im Heimatmuseum: das weckt Erinnerungen

Besuch der Familie Plock im heimatmuseum Wippingen

Heute durften wir Familie Plock aus Ahlen bei uns im Heimatmuseum begrüßen. Familie Plock betrieb bis 2014/2015 in Ahlen einen traditionellen Lebensmittelladen, der über Jahrzehnte ein zentraler Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft war. Im Laden wurden alltägliche Waren wie Lebensmittel, Haushaltsartikel und regionale Erzeugnisse verkauft; daneben diente er als sozialer Ort für Gespräche und Versorgung im Ort.

Besuch der Familie Plock im heimatmuseum Wippingen

Familie Plock hat sich entschieden, die Ladeneinrichtung dem Heimatmuseum zur Verfügung zustellen. Wir bedanken uns recht herzlich und freuen uns dadurch einen weiteren Teil Alltagsgeschichte in unserem Museum weiterleben zu lassen.

Im Herbst 2024 hat unser Museumsteam mit großartiger Unterstützung des Heimatvereins — inklusive Trecker und Wagen — die Einrichtung des alten Lebensmittelladens abgeholt und bei uns im Heimatmuseum wieder aufgebaut. Als Dankeschön haben wir Familie Plock heute zu einer Besichtigung sowie zu Kaffee und Kuchen eingeladen. [Marlies Berling/ Christel Sievers]

Bauernkrieg vor 500 Jahren: Schutz von Gemeingut vor räuberischer Aneignung heute immer noch ein Thema

Im September 1525 fanden die letzten Gefechte im Deutschen Bauernkrieg statt. Zu diesem Zeitpunkt vor 500 Jahren hatte es schon ein halbes Jahrhundert Auseinandersetzungen zwischen den Fürsten und der Kirche darüber gegeben, dass sich die Kirche immer mehr Macht und Geld angeeignet hatte.

In den 1500er Jahren wurden die zum großen Teil leibeigenen Bauern aus diesen Auseinandersetzungen ermutigt, die Autorität der Kirche und darüber hinaus auch der adeligen Obrigkeit in Frage zu stellen. In Südwestdeutschland, vor allem in Schwaben, bildete sich die Bundschuhbewegung. Bauern organisierten sich heimlich in Bruderschaften und planten den Aufstand. Eine ihrer Gründer und Anführer war Joß Fritz. Er lernte als Landsknecht die Welt kennen und wollte sich nach seiner Rückkehr nicht mehr mit der Unterdrückung und Ausbeutung der armen Landbevölkerung, vor allem der Bauern, abfinden. Dass die Not der Landbevölkerung groß gewesen sein muss, lässt sich auch daraus ableiten, dass ein Plan bestand, dass eine Bettlergruppe mit 2000 Bettlern die Einnahme der Stadt Rosen vornehmen sollte.

Bei Versammlungen einigten sich die Bundschuhmitglieder auf 14 Artikel. Darin forderten sie, dass „niemand mehr einen anderen Herrn als Gott, den Kaiser und den Papst anerkennen“ solle, die Zuständigkeit örtlicher nichtkirchlicher Gerichte, eine Höchstgrenze für Zinszahlungen und dass Fisch- und Vogelfang, Holz, Wald und Weide allen gemeinsam zur Verfügung stehen müssten.

Diese Bauernbewegung wurde von den Fürsten niedergeschlagen, aber nachdem Martin Luther 1517 seine 99 Thesen veröffentlicht hatte und 1520 seine Denkschrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ veröffentlicht hatte, kam es erneut zu Zusammenschlüssen der Bauern. Während Luther vor allem die Freiheit des Menschen vor Gott im Sinne hatte, interpretierten die Armen diesen Satz ganz anders.

In Oberschwaben, Württemberg, Franken, Sachsen und Thüringen wurde die Realteilung angewandt, die bei gleich bleibender Gesamtproduktionsfläche zu immer kleineren Höfen führte. Gleichzeitig gab es in vielen Landesteilen einen starken Leidensdruck durch die Leibeigenschaft. Nicht in allen Fällen ging es nur um die wirtschaftliche Misere. Es gab auch wohlhabende Bauern, die die Tatsache, dass sie den Landesherrn in ganz persönlichen Dingen, wie der Heirat, um Erlaubnis fragen mussten, für demütigend hielten.  Und alle wollten nicht mehr ertragen, wie sich die Landesherren – bei denen es sich auch mal um Städte als Lehnsherren handeln konnte – den Bauern ihre herkömmlichen Rechte raubten, sich Allgemeingut unter den Nagel rissen und dafür das Recht vollkommen willkürlich zu ihren Gunsten auslegten.

1524 bildeten sich Bruderschaften der Bauern und der Armen der Städte, die den Aufstand vorbereiteten. Sie bildeten „Haufen“, also militärische Einheiten, und forderten mit militärischer Gewalt mehr Rechte. Die Landesherren gaben anfangs nach, aber nur um im Hintergrund die eigene Militärmacht aufzubauen und Allianzen mit anderen Landesherren zu schmieden. Der Schwäbische Bund war eine dieser Allianzen, die dann schließlich 1525 die Bauernhaufen besiegten. In Thüringen bekamen die Bauernhaufen vom Reformator Thomas Müntzer theologische Unterstützung. Luther dagegen unterschied genau zwischen weltlichem und geistlichem Bereich, da er mit der Reformation die Veränderung der Kirche und nicht Veränderung der weltlichen Ordnung erreichen wollte. In einem Pamphlet wandte er sich „wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern […] man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss.“ Die Thüringer Bauernhaufen erlitten schließlich in einem erbärmlichen Gemetzel in Frankenhausen ihre entscheidende Niederlage.

Die Gewalt der Bauernhaufen bestand anfangs nur aus Gewalt gegen Sachen. So nahmen sie sich das Recht heraus, zu fischen und im Wald zu jagen und eigneten sich die überreichen Vorräte der Klöster an. Sie waren auch nicht auf Krieg aus, denn die Bauern hatten daheim ihr Land zu bestellen und sich um ihre Familien zu kümmern. Das schwächte sie auch militärisch, während die Fürstenheere von den Reichtümern, die die Fürsten sich zusammengeraubt hatten, bezahlt werden konnten.

Politische Grundlage des Bauernkriegs 1524/1525 waren die 12 Artikel, die ähnliche Forderungen wie die der Bundschuhbewegung 20 Jahre früher, enthielt. Außerdem gaben sich die Bruderschaften mit der Bundesordnung eine Art Verfassung, die auch für ihre Dörfer galt bzw. gelten sollte. Die 12 Artikel wurden dank des Buchdrucks rasch und preisgünstig vervielfältigt und verbreiteten sich schnell, so dass sich fast alle Aufständischen darauf bezogen.

Eine zentrale Forderung der Bauern ist heute noch aktuell. Sie forderten, dass die natürlichen Ressourcen, wie Wald, Flüsse und das Wiesenland wieder in die Hand der Allgemeinheit gelangen müsse, wie das auch früher der Fall gewesen war. Die Fürsten hatten die Almende, das Wild und den Wald einfach zu ihrem Besitz erklärt und die Bauern von diesem Gemeinbesitz enteignet.

Heute stellen wir fest, dass immer mehr Allgemeinbesitz durch die neoliberale Ordnung in die Hände Weniger gelangt. Öffentliche Infrastruktur, staatliche Einrichtungen, Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge, sogar das Wasser, werden in die Hände weniger Kapitalisten übergeben. Dieser Prozess nennt sich Privatisierung. Die Rechtfertigung dafür hat ähnlich religiöse Aufladungen wie die Enteignung durch die Fürsten. Gaben sich die Fürsten damals als Handlanger Gottes aus, so beten die neoliberalen Privatisierer heute den Markt an, der ähnlich einem allmächtigen Gott alles richtig macht und sich nicht irren kann. Wer eine Verfassung möchte, die das Zusammenleben der Menschen sozial gestaltet, setzt sich in den Augen der Marktanbeter ins Unrecht, weil er sich gegen eine unfehlbare Ordnung des Marktes setzt. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 01.09.2025: Lengerich
Dienstag, 02.09.2025: Lingen
Mittwoch, 03.09.2025: Teglingen
Donnerstag, 04.09.2025: Walchum
Freitag, 05.09.2025: Haselünne
Samstag, 06.09.2025: Lingen
Sonntag, 07.09.2025: Papenburg
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom Montag, dem 01.09.2025 bis 05.09.2025 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

DGB beklagt weltweite Kriege, lässt aber klaren Anti-Kriegs-Kurs vermissen

Plakat des DGB Aschendorf-Hümmlimg zum Antikriegstag 2025

Der Kreisverband Nördliches Emsland des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) lädt zu einer Gedenkveranstaltung mit anschließender Kranzniederlegung auf der Begräbnisstätte Esterwegen (Friedhof Bockhorst, An der B 401) am 7. September 2025 um 18.00 Uhr ein.

Nach der Begrüßungsrede von Andreas Kuper, Vorsitzender DGB Kreisverband Nördliches Emsland, werden in diesem Jahr Schüler*innen des Mariengymnasiums Papenburg eine Rede mit Diskussionsbeiträgen halten. Die musikalische Begleitung kommt von Dita & Patrick.

Zum Antikriegstag am 1. September 2025 hat der DGB-Bundesvorstand eine Erklärung veröffentlicht. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften fordern darin die Bundesregierung anlässlich des Antikriegstages am 1. September dazu auf, sicherzustellen, dass zusätzliche Rüstungsausgaben nicht zu Lasten des Sozialhaushalts, der Ausgaben für Bildung und Forschung und von Investitionen in öffentliche und soziale Infrastruktur gehen. Der Aufruf nennt die NATO-Zielvorgabe von fünf Prozent des BIP für die Aufrüstung völlig überhöht und fordert mehr Diplomatie und Abrüstungsinitiativen.

Aber obwohl der Aufruf die Kriege in der Welt beklagt, unterstützt er grundsätzlich die weitere Aufrüstung Deutschlands. Der DGB übernimmt im Aufruf die Vernebelungstaktik der Bundesregierung und nennt als Grund für die Notwendigkeit einer Aufrüstung die "unmittelbare militärische Bedrohung durch Russland" und den "autokratischen Staatskapitalismus Chinas und den Big-Tech-Radikalkapitalismus US-amerikanischer Prägung". Dafür, dass eine militärische Bedrohung durch Russland besteht, gibt es keine Anhaltspunkte, außer dem, dass Russland sagt, es werde auch atomar zurückschlagen, wenn es sich von der Nato in seiner Existenz bedroht fühle. China, das noch kein Land angegriffen oder kolonialisiert hat, spielt auf der internationalen Bühne gegenwärtig eine bedeutende Rolle als Friedensmacht. Obwohl in diesem Land viermal so viel Menschen wie in den USA leben, hat es nur ein Drittel der Militärausgaben der USA. Und China bedroht nicht die USA oder gar Europa, aber US- und EU-Kriegsschiffe kreisen im Südchinesischen Meer.

Die USA waren zusammen mit den europäischen, vor allem deutschen Unterstützern, hauptverantwortlich für die Entwicklung hin zum Ukrainekrieg. Aber aktuell spielt die USA bei den Bemühungen um ein Ende des Ukrainekriegs eher eine gute Rolle, ganz im Gegenteil zur deutschen Regierung, die alle Friedensbemühungen nach Kräften torpediert.

Die Initiative "Sagt Nein! Gewerkschafter:innen gegen Krieg, Militarismus und Burgfrieden" kritisiert die Rolle der DGB-Gewerkschaften. Statt sich gegen den Kriegskurs zu stellen, ruft der DGB in seinem Aufruf zum Antikriegstag zur Aufrüstung auf.

Am 01. September, dem weltweiten Antikriegstag, treffen sich Profiteure des Todes und Kriegsgewinnler bei Champagner und Canapés zur weiteren Planung ihrer Kriege im Maritim-Hotel am Düsseldorfer Flughafen bei einer vom Handelsblatt organisierten Konferenz. Die Gewerkschafterinitiative stellt dazu fest: "So ´feiert´ der Militärisch Industrielle Digitale Komplex auf seine ganz eigene und perverse Art den Antikriegstag… und mittendrin dabei: Jürgen Kerner, zweiter Vorsitzender der IG Metall… Freundliche Nachfragen, was er da zu suchen hat, hat der Kollege Kerner bisher unbeantwortet gelassen. Böses der/dem, die/der Böses dabei denkt…! während die konkreten Kriegsvorbereitungen der Regierung mit der Vorbereitung der Wiedereinführung des Kriegsdienstes, einem ´Nationalen Sicherheitsrat´ und der Eröffnung Europas größter Munitionsfabrik in Unterlüß in hohem Tempo weiter voran gehen." [jdm]

Den neuen Wehrdienst verweigern? So geht’s

DFG-VK-Homepage Screenshot

»Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Ich bin daher entschlossen, keine Art von Krieg zu unterstützen und an der Beseitigung aller Kriegsursachen mitzuarbeiten.« (Aus der Prinzipienerklärung der War Resisters’ International (WRI), einer der größten Dachorganisationen pazifistischer Gruppen weltweit.)

Für alle, die sich der Teilnahme am Verbrechen Krieg durch eine Verweigerung des Wehrdienstes entziehen wollen, hat die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner (DGF-VK) zusammengestellt, wie das zu machen ist. [jdm]

Gedenkstätte Esterwegen: Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 7. September

Einladung der Gedenkstätte Esterwegen
Links das Cover des Begleitbands zur Ausstellung zeigt Schaulustige mit Fahrrädern vor dem Kriegsgefangenenlager Wietzendorf im Jahr 1941. (Foto: Stiftung niedersächsische Gedenkstätten)

Die Ausstellung „…auf deutschem Boden für die ganze Welt“ - Niedersachsen im Nationalsozialismus ermöglicht neue Perspektiven auf die Ereignisse während der Jahre 1933 bis 1945 in dem nordwestlichen Bundesland. Mit dem besonderen Fokus auf Niedersachsen und seinen historischen Orten werden dabei die lokalen und regionalen Bezüge zu weltumspannenden Ereignissen deutlich.

Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen, eröffnet zusammen mit Dr. David Reinicke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, die Ausstellung in der Gedenkstätte Esterwegen am Sonntag, 7. September, um 15 Uhr.

Ein multiperspektivischer Ansatz ermöglicht es, die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und die komplexe Entwicklung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik zu verstehen. Multiperspektivisch bedeutet dabei, dass Täterinnen, Täter, Opfer sowie Zuschauerinnen und Zuschauer in den Blick genommen werden, um sich mit ihren jeweiligen Motivlagen und Handlungsspielräumen auseinanderzusetzen. Wichtige Schwerpunkte sind zudem die individuellen Schicksale und die Selbstbehauptung von Betroffenen sowie die Handlungsspielräume der „Volksgenossinnen und -genossen“.

Von der frühen Phase des NS-Regimes bis hin zur systematischen Massenvernichtung beleuchten die Ausstellung und der entsprechende Begleitband die fortschreitende Radikalisierung, zeigen aber auch Momente des Widerstands und der Menschlichkeit.

Die Wanderausstellung ist bis zum 14. Dezember in der Gedenkstätte Esterwegen zu sehen. Der Eintritt ist frei. Der Begleitband ist im Buch-Shop der Gedenkstätte Esterwegen für 18 Euro erhältlich. [PM]

2. Tag des alten Handwerks am 7. September

Flyer Tag des alten Handwerks 2025

Am Sonntag, den 7. September 2025, findet auf dem Wippinger Mühlenhof der 2. Tag des alten Handwerks statt. Von 13 bis 17 Uhr laden das Wippinger Heimatmuseum und zahlreiche Hobbyhandwerker zu einer Reise in die Vergangenheit ein.

Die Besucher erwartet ein vielfältiges Programm. Neben der Besichtigung der historischen Mühle wird das Vitus-Werk Mehl aus der Wintering-Mühle anbieten. Selbstgemachter Apfelsaft kann direkt vor Ort gepresst werden, leere Flaschen zum Abfüllen sind mitzubringen.

In der alten Schmiede, bei der Seilerei und an den Ständen können die Gäste traditionelles Handwerk erleben und Produkte erwerben. Für Technikfreunde präsentieren die Oldtimer-Freunde Wippingen historische Fahrzeuge. Kinder können bei alten Spielen, die neu entdeckt werden, selbst aktiv werden. Das Heimatmuseum ist während der gesamten Veranstaltung geöffnet. [jdm]