Die Eltern-Kind-Gruppe Wippingen trifft sich jeden Dienstag ab 9.30 Uhr im Pfarrer-Schniers-Haus, Schulstr. 5. Sie ist für alle Kinder ab der Geburt bis zum Kindergartenalter mit ihren Eltern, Großeltern oder.... [Anna Koers]
Einladung zum Picknick-Gottesdienst
Seit über 8 Jahren gibt es ein Gemeindeteam in der Kirchengemeinde Wippingen. Mit einem Gottesdienst möchte das Team seine Anliegen vorstellen und Karin Kuper wird die kirchliche Beauftragung erhalten. Der Gottesdienst findet am Sonntag, den 25. mai um 10.30 Uhr vor der Remise statt.
Anschließend gibt es ein gemeinsames Picknick unter dem Motto: "Wenn jeder gibt, was er hat, dann werden alle satt!" Wenn jede/r eine Kleinigkeit zum Essen mitbringt haben wir ein wunderbares Büffet. Für Getränke ist gesorgt. [Anita Gerdes]
Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg der USA gegen Vietnam endete vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren, am 30. April 1975 endete der völkerrechtswidrige Angriffskrieg der USA gegen Vietnam mit der Eroberung der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon durch nordvietnamesische Truppen. Im Krieg hatten die USA mit dem massenweisen Einsatz von Napalm - einer zähflüssigen, klebrigen Masse, die an den Menschen haftete und sie grausam verbrannte - und dem Entlaubungsmittel Agent Orange, mit dem ganze Landstriche vergiftet wurden, großflächig Kriegsverbrechen begangen. Hinzu kamen Massaker an der Zivilbevölkerung, wie in My Lai.
Trotzdem verkauften die USA diesen Krieg als Kampf für Demokratie und Menschenrechte. Trotz der offensichtlichen Verbrechen unterstützten die westlichen Staaten die USA. Und trotzdem werden in US-Actionfilmen bis heute die Verbrecher in US-Uniform als Helden dargestellt.
Jetzt ist der US-Präsident Trump in Saudi-Arabien zu Besuch und hat mit Saudi-Arabien das »größte Abkommen zum Verkauf von Rüstungsgütern der Geschichte« im Wert von fast 142 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. In Deutschland hat die Aktie des Rüstungskonzerns Rheinmetall »mit einer Steigerung von weit über 2.000 Prozent eine phänomenale Kursentwicklung vollzogen«, wie Geschäftsführer Armin Papperger auf der Hauptversammlung des Düsseldorfer Rüstungskonzerns frohlockte. Die Aktionäre des mörderischen Konzerns können mit einer Steigerung der Dividende um 42 Prozent rechnen.
Jeder Cent, für den Rüstungs- und Kriegsgüter gekauft werden, muss zuerst von den Arbeitern der Länder erarbeitet werden. Und jede Waffe hat nur einen Zweck: Menschen zu töten. Offizielle Begründung: Sicherheit, Freiheit ud Demokratie. Ziele sind Menschen, die sich dem Westen nicht unterwerfen wollen. Das Ziel der Rüstungskonzerne ist die erhöhte Dividende.
Karl Marx beschrieb die Sucht nach Profit so: »Kapital, sagt der Quarterly Reviewer, flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur. Das ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren. Beweis: Schmuggel und Sklavenhandel.« [jdm]
Kitzrettung im Wippinger Moor
Die beiden Jagdpächter Gerd Thünemann und Josef Meyer haben mit den Landwirten vereinbart, dass sie vor der Mahd die Grasflächen auf dort abgelegte Rehkitze untersuchen. Mit einer Wärmebilddrohne haben sie so auch Flächen im Moor an der Dever abgeflogen und dabei einige Kitze vor dem eventuellen Tod durch Mähmaschinen bewahrt. Das Kitz auf den Fotos legte Meyer etwa 200 Meter vom Fundort auf die andere Seite der Dever. Damit wollte er verhindern, dass die Ricke das Kitz wieder auf die zur Mahd vorgesehene Fläche zurückführt. Einen Bach kann das frischgeborene Kitz nicht überqueren. Die Mutter findet das Kitz aber über das sehr hohe, für Menschen nicht hörbare, Fiepen wieder.
Jeder, der ein Rehkitz findet, sollte wissen, dass er das Kitz nicht mit bloßen Händen anfassen darf. Denn der Menschengeruch vertreibt die Ricke und das Kitz ist dann hilflos dem Tod ausgeliefert. Meyer hat das Kitz deshalb mit Lederhandschuhen und zusätzlich mit einem Bausch Gras in den Händen in die mit Gras ausgelegte Transportbox gehoben.
Die Ricken halten sich in der Nähe der Kitze auf und besuchen sie nur zum Säugen. Im hohen Gras sind die nur 1 kg schweren Kitze nicht zu sehen. "Die sind nicht größer als eine Bierflasche," bringt Meyer einen anschaulichen Vergleich. Die Wärmebildkamera auf der Drohne findet aber auch diese kleinen Tierchen. [jdm/Fotos:Josef Meyer]
Zehntausend Hanfstrohballen brennen bei Hempflax in Oude Pekela; mehrere Häuser werden evakuiert
Wie der niederländische Sender RTV Noord berichtet, ist gestern Abend kurz vor 21 Uhr in der Hendrik Westerstraat in Oude Pekela bei der Firma Hempflax, Hersteller von Faserhanf, am Pekelder Hoofddiep, ein Feuer ausgebrochen. Die Wippinger CDU hatte Hempflax erst vor Kurzem einen Besuch abgestattet.
Wegen des Brandes wurde ein angrenzender Wohnblock evakuiert. Die Bewohner wurden im Gemeindehaus untergebracht. Das Feuer wütete auf dem Lagerplatz von Hempflax, wo sich etwa zehntausend knochentrockene Ballen Hanfstroh befinden sollen. Die Produktionsstätte befindet sich in einiger Entfernung davon.
Das Feuer erzeugte große Rauchwolken über dem Gebäude und der unmittelbaren Umgebung. Feuerwehreinheiten aus der ganzen Region kamen zu dem Brand. RTV Noord zitiert Hempflax-Geschäftsführer Mark Reinders, der berichtet, dass die Feuerwehr das Gebäude kontrolliert ausbrennen lässt. Sie achte dabei auf die Umgebung, aber es werde noch mehrere Tage lang schwelen. Das sei schrecklich für das Unternehmen und auch ein großes Risiko für die Umgebung. Die Brandursache sei noch unbekannt, aber einen Kurzschluss könne er ausschließen, weil es keinen Strom im Gebäude gab. [jdm/Screenshot RTV Noord]
Buchvorstellung am Freitag im AZ Lingen
Im Alternativen Zentrum Lingen (AZ) im Falkenheim (Ludwigstraße 42, 49809 Lingen) wird die Buchautorin Renate Dillmann am Freitag, den 16. Mai um 18.30 Uhr ihr Buch "Medien. Macht. Meinung. Auf dem Weg in die Kriegstüchtigkeit" vorstellen.
›Mission‹, ›Operation‹, ›Intervention‹ oder ›Krieg‹? ›Freiheitskämpfer‹ oder ›Terrorist‹? ›Regierung‹ oder ›Regime‹? ›Aggression‹ oder ›Verteidigung‹? Hält die Trennung von Information und Meinung, gehandelt als hohe Schule des Journalismus, einer ernsthaften Prüfung stand?
Renate Dillmann beleuchtet das Selbstbild deutscher Leitmedien – sachliche Information und Kontrolle der Macht – und ihre tatsächlichen Leistungen als ›Vierte Gewalt‹. Und sie fragt: Warum wird Meinungs- und Pressefreiheit in demokratischen Staatswesen garantiert und zugleich beständig eingeschränkt? Wie funktioniert das Dreiecksverhältnis von Presse, Politik und Publikum? [jdm]
Will die Gemeinde Heede einen neuen Turm im Heeder Moor bauen?
Im Jahr 2000 ließ die Gemeinde Heede im Heeder Moor auf einer Fläche der niedersächsischen Staatlichen Moorverwaltung mit deren Zustimmung einen Aussichtsturm aus Holz bauen.
Zuvor war im Rahmen eines Leader II-Projektes die Förderung eines Moorbohlenwegs und eine Aussichtsplattform genehmigt worden. Bei der Erstellung des Aussichtsturms wurde der bauliche Holzschutz allerdings sträflich vernachlässigt, so dass nach kurzer Zeit ein Pilzbefall auftrat und der Turm bereit im Jahr 2011 aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit gesperrt werden musste; der Moorbohlenweg durfte bereits etwa drei Jahre zuvor – ebenfalls wegen Pilzschäden – nicht mehr betreten werden.
Im Jahr 2013 wurde der Turm dann abgebaut. Beim Rückbau der Konstruktion ging man nicht zimperlich vor. Die vier Stützen des Turms wurden oberhalb der stählernen Fundamentanschlüsse abgesägt, wie man noch heute sehen kann. Denn das Fundament mit der Bodenplatte und die eingelassenen Anschlussanker wurden nicht entnommen. Mittlerweise sind um den Standort des ehemaligen Aussichtsturms Bäume und Büsche gewachsen, so dass man die Betonfläche am Boden übersehen könnte, wenn nicht die Stahlbauteile mit den Holzresten in das Blickfeld treten würden.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes zu Schäden an Holztürmen sollte auch der Heeder Turm in die Datenerfassungen in den Jahren 2012/2013 einbezogen werden. Doch die Gemeinde Heede war nicht bereit, entsprechende Informationen, beispielsweise ein vorliegendes Gutachten, zur Verfügung zu stellen. Mit Schreiben vom 25.02.2013 teilte Heedes Bürgermeister Pohlmann nach einer entsprechenden Anfrage mit, dass die Akte „Aussichtsturm Heeder Moor“ endgültig geschlossen werde.
Nun verwundert allerdings eine Nachricht aus Hannover: Laut Mitteilung des Umweltministeriums gibt es in Heede neue Überlegungen: „Seitens der Gemeinde wurde mitgeteilt, dass diese Einrichtungen neuen Planungen unterzogen würden und der Wunsch bestehe, einen Aussichtsturm zu errichten.“
Allerdings hatte die Staatliche Moorverwaltung die Gemeinde Heede vor etwa zwei Monaten aufgefordert, „im Hinblick auf die noch bestehenden vorhandenen baulichen Einrichtungen (Punktfundamente aus Beton) im Heeder Moor einen ordnungsgemäßen Zustand herzustellen.“ Damit dürfte der Rückbau der Bodenplatte und der Fundamente gemeint sein.
Und dabei würden wohl Kosten entstehen, die die Gemeinde möglichst vermeiden möchte. Mit der Strategie, die Akte „Aussichtsturm Heeder Moor“ nun doch wieder zu öffnen, hat die Gemeinde zunächst Zeit gewonnen. Fraglich ist hierbei jedoch, welchen Zeithorizont man sich in Heede für die neuen Pläne setzt. Im Haushaltsplan der Gemeinde Heede für das Jahr 2025 mit Datum 1. April 2025 konnten wir noch keine Informationen finden, die auf einen Turmbau hindeuten.
Über zehn Jahre hatte sich die Moorverwaltung nicht an dem Zustand im Heeder Moor gestört. Man darf nun gespannt sein, wie viel Geduld Umweltministerium und Moorverwaltung mit den Heedern jetzt wiederum haben und welche Lösung die Gemeinde präsentieren wird. [HM/erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum-d]
Gedenken zum 80. Jahrestag der Befreiung
Ungewöhnlich viele Menschen fanden sich am Samstag, den 10.05.2025, auf der Begräbnisstätte Esterwegen ein, um des 80. Jahrestags der Befreiung zu gedenken.
Der Sprecher der Deutsch-Niederländischen Initiative 8. Mai, Jörg Meinke, setzte sich in seinen einleitenden Worten damit auseinander, dass vielfach gesagt werde, nach 80 Jahren sei doch mittlerweile alles zum 2. Weltkrieg und der Naziherrschaft gesagt. Er habe den Eindruck, dass alle Lehren, die man aus dem Krieg ziehen könne, vergessen seien. Den Forderungen nach neuer Kriegstüchtigkeit und Hochrüstung setze er das Ideal des Friedens und der Freiheit entgegen. Er halte es mit Bertold Brecht, der gesagt habe: „Lasst uns das tausendmal Gesagte immer wieder sagen, damit es nicht einmal zu wenig gesagt wurde!“
Um die Erinnerung aufrecht zu erhalten, hätten 1981 Überlebende der Emslandlager gemeinsam mit Rosalinda von Ossietzky-Palm, Tochter des Friedensnobelpreisträgers Carl von Ossietzky, und engagierten Menschen das Dokumentations- und Informationszentrum Emslandlager (DIZ) gegründet. Er freue sich, dass sich dort eine junge Generation der Aufgabe angenommen habe.
Corinna Bittner vom DIZ erinnerte daran, dass mit der Befreiung der Gefangenen aus den Emslandlagern die Hoffnung aufkam, dass ein Deutschland als Gegensatz zum Faschismus aufgebaut werden könne. Doch trotz einer Abgrenzung zum nationalsozialistischen Regime lebten faschistische Vorstellungen, Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus, Sozialchauvinismus, Hass und Diskriminierung weiter und hätten heut wieder Konjunktur. So sehr es zu begrüßen sei, dass die Forderung „Nie wieder“ artikuliert werde, sowenig reiche ihr das, um die Zukunft zu gestalten. Die Forderung artikuliere, was nicht wieder geschehen solle, aber entwerfe keine positive Utopie.
Viele Überlebenden der KZs hätten sich nach der Befreiung sogleich für die Mensche im Lande eingesetzt und organisierten schon im Sommer 1945 die Versorgung mit dem Mindesten. Die Alliierten hielten sich bei der Besetzung von Verwaltungs- und Führungspositionen an die Gegner des Naziregimes, weil die deutschen Verwaltungen kaum arbeitsfähig und zudem diskreditiert waren. So z. B. Peter Waterkotte, der als Folge der haft im KZ Börgermoor erblindet war und 1945 Stadtverordneter und Bürgermeister in Düsseldorf und später Landtagsabgeordneter für die KPD in NRW war. Überall glaubten die Überlebenden an eine bessere Zukunft, aber unter dem Eindruck des kalten Kriegs und dem virulenten Antikommunismus zerstoben diese Hoffnungen. Die Wiederbewaffnung schürte Kriegsängste und das Amnestiegesetz erlaubte zahlreichen Nationalsozialisten in ihre früheren Ämter zurückzukehren. Die selbstkritische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte setzte nur allmählich ein. Und heute müssten wir feststellen, dass die Reden und Bekenntnisse oft sehr oberflächlich sind.
Es reiche nicht, nur zu wissen, was wir nicht wollen, wir müssten auch eine Idee davon entwickeln, was wir wollen und wie eine empathische und solidarische Gesellschaft aussehen könne.
Geert Bosma vom VredesInformatieCentrum Groningen erinnerte an die Feststimmung, die sein Vater als Zwangsarbeiter in Bremen erlebte, als bekannt wurde, dass Hitler sich das Leben genommen habe. Die Menschen hatten die Hoffnung, Raum zu bekommen, um ein besseres Zusammenleben aufzubauen. Heute werde überall des 80. Jahrestags des Kriegsendes gedacht. Doch, wenn Machthaber eine Gedenkveranstaltung leiten, sei es gut, sich über die damit verbundenen Interessen klar zu werden.
Der 8. Mai 1945, der Tag der Kapitulation, habe Befreiung und Neuanfang bedeutet, sagte die niederländische Autorin Drs. Alie Noorlag. Aber für die Menschen, die in Lagern oder auf andere Weise starben, gab es keinen Neuanfang. Sie schilderte beispielhaft das Schicksal der Familie Van der Weij. Die Familie besaß eine Druckerei in Huizum, in der die Widerstandszeitungen Vrij Nederland und Trouw gedruckt wurden. Irgendwann wurden sie verraten und Tiede van der Weij und seine drei Söhne wurden verhaftet. Sie landeten zunächst im Lager Vught. Danach wurden sie getrennt und durchliefen Sachsenhausen, Neuengamme, Engerhafe, Bergen Belsen Groß Rosen und Theresienstadt. Alle vier starben an den Qualen in den Lagern. Die Ehefrau von Tiede hatte ihren Ehemann und drei Söhne verloren und wurde nie wieder glücklich.
Die Kinder der Verschleppten setzten sich mit der Geschichte ihrer Verwandten auseinander und besuchten deren Leidenstätten. 2024 wurde in Leeuwarden eine Gedenktafel zum Gedenken an die ermordeten Mitglieder der Familie Van der Weij enthüllt. Erinnern sei wichtig, denn es gebe ein Sprichwort: Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name nicht mehr erwähnt wird.
Christa Bröcher zeigte sich besorgt über die Geschichtsvergessenheit, über die Umdeutung der Geschichte, die sich europaweit zeige, nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland (zum Redetext). Die Enkelin des Moorsoldaten Toni Melchers engagiert sich bei den „Kindern des Widerstandes-Antifaschismus als Aufgabe“. Die Erfahrungen unserer Eltern und Großeltern im Kampf gegen die Nazis dürften nicht verloren gehen.
Die offizielle Gedenkkultur sei auch eine Geschichte des Vergessens, des Nicht-Erwähnens, des Auslassens von oft unliebsamen Fakten: Das merke man besonders in den Schulen und Jugendorganisationen. Gefragt, welche Konzentrationslager sie kennen, würden die Jugendlichen immer Auschwitz nennen. Manche kennten noch die Namen Buchenwald und Sachsenhausen. Sehr selten würden Ravensbrück oder Mauthausen erwähnt. Die Emslandlager würden nie erwähnt. Die mehr als 1.000 Außenlager, in denen die von den Hauptlagern an die Unternehmen „ausgeliehenen“ Zwangsarbeiter schuften mussten, seien selbst dann nicht bekannt, wenn sie quasi bei ihnen um die Ecke liegen würden.
Auf die Frage nach dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus fielen den Jugendlichen die Geschwister Scholl ein und noch der 20. Juli, namentlich Graf Stauffenberg, und mehr nicht. Es gebe kein Wissen über den Arbeiterwiderstand, den Widerstand von Kommunisten und Sozialdemokraten, über die Zerschlagung der Gewerkschaften am 2. Mai 1933 und keine Ahnung über organisierten Widerstand selbst unter den Bedingungen der Konzentrationslager.
Trotzdem wollten die meisten Jugendlichen keinen Schlussstrich unter die Vergangenheit setzen. Es sei Konsens, dass man muss aus der Vergangenheit lernen müsse, um die Gegenwart zu begreifen. Oder wie Simon Wiesenthal, Überlebender von Mauthausen am 7.5.1995 gesagt habe: „Würden wir vergessen, verdrängen oder das Geschehen verfälschen, käme das Gestern unbewältigt immer wieder auf uns zu und würde uns und unsere Nachkommen daran hindern, das Morgen richtig und menschenwürdig zu gestalten.“
Den Schlusspunkt der Veranstaltung setzten Kutlu Yurtseven und Yoram Bejarano mit einem kleinen Rap-Konzert. Yurtseven vermutete, dass 80 % der Anwesenden vermutlich nie geglaubt hätten, dass sie mal auf ein Rap-Konzert gehen. Die beiden trugen ihre Stücke mit antirassistischen Texten mit großer Spielfreude und einer guten Laune vor, die ansteckend wirkte und eine optimistische Stimmung verbreitete. Jörg Meinke schloss die Versammlung mit den Worten, dass solche guten Veranstaltungen, auf denen man merke, dass man im Kampf gegen Aufrüstung und gesellschaftlichen Rückschritt nicht allein sei, ihn immer wieder vor einem Pessimismus bewahren würden. [jdm]
Verkehrsüberwachung
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 12.05.2025: Klein Hesepe
Dienstag, 13.05.2025: Lehrte
Mittwoch, 14.05.2025: Sögel
Donnerstag, 15.05.2025: Wesuwermoor
Freitag, 16.05.2025: Meppen
Samstag, 17.05.2025: Papenburg
Sonntag, 18.05.2025: Werlte
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Sperrungen Schießgebiet
Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom Montag, dem 12.05.2025 bis 16.05.2025 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53) und Renkenberge – Wahn (K168) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]
Vom Emsland ins Sportwagencoupé – Anwendungsmöglichkeiten von Hanf sind schier endlos – Niederländische und deutsche Kommunalpolitiker informierten sich

Gemeinsam mit Mitgliedern der CDA-Verbände Pekela & Veendam besuchten Mitglieder des CDU-Ortsverbandes Wippingen das Betriebsgelände der Fa. „HempFlax“ im niederländischen Oude Pekela, einem führenden Unternehmen im Bereich Anbau und Verarbeitung von Industriehanf. Ziel war es, sich über die innovative Produktion und die nachhaltigen Projekte des Unternehmens zu informieren sowie den Austausch zwischen deutschen und niederländischen Vertretern zu fördern. So wurde der Termin durch das ‚Interreg-Programm Deutschland-Nederland‘ sowie seinen Programmpartnern ermöglicht und von der Europäischen Union kofinanziert.
Geschäftsführer (CEO) und Miteigentümer Mark Reinders informierte im Rahmen der Betriebsbesichtigung über die Entwicklung des 1993 gegründeten Unternehmens hin zum Marktführer in der Industriehanfproduktion. So findet das umfangreichen Produktportfolio in rund 1.000 Erzeugnissen Anwendung. Dies reicht von CO2-negativen und schadstofffreien Baumaterialien aus Industriefaserhanf mit hoher Wärme- und Schalldämmung über Lebensmittel wie Hanfsamen und Nahrungsergänzungsmittel bis hin zu Industrieanwendungen, welche beispielsweise im Autobau zum Einsatz kommen. So sind Fahrzeugverkleidungsteile aus Hanf leichter und sicherer als Teile aus Glasfaser, weshalb renommierte Marken wie Mercedes-Benz, Bugatti oder Jaguar zum Kundenstamm gehören. Auch hochwertige Einstreuprodukte für die Tierhaltung oder Gartenbauprodukte gehören zur Angebotspalette.
Die Fa. „HempFlax“ verfügt über drei Betriebsstandort: neben der besichtigten Fabrik in den Niederlanden außerdem über Werke in Bayern und in Rumänien. Insgesamt greift das Unternehmen auf ca. 3.175 ha Hanf- und Flachsanbaufläche in den drei Ländern zurück, davon rund 2.500 ha in Deutschland. Während am rumänischen Standort eigene Flächen bearbeitet werden, arbeitet das Unternehmen in Deutschland mit hiesigen Landwirten als Vertragspartner zusammen. So wächst auch ein großer Teil des verarbeiteten Hanfes auf emsländischen Böden (rd. 750 ha).
Der von der Fa. „HempFlax“ verwendete Industriehanf hat einen THC-Gehalt von ~0,05% und kann damit nicht zur Herstellung von Suchtmitteln verwendet werden (der Grenzwert lt. EU-Verordnung für Nutzhanf liegt bei max. 0,3%). Reinders zog hierzu einen Vergleich zu alkoholfreiem Bier: dies sähe aus und schmecke wie normales Bier, jedoch könne man gar nicht so viel davon trinken, um betrunken zu werden. Ebenso wenig könnten seine Pflanzen dazu genutzt werden, um einen Rauschzustand zu erreichen.
Maßgebend für das Unternehmen ist der Aspekt der Nachhaltigkeit. So implizieren nicht nur die Produkte einen hohen ökologischen Anspruch. Auch der Anbau von Hanf, welcher sich hervorragend als Ruhekultur eignet und als guter Vordünger gilt, trägt zur Verbesserung der Ackerbodenqualität und die pestizidfreie Bewirtschaftung zu mehr Artenvielfalt und einer besseren Wasserqualität bei. Um frei von fossilen Energieträgern zu sein, wurde zur Versorgung des besichtigten Werks eine 1,9 MW-Solaranlage installiert. Darüber hinaus wird an den Betriebsstandorten eine abfalllose Produktion realisiert, d. h. alles der Pflanze kann verarbeitet werden.
Geschäftsführer Reinders nutzte die Gelegenheit auch für einen Appell an die Politik und sprach so manche Hürde an, mit welchen er zu kämpfen hat. Beispielsweise deckt die 1,9 MW-Solaranlage auf dem Fabrikdach nicht nur den Strombedarf für den Produktionsprozess, sondern kann auch noch Strom ans örtliche Netz abgeben. Diese Einspeisung ist aber begrenzt, um Netzüberlastungen zu verhindern – bis hin zur Erhebung eines Negativpreises, wonach der Solaranlagenbetreiber für den eingespeisten ökologischen Strom sogar noch bezahlen muss. Dies habe dem Unternehmen im vergangenen Jahr mehrere Zehntausend Euro gekostet. Das Problem der fehlenden Stromnetzstabilität und mangelnden Netzinfrastruktur sehen dann auch sowohl die niederländischen auch als deutschen Besucher als ein gravierendes Hemmnis zur Realisierung einer gelungenen Energiewende. Ziel müsse es sein, die Förderung erneuerbarer Energien zu stärken und Anreize für eine CO2-reduzierte Stromerzeugung zu schaffen, anstatt sie durch solche unverständlichen Preisgestaltungen zu konterkarieren.
Auch unterschiedliche nationale Gesetzgebungen verkomplizieren die Arbeit des Unternehmens: so könnten zum Beispiel in den Niederlanden bestimmte Teil der Hanfpflanze nicht geerntet, wohl aber verkauft werden, während wiederum in Deutschland diese Pflanzenteile zwar geerntet, aber nicht verkauft werden dürfte. Klarheit und eine einheitliche Umsetzung europäischer Vorschriften könnte hier Abhilfe schaffen.
Während der Besichtigung entstand ein intensiver Austausch zwischen den niederländischen und deutschen Christdemokraten. Besonders Fragen der regionalen Wirtschaft und die sich gleichenden Herausforderungen, vor der beide Seiten stehen, standen im Mittelpunkt der Gespräche. „Deshalb lohne sich immer ein Blick über die Grenze, um voneinander zu lernen“, so Wippingens Bürgermeister Martin Hempen. So wurden die niederländischen Parteifreunde auch bereits ins Emsland eingeladen, um den Austausch fortzusetzen.
Das Projekt „Die Industriehanfverarbeitung und ihre Perspektiven” wird durch das Interreg-Programm Deutschland-Nederland sowie seinen Programmpartnern ermöglicht und von der Europäischen Union kofinanziert (#interregdnl). [Hubert Jansen]
Das Pfeifen im Walde der EU-Außenminister
Wie das Pfeifen des Ängstlichen im Walde mutet der Beschluss der EU-Außenminister an, ein „Sondertribunal zum russischen Angriffskrieg“ einzurichten. Den Internationalen Gerichtshof konnten sie noch dazu bringen, den russischen Präsidenten mit einem Haftbefehl zu bedrohen. Aber spätestens nachdem die westliche „Wertegemeinschaft“ sich weigert, den Haftbefehl desselben Gerichtes gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wegen seines Vernichtungskriegs gegen die Gaza-Bevölkerung zu befolgen, weiß die ganze Welt, was die westlichen Werte wirklich wert sind.
An der Parade zum 80. Tag des Sieges in Moskau nahmen 27 Staats- und Regierungschefs teil, u. a. aus China, Brasilien, Vietnam, Kongo, Kuba, Simbabwe, Burkina Faso, mehreren ehemaligen sowjetischen Republiken, Slowakei, Serbien, Ägypten, Laos usw. Die Frankfurter Rundschau versuchte die Gästeliste klein zu reden: Viele Staatsgäste kämen „aus autoritär regierten Ländern oder langjährigen russischen Verbündeten.“ Michael Clasen stellt in seiner Reportage aus Moskau in der NOZ fest: „An Putins Liste der Ehrengäste lässt sich die heraufziehende neue, künftig multipolare Weltordnung ablesen, in der nicht mehr die USA der Weltpolizist sind und auch nicht zwei Blöcke sich monolithisch gegenüberstehen, sondern mehrere Machtzentren mit globaler Bedeutung bestehen. Die meisten davon haben keine Probleme mit Putin.“
Allein, dass unsere Lokalzeitung endlich mal einen Redakteur nach Moskau schickt, um aus eigener Anschauung zu berichten, zeigt schon, dass sich etwas verändert. Zwar stellt Clasen im Artikel heraus, dass Putin den 80. Jahrestag des Kriegsendes zur Kriegsshow nutze, was sicher stimmt. Aber angesichts der 27 Millionen sowjetischen Menschen, die durch den Vernichtungskrieg der Deutschen ihr Leben verloren, ist es in Russland und den anderen ehemaligen Sowjetrepubliken ein großes allgemeines Bedürfnis, den Tag des Sieges zu begehen.
Putin erinnerte in seiner Rede daran: „Die Sowjetunion hat die heftigsten und gnadenlosesten Schläge des Feindes auf sich genommen. Millionen von Menschen, die nur friedliche Arbeit kannten, griffen zu den Waffen und stellten sich auf allen Höhen, Brückenköpfen und Grenzen in den Dienst des Todes, bestimmten den Ausgang des Zweiten Weltkriegs durch bedingungslose Siege in den großen Schlachten von Moskau und Stalingrad, an den Wällen von Kursk und am Dnjepr; durch den Mut der Verteidiger von Weißrussland, die dem Feind als erste gegenüberstanden; die Tapferkeit der Teilnehmer an der Verteidigung der Festung Brest und Mogilev, Odessa und Sewastopol, Murmansk, Tula, Smolensk; den Heroismus der Einwohner des belagerten Leningrads, die Tapferkeit all derer, die an der Front, in den Partisaneneinheiten und im Untergrund kämpften, die Tapferkeit derer, die die Fabriken des Landes unter feindlichem Beschuss evakuierten, die in der Nachhut arbeiteten, ohne sich zu schonen, bis an die Grenze ihrer Kräfte. Die Pläne der Nazis zur Eroberung der Sowjetunion wurden durch die wahrhaft eiserne Geschlossenheit des Landes durchkreuzt. Der Heroismus des Volkes war gewaltig, alle Republiken trugen die gemeinsame, schwere Last des Krieges.“
Die Staaten, die nicht von der Nato dominiert werden, wollen eine Weltordnung, in der sie selbst über ihre Partner entscheiden können. Sie wollen sich nicht von den USA und der EU erpressen lassen und vorschreiben lassen, mit wem sie Handel betreiben.
Die europäischen Außenminister haben das noch nicht begriffen. Sie setzen ihre Politik der maßlosen Arroganz fort und setzen alles daran, ein Ende des Krieges in der Ukraine hinauszuzögern. Die EU hat gerade ein beispielloses Aufrüstungsprogramm in Gang gesetzt. Und sie wollen nicht riskieren, dass ihnen ein Feind abhanden kommt und der Frieden ausbricht. Sie fühlen sich im Wort gegenüber den Rüstungskonzernen, aber dass sie das Vertrauen der Menschen verlieren, ist ihnen egal. [jdm]
Polizei verbietet junge Welt beim Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park, weil auf dem Titel eine rote Fahne abgebildet ist
Die Berliner Polizei hat Mitarbeiter der in Berlin erscheinenden überregionalen Tageszeitung "junge Welt" am 8. Mai daran gehindert, mit Zeitungen das Gelände des Sowjetischen Ehrenmals im Treptower Park zu betreten. Die Zeitungen sollten dort verteilt werden.
Die Polizei begründete ihr Vorgehen mit einer Allgemeinverfügung, die für den 8. und 9. Mai rund um die drei Sowjetischen Ehrenmale der Hauptstadt das Zeigen sowjetischer Fahnen und Symbole verbietet. Auf der Titelseite der jungen Welt zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus ist unter der Überschrift „Hitler kaputt“ hinter einem Bild von feiernden Menschen zu Kriegsende in Moskau ein rotes Banner mit Hammer und Sichel abgebildet.
„Es ist ein Akt der Zensur und Angriff auf die Pressefreiheit, dass die polizeiliche Allgemeinverfügung zum Verbot der Symbole der sowjetischen Sieger über den Nazifaschismus nun auch noch dazu verwendet wird, die junge Welt vom Sowjetischen Ehrenmal in Treptow fern zu halten“, kritisiert jW-Chefredakteur Nick Brauns das Vorgehen der Polizei. Brauns weiter:
„Als marxistisch und antifaschistisch orientierte Tageszeitung ist die junge Welt der historischen Wahrheit verpflichtet. Mit der Abbildung des roten Banners mit Hammer und Sichel auf dem Titel der Ausgabe vom 8.Mai wird der entscheidende Anteil der Roten Armee an der Befreiung Deutschlands vom Faschismus gewürdigt. Das polizeiliche Verbot, am 8. und 9. Mai an den Sowjetischen Ehrenmalen die Symbole der sowjetischen Befreier zu zeigen, erscheint dagegen als Versuch, die Geschichte umzuschreiben.“ [PM]
Neue Fahrbahn auf rund 350 Metern – Sanierung der Kreisstraße 110 in der Gemeinde Lehe
Der Landkreis Emsland wird die Fahrbahn der Kreisstraße 110 (Neuleher Straße) im Bereich zwischen der Bundesstraße 70 und dem Bahnübergang in der Gemeinde Lehe (Samtgemeinde Dörpen) sanieren. Dazu muss der Streckenabschnitt von Montag, 12. Mai, bis voraussichtlich Sonntag, 25. Mai, vollständig gesperrt werden.
Während der Bauarbeiten wird die Deckschicht der Fahrbahn auf einer Länge von rund 350 m aufgenommen und anschließend in bituminöser Bauweise neu aufgebaut. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 75.000 Euro.
Eine Umleitungsstrecke ist ausgeschildert. Anlieger werden informiert. Witterungsbedingt kann es zu Änderungen bei den Bauzeiten kommen. [Landkreis Emsland]
Dörpen: Wohnmobilstellplatz ist „wirklich relevant teurer geworden“
Bei der Einrichtung des Wohnmobilstellplatzes am Schützenplatz in Dörpen sind einige Verzögerungen aufgetreten, zudem wird der Platz deutlich teurer als geplant. Damit zieht sich die unsägliche Geschichte um die Finanzierung der Anlage und die Zuständigkeiten weiter hin.
Zur Geschichte: Seit Jahren stehen auf der Freifläche des Schützenplatzes Wohnmobile. Der Bürgerschützenverein Dörpen lädt auf seiner Homepage zur Nutzung des Platzes ein, und auch in Internetforen für Wohnmobilisten wird der Platz empfohlen, auch weil er bisher kostenfrei genutzt werden konnte. In einer Meldung mit Datum 1. Juli 2020 wird bereits berichtet, dass der Dörpener Schützenplatz auch bei Wohnmobilfahrern sehr begehrt ist. In der Stellplatzordnung vom Juni 2021 war dann zu lesen, dass der Verein die Erstellung einer V/E Station (Versorgung/Entsorgung) plane und neben der Einrichtung von WLAN auch die Toilettenanlage nutzbar mache. Bis dahin sei der Stellplatz noch kostenfrei. In der Stellplatzordnung vom Juli 2023 erscheint dieser Passus allerdings entscheidend geändert. Von WLAN und der Nutzung der Toilettenanlage ist nun nicht mehr die Rede. Neben einer V/E Station wird aber auch die Errichtung von Stromsäulen angekündigt. Als voraussichtlicher Termin für die Fertigstellung wird das Frühjahr 2024 angegeben. Dieser Termin erschien bereits damals sehr optimistisch, denn der Rat der Gemeinde Dörpen, dem der Schützenverein neben anderen Fördergeldgebern die Finanzierung vornehmlich überlassen wollte, musste noch über diese Ausgabe abstimmen.
Im Entwurf des Haushaltes für das Jahr 2024 wurden 160.000 Euro als Gesamtkosten angesetzt. Mit dem genannten Budget sollten vor allen Dingen Ver- und Entsorgungsstationen geschaffen werden. Außerdem beinhalte die Maßnahme die Befestigung von Stellplatzflächen und Fahrwegen. Der Platz solle zukünftig vom Schützenverein betrieben werden. Über ein Modell zur Verteilung der Erlöse gebe es mit dem Verein bereits eine Übereinkunft, wird ergänzend im Haushaltsentwurf erläutert.
Im März 2025 wurde der Stellplatz dann weitgehend fertiggestellt, es folgte allerdings eine böse Überraschung für die Mitglieder des Rates: Im Entwurf zum Haushalt 2025 vom 03.04.2025 wurde mitgeteilt, dass die Errichtung eines Wohnmobilstellplatzes mit „205.960 € um 45.960 € wirklich relevant teurer geworden“ sei als geplant. Die Mehrheitsfraktion CDU nahm diese Information zur Kenntnis, von der Opposition hörte man jedoch Kritik wegen der unzureichenden Information des Rates über die Zusatzkosten.
Aktueller Stand
Das Geld ist also ausgegeben, die Stromsäulen funktionieren aber offensichtlich nicht, wie einer Notiz am Bezahlautomaten zu entnehmen ist und von Gästen beklagt wurde. Und auch eine Informationstafel mit dem Hinweis, dass der Platz nun gebührenpflichtig ist, suchte man bis vor einigen Tagen vergeblich. Viele Nutzer auf dem großen Platz am Schützenhaus gingen bisher offenbar davon aus, dass Gebühren nur am kleinen neuen Platz mit den Stromsäulen gezahlt werden müssten.
Vor zwei Wochen haben wir in der Verwaltung um Erläuterungen zu den zusätzlich entstandenen Kosten angefragt, auch dazu, ob die Gemeinde diese allein tragen muss. Außerdem hätten wir gern erfahren, welche Einnahmen bisher erzielt wurden. Und wir haben auch gefragt, ob auf dem großen Platz weiterhin keine Gebühren zu zahlen sind. Nun findet man am Automatenstand den Hinweis, dass die Kosten auf dem gesamten Platz fällig werden. Vielleicht hat unsere Anfrage doch schon etwas bewirkt, auch wenn sie bisher nicht beantwortet wurde. [HM/erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum-d]
Schützenverein fährt zum Schützenfest nach Renkenberge
Am Wochenende feiert unser Nachbarort Renkenberge sein Jubelschützenfest. Wir als Schützenverein sind natürlich herzlichst eingeladen, am Sonntag am Festprogramm teilzunehmen.
Dazu treffen wir uns ab 11:30 Uhr beim Schützenhaus. Um 12:15 Uhr fährt uns ein Bus nach Renkenberge zum Treffpunkt für einen Sternmarsch.
Nach dem Marsch, den Ansprachen und den anderen coolen Sachen, die man auf dem Schützenfest in Renkenberge so machen kann, werden wir um ca. 18:30 Uhr vom Bus wieder heim gefahren. Also wer da nicht dabei ist, ist selbst in Schuld. Bis dann. Der Vorstand [Marco Westhoff]
Das neue Schuljahr steht bevor – Bestellservice der Bücherei
Die Bücherei Wippingen bietet zum neuen Schuljahr den Bestellservice für Schulbücher und Arbeitshefte an. Die Abgabe der Bestellungen kann bis zum 23.07.2025 in der Bücherei oder per E-Mail (buechereiwippingen@gmx.de) erfolgen. [Kathrin Richert]
Kaffee, Kuchen & Klassiker an der Mühle lockten viele Besucher
Heute verwandelte sich der Heimathof in einen Treffpunkt für Genießer und Nostalgiker: Bei Sonnenschein lockte das traditionelle Kaffee- und Kuchenangebot zahlreiche Besucher an – und das Highlight? Der Meppener Oldtimerclub war mit ca. 60 historischen Fahrzeugen zu Gast!
Zahlreiche weitere Oldtimer-Fans reisten mit ihren Schmuckstücken an, sodass es auf dem Gelände viel zu bestaunen gab. Die holländische Durchfahrtsmühle drehte sich malerisch im Wind, während Gäste im Schatten ihrer Flügel einen Kaffee tranken und sich an selbstgebackenen Köstlichkeiten erfreuten.
Im Heimatmuseum wurde außerdem in Erinnerungen geschwelgt – ein rundum gelungener Sonntag voller Geschichte, Gemeinschaft und Genuss. [Marlies Berling]
Verfassungsschutzamt statt Antifaschismus?
Die AFD wurde vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Die arbeiterfeindliche, neoliberale Politik der AFD, die sich um Arme und andere Opfer des kapitalistischen Systems nicht schert, ist aber nicht der Grund für das Verdikt. Dieses Politikverständnis teilt die Partei ja auch mit der CDU und mittlerweile der SPD.
Grund ist ausschließlich deren völkisches Weltbild und Politikverständnis. Und festgestellt hat dies eine Behörde, die sich - gegründet von Alt-Nazis - in der Vergangenheit und auch heute noch hauptsächlich damit beschäftigt, Linke, Sozialisten und Kommunisten zu bespitzeln.
Bei der NSU-Affäre wurde offensichtlich, dass sie Neo-Nazis durch ein Spitzelsystem eher unterstützt als etwas aufzudecken. Zumindest war das Verfassungsgericht beim NPD- Verbotsverfahren der Ansicht, dass sich da personell einiges überschnitten hatte.
Wenn linke und liberale Kreise jetzt wegen der Einstufung der AFD als rechtsextremistisch jubeln und daraus die Verbotsforderung für die AFD ableiten, vergessen sie, dass staatliche Repressionen, egal wie sie begründet werden, letztlich gegen die Linke eingesetzt werden. Kritiker der Kriegspolitik der Nato oder der Palästinapolitik oder Klimaschützer werden jetzt schon mit Berufsverboten und Auftrittsverboten verfolgt.
Wer einer Behörde wie dem Verfassungsschutz die Kompetenz zubilligt, zu entscheiden, wer der Verfassung feindlich gesinnt ist und ihr auch erlaubt, mit geheimdienstlichen Mitteln eine Partei zu bekämpfen, hat kein Argument mehr, wenn dieser Dienst sich gegen demokratische linke Organisationen wendet.
Die AFD muss politisch bekämpft werden. Nicht nur ihrem völkischen Gebaren muss politischer Widerstand entgegen gesetzt werden, sondern auch ihrer arbeiterfeindlichen, frauenfeindlichen, militaristischen (trotz Ablehnung der Kriegseskalation in der Ukraine) und antidemokratischen Politik, die sie ja zum nicht geringen Teil mit den beiden zukünftigen Regierungsparteien teilt. Wenn man sich bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus auf den Obrigkeitsstaat verlässt, stützt man genau das, was man eigentlich verhindern möchte. [jdm]
8. Mai: Film „Der Hauptmann von Muffrika“ im Kino Papenburg
Vor fast 30 Jahren, genauer im Frühjahr 1996, erlebte der von Paul Meyer und Rudolf Kersting produzierte 73-minütige Dokumentarfilm "Der Hauptmann von Muffrika" seine Erstpräsentation in Niedersachsen im großen Saal des Kinocenters in Papenburg. Aufgrund der großen Resonanz kurzfristig für zwei Wochen ins Kinoprogamm aufgenommen, sahen seinerzeit 1.500 Besucher:innen den Film.
Am 8. Mai 2025, am Tag der Befreiung und des Endes des 2. Weltkriegs, zeigt das Kino Papenburg diesen Film erneut im Rahmen einer Sondervorstellung und in Anwesenheit von Paul Meyer.
"Der mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Dokumentarfilm zeichnet anhand von Zeitzeugenberichten und Archivrecherchen die Geschichte von Willi Herold nach, der als "Henker vom Emsland" bekannt wurde. In den Wirren der letzten Kriegswochen des Jahres 1945 verlor der 19-jährige Gefreite bei Rückzugsgefechten den Anschluss an seine Einheit. Als er eine Hauptmannsuniform fand, "verwandelte" er sich mit ihr in einen Offizier und sammelte andere versprengte Soldaten um sich, aus denen Herold, angeblich vom "Führer" persönlich bevollmächtigt, eine neue Einheit bildete, die nun marodierend durchs Emsland zog. Ihren willkürlichen Hinrichtungen fielen mindestens 125 Menschen zum Opfer." (https://kino-papenburg.de/)
Karten können zum Preis von 8,00 € pro Ticket ("Preis inkl. aller Gebühren. Online günstiger als vor Ort") online auf https://kino-papenburg.de/ und an der Abendkasse erworben werden. [PM]
1. Mai: Leher Pünte startet in die neue Saison
Zur Eröffnung der Püntensaison 2025 in Lehe erwartet die Gäste am heutigen 1. Mai von 10:00 bis 18:00 Uhr ein buntes Programm:
- Ab 10:00 Uhr ist die Pünte in Betrieb.
- Die Kröchen Klütker stellen ihre alten Landmaschinen und ihre Traktoren aus.
- Kaffee und Kuchen gibt es an Hauk’s Wunder Bar. Snacks selbstverständlich auch.
- Für gegrillte Leckereien und Kaltgetränke sorgt die Gaststätte Olker.
- Ab 14:00 Uhr werden die Heeder Emsschipper mit ihren Auftritten für Unterhaltung sorgen
Die Fahrzeiten der Pünte beginnen jedes Jahr am 01. Mai und enden am 03. Oktober. Und deshalb heißt es am 1. Mai, wenn die Saison wieder eröffnet wird “Haol aower“
Fährzeiten: 1. Mai - 3. Oktober, Samstag: 14.00 - 18.00 Uhr, Sonn- und Feiertage: 10.00 - 18.00 Uhr und auf Anmeldung ab 10 Personen. Mehr Infos bei www.leher-puente.de. [jdm]
SPD-Mitglieder stimmten für Verbleib an den staatlichen Fleischtöpfen
Etwa die Hälfte der SPD-Mitglieder stimmte für den Koalitionsvertrag. Wie bei der CDU kann man hier beobachten, dass auch die SPD keineswegs „zur politischen Willensbildung“ beiträgt, sondern sie fast ausschließlich dazu dient, Parteimitglieder ökonomisch auskömmliche politische Posten besetzen zu lassen. Mit der Parteiprogrammatik hatte die Abstimmung über den Koalitionsvertrag nichts zu tun.
Wer diesen gelesen hat (aber wer hat das schon?), wird feststellen, dass der Vertrag in seiner Gesamtheit nur Politikerprosa ohne Inhalt enthält. Für alles, was strittig sein könnte, oder wo man dem Bürger lieber nicht sagen möchte, was man vor hat, werden Kommissionen und Arbeitsgruppen eingesetzt, es wird geprüft, es werden Machbarkeitsstudien aufgelegt usw.
Nur wenige Dinge wurden tatsächlich fest vereinbart und die dürften mit einer sozialdemokratischen Programmatik nichts zu tun haben:
- Die Körperschaftssteuer wird gesenkt. Wissenschaftler haben ausgerechnet, dass dies den 1% der Reichsten in Deutschland zugute kommt.
- Der Achtstundentag soll abgeschafft werden
- Die Lebensarbeitszeit soll verlängert werden.
- Bürgergeldempfänger sollen gezwungen werden, jede Arbeit anzunehmen (was das Verfassungsgericht schon als verfassungswidrig bezeichnet hat) und Freibeträge für Vermögen werden gesenkt. Ziel ist es, dass die soziale Absicherung bei Arbeitslosigkeit für jeden, der sich etwas erspart hat, praktisch nicht mehr existent ist. Arbeitgeber können jeden Arbeiter, der nicht pariert, ins soziale Aus stoßen. Typische sozialdemokratische Politik?
- Peinlich: Für die Kulturelle Teilhabe bekommen Kinder von Bürgergeldempfängern 5 € mehr. Lächerlich wenig! Und warum werden die 5 € nicht einfach mit dem Regelsatz ausgezahlt, statt eine eigene Bürokratie dafür am Laufen zu halten? Warum wohl? Es geht um das prinzipielle Pisacken von Arbeitslosen, damit jeder Arbeiter weiß: Nicht aufmucken, Klappe halten!
- Migranten sollen mit allen Mitteln gepiesackt werden: weniger Geld, Abschiebungen, Bezahlkarte, kein Familiennachzug.
- Ein Fonds für eine Aktienrente (Frühstartrente).
- Mütter bekommen pro Kind 20 € mehr Rente.
- Neue Selbständige sollen in Rentenversicherung einbezogen werden.
Nur die letzten beiden kleinen Punkte sind gut für einen Normalbürger. Der Rest ist gegen 99 % der Bevölkerung gerichtet und nur gut für das obere 1%.
Die Wahnsinnsaufrüstung erwähnen wir hier nicht, denn die ist zwar beabsichtigt, doch der Koalitionsvertrag gibt dazu nichts Konkretes her. Sobald Rheinmetall und Konsorten ihre Wunschliste geliefert haben, wird diese Bestandteil der Regierungspolitik sein. [jdm]
Empfehlung: Podcast "Wohlstand für alle" mit dem Thema Wieso der Koalitionsvertrag ein schlechter Witz ist!
Zum 80. Jahrestag der Befreiung Kundgebung auf der Begräbnisstätte Esterwegen
In diesem Jahr begehen wir den 80. Jahrestag der Befreiung von der Herrschaft des deutschen Faschismus. In langer Tradition lädt die Deutsch-Niederländische Initiative 8. Mai auch in diesem Jahr zu einer Internationalen Kundgebung auf der "Begräbnisstätte Esterwegen" ein. Sie findet am Samstag den 10. Mai um 15 Uhr statt.
Musikalisch wird die Kundgebung von (Joram) Bejarano & Microphone Mafia (Kutlu Yurtseven) unterstützt werden, die ja am nächsten Tag in Leer einen Auftritt im Zollhaus haben.
RednerInnen auf der Kundgebung sind Corinna Bittner, Vorstandsmitglied des DIZ Papenburg, Drs. Alie Noorlag, Autorin, und Christa Bröcher, Enkelin eines Moorsoldaten. [jdm]
Noch einmal zwei Igel in Wippingen ausgewildert
Vor zwei Wochen haben wir über die Auswilderung von zwei Igeln auf dem Gelände von Hermann Grote in Wippingen berichtet. Die Tiere haben sich offenbar gut zurechtgefunden. Sie verließen die Transportkiste bereits in der nächsten Nacht und haben anscheinend nicht das zur Überbrückung angebotene Futter benötigt; Hermann Grote geht davon aus, dass sie in seinem Gehölz reichlich Futter gefunden haben.
Heute hat die Igelretterin Heidi Patzer aus Haren erneut zwei Igel auf das Gelände gebracht. Diese wurden bisher von Tierfreunden aus Lingen versorgt, die nun in Wippingen Abschied von ihren Lieblingen nahmen. Das Geschwisterpaar ist an Trockenfutter gewöhnt. Dies wird ihnen auch jetzt zur „Erstversorgung“ vor ihrer Kiste – zusammen mit Wasser – angeboten. Bleibt abzuwarten, ob die Igel das Futter weiterhin benötigen oder ob auch sie gleich zu Selbstversorgern werden. [HM/erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum-d/]
Lesung von Kutlu Yurtseven mit Musik, Videos und Bildern aus „Eine ehrenwerte Familie: Microphone Mafia mehr als Musik“
Zu einer Lesung von Kutlu Yurtseven mit Musik, Videos und Bildern lädt das Informations- und Dokumentationszentrum Papenburg am Sonntag, 11.05.2025, um 19 Uhr in das Zollhaus Leer ein.
Kutlu Yurtseven, Bandmitglied von MICROPHONE MAFIA , ist Musiker, Lehrer, Sozialarbeiter, Schauspieler, Autor und Erinnerungsarbeiter aus Köln. Er gehört mit seiner Gruppe zu den ältesten aktiven HipHop-Künstlern in Deutschland. Die Texte und Musik machen Mut, sich gegen Rassismus und Krieg auszusprechen. Aufgewachsen im Schatten der Ford-Werke, würdigen die Texte die erste Generation der Arbeitsmigranten, die „alles gaben“. Stets stand Kutlu mit seinen Freunden für das Selbstbewusstsein des HipHop, das nicht nach dem Lebenslauf fragte. Neben unbeschwerten Stücken prägen die rassistischen Brandanschläge der 1990er Jahre das Programm. Das NSU-Attentat in der Keupstraße erfuhr Kutlu aus unmittelbarer Nähe – ein Grund für ihn, sich auch jenseits seiner Musik zu positionieren.
Das DIZ Emslandlager organisiert seit den 1980er Jahren Ausstellungen, Vorträge, Seminare und Workshops mit den unterschiedlichsten Gruppen zu den Emslandlagern und der regionalen Erinnerungskultur. Dieses Programm wird im Rahmen des Jubiläumsjahres „80 Jahre Befreiung – 40 Jahre DIZ“ präsentiert. Die Veranstaltung wird freundlich unterstützt und gefördert von der OLB-Stiftung.
Karten können über den Ticketshop des Zollhaus (www.zollhaus-leer.reservix.de) oder vor Ort erworben werden. [jdm]
Niedersächsisches Koordinierungszentrum Moorbodenschutz geht an den Start
Das Niedersächsische Koordinierungszentrum Moorbodenschutz nahm am letzten Mittwoch (24.04.2025) offiziell seine Arbeit auf. Das Koordinierungszentrum ist aufgrund des zentralen Standorts in Niedersachsens Moorregionen als Stabsstelle beim Landesbeauftragten des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) Weser-Ems in Oldenburg angesiedelt. Die neue Einrichtung startet mit vier Mitarbeitenden und wird landesweit tätig sein. Es wird mit bis zu 500.000 Euro an Landesmitteln jährlich ausgestattet.
Die Mitarbeiter sollen die Landwirte der Region und landesweit fachlich beraten und ihnen bei der Umsetzung klimaschonender Bewirtschaftungstechniken zur Seite stehen. Im Fokus der Arbeit des Koordinierungszentrums steht die Unterstützung und Begleitung der Moorregionen. Um die Treibhausgas-Emissionen aus der entwässerungsbasierten landwirtschaftlichen Nutzung zu verringern, sollen standortangepasste Bewirtschaftungskonzepte und -maßnahmen geprüft, entwickelt und umgesetzt werden. Dabei kommt der Mitwirkung der regionalen Akteurinnen und Akteure eine erhebliche Bedeutung zu.
Niedersachsen kommt als Moorland Nr. 1 eine Schlüsselrolle zu, wenn es um den Schutz der Moore und im Besonderen um die Bedeutung der Moorböden für den Klimaschutz geht. Rund 38 Prozent aller deutschen Moorflächen liegen im nordwestlichen Teil Niedersachsens. Der Schutz der Moorböden und eine klimaschonende Moorbodenbewirtschaftung können die Treibhausgasemissionen in Moorregionen erheblich reduzieren. Der Anteil der Moore und der weiteren kohlenstoffreichen Böden an den gesamten Treibhausgasemissionen in Niedersachsen beträgt rund 18 Prozent – beziehungsweise rund 15,8 Millionen CO2-Äquivalente (2020) bei einer für den Klimaschutz relevanten Flächengröße von rund 484.000 Hektar. Ein maßgeblicher Anteil resultiert dabei aus der entwässerungsbasierten landwirtschaftlichen Nutzung, da rund 69 Prozent dieser Flächen landwirtschaftlich genutzt werden. Im Niedersächsischen Klimaschutzgesetz wurde in 2023 ein konkretes Ziel für die Reduktion von Treibhausgasemissionen aus Mooren festgeschrieben: Bis 2030 ist eine jährliche Reduktion von 1,65 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten gegenüber 2020 umzusetzen. [jdm/Quelle PM Nieders. Landwirtschaftsministerium]
«Über Musks naive Vorstellung kann ich nur den Kopf schütteln»

Urs Tester für die Online-Zeitung INFOsperber:
Wäre der Mars kolonialisiert, könnten dort mehrere Milliarden Menschen leben. Das Risiko, dass die Menschheit ausstirbt, würde sich halbieren. Davon zeigt sich Elon Musk überzeugt. Mit dem Mars einen Ersatzplaneten zur Verfügung zu haben, falls auf der Erde etwas schiefläuft, soll die wichtigste Motivation für sein Raumfahrtprogramm sein.
Der Schweizer Energiekonzern BKW nahm die Fantasie von Musk auf und verbreitete sie weiter: «Der Mars – eines Tages werden wir vielleicht dort leben – aber bis dahin ist die Erde unser Zuhause, wo wir dafür sorgen müssen, dass Mensch und Natur im Einklang leben können», lautet ein BKW-Werbespot.
Als Biologe mit Fachschwerpunkt Ökologie kann ich über diese naive Vorstellung nur den Kopf schütteln. Vielleicht ist ein bemannter Flug zum Mars inklusive erfolgreicher Rückkehr zur Erde technisch machbar. Doch die dauerhafte Besiedlung dieses Planeten und ein dortiges Leben, das von der Erde und ihren Bewohnern unabhängig wäre, ist unrealistisch.
Auf dem Mars herrschen lebensfeindliche Bedingungen. Die dünne Atmosphäre besteht zum grössten Teil aus Kohlendioxid. Sauerstoff ist Mangelware. Die Aussentemperaturen fallen nachts auf minus 85°C. Wasser existiert nur als Eis. Über die staubigen Ebenen fegen Sandstürme.
Menschen könnten auf dem Mars nur in Schutzanzügen und in Raumstationen überleben. Doch woher soll in der Marskolonie die Nahrung kommen? Und woher der Sauerstoff zum Atmen? Dazu müsste in der Raumstation eine Lebensgemeinschaft aus Pflanzen, Tieren, Bakterien und Pilzen aufgebaut werden, welche die Siedler mit Nahrung und Sauerstoff versorgt. Aber nicht nur das. Diese Lebewesen müssten Kot, Urin und tote Lebewesen zersetzen und das organische Material wieder dem Kreislauf des Lebens zuführen.
Das Beispiel Vulkaninsel taugt für den Mars nicht
Die Besiedelung eines neuen Lebensraums geschieht auf der Erde nach dem Prinzip Versuch und Irrtum. Wenn beispielsweise ein Vulkan eine neue Insel entstehen lässt, transportieren Wasser, Wind und Vögel Pflanzensamen und Kleintiere auf das neue Eiland. Der grösste Teil dieser Lebewesen stirbt. Die wenigen Überlebenden bilden eine Pioniergemeinschaft, die sich dann weiterentwickelt. Wenn ein neuer Vulkanausbruch oder eine Dürre das spärliche Leben zerstört, beginnt die Entwicklung wieder von vorne.
Diese Art der Besiedelung taugt für den Mars nicht. Es existieren dort keine Lebewesen. Alles Leben müsste mit Raumschiffen hergebracht werden und von Anfang an eine perfekt funktionierende Lebensgemeinschaft bilden. Ein Flug auf den Mars dauert ein Jahr. Für Pflanzensamen, Pilzsporen oder Regenwürmer wäre das wahrscheinlich kein Problem, für eine Kuh hingegen schon. Und nicht nur das: Damit die Lebensgemeinschaft mit der Versorgung der wachsenden Marsbevölkerung Schritt hält, müsste sie in der ersten Phase mit weiteren Transporten laufend erweitert und ausgebaut werden. Es reicht nicht, wenn diese Schicksalsgemeinschaft des Lebens ein paar Monate oder Jahre überlebt, es müsste über Jahrhunderte funktionieren.
Ob ein künstliches Ökosystem längere Zeit funktioniert, wurde unter dem grossspurigen Titel «Biosphäre2» im Jahr 1991 in Arizona getestet. Eine kleine Gruppe von Menschen sollte über eine längere Zeit in einem von der Aussenwelt abgeschlossenen Ökosystem leben. Das Experiment scheiterte kläglich.
Bereits nach einem Jahr musste der «Biosphäre2» Sauerstoff zugeführt werden. Musk & Co. scheinen davon auszugehen, dass solche Herausforderungen technisch lösbar seien. Doch biologische Systeme sind komplex und folgen nicht den Regeln der Technik. Die einzelnen Arten können auf Veränderungen unvorhersehbar reagieren. Technische Eingriffe werden so zur Lotterie.
Zudem beginnt die technische Entwicklung auf dem Mars bei null. Sie müsste zuerst aufgebaut werden – dies ohne Wasserkraft, Kohle, Erdöl oder Erdgas.
Fazit: Trotz unserer hoch entwickelten Technik bleiben wir Menschen mit der Erde verbunden. Wir sind von anderen Lebewesen und ihren Lebensgemeinschaften abhängig. Es gibt keinen Planeten B, auf den wir uns flüchten können. Sorgen wir also dafür, dass wir auf der Erde im Einklang mit der Natur leben. [erstveröffentlicht auf InfoSperber]
Flyer des Heimatvereins – Circa 60 Oldtimer-Autos am 4. Mai in Wippingen
Der Heimatverein Wippingen hat zusammen mit dem Heimatverein Werpeloh den jährlichen Flyer mit den Veranstaltungen und Terminen verteilt.
Die ersten aufgeführten Termine sind schon am 1. Mai und am Sonntag, den 4. Mai, jeweils von 14 bis 17 Uhr, wo es Kaffee und Kuchen im Heimathaus gibt.
Am 4. Mai wird zudem der Oldtimerclub Meppen Wippingen mit 60 Oldtimern besuchen. Die Autos werden in der Schulstraße ausgestellt. Zu einer Besichtigung sind alle recht herzlich eingeladen. Auch das Heimatmuseum ist geöffnet. [jdm]
Lesung mit Arne Semsrott am 4. Mai im Güterbahnhof Papenburg
Es sind beunruhigende Zeiten: Vor wenigen Jahren waren Rechtsextremisten im Parteienspektrum noch weitgehend isoliert. Heute gewinnen antidemokratische Positionen in der Breite der Gesellschaft stetig an Zustimmung, während die AfD bei den Wahlen Spitzenergebnisse einfährt. Höchste Zeit, sich mit der realen Gefahr einer autoritären Machtübernahme auseinanderzusetzen.
Das Dokumentations- und Informationszentrum Papenburg hat zusammen mit Kooperationspartnern den bekannten Politik-Aktivisten Arne Semsrott zu einer Lesung am 04. Mai 2025 um 18.30 Uhr in den Güterbahnhof Papenburg eingeladen. Er habe das Buch der Stunde geschrieben "Machtübernahme - Was passiert, wenn Rechtsextremisten regieren - Eine Anleitung zum Widerstand". Es zeige, was passiere, wenn Rechtsextremisten an die Macht kommen. Und er liefere konkrete Strategien dafür, wie wir unsere demokratische Gesellschaft verteidigen könnten.
Die Zeit des Handelns sei jetzt. Der Rechtsextremismus bedrohe die Demokratie in Deutschland unmittelbar. Arne Semsrott zeige eindrücklich: Unsere Institutionen seien angreifbar, Bürokratie und Verwaltung scheinen fragiler denn je. Schulen, Finanzämter, Ministerien, öffentlich-rechtlicher Rundfunk und Polizei bildeten das demokratische Fundament unserer Gesellschaft – doch was geschehe, wenn sie fallen? Und wie lassen sich Verfassung und Gewaltenteilung verteidigen, wenn Rechte beginnen, den Staat umzubauen, um ihre Macht langfristig zu festigen?
Tickets im VVK: 10 Euro | Online unter: https://ticket-hier.de oder vor Ort bei Eissing in Papenburg [jdm]
Der 1. Mai 2025 in Papenburg
Die 1. Mai-Kundgebung des DGB Kreisverbands Nördliches Emsland beginnt um 12:15 Uhr mit einem Spaziergang (Treffpunkt: Sparkasse /Ceka, Hauptkanal links 64, 26871 Papenburg) zum Mühlenplatz.
Die Mairede wird Ralf Becker, Landesbezirksleiter IGBCE, halten. Die Musik machen sonic & smoke. [jdm]
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