„Aufbaukommandant“. Karl Otto Koch als SS-Führer in den frühen Konzentrationslagern 1934–1937

Kaum ein SS-Führer hat den Aufbau des KZ-Systems ab 1934 so geprägt wie Karl Otto Koch. Von 1934 bis 1941 war er in führenden Funktionen tätig in den Konzentrationslagern Hohnstein, Sachsenburg, Lichtenburg, Dachau, Columbia-Haus, Esterwegen, Sachsenhausen und Buchenwald. Koch wurde zum Inbegriff des KZ-Kommandanten. Und er verstand es, seine Machtfülle im KZ-System zu seinem persönlichen Vorteil auszunutzen. Eine schwere Korruptionsaffäre beendete schließlich seine Karriere und sein Leben: Am 5. April 1945 wurde Karl Otto Koch nach dem Todesurteil eines SS-Gerichts im KZ Buchenwald hingerichtet – in dem Lager, in dem er selbst lange Jahre Kommandant gewesen war.

Der Vortrag von Dr. Sebastian Weitkamp, Co-Leiter der Gedenkstätte Esterwegen, findet am Dienstag, den 7. Oktober 2025, um 18:30 Uhr in der Gedenkstätte Esterwegen, im Begleitprogramm der Sonderausstellung „...auf deutschem Boden für die ganze Welt“, Niedersachsen im Nationalsozialismus, statt. Der Eintritt ist frei. [PM/Foto: Karl Otto Koch und Ilse Köhler vor der Kommandantur des KZ Esterwegen, 1936 (National Archives, Washington)]

Ein Führungsmerkmal in der Demokratie – Gefühl und Verstand

Wer das erstere vermisst, darf auf das zweite nicht hoffen

Zum Youtubevideo

Er braut sich zusammen, der Himmel posaunt und tobt. Und wenn es still wird, lacht die Sonne, und alle sind ganz leicht. Der Sturm. Menschen brauen ihn zusammen. Die Hölle wimmert und kreischt. Und wenn es still wird, weinen die Waisen, und alle sind sehr schwer. Der Krieg.

Beide können Sie erleben, wenn Sie den kleinen YouTube Clip starten. „The Storm“ heißt das symphonische Stück für Piano und Drums von dem schnellsten Pianisten der Welt, wie er sich nennt, dem Ungarn Havasi. Die Musik begleitet Bilder. Ein paar Worte geben Bedeutung. Ich dachte mir, dass man, um zum Fühlen einzuladen, nicht viel Worte braucht, sondern einfach nur Gefühl. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]

Wir brauchen ein Bewusstsein für das „Prinzip Verantwortung“

Einladung DGB Aurich

Am Dienstag, den 07. Oktober 2025 um 18:00 Uhr, lädt der DGB- Kreisverband Aurich zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Michael Müller zu dem Thema „Folgen der Aufrüstung für Mensch und Natur – Herausforderungen für die Friedens- und Klimabewegung“ ins Seminarhotel Aurich ein.

Zur Person: Michael Müller ist Bundesvorsitzender der Natur Freunde Deutschlands und aktiv im Erhard-Eppler-Kreis der SPD. Er war von 1983 bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages und von 2005 bis 2009 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Kabinett Merkel.

„Wir Natur Freunde kritisieren den Militarismus, der in den letzten drei Jahren immer stärker geworden ist und setzen unser Verständnis einer Zeitenwende dagegen. Denn die eigentlichen Herausforderungen unserer Zeit sind nicht militärische, sondern soziale und ökologische Fragen sowie die Bewahrung und Stärkung der Demokratie“, so Müller. „Alle wichtigen Zukunftsaufgaben sind nur in Kooperation zu bewältigen. Das ist ganz wichtig zu verstehen. Noch Ende des letzten Jahrhunderts war dieser Ansatz sowohl die Leitidee der Vereinten Nationen als auch für Europas“, sagt Müller weiter.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Auricher Forum Frieden & Demokratie, am 07.10.2025 um 18:00 Uhr, im Seminarhotel Aurich, Grüner Weg 2, in Aurich statt. Der Eintritt ist frei.

Herzliche Einladung zum Erntedankgottesdienst!

Unter dem Motto „Brot – Geschenk des Lebens“ feiern wir am Samstag, den 04. Oktober 2025, um 19 Uhr unseren Erntedankgottesdienst.

Im Rahmen der Messe werden außerdem die neuen Mitglieder feierlich in die KLJB Wippingen aufgenommen. Im Anschluss laden wir alle herzlich zu einem kleinen Stehcafé vor der Kirche ein.

Die Landjugend freut sich auf viele Gäste und lädt die ganze Gemeinde ein, den Abend gemeinsam im Treff ausklingen zu lassen. [Gretel Frericks]

Das Wort „Gerechtigkeit“ als Waffe der Reichen

Täglich kommen Meldungen, wie viele Milliarden Euro wieder für neue Waffensysteme ausgegeben werden sollen, wie viele Milliarden in die Ukraine gehen, um den Krieg auf Teufel komm raus zu verlängern. Die Milliarden aus dem Sonderschuldenprogramm für Infrastruktur gehen auch zum großen Teil in militärische Infrastruktur.

Weitere Milliarden haben die Dobrindts und Spahns, die Experten aus jetzigen und früheren Bundesregierungen wie Andreas Scheuer für sinnlose Verkehrsprojekte, sinnlose, allen Haushaltsregeln trotzende, aber guten Freunden nützliche, Anschaffungen ausgegeben.

Alle diese Politiker wie Merz, Dobrindt, Pistorius, aber auch die derzeitige Arbeitsministerin Bärbel Bas oder Vizekanzler Lars Klingbeil haben eines gemeinsam: Sie sind persönlich Großverdiener – wenn sie nicht gerade Millionäre wie Merz sind – und bekommen ihre Supervergütungen direkt vom Staat bezahlt.

Und jetzt ist allen diesen Großverdienern aufgefallen, dass es in unserem Land ungerecht zugeht. Ungerecht finden sie es nicht, dass ihre horrenden Politikergagen fast ausschließlich von den Steuern der Arbeiterklasse bezahlt werden. Denn die Vermögenden zahlen so gut wie keine Steuern.

Sie finden immer neue Gruppen zwischen denen sie „Gerechtigkeit“ herstellen wollen. So finden sie es ungerecht, dass Rentner eine Rente bekommen und dass dafür junge Menschen in die Rentenkasse einzahlen müssen. Sie finden es nicht etwa ungerecht, dass viele Menschen für ihre Arbeit nur einen Mindestlohn bekommen, sondern dass Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, fast soviel Geld bekommen, wie die anderen Ärmsten.

Sie finden es ungerecht, wenn Pflegebedürftige, die noch mit wenig Hilfe auskommen können, von der Pflegekasse eine kleine Hilfe bekommen. Sie wollen den Pflegegrad 1 abschaffen, weil dieses Geld den Schwerpflegebedürftigen fehlen würde. Gut – man könnte auch die Großverdiener in die Pflegekasse einzahlen lassen, aber das kommt natürlich nicht in Frage.

200 Milliarden € fehlen der Staatskasse, weil die großen Steuersünder nicht verfolgt werden, aber diese Bundesregierung macht einen Riesenbohei um die wenigen, denen eventuell das Bürgergeld nicht in der Höhe zustehen würde. Jeder weiß, dass es hier nur um einige hundert Millionen gehen würde, nicht um 200.000 mal 1 Million €.

Wenn Merz und Konsorten über Gerechtigkeit reden, geht es ihnen immer nur darum, eine benachteiligte Gruppe gegen eine andere auszuspielen: die Jugend gegen die Rentner;  die Schwerpflegedürftigen gegen die Leichtpflegebedürftigen; die Kranken gegen die „Beitragszahler“, die Arbeitenden gegen die Arbeitslosen. Und alle fallen darauf herein: Den Arbeitenden fällt nicht auf, dass ihre Aufregung über Zahlungen an Arbeitslose morgen auf sie zurückfällt, wenn ihr Konzern sie „freigesetzt“ hat. Den gesunden Beitragszahlern fällt nicht auf, dass sie sich morgen ärgern, wenn sie ihre Medikamente selbst zahlen müssen – ausgerechnet, wo sie wegen der Krankheit weniger Geld haben.

Gegen dieses dumme Geschwätz von der „Gerechtigkeit“ hilft nur Solidarität gegen die Konzerne und ihre bestens verdienenden Politiker. Frieden und eine Heranziehung der Konzerne und Superreichen an der Finanzierung des Sozialstaates würden diesen retten. Das Geschwätz von der „Gerechtigkeit“ ist nur eine Waffe der Reichen und Kriegstreiber gegen die Arbeiterklasse. [jdm]

Flohmarkt des Fördervereins der Grundschule Renkenberge/Wippingen und der Kita St. Bartholomäus Wippingen e.V.

Am Sonntag, dem 28. September 2025 fand in Renkenberge der 3. Flohmarkt statt, ausgerichtet vom Förderverein der Grundschule Renkenberge und der Kita St. Bartholomäus Wippingen e.V. Dieses Event, das alle zwei Jahre stattfindet, hat sich zu einem beliebten Highlight in unseren Gemeinden entwickelt.

Beginnend um 14 Uhr wurde eine Vielzahl von Spielsachen und Büchern angeboten. Zahlreiche Besucher kamen, um die großen und kleinen Schätze zu durchstöbern. Die Verkaufsartikel wechselten gegen einen kleinen Obolus den Besitzer. Alle Leckereien konnten gegen einge freiwillige Spende genommen werden. Die Spielsachen und Bücher, die keinen Abnehmer gefunden haben, werden dem sozialen Kaufhaus zur Verfügung gestellt.

Die Einnahmen aus dem Flohmarkt kommen direkt unseren Kindern zugute, indem sie für Spielgeräte, Projekte sowie für den Mitmachzirkus im Jahr 2028 verwendet werden. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Eltern, die mit großer Zahl Spielsachen und Bücher bereitgestellt sowie köstliche Kuchen und Torten gebacken haben.

Ein besonderer Dank geht auch an das engagierte Lehr- und Kitapersonal, welches an diesem Tag seine Türen geöffnet hat, um die Veranstaltung zu unterstützen. Der Vorstand des Fördervereins hat mit vereinten Kräften und guter Laune diesen Tag organisiert und ermöglicht.

Dank des strahlenden Wetters und der großartigen Gemeinschaft haben wir einen rundum schönen Sonntag verbracht. Nach ersten Berechnungen konnten an diesem Tag etwa 1.500 Euro eingenommen werden – ein gutes Ergebnis, das auf die solidarische und ehrenamtliche Zusammenarbeit unserer Gemeinden hinweist. Denn, nur gemeinsam sind wir stark.

Wir freuen uns bereits auf die nächste Aktion und danken allen Beteiligten für ihr Engagement! Euer Vorstand vom Förderverein Grundschule Renkenberge/Wippingen und der Kita St. Bartholomäus Wippingen e.V. [Birgit Kuper-Gerdes]

BASE: Einladung zur Online-Dialogveranstaltung zum Stand der Endlagersuche am 06.10.2025

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) von Atommüll veröffentlicht bis zum Vorschlag der Standortregionen jährlich Arbeitsstände, damit die Endlagersuche transparent und nachvollziehbar bleibt. Die nächsten Arbeitsstände werden am 3. November 2025 vorgestellt. Wie schon bei der ersten Veröffentlichung im November 2024 erlauben die Arbeitsstände einen Einblick in die Arbeitswerkstatt der BGE, sind jedoch vorläufiger Natur.

Wie wird die Veröffentlichung von Arbeitsständen ablaufen? Welche Informationen werden veröffentlicht? Was bedeuten die Veröffentlichungen für die Suche nach dem Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für die hochradioaktiven Abfälle? Wo erhalten Sie weiterführende Informationen und wie können Sie sich an der Diskussion der Arbeitsstände beteiligen?

Antworten auf diese Fragen bieten die Abteilungen Aufsicht und Beteiligung des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) unter Mitwirkung der BGE in einer digitalen Informations- und Dialogveranstaltung für alle Interessierten:  

Wo stehen wir bei der Endlagersuche und was kommt als Nächstes?“ am Montag, den 6. Oktober 2025 von 17:00 bis 18:30 Uhr, Digital (Zoom) mit Herrn Sebastian Stransky, Leiter der Abteilung Aufsicht, BASE, Frau Ina Stelljes, Leiterin der Abteilung Beteiligung, BASE, und Frau Dagmar Dehmer, Leiterin Kommunikation, BGE.

Die Veranstaltung richtet sich im Schwerpunkt an Vertreter:innen von Kommunen und an Bürger:innen, die die Endlagersuche bereits verfolgen, aber nicht in jedem Detail informiert sind. Sie bietet neben der Übersicht zum Stand der Endlagersuche auch Informationen zu den Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen des Forum Endlagersuche am 21. und 22. November 2025 in Hannover (und digital) sowie zukünftig in den Regionalkonferenzen. Nach den Beiträgen der Referent:innen besteht die Möglichkeit für Fragen und Diskussion.

Wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen und mitdiskutieren möchten, melden Sie sich bitte über diesen Link an. Die Einwahldaten für die Zoom-Konferenz senden wir Ihnen im Anschluss zu.

Wünschen Sie sich zunächst eine grundlegende Einführung in das Suchverfahren, seinen Ablauf und die Beteiligungsmöglichkeiten, besuchen Sie gern die gemeinsame digitale Informationsveranstaltung von BASE und BGE, die sich an Einsteiger:innen richtet: „Zukunft sicher gestalten: Endlagersuche in Deutschland – die Basics“ am Mittwoch, den 1. Oktober 2025. [Newsletter BASE]

Bertram Engel – Solo – „Mit alten Männern spiel ich nicht!“

Screenshot Rohema-Interview

Er ist eine Legende des deutschen Rock ‘n’ Roll: Bertram Engel, seit über 40 Jahren Schlagzeuger bei Peter Maffay und im Panikorchester von Udo Lindenberg. Er hat unzählige Konzerte gespielt, Hits mitgeschrieben und mit den größten Namen der Branche die Bühnen gerockt.

Jetzt kommt er am 17.10.2025 um 20:00 Uhr in die Aula der Oberschule Dörpen, Schulstraße 14, 26892 Dörpen, – nicht mit Drumsticks, sondern mit Geschichten aus mehr als fünf Jahrzehnten Rock ‘n’ Roll! In seiner Lese- & Erzählshow gibt er exklusive Einblicke hinter die Kulissen des Tourlebens, erzählt von den Höhen und Tiefen des Musikgeschäfts und liest aus seinem Buch „Mit alten Männern spiel ich nicht!“. Zum Kennenlernen sei das Rohema-Interview empfohlen.

Auch bei einer Lesung darf die Musik, die Bertram Engels Leben bestimmt, nicht fehlen. Die Zuschauer erleben einen exzellenten Pianisten und charismatischen Sänger. Ein Abend voller Anekdoten, Musikgeschichte und unvergleichlichem Insider-Wissen – hautnah und live!

Im Vorprogramm stehen die von Bertram Engel produzierten Nachwuchsmusiker von "Aedon" auf der Bühne. Die junge Band begeistert mit eigenem Sound zwischen Alternative Rock und modernen Indie-Einflüssen. Tickets sind hier erhältlich. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 29.09.2025: Schwefingen
Dienstag, 30.09.2025: Lehrte
Mittwoch, 01.10.2025: Meppen
Donnerstag, 02.10.2025: Neubörger
Freitag, 03.10.2025: -
Samstag, 04.10.2025: Emsbüren
Sonntag, 05.10.2025: Haren
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom Montag, dem 29.09.2025 bis 02.10.2025 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm

Greenpeace fordert: Milliardäre besteuern, Klima retten

Cover Report Club der Superreichen

„Stiftung Familienunternehmen“: Der Name ist geschickt gewählt – er klingt nach Mittelstand, nach Tradition, nach über Generationen geführten kleinen oder mittelgroßen Betrieben. In Wahrheit aber steht die Stiftung für ein elitäres  Netzwerk, das vor allem die Interessen der Reichsten vertritt. 

Hinter verschlossenen Türen nutzen sie ihre Macht, um politische Entscheidungen in Berlin und Brüssel im Sinne ihrer Konzerne zu beeinflussen – auf Kosten von Klimaschutz und Steuergerechtigkeit. Wer dazugehört, zählte bislang  zu den am strengsten gehüteten Geheimnissen der Stiftung und ihres politischen Ablegers, der „Stiftung Familienunternehmen und Politik“. 

Greenpeace hat monatelang recherchiert, Gespräche mit Insider:innen geführt und Einblicke in interne Dokumente der Stiftung erhalten. Das Ergebnis: eine Liste mit 258 Familien und Konzernen, die dem Netzwerk der Stiftung zugeordnet werden können. Darunter die Reichsten der Reichen Deutschlands, die gerne außerhalb des Rampenlichts bleiben. Besonders brisant, wenn auch kaum verwunderlich: Fast 90 Prozent der identifizierten Unternehmen stammen aus besonders klimakritischen Wirtschaftszweigen, darunter Chemie, Automobilbau, Lebensmitteleinzelhandel oder dem Transportwesen. Hier geht es zum Report über die Stiftung Familienunternehmen und hier geht es zum Panorama-Beitrag zur Lobby für Superreiche.

Milliardäre heizen nach Ansicht von Greenpeace die Klimakrise durch ihren exzessiven Lebensstil und klimaschädliche Investitionen massiv an. Doch sie tragen kaum zum Gemeinwohl bei. Denn was viele gar nicht wissen: Superreiche zahlen inzwischen nur halb so hohe Steuern und Abgaben wie die meisten Menschen – dank vieler Steuerprivilegien. Dadurch fehlen in den öffentlichen Kassen jedes Jahr viele Milliarden, zum Beispiel für die Sanierung von Schulen oder einen funktionierenden Bus- und Bahnverkehr. Den Preis für die Privilegien der Milliardäre zahlen lau Greenpeace alle Bürger..

Dabei sei genug Geld da. Denn Deutschland ist das Land mit den drittmeisten Superreichen weltweit. Eine ökologische Milliardärssteuer sorge dafür, dass Klimaschutz gerecht finanziert werden könne. Diejenigen mit dem größten CO2-Fußabdruck und Reichtum würden endlich in die Verantwortung genommen, ihren fairen Beitrag zu leisten.

Gemeinsam mit anderen Organisationen, wie Oxfam, dem Netzwerk Steuergerechtigkeit, Taxmenow, der AWO, GEW, Attac, Gemeingut in BürgerInnenhand und anderenb fordert Greenpeace Bundesfinanzminister Lars Klingbeil von der SPD auf, eine Milliardärssteuer zur Finanzierung von Klimaschutz einzuführen. Eine Steuer von 2 Prozent auf hohe Vermögen ab 100 Millionen Euro würde Einnahmen von bis zu 200 Milliarden Euro bis 2030 erzielen. Geld, das dringend für den Klimaschutz und eine gerechte Zukunft gebraucht werde. In einem Interview in der heutigen NOZ spricht sich der Satiriker Marc-Uwe Kling ebenfalls für eine Reichensteuer aus.

Den Appell an Finanzminister Lars Klingbeil können Sie hier unterzeichnen. [PM Greenpeace/jdm]

Einladung zum Kartoffeln ernten

Flyer Kartoffelfest 2025

Am Freitag, den 3. Oktober 2025 findet an 10 Uhr auf dem Acker neben Jansen Haustechnik unsere Kartoffelernteaktion mit dem Oldtimerclub und der gruppe "das blühende Wunder" statt.

Für das leibliche Wohl bieten wir wieder Kartoffelpuffer, Bratwurst und Getränke an.
Außerdem könnt ihr beim Kartoffelschätzen einen Preis gewinnen.

Hoffentlich kommen viele Kinder zum Helfen (am besten mit Gummistiefeln und Eimer)! Wir freuen uns auf euch! [Andre Wester]

Internationales Angehörigentreffen in Esterwegen: Erinnerung, Austausch und Gedenken über Generationen hinweg

Angehörigentreffen 2025

Vom 12. bis 14. September 2025 fand in der Gedenkstätte Esterwegen ein internationales Angehörigentreffen zum 80. Jahrestag der Befreiung der Emslandlager statt. Insgesamt 45 Nachfahren ehemaliger Häftlinge und Gefangener der 15 Emslandlager – darunter Kinder und Enkelkinder der zweiten und dritten Generation – aus Deutschland, Belgien, Dänemark, Frankreich, Polen, dem Vereinigten Königreich und den USA kamen zusammen.

Neben einer Besichtigung der Gedenkstätte und eines Besuchs des Gedenkortes Börgermoor standen vor allem der Erfahrungsaustausch und das Gedenken im Vordergrund. In intensiven Gesprächen berichteten die Angehörigen über die Erfahrungen in ihren Familien und den Umgang mit der belastenden Vergangenheit. Zur Sprache kamen bewegende Lebensgeschichten wie die des belgischen Priesters und Widerstandskämpfers Pater Maria Jozef Aloys Raskin, der 1943 in Dortmund hingerichtet wurde, oder die der Brüder Louis und Staf Vivijs, die als „Nacht-und-Nebel“-Gefangene mehrere Lager durchliefen und nur knapp überlebten.

Thematisiert wurden auch die Biografien der dänischen Widerstandskämpfer und Häftlinge im Neuengammer Außenlager Versen, Karl Salling Møller und Børge Emil Pedersen, sowie der polnischen Musikerin und Widerstandskämpferin Lucyna Romanowska-Katna, die im Kriegsgefangenenfrauenlager Oberlangen interniert war. Ihre Geschichten stehen exemplarisch für den europäischen Widerstand gegen das NS-Regime und die transgenerationale Erinnerung.

Im Rahmen des Treffens wurden zudem die Schicksale von Heinrich Hirtsiefer, Gewerkschafter und preußischer Minister, der im KZ Börgermoor schwer misshandelt wurde, sowie von Erich Mörchel, Kommunist, der 1945 von der Gestapo im Rombergpark Dortmund ermordet wurde, gewürdigt. Ebenfalls erinnert wurde an August Bommelitz, Häftling in den KZ Esterwegen und Sachsenhausen, dessen Familie gleich mehrfach vom NS-Terror betroffen war.
Ebenso eindrücklich war die Geschichte von Zosia Bronikowska: Sie war eine polnische Widerstandskämpferin und Sanitäterin im Warschauer Aufstand, kam über Bergen-Belsen ins Kriegsgefangenenfrauenlager Oberlangen und emigrierte später in die USA.

Im Rahmen des Programms war auch die Journalistin und Autorin Nora Hespers, die 2021 ein überaus persönliches Buch zu ihrem Großvater veröffentlicht hat, der im Widerstand gekämpft hatte und später hingerichtet worden war. Ihr Vortrag zeigte, wie die schmerzvollen Geschichten bis heute das Leben in den Familien prägen und wie zugleich ein Weg der Aufarbeitung über die Generationen hinweg gelingen kann.

Angehörigentreffen 2025

Den emotionalen Höhepunkt bildete die abschließende Gedenkveranstaltung auf der Begräbnisstätte Esterwegen. Angehörige teilten hier ihre persönlichen Erinnerungen und Gedanken, so unter anderem Tony Gerlicz aus den USA: „Einerseits sind wir alle Fremde, zumindest gilt das für mich. Andererseits sind wir alle vereint in der Ehrung der Erinnerung an diejenigen, die wir lieben und geliebt haben. Wir sind vereint in der Ehrung dessen, wofür sie standen: Widerstand, Mut, Stärke, und vereint in der Ehrung der Werte, die sie angesichts brutaler, schrecklicher Gewalt, Unterdrückung und Verlust der Freiheit so deutlich gezeigt haben. Mögen wir diese Erinnerungen in unser eigenes Leben mitnehmen und uns weiterhin für eine bessere Welt einsetzen.“

Musikalisch begleitet wurde die Zeremonie vom Männergesangsverein St. Johann Esterwegen, der unter anderem das „Lied der Moorsoldaten“ vortrug – ein Symbol für die Leidensgeschichte der Häftlinge und Gefangenen in den Moorlagern und ein Appell an den Mut wie auch die Hoffnung, den Widerstandsgeist gegen Unrecht niemals aufzugeben. Sebastian Weitkamp und Martin Koers, die Co-Leiter der Gedenkstätte Esterwegen, zeigten sich im Nachgang erfreut und dankbar: „Das Angehörigentreffen unterstrich eindrucksvoll die Bedeutung der Erinnerungskultur und machte deutlich, wie wichtig der intergenerationelle und internationale Dialog für historisches Verständnis und Versöhnung ist.“
Das dreitägige Treffen wurde durch die Unterstützung mehrerer Förderer ermöglicht: Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, die Johann-Alexander-Wisniewsky-Stiftung, die Aloys Wobben Stiftung, die Emsländische Sparkassenstiftung, der Verein Friedensland e.V. in Heek, eine Privatspende sowie Eigenmittel der Gedenkstätte Esterwegen trugen zur Realisierung bei. [PM/Fotos: Heike Gösmann, Maren Weers (Gedenkstätte Esterwegen)]

Termine 2026 für Wippinger Veranstaltungskalender bitte bis zum 03. Oktober einsenden

Liebe Wippinger Gruppen und Vereine, bitte sendet eure Termine zur Veröffentlichung im Wippinger Veranstaltungskalender 2026 bis zum 03.10.2025 gerne per E-Mail an:
heimatkalender@ewe.net oder gebt sie bei Marlies Berling ab.

Herzlich willkommen sind auch Ideen zu Beiträgen:

  • Berichte zu vergangenen Veranstaltungen (Fotos + kurzer Text)
  •  Historische Beiträge: Anekdoten oder Fotos aus der Ortsgeschichte
  • Rätsel, Rezepte & Tipps: Hausrezepte oder kleine Rätsel für Leserinnen und Leser

Vielen Dank für eure Unterstützung — wir freuen uns auf eure Meldungen und kreativen Beiträge!

Herzliche Grüße, Euer HkT, Jana, Heike, Marlies [ Marlies Berling]

Einladung zur offenen Chorprobe

Flyer Offene Chorproben

Der Wippinger Kirchenchor St. Cäcilia ist laufend auf der Suche nach neuen Sängerinnen und Sängern. Aus diesem Grund bietet er zwei offene Chorproben an.

Jeder der Lust auf singen hat, kann ungezwungen an den Proben teilnehmen und sich ausprobieren. Geprobt wird jeden Montag um 19:30 Uhr im Gemeindezentrum. [Heinz- Hermann Düthmann]

Wie unsere Politiker für Rüstungsprofite und Karrieren für den Kriegseintritt agitieren

Ursprünglich ging die ukrainische Regierung für die Jahre 2026 und 2027 von einer Finanzierungslücke von knapp 38 Milliarden US-Dollar aus. Doch nach einem Bericht bei Bloomberg gehen die ukrainische Regierung und der Internationale Währungsfonds IWF jetzt von 65 Milliarden US-Dollar aus.

US-Präsident Donald Trump hielt vor der UN Vollversammlung eine Rede, wie man sie vor nicht allzu langer Zeit nur als schlecht gemachte Satire von geistig eingeschränkten Menschen gekannt hätte. Und Trump fordert die Nato-Verbündeten auf, russische Flugzeuge abzuschießen, die ihren Luftraum verletzen. Zudem sprach er jetzt auch über Aussichten der Ukraine auf einen Sieg in diesem Krieg.

Westeuropäische Politiker wenden sich nicht etwa mit Grausen ab, sondern äußern ihre Genugtuung darüber, dass Trump offensichtlich nun bereit ist, den Ukrainekrieg zu verlängern und einen gesamteuropäischen Krieg mit Russland zu riskieren. Trotz der offensichtlichen Debilität der Trump’schen Auslassungen: Er forderte die Europäer auf, russische Flugzeuge abzuschießen und die Konsequenzen zu tragen – die USA fungieren nur als Anstifter zum Verbrechen.

Die Europäer verklausulieren ihre Zustimmung zum Krieg gegen Russland so: Sie fordern Trump zu „entschlossenerem Handeln gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden.“ Was sich nach einer Friedensforderung anhört, ist tatsächlich die Aufforderung den Krieg durch Waffen und Sanktionen auszuweiten.

Propagandistisch werden Verletzungen des Hoheitsgebietes von Nato-Staaten durch russische Flugzeuge zu militärischen Angriffen hochgejazzt, obwohl solche Grenzüberschreitungen in dem schmalen internationalen Korridor im Finnischen Meerbusen jederzeit vorkommen können. Über die angeblichen Drohnenangriffe auf Polen, wurde Polen von Belarus selbst informiert. Das angeblich von russischen Drohnen zerstörte Haus in Polen wurde durch eine polnische Rakete zerstört. Die russische Regierung erklärte, die Drohnen seien durch ukrainische Abwehrmaßnahmen abgelenkt worden. Durchaus möglich, dass das stimmt. Auf jeden Fall handelte es sich bei den unbewaffneten Drohnen nicht um einen Angriff, sondern es kann sich höchstens um eine Spionage gehandelt haben.

Früher - bevor die USA das Abkommen kündigten - gab es ein Abkommen, dass Russland und der Nato Überflüge gestattete, um Informationen über die militärische Lage zu erhalten. Zum russisch-weißrussischen Manöver Sapad wurden Militärbeobachter der Nato eingeladen, um zu verhindern, dass es als ein Angriffsmanöver missgedeutet werden konnte. Allein die Nato schickte keine Manöverbeobachter; die USA schon.

Für die Kriegspolitik Selenskis ist eine Ausweitung des Krieges zu einem großen europäischen Krieg oder einem Weltkrieg dringend erforderlich: Seine Landsleute werden Selenski aus dem Land werfen, wenn dieser sinnlose Krieg beendet ist; das Land ist finanziell am Ende und kann nur auf Geld aus Nato-Staaten hoffen, solange es als Rammbock gegen Russland dienen kann.

Und der MSCI World Aerospace & Defense Index, ein Marktindikator für den globalen Rüstungssektor, ist 2025 bereits um 51 Prozent gestiegen. Rheinmetall legte um bis zu 2,5 Prozent zu, BAE Systems um bis zu 2,2 Prozent, die schwedische Saab um bis zu 5,8 Prozent. Die Aktien von Südkoreas Hanwha Aerospace stiegen um 5,4 Prozent und die Firma möchte den Ausbau ihrer Rüstungsproduktion in Europa.

Wer so viel wie Selenski zu verlieren hat, wer so viel wie die Rüstungsindustrie zu verdienen hat, und wer so wenig Empathie für zerstörte, getötete und verletzte Menschen hat, wie die Kriegspolitiker der Nato (Hofreiter, Wadephul, Merz, Pistorius, Klingbeil, Kiesewetter, Spahn, Miersch, Söder, Jürgen Hardt, Paul Ziemiak, usw.), der fordert, den Krieg zu verlängern und direkt in den Krieg gegen Russland einzutreten.

Wer einen normalen Verstand hat und zu einem friedlichen Menschen sozialisiert wurde, versucht diesen Wahnsinn zu stoppen. Z.B., in dem er an einer Friedensdemo am 3. Oktober 2025 in Berlin und Stuttgart teilnimmt. [jdm]

Eisenbahnergewerkschaft hält Dirk Rompf als neuen Infrastruktur-Chef für eine Fehlbesetzung

EVG-Chef Burkert mit einem Statement auf TikTok

Die EVG lehnt das Personalpaket von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder ab. Das machte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert heute im Rahmen einer Pressekonferenz deutlich. Kurz zuvor stellte der Verkehrsminister seine neue Bahnstrategie vor. Zudem präsentierte er die designierte DB-Vorstandsvorsitzende Evelyn Palla sowie Dirk Rompf als neuen Infrastruktur-Chef.

„Herr Schnieder will der Bahn einen Neustart ermöglichen, beschert Evelyn Palla aber mit dem Aufdrücken eines neuen Infrastruktur-Chefs direkt einen Fehlstart,“ so Burkert. Er betonte, dass es von Seiten der Beschäftigten viel Wertschätzung für die amtierende Regio-Chefin gebe. Die EVG habe vor allem ein Problem mit Dirk Rompf.

„Der Weg nach vorne kann niemals durch die Vergangenheit führen. Herr Professor Rompf war 6 Jahre für die Infrastruktur verantwortlich. Und ist mit seinem Sparwahn mit Schuld an der heutigen Situation", sagte der EVG-Vorsitzende. „Das beschädigt nicht nur die neue Vorstandsvorsitzende, sondern kostet auch Vertrauen bei den Beschäftigten. Es wird deutlich: Die Bundesregierung beherrscht keine Personalpolitik."

Die EVG zeigte darüber hinaus ihr tiefes Unverständnis über das gesamte Verfahren. Offenkundig habe der Minister am Wochenende Fakten schaffen wollen, spekulierte der erfahrene Eisenbahner. Burkert erinnerte in diesem Zusammenhang an die früheren Verkehrsminister Dobrindt und Wissing, die bei wichtigen Weichenstellungen immer die Arbeitnehmervertreter:innen mitgenommen hätten.

Burkert äußerte auch rechtliches Unverständnis: „Nach geltendem Aktienrecht kann die Personalie an der Spitze der Infrastrukturgesellschaft nicht von der Regierung in dieser Form bestellt werden. Wir als EVG wollten ja nie, dass die Bahn eine AG wird, aber sie ist es nun mal und dann muss sich die Bundesregierung auch an die Regeln halten", kritisierte der EVG-Vorsitzende. Er rechnet nach der morgigen Aufsichtsratssitzung mit einem Vermittlungsverfahren zum Personalpaket.

Die EVG äußerte sich zugleich zu den Inhalten der neuen Bahnstrategie. Burkert lobte die Finanzierungszusagen, kritisierte aber das Spannungsverhältnis zwischen Wirtschaftlichkeitsvorgaben und dem Ruf nach mehr Daseinsvorsorge. So soll der Fernverkehr schon Ende 2028 wirtschaftlich werden - gleichzeitig sollen ländliche Räume angebunden sein. Zugleich bekräftigte er seine Kritik an der unzureichenden Trassenpreisförderung, die den Schienengüterverkehr und den Fernverkehr stark belaste.

Der Aufsichtsrat hat am Dienstag Evelyn Palla als neue Bahn-Chefin bestätigt. Wie angekündigt hat die EVG gegen das Personalpaket gestimmt. Das seien keine Stimmen gegen Evelyn Palla, sondern ein Warnschuss gegen Verkehrsminister Schnieder. Mit Evelyn Palla werde die EVG gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Sie bringe Bahn- und Sanierungserfahrung mit. [PM/jdm]

Maria Schröer feierlich in den Ruhestand verabschiedet

Maria Schröer bei der verabschiedung

Am 14. September 2025 fand ein Verbundsgottesdienst unter freiem Himmel beim Heimathaus in Wippingen statt. Zahlreiche Gläubige aus allen vier Gemeinden versammelten sich, um gemeinsam zu feiern - und um Maria Schröer, langjährige Mitarbeiterin im pastoralen Dienst, feierlich in den Ruhestand zu verabschieden.

Verbundmesse in Wippingen 09/2025

Nach vielen Jahren engagierter Mitarbeit wurde Maria Schröer von Vertreterinnen und Vertretern der kirchlichen Gremien und Gruppen mit herzlichen Worten des Dankes verabschiedet. Als Zeichen der Anerkennung und Verbundenheit erhielt sie einen Pilgerstab für den Jakobsweg - ein Symbol für neue Wege und geistige Reise. Ergänzt wurde dieses Geschenk durch ein besonderes Bild mit der Aufschrift: "Neue Wege entstehen beim Gehen." Ein besonders emotionaler Moment war das eigens für Maria Schröer gedichtete Lied, das von den Saitenspielern aus Wippingen und dem kleinen Chor aus Lathen gemeinsam vorgetragen wurde.

Im Anschluss lud Maria Schröer die Gäste zu einem Glas Sekt ein, während die KLJB mit dem Verkauf von Würstchen für das leibliche Wohl sorgte. Mehr Informationen und eine Bildergalerie finden Sie auf der Homepage der Pfarreiengemeinschaft Immanuel. [PG Immanuel/jdm/Fotos: Sebastian Bicker]

Projekt des Gymnasiums Haren zur Neubeschilderung der Kriegsgräberstätte Wesuwe

Die Kriegsgräberstätten, die einen Bezug zu den „Emslandlagern” (1933–1945) haben und sich auf dem Gebiet der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim befinden, sollen neu beschildert werden. Im Rahmen der Kooperation der Gedenkstätte Esterwegen mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. wird diese Aktion gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern regionaler Schulen durchgeführt. Während der einjährigen Projektarbeiten erstellen die Schülerinnen und Schüler „Geschichts- und Erinnerungstafeln“, die zum Abschluss des Projekts öffentlichkeitswirksam aufgestellt werden.

Am 4. September begann das „Erinnerungstafel“-Projekt der Kooperationspartner für das Schuljahr 2025/26 auf der Kriegsgräberstätte Wesuwe. Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen des Gymnasiums in Haren werden sich im Unterricht mit der Geschichte der „Emslandlager“ und konkret dem Lager VIII Wesuwe sowie der Kriegsgräberstätte Wesuwe befassen. Dabei werden sie durch die Bildungsreferentin des Volksbunds (Bezirk Weser-Ems), Kristina Seibel, und die Gedenkstättenpädagogin und Historikerin der Gedenkstätte Esterwegen, Jacqueline Meurisch, unterstützt.

Der feierliche und öffentliche Projektabschluss findet im Frühsommer 2026 im Rahmen der Eröffnung der Erinnerungstafeln auf der Kriegsgräberstätte Wesuwe statt. Der genaue Termin wird frühzeitig bekannt gegeben. [Landkreis Emsland]

Warum ich niemals für mein Land kämpfen würde – Ein starkes Plädoyer gegen den Kriegseinsatz

Bei dem Buch „Warum ich niemals für mein Land kämpfen würde – Gegen die Kriegstüchtigkeit“ von Ole Nymoen handelt es sich um die detailliertere Ausführung seines Artikels vom 25. Juli 2024 in der Zeit (hinter Bezahlschranke). Dort hatte er geschrieben „Ich, für Deutschland kämpfen? Never!“ Wer keine Hemmungen hat, bei der Nato, beim Krieg oder bei der Wehrpflicht von Solidarität, die „wir“ leisten müssten, zu sprechen, den müsste das Buch eigentlich zum Nachdenken bringen.

Dieses lesenswerte und sehr gut lesbare, nur 132 Seiten starke, Buch stellt sich gegen die Forderung der Regierenden, dass jeder bereit sein solle, für das eingebildete „Wir“ zu sterben. Für Nymoen ist die Behauptung, das Sicherheitsinteresse eines Staates falle notwendig mit dem seiner Untertanen zusammen, absurd. Es sind junge Männer wie er, die im Kriegsfall gezwungen sind, im Land zu bleiben und ihr Leben zu riskieren, ob sie wollen oder nicht. Und sie sollen andere Menschen, die sie nicht kennen und die ihnen nichts getan haben, töten.

Statt Verteidigungsfähigkeit werde heute die „Kriegstüchtigkeit“ verlangt. Die Bundeswehr werde mit 100  Milliarden € und mehr aufgerüstet und die Wiedereinführung der Wehrpflicht stehe bevor. Die Nation werde dabei zur großen Solidargemeinschaft verklärt, der ein jeder glücklich zu dienen habe. Und das nach Jahrzehnten der Entsolidarisierung, in denen die Verarmung breiter Bevölkerungsschichten von neoliberalen Politikern für alternativlos erklärt wurde. Fünf Familien besäßen in Deutschland mehr als die ärmere Hälfte der Bevölkerung.

Ein Soldat habe in einem Krieg nichts zu gewinnen. Normale Menschen hätten in einem Krieg nichts zu gewinnen. Alle hätten ihr Leben, ihre Gesundheit und ihr Hab und Gut zu verlieren. Eine Zustimmung zum Krieg und der Kampf als Soldat werde daran nicht ändern: Weder für den Soldaten auf der Siegerseite, noch für den aus dem unterlegenen Land.

Wer das Buch liest, weiß, dass es keinen Grund geben kann, als Soldat zu kämpfen, noch einen Grund für die Aufrüstung geben kann. Gründe für einen Krieg haben nur die Herrschenden, die ihr Territorium, ihren Einfluss oder ihre Macht vergrößern wollen.

Ole Nymoen erklärt schon im Vorwort, dass er mit dem Buch keine Lösung präsentieren wollte, wie Kriege beendet werden können oder wie der Frieden gesichert werden könne. Er will lediglich darstellen, warum es für niemanden einen Grund geben kann, den kriegswilligen Regierenden zu folgen und sein Leben für deren Ambitionen zu opfern.

Hier liegt allerdings auch eine Schwäche des Buches. Denn trotz seiner von ihm selbst genannten Einschränkung versucht Nymoen schon darzustellen, warum es Kriege gibt. Staaten sind für Nymoen nichts weiter als Gewaltapparate. Als Herrschende tauchen bei ihm deshalb auch seltsam abstrakt nur die Politiker auf. Dass Kriege für wirtschaftliche Interessen geführt werden, wird von ihm sogar bestritten. In Nymoens Wahrnehmung werden sogar die Monopolkonzerne zu Geschädigten des Krieges. Mit ein paar Kurzschlüssen versucht er, Lenins Imperialismustheorie abzuräumen.

Dabei lässt er vollkommen außer Acht, dass es die „national“ beschränkten Konzerne kaum noch gibt. Hier beharrt er auf einem seltsam antiquierten Bild, obwohl aus seinen Podcasts bekannt ist, dass er die internationalen Konzernverflechtungen durchaus kennt. Fast alle Konzerne in Deutschland befinden sich im Besitz der Fondsgesellschaften und Schattenbanken, wie z. B. Blackrock. Diese besitzen jeweils kleinere Anteile an den Aktien; zusammen aber besitzen sie die Mehrheiten. Diese „Besitzer“ haben keine persönlichen oder nationalstaatlichen Beziehungen zu ihren Betrieben und deren Angestellten. Hier gibt es nur das Primat, sich zu vergrößern. Das stößt an Grenzen, und die werden dann gegebenenfalls mit Gewalt ausgedehnt.

Ohne die Macht dieser internationalen Konzerne ist überhaupt nicht verständlich, warum z. B. die deutschen Politiker bereit sind, den deutschen Sozialstaat für die Hochrüstung zu zerstören. Es geht einfach nicht um den Sozialstaat und um die deutschen Bürger. Fast die gesamte Polit-Elite in der Nato hat ihre Politikerausbildung über transatlantische Think-Tanks bekommen. Und alle sind darauf geeicht, dass die globale Konkurrenz, die in China verortet wird, dadurch niedergekämpft werden muss, dass damit vernetzte Staaten oder Konzerne geschwächt werden müssen.

Dafür werden Stellvertreterkriege geführt. Politiker, die an ihr eigenes Land denken, würden niemals weitreichende Raketen stationieren, die Russlands Atommacht direkt bedrohen. Denn damit sind diese Standorte automatische Ziele für einen Zweitschlag – oder bei einer fälschlich angenommenen atomaren Bedrohung – für einen atomaren Erstschlag.

Welchen Grund kann z. B. eine Ministerpräsidentin von Dänemark haben, aus dem eigenen Staatshaushalt Mittelstreckenraketen zu beschaffen und in Dänemark zu stationieren? Einen für den normalen Bürger rationalen Grund dafür gibt es nicht. Es kann sich nur um die Absicht handeln, einen Krieg zu riskieren, der aber für dänische Staatsbürger nichts Gutes bringen kann.

Nymoens Buch überzeugt, wenn er darstellt, warum man sein eigenes Leben nicht irgendwelchen fremden Machtgelüsten opfern sollte. Welcher Art diese fremden Machtgelüste sind, kann er leider nicht näher beschreiben. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 22.09.2025: Geeste
Dienstag, 23.09.2025: Vrees
Mittwoch, 24.09.2025: Flechum
Donnerstag, 25.09.2025: Lingen
Freitag, 26.09.2025: Emmeln
Samstag, 27.09.2025: -
Sonntag, 28.09.2025: Venhaus
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom Montag, dem 22.09.2025 bis 26.09.2025 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

Theatersaal des Hümmling-Gymnasiums Sögel bis auf Weiteres gesperrt

Die Deckenkonstruktion des Theatersaals am Hümmling-Gymnasium, insbesondere der angebrachte Schallschutz, besitzt in der jetzigen Form keinen nachgewiesen tragfähigen Aufbau – das ist das Ergebnis einer sachverständigen Überprüfung im Auftrag des Landkreises Emsland. Damit kann die Sicherheit im Saal nicht mehr gewährleistet werden, so dass die Räumlichkeit mit sofortiger Wirkung ab Donnerstag (18.09.) gesperrt ist. Die Vorräume des Theaters sind von der Sperrung ausgenommen.

Der Landkreis Emsland hat als Träger des Gebäudes die Planungsleistungen für eine zeitnahe Instandsetzung bereits beauftragt. Die Arbeiten befinden sich in Vorbereitung, ein Termin für die Wiederfreigabe des Saals kann allerdings derzeit noch nicht benannt werden. Der Landkreis Emsland bittet um Verständnis für die notwendige Maßnahme und wird Nutzer und Betroffene über den weiteren Verlauf der Arbeiten informieren.

Damit fallen Veranstaltungen des Kulturkreises Clemenswerth aus, für die die Aula vorgesehen war. Das betrifft zunächst den Chanson-Abend "DIVAS – Les grandes allures" am 27.09.2025. [Landkreis Emsland/jdm]

BSW gründet Kreisverband Osnabrück–Emsland

BSW-Kreisvorstand

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat in Hasbergen den Kreisverband Osnabrück–Emsland gegründet. Er umfasst die Landkreise Emsland, Grafschaft Bentheim, Osnabrück, Vechta sowie die Stadt Osnabrück. 16 stimmberechtigte Mitglieder nahmen an der Versammlung im Gasthaus Thies teil.

Zum Kreisschatzmeister wurde Alexandra Böttge gewählt. In den Kreis-Sprecherrat wurden Clemens Hehmann, Karl-Heinz Korfhage, Manuel Roesch, Sören Schröder und Franz-Josef Voss gewählt. Zwei weitere Plätze im Gremium bleiben zunächst vakant und werden bei der nächsten Mitgliederversammlung besetzt. Als Rechnungsprüfer wählte die Versammlung Yunus Güngördü und Benedikt Heineke.

Der Landesvorsitzende des BSW Niedersachsen, Holger Onken, gratulierte dem neuen Kreisverband und machte in seiner Rede die industriepolitischen Schwerpunkte des BSW deutlich:
„Wir müssen in Niedersachsen zurückkehren zu einer starken zivilen Industrie und Wirtschaft. Nur dort entstehen sichere und langfristige Arbeitsplätze. Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie sind erstens viel zu wenige und zweitens nicht krisenfest. Unser Ziel ist es, die industriellen Kernbranchen zu stärken, um die Zukunft unserer Regionen und der dort lebenden Menschen zu sichern.“

Auch der Landesgeschäftsführer des BSW Niedersachsen, Johannes Zang, richtete den Blick nach vorn:
„Das BSW Niedersachsen wird in den nächsten Monaten um viele hundert Mitglieder wachsen. Bis Ende des Jahres werden wir in ganz Niedersachsen Kreisverbände gegründet haben. Der heutige Tag zeigt, wie stark die Basis vor Ort ist und wie groß die Dynamik unserer Bewegung.“

Die Landesorganisation Niedersachsen hat nach ihren Angaben inzwischen über 1.000 Mitglieder. Damit habe sich die Mitgliederzahl innerhalb von zwölf Monaten von anfangs rund 60 auf heute über 1.000 erhöht. [PM]

Positive Kennzahlen bei der Volksbank Emstal – Wippingerin Elisabeth Speller in den Aufsichtsrat gewählt

Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Robben
Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Robben

492 Genossenschaftsmitglieder haben am Donnerstag den Weg zur Generalversammlung der Volksbank Emstal im Lathener Veranstaltungssaal Markt7 gefunden. Vor dieser außergewöhnlich großen Kulisse konnte der Vorstand der Bank einen soliden Geschäftsbericht präsentieren.

Voll besetzter Saal Markt 7
Voll besetzter Saal Markt 7

Sowohl Lathens Samtgemeindebürgermeister Helmut Wilkens in seinem Grußwort, als auch Vorstand Wilfried Freerks werteten den Neubau des Bankgebäudes in Lathen als ein Bekenntnis zum Standort. Diese Kundennähe sei auch ein Grund dafür, dass viele niederländische Kunden, vor allem aus der Landwirtschaft, gewonnen werden konnten. Denn die niederländische Genossenschaftsbank Rabo habe sich durch die Zentralisierung ihrer Strukturen fast vollständig aus der Fläche zurückgezogen und sei somit für die Kunden auch nicht mehr direkt ansprechbar.

Bastian Bruns, Wilfried Freeks, Christopher Musters (v.l.) im Emstalk
Bastian Bruns, Wilfried Freeks, Christopher Musters (v.l.) im Emstalk

Die Firmenkunden der Volksbank Emstal sind immer noch zum großen Teil landwirtschaftlich geprägt. Ein neues Kundensegment komme aus der Schifffahrt. Die Bank habe gute Kontakte und Geschäftsbeziehungen mit den Reedern in Haren und habe damit seinen Kundenstamm diversifiziert. Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Robben zitierte in seinem Bericht allerdings den Prüfbericht, in dem diese Schiffsfinanzierungen auch als ein erhöhtes Risiko benannt werden. Vorstand Christopher Musters sah dies jedoch nicht so und sprach davon, dass man die Reeder kenne und es sich bei den Schiffsinvestitionen um profitable und sichere Anlagen handele.

Die Zahl der Mitglieder habe sich entgegen einem allgemeinen Trend bei Genossenschaften bei der Volksbank Emstal weiter erhöht auf jetzt 8576. Mit ihren Einlagen trügen die Mitglieder zum Eigenkapital der Bank bei, das sich auf 90,6 Mio. € erhöht habe. Die Bilanzsumme sei gegenüber dem Vorjahr um 7,7 % auf 896 Mio. € gestiegen. Bei der Kreditvergabe gab  es einen Anstieg um 7,1 % auf 690 Mio. €; die Kundeneinlagen betragen 551 Mio. €. An Erträgen wurden 16,5 Mio. Zinsüberschüsse und 4,2 Mio. € Provisionen erwirtschaftet. Für die 142 Mitarbeiter fallen 6,14 Mio. € Personalkosten an, für die Verwaltung (Software, Prüfungskosten usw.) mussten 12,3 Mio. € ausgegeben werden. Die Volksbank habe 703.000 € Steuern gezahlt, 69.000 € an Spenden vergeben und 172.000 € für die Weiterbildung der Mitarbeiter ausgegeben. Es wurde die Zahlung einer Dividende von 4 % an die Mitglieder beschlossen.

Stimmzettel
Vorstellungsrunde
Vorstellungsrunde v. l.: Bastian Bruns, Helmut Kuper, Marion Gerdes, Elisabeth Speller, Johannes Jürgens

Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden die beiden für den Rütenbrocker Geschäftsbereich zur Wahl stehenden bisherigen Mitglieder Dietmar Telgenkämper und Jan Dirk Beckmann als einzige Kandidaten per offener Abstimmung wiedergewählt.

Die beiden neuen Aufsichtsratsmitglieder
Die beiden neuen Aufsichtsratsmitglieder Johannes Jürgens und Elisabeth Speller

Spannender gestaltete sich die Wahl der beiden Aufsichtsratsmitglieder für den Lathener Bereich. Hier waren zwei Plätze vakant geworden: Georg Raming-Freesen musste den Aufsichtsrat aus Altersgründen verlassen und Bernd Gerdes ist am 20. November 2024 verstorben.

Nach der Wahl

Die vier Kandidaten Helmut Kuper, Marion Gerdes, Johannes Jürgens und Elisabeth Speller konnten sich in einem kleinen Talk mit Bastian Bruns, der die Veranstaltung moderierte, vorstellen. Weil 95 Stimmrechtsvollmachten vorlagen, waren 587 mal 2 Stimmen zu vergeben. Von den Kandidaten setzten sich schließlich Johannes Jürgens mit 271 Stimmen und Elisabeth Speller aus Wippingen mit sehr guten 444 Stimmen durch. [jdm]

Nothing´s gonna change my world (Nichts wird meine Welt verändern)

Strawberry fields

Aus dem Geschichtsunterricht einer 10. Klasse Gymnasium

Ulrich Scholz

Das Thema war der Kolonialismus des 19. Jahrhunderts. Als „Attentiongetter“ hatte ich ihnen einen Musikclip vorgespielt. „Across the Universe“, ein Beatles Song gecovered von der US-amerikanischen Sängerin Fiona Apple. Am Ende hatte ich die die Schüler nach ihren Wahrnehmungen befragt und ob sie ihnen Bedeutungen geben könnten. Sie konnten. Das Eindringen einer Gruppe von Männern in ein Café, das sie mit Baseballschlägern sinnlos zerstörten, interpretierten sie als Gewalt. Ein Schüler setzte sie in Bezug zum Geschichtsthema und meinte, sie könnte für Krieg stehen. Bei meiner Frage, welcher Krieg, half ich nach. Ich erzählte ihnen von den Beatles, die in ihren Liedern immer wieder gegen den amerikanischen Vietnamkrieg gesungen hatten. Der Krieg sagte den Schülern nichts. Also habe ich ihnen seine Geschichte erzählt. Zuvor habe ich in Aussicht gestellt, den Film „Across the Universe“ (2007), der vom Vietnamkrieg handelt, über weitere Musikclips vorzustellen. Das kam an. Clips anschauen ist immer noch besser als in Geschichtsbüchern lesen.

Mit Unterstützung von Karten und Bildern erzählte ich ihnen von der gewaltsamen Übernahme des Landes durch Frankreich im Jahr 1858. Bis 1945 wurden Vietnam und die Nachbarländer Kambodscha und Laos von den Kolonialherren ausgeraubt und deren Bevölkerungen brutal unterdrückt. Erst nach einem blutigen Befreiungskrieg (1. Indochinakrieg) gelang es der vietnamesischen Befreiungsorganisation Viet Minh, die Franzosen aus dem Land zu treiben. In der Schlacht von Dien bien Phu (1954) fügten sie ihnen die letzte, vernichtende Niederlage zu. 10 Jahre später begann der 2. Indochinakrieg (Vietnamkrieg). Dieses Mal waren die USA der Eindringling. Er endete 1973 mit dem Abzug der Amerikaner. Sie hatten 8 000 000 Tonnen Bomben auf das Land geworfen, viermal so viel, wie im gesamten 2. Weltkrieg. Über 4 000 000 Menschen waren umgekommen, davon waren 2 000 000 vietnamesische Zivilisten und 58 000 Amerikaner (Die Zahlen variieren je nach Quelle)

Verloren wurde der Krieg an der Heimatfront. Die Medien brachten ihn Abend für Abend in die Wohnzimmer der amerikanischen Bevölkerung. Der Anblick von NAPALM verbrannten Kindern und toten und verwundeten eigenen Soldaten führten in den USA zu einer noch nie da gewesenen Anti-Kriegsbewegung. Vor allem junge Leute gingen auf die Straße. Ihre moralischen Vorbilder waren Sänger wie Bob Dylan und Joan Baez. Auch die Beatles, deren Titel zwischen 1960 und 1970 die Hitparaden beherrschten, komponierten und texteten unter dem Einfluss des Vietnamkrieges. Ihre Musik zusammen mit entsprechenden Handlungsszenen aus dem Film „Across the Universe“ wollte ich nun nutzen, um der Klasse zu zeigen, wie heftig die Auswirkungen dieses Krieges (Schrecken, Verlust, Trauer, Protest und Gewalt) das normale Leben von jungen Menschen in einer demokratischen Gesellschaft beeinflusst hat.

Als ich den Clip zum letzten Song (Let it be) gezeigt hatte, fragte ich die Schüler nach ihrem Eindruck. Sie schauten mich ratlos an. Dann meinte eine Schülerin: Unterhaltsam. - Ich war sprachlos. Spontan startete ich den eingangs gespielten Clip noch einmal. „Nothing´s gonna change my world“ singt Fiona Apple den Refrain immer wieder und schaut dabei teilnahmslos mit Kopfhörern auf den Ohren in die Kamera, während im Hintergrund das Café kurz und klein geschlagen wird. Die Schüler nahmen die totale Ignoranz der Frau wahr, konnten sie aber nicht lesen.

Ich fragte sie: Wer verfolgt täglich in seinem Handy die Nachrichten? Einer meldete sich. Ich fragte weiter, nach den Kriegen in Afghanistan, im Irak und im Nahen Osten. - An welche Länder verkauft Deutschland Kriegsgerät? – Jetzt verstanden sie die Metapher des Clips. Es kam der obligatorische Fluchtversuch. Man kann ja doch nichts ändern. Die Antwort kam aus ihren Reihen. Das haben die jungen Leute in der Anti-Vietnamkrieg Bewegung nicht so gesehen. - Die Pausenklingel kam genau zur richtigen Zeit. Die Störung in ihren Denkmustern wollte ich nicht zerreden. Eine letzte Frage hatten sie noch. „Was müssen wir über den Vietnamkrieg für die Klausur wissen?“ – Da hatte ich sie neugierig gemacht, Betroffenheit erzeugt und zum Denken gebracht … dachte ich. Meine Erfahrung/Befürchtung schien wieder einmal bestätigt worden zu sein. Sie lernen für den Moment des gemessenen Werdens, für die Note. Die Welt da draußen interessiert sie nicht wirklich. Nothing´s gonna change their world.

Die geschilderte Unterrichtsstunde liegt schon ein paar Jahre zurück. Hat sich zu heute etwas geändert? – Ja, aber nicht zum Besseren, ist zu befürchten. Die Regierenden haben dazu gelernt. Wenn man einen „Bösen“ erschafft und die Schrecken des Krieges von den Menschen fernhält, kann man junge Menschen von der Straße fernhalten. Der Ukrainekrieg und Aufrüstung werden von vielen als notwendig begrüßt. Nothing´s gonna change their world.

Die erste Aufklärung hatte den Menschen vom Erklärungsdogma der Kirche befreit. Vielleicht ist es Zeit für eine zweite Aufklärung, die den Menschen vom Erklärungsdogma der Herrschenden befreit. Wenn Moral und Recht proklamiert und gleichzeitig die Humanität mit Füßen getreten werden, dann wird es Zeit, dass die jungen auf die Straße gehen. In diesem Sinne sind die Worte von Robert Kennedy zeitlos. In einer Rede an seiner Alma Mater, die er 1968 auf der Höhe des Vietnamkrieges, drei Monate vor seiner Ermordung, gehalten hat, rief der den Studenten zu:

"If our colleges and universities do not breed men who riot, who rebel, who attack life with all the youthful vision and vigor, then there is something wrong with our colleges. The more riots that come out of our college campuses, the better the world for tomorrow."

Übersetzung:
Wenn unsere Hochschulen und Universitäten nicht Menschen hervorbringen, die gewaltsam protestieren und rebellieren, die das Leben mit all ihrer jugendlichen Visionen und Ungestümtheit angehen, dann läuft etwas falsch an unseren Bildungseinrichtungen. Je mehr unsere Hochschul-Campusse gewaltsamen Protest hervorbringen, desto besser für die Welt von morgen. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]

Stimmrecht für Generalversammlung der Volksbank an andere übertragen

Formular für Stimmrechtsvollmacht

Wer zu der morgigen Generalversammlung der Volksbank Emstal nicht selbst gehen kann, kann sein Stimmrecht an einen anderen Teilnehmer übertragen.

Umgekehrt können diejenigen, die an der Versammlung teilnehmen wollen, andere Genossenschaftsmitglieder aus der Familie oder aus dem Freundeskreis fragen, ob sie für sie mit abstimmen sollen.

So besteht die Möglichkeit dafür zu sorgen, dass die Wippinger Interessen auch weiter im Aufsichtsrat der Volksbank eine Stimme haben.

Für die stellvertretende Stimmrechtsausübung muss das Formular für die Stimmrechtsvollmacht ausgedruckt werden und von demjenigen, der an der Versammlung nicht teilnehmen kann, ausgefüllt und unterschrieben werden.

Minderjährige Personen können Mitglied der Genossenschaft sein und sind grundsätzlich stimmberechtigt, aber das Stimmrecht wird von den gesetzlichen Vertretern des minderjährigen Mitglieds – in der Regel den sorgeberechtigten Eltern – wahrgenommen. [jdm]

Die von der Leyen-Show

Als Reaktion auf die Entwicklungen im Gazastreifen schlägt die Europäische Kommission den EU-Staaten vor, weitreichende Sanktionen gegen die Hamas und gegen Israel zu verhängen. Es sollten unter anderem eine teilweise Aussetzung des Assoziierungsabkommens in Handelsfragen und Strafmassnahmen gegen extremistische israelische Minister und Siedler veranlasst werden. «Die entsetzlichen Dinge, die sich täglich im Gazastreifen abspielen, müssen aufhören», sagte von der Leyen. Es brauche eine sofortige Waffenruhe, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe und die Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln.

Damit gibt von der Leyen den Forderungen nach Konsequenzen aus dem brutalen Vorgehen Israels nach, aber gleichzeitig weiß von der Leyen, dass es im Ministerrat nicht die erforderliche einstimmige Unterstützung für eine Sanktionierung Israels geben wird. Von der Leyens Vorschlag ist somit vollständig eine Schaufensterveranstaltung.

Sollte es ihr tatsächlich um eine Beeinflussung der israelischen Haltung gehen, käme statt der wirtschaftlichen Sanktionen das Ende der Lieferung von Waffen in Frage. Denn an einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Israel dürfte niemand Interesse haben; es geht um eine Verbesserung der Situation der hungernden und flüchtenden Menschen in Gaza.

Spätestens jetzt wäre es auch Zeit für die Aufhebung der Sanktionen des EU-Ministerrates gegen den deutschen Journalisten Hüseyin Doğru, der wegen seiner pro-palästinensischen Berichterstattung von der EU seiner Rechte beraubt wurde. [jdm]