Deutschland im Aufrüstungstaumel

Was man den Bürgern erzählt, und was man tatsächlich meint

Wahrnehmung und Wahrheit sind nicht dasselbe

Kämpfer
Ulrich Scholz

Der erste Satz im Titel ist das Motto einer Journalistenschule in Los Angeles (Tell it, as it is). Der amerikanisch-österreichische Kybernetiker und Philosoph Heinz von Foerster, der einmal zu einem Vortrag an diese Schule eingeladen war, machte ihn zum Thema seiner Einführung. Es müsse eigentlich heißen: It is, as you tell it (Es ist, wie Du sagst). Von Foerster wollte damit zum Ausdruck bringen, dass alles Gesagte von einem Beobachter gesagt wird, und der ist immer subjektiv. Der Bindestrich in dem zusammengesetzten Wort aus „wahr“ und „nehmen“ soll das zum Ausdruck bringen. Es ist das, was jeder von uns als „Wahrheit“ nimmt und führt natürlich zu Konflikten, wenn unterschiedliche „Wahrheiten“ aufeinandertreffen, wie zum Beispiel im Sport. Die Diskussionen in den Medien und an Stammtischen nach einem verlorenen Länderspiel sind ein Klassiker.

In anderen Bereichen des öffentlichen Lebens wird sehr wohl ein Unterschied zwischen Wahrheit und Wahrnehmung gemacht. Zeugenaussagen nach einem Verkehrsunfall oder bei der Aufklärung eines Verbrechens sind Wahr-Nehmungen. Wer von den Zeugen kann schon wissen, was die Wahrheit ist? – Polizeibeamte, Staatsanwälte und Richter sind sich dieser Unterscheidung sehr wohl bewusst. Gottseidank. In unserem Rechtssystem gilt: In dubio pro reo (lat. Im Zweifel für den Angeklagten). In einem anderen Bereich verschwimmt die Unterscheidung zwischen Wahr-Nehmung und Wahrheit immer wieder, mit zum Teil schwerwiegenden Konsequenzen. Es ist die Welt der Nachrichten, die die Öffentlichkeit bewegen.

Während der Corona-Pandemie waren die Bürger fast minütlich Nachrichten ausgesetzt, die mit dem Anspruch der „Wahrheit“ daherkamen. Und wenn man „Wahrheit“ in Frage stellt, heißt das doch, dass man ein Lügner ist. Befürworter und Gegner der Regierungspolitik sind in diesem Geist miteinander umgegangen. Auf der Strecke blieben die Bürger, die in einen Grabenkrieg der „Wahrheiten“ gezwungen wurden. Heinz von Foersters Satz it is, as you tell it hätte Augen öffnen können, wenn man ihn beherzigt hätte. Er bedeutet nämlich, dass jeder, der eine „Wahrheit“ verkündet, immer nur seine „Wahrheit“ verkünden kann. Mit dieser Einsicht wäre ein Diskurs möglich gewesen, an dessen Ende ziemlich sicher bessere Lösungen möglich gewesen wären. Sie haben sicher gemerkt, dass ich eine explizite Kritik an der Politik der Bundesregierung (Stichwort: Lockdowns) vermieden habe. Mit dieser Ausgewogenheit möchte ich im Folgenden brechen.

Interessen sind die Treiber und nicht unsere Sicherheit

Es geht um die Aufrüstung der Bundeswehr. Man will eine militärische Bedrohung durch Russland abschrecken und, sollte es zum Krieg kommen, Deutschland (im Rahmen der NATO) erfolgreich verteidigen. Über die Absurdität von Abschreckung und Krieg in Europa habe ich in meinem Buch „Krieg – eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz“ ausführlich argumentiert. Das soll hier nicht das Thema sein. Mir geht es darum, die „Wahrheiten“ über Bedrohung, Abschreckung und Krieg, die von Politikern, Militärs und der Rüstungsindustrie verbreitet und von den Medien immer wieder erschreckend unreflektiert unters Volk gebracht werden, bloßzustellen. Sie werden vordergründig mit Bedrohung, Verteidigung und Sicherheit begründet, dienen in der Hauptsache aber Eigeninteressen. Getreu des von Foerster Satzes it is, as you tell it wird der Öffentlichkeit Mantra-artig suggeriert, was ist.

- Putins Russland ist eine Bedrohung für Deutschland und Europa
- Sicherheit vor einem russischen Angriff gibt es nur durch Abschreckung
- Abschreckung und erfolgreiche Verteidigung sind nur durch Aufrüstung     
  zu gewährleisten.

Im Folgenden geht es nicht darum herauszufinden, was „objektiv“ die Wahrheit ist. Es geht vielmehr darum aufzuhorchen, wenn jemand behauptet, etwas ist so und in Frage zu stellen. Dabei sollte die erste Frage immer nach den Eigeninteressen der Beteiligten sein.

Militärmacht Deutschland für das politische Selbstbewusstsein

Die EU war bis zum Beginn des Ukraine-Krieg nicht mehr als eine teure europäische Verwaltungsorganisation. Die Idee, sie zu einer politischen Union mit einer europäischen Regierung zu machen, war mit dem Versuch, in den 2000er Jahren eine europäischen Verfassung in Kraft zu setzen, gescheitert. Ein Hauptgrund der Ablehnung war, nationale Souveränität in Sachen Außen-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik an Brüssel abzugeben. Der Ukraine-Konflikt und da insbesondere der Krieg haben das Thema wieder nach oben gespült. Eine starke Militärmacht Deutschland in der Triade mit Frankreich und Großbritannien könnte der Schlüssel zu einem selbstbewussten Europa werden. Augenhöhe mit den USA, gerade in Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik, wäre möglich. Wer glaubhaftes „Bang“ (i.e. Kriegsfähigkeit) an den Verhandlungstisch mitbringt, der wird ernst genommen.

Militär im Frieden – Selbsterhaltung und Wachstum

Nach einer großen Leitungsbesprechung im Bundesministerium der Verteidigung zu Beginn der 1990er Jahre, in der im Rahmen der „Friedensdividende“ einschneidende Kürzungen beschlossen wurden, informierten anschließend die Inspekteure von Luftwaffe, Heer und Marine ihren unterstellten Bereich über das Ergebnis. Der Inspekteur Luftwaffe frohlockte. An Flugzeugen hatte man nicht gespart. Das Heer musste seine Panzerwaffe von 4000 Stück auf 400 reduzieren. Warum frohlockte der Luftwaffeninspekteur? - Die Anzahl der Waffensysteme bestimmt die Personalstärke. Die wiederum bestimmt die Größe der Organisation und damit die Anzahl der Führungspersonen. Es kann befördert werden.

Die Rüstungsindustrie – Wachstum und Profit

Nach einer Durststrecke ohne eine militärische Bedrohung sind seit dem Ukrainekrieg die Auftragsbücher auf Jahre gefüllt. Man wird nicht müde, die Überlegenheit deutscher Waffensysteme gegenüber den russischen anzupreisen. Neuentwicklungen in allen Bereichen der Kriegführung werden auf der Webpage von Rheinmetal als Freedom Enablers angepriesen. Sie dienten als Verteidiger der Freiheit. In Joint Ventures mit ukrainischen Rüstungsfirmen soll die Produktion von Waffensystemen nun auch in ukrainischen Werken stattfinden. Damit geht ein Technologie-Transfer einher. Dass sie in dem aktuellen Krieg den Russen in die Hände fallen könnten und ihnen bei der Vorbereitung auf einen großen Krieg gegen die NATO nützlich sein werden, danach fragt niemand.

Medien – Nützliche Einfältigkeit

Vor einigen Tagen fand auf dem Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein ein militärisches Ereignis statt. Der offizielle Name lautete: SNAP 2025 (Significance of National Air Power = Wichtigkeit Nationaler Luftmacht). Für die teilnehmenden Besatzungen und Soldaten war es Ausbildung, dessen Inhalte zum täglichen Brot gehören. Sie dient dazu, einen vorgeschriebenen Einsatzstatus zu erlangen bzw. sicherzustellen. Die Medienberichte darüber, von der regionalen Presse bis hin zu Fachzeitschriften wie der Flugrevue, bedienten sich in der Mehrzahl der offiziellen Bundeswehr-Verlautbarung, und der war getreu der Übungsnamensgebung auf militärische Großartigkeit angelegt. Im Einleitungstext von NDR-Online wird es deutlich: In Jagel bei Schleswig steigen heute Nachmittag Kampfjets, Hubschrauber und Transportflugzeuge der Bundeswehr in die Luft. Hintergrund ist eine groß angelegte Übung - sie soll auch Stärke demonstrieren. Tatsächlich dauerte die praktische Übung 1 Stunde. Als offizielle Zuschauer hatte man 100 Teilnehmer eines Generalstabslehrgangs der Führungsakademie herangekarrt, um ihnen ein "praktisches Verständnis für die Fähigkeiten der Luftwaffe" zu vermitteln. Seien Sie versichert, sie haben nichts Neues gesehen. Es war ein Spektakel, wie die Überschrift in der Schleswiger Zeitung es erfrischend nannte. So wird in diesen Tagen Deutschland weit über das Normale Alltägliches aus dem Bundeswehr-Alltag berichtet. Eine Kommandeursübergabe, Truppenbesuche von Politikern oder ein Tornado im Tiefflug über einer Kleinstadt werden dazu benutzt, um einer Verteidigungspolitik das Wort zu reden. Eine kriegsunfähige Bundeswehr, die es aufzurüsten gilt, soll der Bevölkerung als Garant für unsere Sicherheit schmackhaft gemacht werden. Das erhöht nicht zuletzt die Auflage und gibt Clicks.

Es ist keine Verschwörung

Politiker, Militärs, Rüstungsindustrie und Medien scheinen sich verbündet zu haben, um unser Land in der Sicherheitspolitik auf einen Konfrontationskurs zu führen. Was wie eine Verschwörung aussieht, es ist keine. Die Partialinteressen sprechen dagegen. Der letzte Absatz über die Medienberichterstattung ist nicht ohne Grund länger geworden. Wie nicht zuletzt die Reaktionen in den sozialen Netzwerken belegen, zeigt der Glaube an It is, as you tell it seine größte Wirkung beim Bürger. Den in einer Demokratie für eine kriegerische Außenpolitik gewinnen zu können, ist schlimm. Diesen Glauben zu entlarven ist die Absicht dieses Artikels. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 08.09.2025: Emsbüren
Dienstag, 09.09.2025: Surwold
Mittwoch, 10.09.2025: Beesten
Donnerstag, 11.09.2025: Apeldorn
Freitag, 12.09.2025: Gr. Stavern
Samstag, 13.09.2025: Bockhorst
Sonntag, 14.09.2025: Niederlangen
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom Montag, dem 08.09.2025 bis 12.09.2025 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

Gemeindeversammlung in der Kirche diskutierte den Friedhofshaushalt

Christian Griep-Raming begrüßte etwa 100 Wippinger zur Gemeindeversammlung in der Kirche. Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Entwicklungen zum Friedhof. Griep-Raming: „Der Friedhof liegt zentral im Ort. Er ist nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch des Gebets und der Begegnung.“

Der Friedhof befindet sich in der Trägerschaft der Kirchengemeinde, die damit eine kommunale Aufgabe übernimmt. Finanziert wird der Friedhof über einen Gebührenhaushalt, d. h. dass die Einnahmen die Ausgaben decken müssen. Zuschüsse von dritter Seite gibt es nicht. Die Einnahmen bestehen  abgesehen von wenigen Spenden und Kollekten ausschließlich aus den Vergabegebühren, also den fälligen Gebühren, wenn im Todesfall ein Grab vergeben wird. Das waren 2024 bei 12 Bestattungen 11.750 €. Im Durchschnitt gebe es pro Jahr 8 bis 12 Bestattungen.

Geräteschuppen
Friedhof 09/2025

Diese Einnahmen reichen nach Berechnungen des Kirchenvorstandes nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken. Für Personalkosten (Gärtner, Rendantur, Reinigungskräfte) fallen jährlich 10.000 € an. Hier ist der Hinweis fällig, dass zum Friedhof auch die Leichenhalle gehört, die unterhalten werden muss. Auf dem Friedhof gibt es an Bauwerken das Kriegerdenkmal, den Geräteschuppen und die Friedhofsmauer, die instand gehalten werden müssen. Die derzeitige Situation sei sehr unbefriedigend, weil schon die Anschaffung einer neuen Heckenschere ein finanzielles Problem darstelle.

Die Personalkosten sind ab etwa 10 Beerdigungen gedeckt. Die Entsorgung der Gartenabfälle erfolge dankenswerterweise ehrenamtlich durch Menschen aus der Gemeinde. Aber die Rückzahlung des Kredits für die Friedhofskapelle in Höhe von 60.000 €, den die Kirchengemeinde gegeben hat, findet nicht statt. Das Bistum habe angemahnt, dass die restlichen 43.000 € noch getilgt werden müssten. Eine große Entlastung habe deshalb der Beschluss der politischen Gemeinde Wippingen bedeutet, die einen jährlichen Zuschuss von 6000 € für 7 Jahre gewährt und somit die Kredittilgung ermöglicht.

Leichenhalle mit Eichenholztüren

Die Friedhofsverwaltung müsse aber in die Lage versetzt werden, einfache Reparaturen und Unterhaltungsmaßnahmen durchführen zu können. Ein Teil der Friedhofsmauer an der Ecke Turmstr./Schützenstraße sei eingefallen und müsse erneuert werden. Die schönen Türen der Friedhofskapelle müssten renoviert werden.

Am 3.12.2024 hatte die Friedhofskasse einen Bestand von 3668 €. Der Kirchenvorstand schlägt eine Anpassung der Friedhofsgebührenordnung vor. Die Kosten für eine Grabbelegung wolle man nicht erhöhen. Stattdessen soll eine jährliche Gebühr von 10 € je Grabstelle eingeführt werden: Die Gebühr gelte jeweils für eine Grabstelle je Bestattetem innerhalb der Ruhezeiten von 30 Jahren bei einer Erdgrabstelle und 20 Jahren bei einem Urnengrab. Bei jetzt 422 Grabstellen bedeute das rechnerisch eine jährliche Einnahme von 4220 €. Das entlaste den Friedhofshaushalt enorm und es seien dann auch endlich normale Reparaturen möglich.

Aus der Versammlung kam dazu kein Widerspruch. Diskutiert wurde über die jetzigen Gebühren für die Belegung von Grabstellen. Dabei stellte sich heraus, dass die Gebührenordnung etwas unklar ist. Der Kirchenvorstand wird deshalb bei der Neufassung der Gebührenordnung auch versuchen, sie etwas eindeutiger zu formulieren.

Ein Teilnehmer fragte, ob die Spenden, die seinerzeit von den Gemeindemitgliedern für den Bau der Friedhofsmauer geleistet wurden, auch tatsächlich bei einer neuen Grabbelegung angerechnet würden. Hier konnte Hermann Haasken mitteilen, dass diese Anrechnung tatsächlich stattfinde. Die Liste der Spender gebe es. Es sei damals aber versäumt worden, die Beschlüsse über die Anrechnung der Spenden auch in einem Protokoll festzuhalten. Somit finde die Erstattung ausschließlich aufgrund des damals gesprochenen Wortes statt.

Griep-Raming regte zum Schluss der Debatte über den Friedhof an, über alternative Grabformen nachzudenken. Eine anonyme Bestattung werde es auf einem katholischen Friedhof nicht geben und verwies auf das Bibelwort „Gott ruft sie alle mit Namen“. In Steinbild gebe es aber eine Variante des Friedwalds, bei der jede Urne an einem Baum beigesetzt werde und die Namensschilder im Zentrum an drei Stelen angebracht werden.

Die Präsentation, die Griep-Raming bei seinem Vortrag benutzte, wird Hallo-Wippingen vielleicht demnächst ins Netz stellen können, wenn die Ungereimtheiten bei den Grabstellenkosten geklärt sind. [jdm]

Journalist Hüseyin Doğru bleibt durch EU-Sanktion entrechtet – Bundesregierung ist das egal

Am 3. Juli berichteten wir über den deutschen Journalisten Hüseyin Doğru, der auf Betreiben der EU-Kommissarin Kaja Kallas vom Rat der Europäischen Union sanktioniert wurde. Das heißt, der Journalist wurde aller Bürgerrechte beraubt, ohne dass eine Möglichkeit besteht, dagegen vorzugehen. Die deutsche Bundesregierung hat sich einfach für nichtzuständig erklärt.

Doğru hatte an den Rat der Europäischen Union einen Antrag gestellt, die Maßnahme zu revidieren. Am 1. September bekam er ein Schreiben, dass dies abgelehnt wird. Und es werden ihm wieder dieselben Vorwürfe wie im Sanktionserlass gemacht. Nur ergeben diese alle keinen Sinn, sind völlig unbewiesen und darüber hinaus handelt es sich überhaupt nicht um Straftaten.

Seine ehemalige Plattform Red unterhalte »enge finanzielle und organisatorische Verbindungen« zu Akteuren »der russischen Staatspropaganda« – eine Behauptung, die Doğru erneut als »falsch« zurückwies. Red habe Falschinformationen, inklusive Narrativen der Hamas, veröffentlicht und »antiisraelischen Randalierern« eine »exklusive Medienplattform« bereitgestellt.

Ein neuer Vorwurf sind Meinungsbeiträge auf seinem X-Kanal, in denen er deutsche Medien, Gewerkschaften und NGOs kritisiert, dass sie sich nicht mit der »außergerichtlichen Bestrafung« von Doğru auseinandersetzen. Ebenso ein Kommentar zur Kriegstreiberei der deutschen »Kapitalistenklasse«. Ihm wird auch ein Post über Nazioffiziere wie Adolf Heusinger, die nach dem Zweiten Weltkrieg in hohe NATO-Ränge aufgestiegen sind, was eine Tatsache ist, vorgeworfen.

Dogru schreibt auf X: „Der Europäische Rat hat den Antrag meiner Anwälte auf „Überprüfung” der gegen mich verhängten Sanktionen abgelehnt. Die Beweise sind schockierend und gefährlich, was mich nun dazu zwingt, alle Beweise, die zur Verhängung der Sanktionen gegen mich herangezogen wurden, zu veröffentlichen. Die EU verbietet mir die Veröffentlichung ihrer Beweisdokumente. Zur Erinnerung: Ich wurde wegen meiner pro-palästinensischen Berichterstattung sanktioniert, darunter auch wegen meiner Dokumentation der Unterdrückung von Aktivisten in Deutschland und der EU.„

Tag des Offenen Denkmals am 14. September

Von den über 5.000 Denkmaltüren, die sich am 2. Sonntag im September, also dem 14.09.2025, deutschlandweit am Tag des Offenen Denkmals öffnen, befinden sich 17 im Emsland.

Besucher können an diesem Tag zum Teil Gebäude oder Gebäudeteile sehen, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind. Z. B. wird das denkmalgeschützte Empfangsgebäude des Lingener Bahnhofs aus dem Jahr 1856 derzeit komplett saniert. Am 14. September werden vier Führungen auf der Baustelle angeboten, bei denen man den Bahnhof aus einer völlig neuen Perspektive sehen kann und ausführlich über die Geschichte und Zukunft dieses besonderen Baudenkmals informiert wird.

Foto: Rüdiger Hamm

Den Emsland-Dom St. Martinus in Haren kann man an dem Tag mit einer Digitalen Kirchenführung per QR-Code erkunden.

Die Hilter Mühle wird an dem Tag von den Mühlenfreunden Hilter in Betrieb gesetzt. In Meyers Mühle in Papenburg werden Mühlenbrot nach originalem Rezept und regionale Produkte angeboten. Auch Führungen sind möglich.

Erinnerungsort Lager XII Dalum
Foto: Gemeinde Geeste

Die Trafostation und das Wachgebäude des früheren Emslandlagers XII in Dalum wurden seit Herbst 2022 denkmalschutzgerecht saniert und sind nun als Erinnerungsort „Lager XII Dalum“ zugänglich. Am 14. September gibt es hier kostenlose Führungen, um an die wechselvolle Geschichte der Lager und der Kriegsgräberstätte zu erinnern.

Auch im Landkreis Leer nehmen 15 Denkmäler am Tag des Offenen Denkmals teil. [jdm]

China: Multilateral, statt westliche Dominanz

Ausländische Gäste bei 80 Jahr-Feier China 2025
Ausländische Gäste bei 80-Jahr-Feier ohne Nato-Vertreter

1937 begannen die Japaner den zweiten Krieg gegen China. Der Krieg endete am 2. September 1945 mit der Kapitulation Japans vor den Alliierten. Im Zweiten Weltkrieg hatte China nach der Sowjetunion die zweitgrößte Opferzahl von allen beteiligten Nationen. Mindestens zehn Millionen chinesische Zivilisten und dreieinhalb Millionen Soldaten verloren ihr Leben. Einschließlich des Kolonialkriegs Japans seit 1931 verloren rund 35 Millionen Menschen das Leben.

Der 2. September ist deshalb für China ein bedeutender Termin. Jetzt zum 80. Jahrestag des Sieges über das faschistische Japan wurde groß gefeiert. Für Chinesen ist dieser Tag der Tag, an dem China seine Würde zurückbekam. Und alle sind sich einig, das China eine solch gewaltsame Fremdbestimmung niemals wieder zulassen möchte.

Und peinlich: Europäer fanden sich nicht zu der Feier ein; nur der slowakische Ministerpräsident Robert Fico fand, dass der Sieg über die Faschisten ein Grund zum Feiern sei. Dass Europäer ein seltsames Verhältnis zum Sieg über den Faschismus haben, zeigte sich ja schon im letzten Jahr bei den Feiern in der Normandie zum 80. Jahrestag der Landung der alliierten Streitkräfte. Dort wurde Russland als der bedeutendste Widersacher gegen das faschistische Deutschland zu den Feiern nicht eingeladen.

In Europa und den USA handelt es sich bei der Politikerblase offensichtlich um eine große beleidigte Leberwurst. Die Welt tanzt nicht mehr nach ihrer Pfeife, deswegen möchte sie mit der Welt nichts mehr zu tun haben.

China hat zum Jubiläum mit zwei Ereignissen gezeigt, dass es entschlossen ist, seine Unabhängigkeit zu bewahren. Auf der Konferenz der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), an der 20 Staats- und Regierungschefs teilnahmen, erklärte Chinas Präsident Xi Jinping: "Wir müssen weiterhin eine klare Haltung gegen Hegemonismus und Machtpolitik einnehmen und echten Multilateralismus praktizieren". Auch im Rahmen der SOZ soll ein Zahlungssystem entwickelt werden, das den US-Dollar umgeht und die Macht amerikanischer Sanktionen beschränkt.

Der von DPA übernommene Bericht der NOZ über die Militärparade in Beijing war überschrieben mit „China protzt mit Waffenschau“. Ein Bericht über eine Parade in den USA hätte kaum diese Worte gewählt – beleidigte Leberwurst auch bei der DPA.  Abgesehen von der beeindruckenden Choreografie der Militärschau, war bedeutend, dass China damit deutlich gemacht hat, dass das Land über neue Interkontinentalraketen verfügt, mit denen es – mit Atomwaffen bestückt – die USA erreichen kann. Angesichts der ständigen Drohungen der USA gegen China, zeigt das Land damit, dass ein Angriff auf China für die USA nicht ohne Folgen bleiben würde.

Die Konfrontationspolitik der Nato hat die atomare Aufrüstung somit weiter vorangetrieben. Auch China ist jetzt eine der großen Atommächte. Mit demnächst etwa 1000 Sprengköpfen ist China noch entfernt von den Arsenalen der USA mit etwa 3.750 und Russlands über etwa 4.490 Nuklearsprengköpfen. Indien soll 172 Nuklearsprengköpfe haben. Diese atomare Rüstung macht die Welt nicht sicherer.

Auf der Parade sagte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping: „Heute steht die Menschheit erneut vor der Wahl zwischen Frieden und Krieg, Dialog und Konfrontation, Win-Win und Nullsummenspiel.“ China hat gezeigt, dass es  sich verteidigen kann, aber es möchte eher abrüsten. Sicher ist auch, dass die Millionen Menschen in China kein Interesse daran haben, ihr jeweils einziges Kind (Ein-Kind-Politik) in einem Krieg zu opfern. [jdm, Foto Kremlin news]

Fahrt zur Sendungsfeier 2025 im Dom St. Petrus zu Osnabrück

Am 27.09.2025 um 10.30 Uhr findet im Dom St. Petrus in Osnabrück die sendungsfeier 2025 statt. in diesem Gottesdienst wird auch Schwester Siji Poruthukaran durch Bischof D. Dominicus Meier OSB in den pastoralen Dienst gesandt.

Wir wollen die Sendungsfeier gemeinsam mit Sr. Siji erleben. Daher fahren wir mit dem Bus. Abfahrt ab Wippingen Kirche um 7.45 Uhr. Anmeldung bis zum 14.09.2025 unter 05933/8845 oder a.ahillen-niehaus@bistum-os.de. Kosten pro Person für den Bus ca. 15 €. [Christian Griep-Raming]

Neues von der Buchmesse – Buchvorstellung in der Bücherei

Flyer Buchvorstellung 2025

Die Wippinger Bücherei lädt am 2. Oktober um 19 Uhr zu einer Buchvorstellung in der Bücherei ein. Frau Peter von der Buchhandlung Ulenhus wird Neues von der Buchmesse vorstellen.

Anmeldungen bitte bis zum 25.09.2025. [Kathrin Richert]

Flightradar24: GPS-Ausfall bei von der Leyens Bulgarien-Flug hat es nicht gegeben

Flightradar Screenshot von X vom 1.09.2025
Screenshot von Flightradar24-Post auf X

Nur eine kleine Notiz dazu, wie die Europäische Kommission die Wahrheit umgeht und stattdessen Fake-News zu Propagandazwecken verbreitet: Sie hat behauptet, dass Russland gezielt eine Störsender-Attacke auf ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ausführen ließ und beruft sich auf bulgarische Behörden. „Wir können bestätigen, dass es GPS-Jamming gab“, sagte eine Sprecherin der Europäischen Kommission in Brüssel über den Vorfall am Sonntag in Bulgarien.

Der schwedische Trackingdienst Flightradar24 widerspricht und erklärte auf X: "Das vom Flugzeug gesendete Transpondersignal enthält einen NIC-Wert. Der NIC-Wert codiert die Qualität und Konsistenz der vom Flugzeug empfangenen Navigationsdaten. Flightradar24 verwendet diese NIC-Werte, um die GPS-Störungskarte unter https://flightradar24.com/data/gps-jamming zu erstellen. Der Flug mit Ursula von der Leyen an Bord übertrug vom Start bis zur Landung einen guten NIC-Wert. In den Medien wird über GPS-Störungen berichtet, die das Flugzeug mit Ursula von der Leyen an Bord auf dem Weg nach Plovdiv in Bulgarien beeinträchtigt haben sollen. Einige Berichte behaupten, dass das Flugzeug eine Stunde lang in einer Warteschleife war. Das können wir aus unseren Daten ableiten.
- Der Flug sollte 1 Stunde und 48 Minuten dauern. Er dauerte 1 Stunde und 57 Minuten.
- Der Transponder des Flugzeugs meldete vom Start bis zur Landung eine gute GPS-Signalqualität." [jdm]

Familie Plock zu Besuch im Heimatmuseum: das weckt Erinnerungen

Besuch der Familie Plock im heimatmuseum Wippingen

Heute durften wir Familie Plock aus Ahlen bei uns im Heimatmuseum begrüßen. Familie Plock betrieb bis 2014/2015 in Ahlen einen traditionellen Lebensmittelladen, der über Jahrzehnte ein zentraler Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft war. Im Laden wurden alltägliche Waren wie Lebensmittel, Haushaltsartikel und regionale Erzeugnisse verkauft; daneben diente er als sozialer Ort für Gespräche und Versorgung im Ort.

Besuch der Familie Plock im heimatmuseum Wippingen

Familie Plock hat sich entschieden, die Ladeneinrichtung dem Heimatmuseum zur Verfügung zustellen. Wir bedanken uns recht herzlich und freuen uns dadurch einen weiteren Teil Alltagsgeschichte in unserem Museum weiterleben zu lassen.

Im Herbst 2024 hat unser Museumsteam mit großartiger Unterstützung des Heimatvereins — inklusive Trecker und Wagen — die Einrichtung des alten Lebensmittelladens abgeholt und bei uns im Heimatmuseum wieder aufgebaut. Als Dankeschön haben wir Familie Plock heute zu einer Besichtigung sowie zu Kaffee und Kuchen eingeladen. [Marlies Berling/ Christel Sievers]

Bauernkrieg vor 500 Jahren: Schutz von Gemeingut vor räuberischer Aneignung heute immer noch ein Thema

Im September 1525 fanden die letzten Gefechte im Deutschen Bauernkrieg statt. Zu diesem Zeitpunkt vor 500 Jahren hatte es schon ein halbes Jahrhundert Auseinandersetzungen zwischen den Fürsten und der Kirche darüber gegeben, dass sich die Kirche immer mehr Macht und Geld angeeignet hatte.

In den 1500er Jahren wurden die zum großen Teil leibeigenen Bauern aus diesen Auseinandersetzungen ermutigt, die Autorität der Kirche und darüber hinaus auch der adeligen Obrigkeit in Frage zu stellen. In Südwestdeutschland, vor allem in Schwaben, bildete sich die Bundschuhbewegung. Bauern organisierten sich heimlich in Bruderschaften und planten den Aufstand. Eine ihrer Gründer und Anführer war Joß Fritz. Er lernte als Landsknecht die Welt kennen und wollte sich nach seiner Rückkehr nicht mehr mit der Unterdrückung und Ausbeutung der armen Landbevölkerung, vor allem der Bauern, abfinden. Dass die Not der Landbevölkerung groß gewesen sein muss, lässt sich auch daraus ableiten, dass ein Plan bestand, dass eine Bettlergruppe mit 2000 Bettlern die Einnahme der Stadt Rosen vornehmen sollte.

Bei Versammlungen einigten sich die Bundschuhmitglieder auf 14 Artikel. Darin forderten sie, dass „niemand mehr einen anderen Herrn als Gott, den Kaiser und den Papst anerkennen“ solle, die Zuständigkeit örtlicher nichtkirchlicher Gerichte, eine Höchstgrenze für Zinszahlungen und dass Fisch- und Vogelfang, Holz, Wald und Weide allen gemeinsam zur Verfügung stehen müssten.

Diese Bauernbewegung wurde von den Fürsten niedergeschlagen, aber nachdem Martin Luther 1517 seine 99 Thesen veröffentlicht hatte und 1520 seine Denkschrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ veröffentlicht hatte, kam es erneut zu Zusammenschlüssen der Bauern. Während Luther vor allem die Freiheit des Menschen vor Gott im Sinne hatte, interpretierten die Armen diesen Satz ganz anders.

In Oberschwaben, Württemberg, Franken, Sachsen und Thüringen wurde die Realteilung angewandt, die bei gleich bleibender Gesamtproduktionsfläche zu immer kleineren Höfen führte. Gleichzeitig gab es in vielen Landesteilen einen starken Leidensdruck durch die Leibeigenschaft. Nicht in allen Fällen ging es nur um die wirtschaftliche Misere. Es gab auch wohlhabende Bauern, die die Tatsache, dass sie den Landesherrn in ganz persönlichen Dingen, wie der Heirat, um Erlaubnis fragen mussten, für demütigend hielten.  Und alle wollten nicht mehr ertragen, wie sich die Landesherren – bei denen es sich auch mal um Städte als Lehnsherren handeln konnte – den Bauern ihre herkömmlichen Rechte raubten, sich Allgemeingut unter den Nagel rissen und dafür das Recht vollkommen willkürlich zu ihren Gunsten auslegten.

1524 bildeten sich Bruderschaften der Bauern und der Armen der Städte, die den Aufstand vorbereiteten. Sie bildeten „Haufen“, also militärische Einheiten, und forderten mit militärischer Gewalt mehr Rechte. Die Landesherren gaben anfangs nach, aber nur um im Hintergrund die eigene Militärmacht aufzubauen und Allianzen mit anderen Landesherren zu schmieden. Der Schwäbische Bund war eine dieser Allianzen, die dann schließlich 1525 die Bauernhaufen besiegten. In Thüringen bekamen die Bauernhaufen vom Reformator Thomas Müntzer theologische Unterstützung. Luther dagegen unterschied genau zwischen weltlichem und geistlichem Bereich, da er mit der Reformation die Veränderung der Kirche und nicht Veränderung der weltlichen Ordnung erreichen wollte. In einem Pamphlet wandte er sich „wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern […] man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss.“ Die Thüringer Bauernhaufen erlitten schließlich in einem erbärmlichen Gemetzel in Frankenhausen ihre entscheidende Niederlage.

Die Gewalt der Bauernhaufen bestand anfangs nur aus Gewalt gegen Sachen. So nahmen sie sich das Recht heraus, zu fischen und im Wald zu jagen und eigneten sich die überreichen Vorräte der Klöster an. Sie waren auch nicht auf Krieg aus, denn die Bauern hatten daheim ihr Land zu bestellen und sich um ihre Familien zu kümmern. Das schwächte sie auch militärisch, während die Fürstenheere von den Reichtümern, die die Fürsten sich zusammengeraubt hatten, bezahlt werden konnten.

Politische Grundlage des Bauernkriegs 1524/1525 waren die 12 Artikel, die ähnliche Forderungen wie die der Bundschuhbewegung 20 Jahre früher, enthielt. Außerdem gaben sich die Bruderschaften mit der Bundesordnung eine Art Verfassung, die auch für ihre Dörfer galt bzw. gelten sollte. Die 12 Artikel wurden dank des Buchdrucks rasch und preisgünstig vervielfältigt und verbreiteten sich schnell, so dass sich fast alle Aufständischen darauf bezogen.

Eine zentrale Forderung der Bauern ist heute noch aktuell. Sie forderten, dass die natürlichen Ressourcen, wie Wald, Flüsse und das Wiesenland wieder in die Hand der Allgemeinheit gelangen müsse, wie das auch früher der Fall gewesen war. Die Fürsten hatten die Almende, das Wild und den Wald einfach zu ihrem Besitz erklärt und die Bauern von diesem Gemeinbesitz enteignet.

Heute stellen wir fest, dass immer mehr Allgemeinbesitz durch die neoliberale Ordnung in die Hände Weniger gelangt. Öffentliche Infrastruktur, staatliche Einrichtungen, Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge, sogar das Wasser, werden in die Hände weniger Kapitalisten übergeben. Dieser Prozess nennt sich Privatisierung. Die Rechtfertigung dafür hat ähnlich religiöse Aufladungen wie die Enteignung durch die Fürsten. Gaben sich die Fürsten damals als Handlanger Gottes aus, so beten die neoliberalen Privatisierer heute den Markt an, der ähnlich einem allmächtigen Gott alles richtig macht und sich nicht irren kann. Wer eine Verfassung möchte, die das Zusammenleben der Menschen sozial gestaltet, setzt sich in den Augen der Marktanbeter ins Unrecht, weil er sich gegen eine unfehlbare Ordnung des Marktes setzt. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 01.09.2025: Lengerich
Dienstag, 02.09.2025: Lingen
Mittwoch, 03.09.2025: Teglingen
Donnerstag, 04.09.2025: Walchum
Freitag, 05.09.2025: Haselünne
Samstag, 06.09.2025: Lingen
Sonntag, 07.09.2025: Papenburg
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom Montag, dem 01.09.2025 bis 05.09.2025 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

DGB beklagt weltweite Kriege, lässt aber klaren Anti-Kriegs-Kurs vermissen

Plakat des DGB Aschendorf-Hümmlimg zum Antikriegstag 2025

Der Kreisverband Nördliches Emsland des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) lädt zu einer Gedenkveranstaltung mit anschließender Kranzniederlegung auf der Begräbnisstätte Esterwegen (Friedhof Bockhorst, An der B 401) am 7. September 2025 um 18.00 Uhr ein.

Nach der Begrüßungsrede von Andreas Kuper, Vorsitzender DGB Kreisverband Nördliches Emsland, werden in diesem Jahr Schüler*innen des Mariengymnasiums Papenburg eine Rede mit Diskussionsbeiträgen halten. Die musikalische Begleitung kommt von Dita & Patrick.

Zum Antikriegstag am 1. September 2025 hat der DGB-Bundesvorstand eine Erklärung veröffentlicht. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften fordern darin die Bundesregierung anlässlich des Antikriegstages am 1. September dazu auf, sicherzustellen, dass zusätzliche Rüstungsausgaben nicht zu Lasten des Sozialhaushalts, der Ausgaben für Bildung und Forschung und von Investitionen in öffentliche und soziale Infrastruktur gehen. Der Aufruf nennt die NATO-Zielvorgabe von fünf Prozent des BIP für die Aufrüstung völlig überhöht und fordert mehr Diplomatie und Abrüstungsinitiativen.

Aber obwohl der Aufruf die Kriege in der Welt beklagt, unterstützt er grundsätzlich die weitere Aufrüstung Deutschlands. Der DGB übernimmt im Aufruf die Vernebelungstaktik der Bundesregierung und nennt als Grund für die Notwendigkeit einer Aufrüstung die "unmittelbare militärische Bedrohung durch Russland" und den "autokratischen Staatskapitalismus Chinas und den Big-Tech-Radikalkapitalismus US-amerikanischer Prägung". Dafür, dass eine militärische Bedrohung durch Russland besteht, gibt es keine Anhaltspunkte, außer dem, dass Russland sagt, es werde auch atomar zurückschlagen, wenn es sich von der Nato in seiner Existenz bedroht fühle. China, das noch kein Land angegriffen oder kolonialisiert hat, spielt auf der internationalen Bühne gegenwärtig eine bedeutende Rolle als Friedensmacht. Obwohl in diesem Land viermal so viel Menschen wie in den USA leben, hat es nur ein Drittel der Militärausgaben der USA. Und China bedroht nicht die USA oder gar Europa, aber US- und EU-Kriegsschiffe kreisen im Südchinesischen Meer.

Die USA waren zusammen mit den europäischen, vor allem deutschen Unterstützern, hauptverantwortlich für die Entwicklung hin zum Ukrainekrieg. Aber aktuell spielt die USA bei den Bemühungen um ein Ende des Ukrainekriegs eher eine gute Rolle, ganz im Gegenteil zur deutschen Regierung, die alle Friedensbemühungen nach Kräften torpediert.

Die Initiative "Sagt Nein! Gewerkschafter:innen gegen Krieg, Militarismus und Burgfrieden" kritisiert die Rolle der DGB-Gewerkschaften. Statt sich gegen den Kriegskurs zu stellen, ruft der DGB in seinem Aufruf zum Antikriegstag zur Aufrüstung auf.

Am 01. September, dem weltweiten Antikriegstag, treffen sich Profiteure des Todes und Kriegsgewinnler bei Champagner und Canapés zur weiteren Planung ihrer Kriege im Maritim-Hotel am Düsseldorfer Flughafen bei einer vom Handelsblatt organisierten Konferenz. Die Gewerkschafterinitiative stellt dazu fest: "So ´feiert´ der Militärisch Industrielle Digitale Komplex auf seine ganz eigene und perverse Art den Antikriegstag… und mittendrin dabei: Jürgen Kerner, zweiter Vorsitzender der IG Metall… Freundliche Nachfragen, was er da zu suchen hat, hat der Kollege Kerner bisher unbeantwortet gelassen. Böses der/dem, die/der Böses dabei denkt…! während die konkreten Kriegsvorbereitungen der Regierung mit der Vorbereitung der Wiedereinführung des Kriegsdienstes, einem ´Nationalen Sicherheitsrat´ und der Eröffnung Europas größter Munitionsfabrik in Unterlüß in hohem Tempo weiter voran gehen." [jdm]

Den neuen Wehrdienst verweigern? So geht’s

DFG-VK-Homepage Screenshot

»Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Ich bin daher entschlossen, keine Art von Krieg zu unterstützen und an der Beseitigung aller Kriegsursachen mitzuarbeiten.« (Aus der Prinzipienerklärung der War Resisters’ International (WRI), einer der größten Dachorganisationen pazifistischer Gruppen weltweit.)

Für alle, die sich der Teilnahme am Verbrechen Krieg durch eine Verweigerung des Wehrdienstes entziehen wollen, hat die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner (DGF-VK) zusammengestellt, wie das zu machen ist. [jdm]

Gedenkstätte Esterwegen: Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 7. September

Einladung der Gedenkstätte Esterwegen
Links das Cover des Begleitbands zur Ausstellung zeigt Schaulustige mit Fahrrädern vor dem Kriegsgefangenenlager Wietzendorf im Jahr 1941. (Foto: Stiftung niedersächsische Gedenkstätten)

Die Ausstellung „…auf deutschem Boden für die ganze Welt“ - Niedersachsen im Nationalsozialismus ermöglicht neue Perspektiven auf die Ereignisse während der Jahre 1933 bis 1945 in dem nordwestlichen Bundesland. Mit dem besonderen Fokus auf Niedersachsen und seinen historischen Orten werden dabei die lokalen und regionalen Bezüge zu weltumspannenden Ereignissen deutlich.

Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen, eröffnet zusammen mit Dr. David Reinicke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, die Ausstellung in der Gedenkstätte Esterwegen am Sonntag, 7. September, um 15 Uhr.

Ein multiperspektivischer Ansatz ermöglicht es, die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und die komplexe Entwicklung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik zu verstehen. Multiperspektivisch bedeutet dabei, dass Täterinnen, Täter, Opfer sowie Zuschauerinnen und Zuschauer in den Blick genommen werden, um sich mit ihren jeweiligen Motivlagen und Handlungsspielräumen auseinanderzusetzen. Wichtige Schwerpunkte sind zudem die individuellen Schicksale und die Selbstbehauptung von Betroffenen sowie die Handlungsspielräume der „Volksgenossinnen und -genossen“.

Von der frühen Phase des NS-Regimes bis hin zur systematischen Massenvernichtung beleuchten die Ausstellung und der entsprechende Begleitband die fortschreitende Radikalisierung, zeigen aber auch Momente des Widerstands und der Menschlichkeit.

Die Wanderausstellung ist bis zum 14. Dezember in der Gedenkstätte Esterwegen zu sehen. Der Eintritt ist frei. Der Begleitband ist im Buch-Shop der Gedenkstätte Esterwegen für 18 Euro erhältlich. [PM]

2. Tag des alten Handwerks am 7. September

Flyer Tag des alten Handwerks 2025

Am Sonntag, den 7. September 2025, findet auf dem Wippinger Mühlenhof der 2. Tag des alten Handwerks statt. Von 13 bis 17 Uhr laden das Wippinger Heimatmuseum und zahlreiche Hobbyhandwerker zu einer Reise in die Vergangenheit ein.

Die Besucher erwartet ein vielfältiges Programm. Neben der Besichtigung der historischen Mühle wird das Vitus-Werk Mehl aus der Wintering-Mühle anbieten. Selbstgemachter Apfelsaft kann direkt vor Ort gepresst werden, leere Flaschen zum Abfüllen sind mitzubringen.

In der alten Schmiede, bei der Seilerei und an den Ständen können die Gäste traditionelles Handwerk erleben und Produkte erwerben. Für Technikfreunde präsentieren die Oldtimer-Freunde Wippingen historische Fahrzeuge. Kinder können bei alten Spielen, die neu entdeckt werden, selbst aktiv werden. Das Heimatmuseum ist während der gesamten Veranstaltung geöffnet. [jdm]

Wehrpflichtige und Munition für die Kriegsverlängerung und neue Kriege

Heute in der Tagesschau gab es acht Minuten Kriegspropaganda, denn vom Berichten kann man angesichts der völlig einseitigen Darstellung nicht sprechen.

Zur Wehrpflicht wurden nur zwei Alternativen dargestellt. Breit wurde mit Soldatenstatements für die Wehrpflicht geworben, für die Variante freiwilliger Wehrdienst wurde nur ein Kurzstatement eines Schülersprechers eingeblendet. Die echte Alternative, dass wir keine Aufrüstung der Bundeswehr brauchen, wurde nicht erwähnt.

Dann kam eine Rührstory über den Bundeswehrausbilder, der vor dem Einsatz in Litauen eine Rede an seine Soldaten hält, der von seiner Berufung zum Soldaten spricht und dessen Frau dann erzählen darf, wie schwer das Soldatenleben und das Soldatenfrauenleben ist. Dass deutsche Soldaten in Litauen an der Grenze zu Russland nichts verloren haben, stand gar nicht zur Debatte. Vergessen ist, was der ehemalige Nato-Chef Wörner am 17. Mai 1990 in Brüssel sagte: „Schon der Fakt, dass wir bereit sind, die NATO-Streitkräfte nicht hinter den Grenzen der BRD zu stationieren, gibt der Sowjetunion feste Sicherheitsgarantien.“ Heute wird dies von der Nato einfach so interpretiert, damit habe man nur gemeint, dass im Osten Deutschlands, der ehemaligen DDR, keine Nato-Truppen stationiert werden. Für Russland ist die Stationierung von Nato-Truppen direkt an seinen Grenzen dagegen eine Bedrohung, auf die das Land schon zwei Jahrzehnte hingewiesen hat.

Und für diese Bedrohung Russlands sollen junge Deutsche, wenn sich nicht genug Freiwillige finden - was bereits absehbar ist - zwangsweise rekrutiert werden.

Für all diese Kriegsplanungen dreht die Nato den Spieß um und behauptet eine Bedrohung durch Russland. Und das trotz einer zehnfachen Überlegenheit der Nato in allen Waffengattungen außer bei den Atomwaffen, wo bisher Parität besteht. Der Nato-Chef Rutte begründete heute die Aufrüstung auch damit, dass er sich von China bedroht fühle. Dabei schwimmen nicht chinesische Kriegsschiffe in der Nord- und Ostsee, sondern deutsche und andere Nato-Kriegsschiffe vor China.

Wem das Ganze dient, konnte man heute bei der Eröffnung einer Munitionsfabrik von Rheinmetall in Unterlüß sehen, wo der Kriegsminister von dem großen „Bedarf“ an Artilleriemunition sprach. Die ganze Wirtschaft Deutschlands geht durch die Kriegs- und Konfrontationspolitik zu Grunde, aber der Kriegsminister sieht keinen Bedarf für neue Wohnungen, Erhalt von Arbeitsplätzen, eine vernünftige Infrastruktur und bessere Schulen, sondern einen „Bedarf“ an Tötungsmitteln. Neue Arbeitsplätze werden mit dem Geld der Steuerzahler und den Schulden, die die jungen Menschen abzahlen werden, nur in der Kriegsindustrie geschaffen. Zehntausende Arbeitsplätze gehen in der Autoindustrie verloren, aber 500 Arbeitplätze werden für Artilleriemunition geschaffen.

Mit guten Verdienstmöglichkeiten sollen die jungen Menschen dazu gebracht werden, zu lernen, wie man andere tötet und sich selbst töten zu lassen. Aber Merz will „umfangreiche Reformen des Sozialstaats“, also Abbau von sozialer Sicherheit in allen Bereichen. Soldaten sollen schöne Wohnungen bekommen, aber einen sozialen Wohnungsbau für alle wird es nicht geben.

Die, die vom Rüstungs- und Kriegskurs profitieren, konnte man in der Tagesschau sehen: die Maßanzugträger, wie sie sich beim Rundgang durch das neue Werk in Unterlüß filmen lassen, wie sie sich wichtig geben und sich ob ihrer Coups, mit denen sie die Menschen betrügen, gegenseitig ins Gesicht grinsen. Sollten diese Kriegspolitiker, Soldaten und Rüstungsindustriellen es nicht vorher schaffen, Europa im Atomkrieg von der Landkarte zu tilgen, werden sie für ihre Skrupellosigkeit, mit der sie Europa in das Elend führen, von zukünftigen Generationen verflucht werden. [jdm]

KFD lädt zur Weinprobe

Flyer KFD Weinprobe

Die KFD Wippingen lädt alle Frauen ein zur Weinprobe am Donnerstag, den 25. September 2025 um19 Uhr im Heimathaus. Wir freuen uns - in Zusammenarbeit mit dem Weinhaus Deitermann - auf das gemeinsame Anstoßen und eine tollen Abend.

Die Kosten betragen für Mitglieder 15 € und Nichtmitglieder 25 €. Anmeldungen ab sofort bis zum 14.09.2025 bei Christel Gerdes, 256, und Gerlinde Hempen, 912493. [Kordula Johanning]

Klassentreffen nach 50 Jahren

Klassentreffen 2025

Am vergangenen Wochenende fand in Wippingen im Emsland ein ganz besonderes Klassentreffen statt, das nach 50 Jahren seit der Einschulung organisiert wurde. Die ehemaligen Schüler trafen sich in der gemütlichen Atmosphäre des Siedler-Bäckers, wo sie bei Kaffee und Kuchen in Erinnerungen schwelgten und die vergangenen fünf Jahrzehnte Revue passieren ließen.

Klassentreffen 2025

Ein besonders herzlicher Moment war das Wiedersehen mit der Klassenlehrerin Margret Kimmann, die gemeinsam mit ihrem Mann Josef Kimmann an dem Treffen teilnahm. Frau Kimmann hatte viele Anekdoten aus der Schulzeit parat, die zum Erinnern und auch zum Schmunzeln anregten.

Klassentreffen 2025

Im Rahmen des Treffens besuchten die ehemaligen Klassenkameraden auch verschiedene Orte, die ihre Kindheit prägten. Der moderne Kindergarten und die Grundschule Wippingen wurden besichtigt, wobei die Teilnehmer die Veränderungen und Entwicklungen der letzten Jahre bewunderten.

Klassentreffen 2025

Ein besonders emotionaler Teil des Treffens war der Besuch des Friedhofs, da bereits zwei Klassenkameraden, Bernd Johanning und Rita Borchers, verstorben sind. Um ihrer zu gedenken, brachten die Teilnehmer Blumen mit und zündeten eine Kerze an ihren Gräbern an, was den Moment mit einer Traurigkeit aber auch mit Dankbarkeit erfüllte. Außerdem wurde das Grab von Pastor Assmann besucht, der ebenfalls einen bleibenden Eindruck in den Herzen der ehemaligen Schüler hinterlassen hatte.

Klassentreffen 2025

Bei leckeren Gegrilltem und erfrischenden Getränken vertieften die ehemaligen Mitschüler ihre Geschichten und Erlebnisse, die auch durch Fotobücher und Poesiealben lebendig wurden, die sie während ihrer Schulzeit teilten. Gelächter und emotionale Momente wechselten sich ab und schufen eine Atmosphäre der Freude und des Zusammenhalts. Das Klassentreffen war ein rundum fröhliches und gelungenes Ereignis, das nicht nur die Vergangenheit ehrte, sondern auch die Freundschaften unter den ehemaligen Schülern neu beleben konnte. In einer Welt, die sich ständig verändert, bot dieses Treffen einen wertvollen Raum für Begegnungen, Erinnerungen und das Wiederentdecken alter Verbindungen. [Birgit Kuper-Gerdes]

Leitantrag der CDU in Niedersachsen zu Bildung: Rückwärts in die kriegsbereite Gesellschaft

Der Lingener Landtagsabgeordnete Christian Fühner wurde nach einem Bericht der NOZ auf dem Landesparteitag der CDU von den Delegierten für seinen Leitantrag zum Thema Bildung gefeiert. Ein zentraler Begriff im Leitantrag ist die Chancengerechtigkeit, ein zweiter zentraler Begriff ist Leistungsorientierung. Beide bilden den Rahmen für ein rückwärtsgewandtes Bildungsverständnis.

Die Forderung nach Chancengerechtigkeit soll suggerieren, dass Probleme der Sozialstruktur und der sozialen Ungleichheit durch individuelle Bildungsmaßnahmen gelöst werden können. Auf einen Hundert-Meter-Lauf übertragen bedeutet Chancengerechtigkeit, dass der Einbeinige, der Achzigjährige und der topfitte 18jährige die gleichen Chancen haben, weil keinem der Dreien Hindernisse in den Weg gelegt werden.

Zwar spricht der Leitantrag davon, dass Kindern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft die besten Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden sollen. Praktische Vorschläge beziehen sich aber ausschließlich auf die Sprachförderung (gegen die nichts zu sagen ist), womit implizit migrantische Kinder als Hauptproblemträger identifiziert werden.

Dass es auch andere Bildungshindernisse geben könnte, z. B. dass Eltern aus Familien mit niedrigem Einkommen ihren Kindern nicht die Zeit widmen können, die sie brauchen, dass diese Kinder in ihrer Freizeitgestaltung abgehängt sind, dass der durch die finanzielle Situation ausgelöste Stress und die soziale Ausgrenzung eine Rolle spielen, wird im CDU-Leitantrag nicht thematisiert.

Stattdessen macht sich der Leitantrag unter dem Titel „Leistungsorientierung“ Gedanken, wie die soziale Ausgrenzung durch eine Stärkung des gegliederten Schulsystems in eine Bildungs-Ausgrenzung überführt werden kann.
Um den Gymnasien eine Exklusivität zu schaffen, sollen sie die Möglichkeit von Aufnahmeprüfungen erhalten, um in einem standardisierten Verfahren eine Auswahl vornehmen zu können. Das gegliederte Schulsystem nach der Grundschulzeit will die CDU im Schulgesetz verankern. Keine Schulform solle priorisiert werden, womit praktisch gemeint ist, dass das Gymnasium geschützt werden soll.

Die CDU möchte die Gründung von Kooperativen Gesamtschulen (KGS) wieder ermöglichen und deren Möglichkeiten und Regelungen denen der IGS angleichen. Das könnte man – wenn man es nicht besser wüsste – als Versuch werten, die Unterschiede zwischen den Schulformen zu verringern und die Schüler der verschiedenen Schulformen zumindest teilweise zusammenzubringen. Aber genau das möchte die CDU nicht: Schulformübergreifende Kerncurricula für die Sek. I soll es nicht mehr geben, „da diese curriculare Vereinheitlichung u.a. dem besonderen Auftrag des Gymnasiums – der Vorbereitung auf die Anforderungen der gymnasialen Oberstufe bzw. des Abiturs – nicht gerecht“ werde.

Um alle Schüler fördern zu können, bräuchte es kleinere Klassen und mehr Personal. Das ist eine Binsenweisheit. Aber genau da möchte die CDU sparen. „Insbesondere in der Ferienbetreuung sollen die gesetzlichen Anforderungen des SGB VIII im Bereich der Personalanforderungen nicht verpflichtend sein.“ Für die Ganztagsschule setzt man wie zu Zeiten von Kultusminister Busemann auf Quereinsteiger und Ehrenamtliche.

Ob Schüler - oder Kinder und Jugendliche überhaupt – derartig viel mit ihren Handys und sozialen Netzwerken beschäftigt sein sollten, wie es derzeit der Fall ist, ist sicher diskussionswürdig. Fühners CDU-Konzept setzt hier aber der Einfachheit halber auf Verbote. „Handys und andere mobile Endgeräte sollen außerhalb des Unterrichts verboten werden und Schulen dadurch wieder zu „Inseln der Konzentration und des Dialogs im Alltag“ werden.“ und „Soziale Netzwerke sollen mithilfe von wirksamen Kontrollmechanismen für Jugendliche unter 14 Jahren verboten werden.“ Ob das nur im Bereich der Schule oder generell gelten soll, wird in der Formulierung nicht ganz klar.

Auf der anderen Seite sollen die Schüler aber verstärkt mit Computern traktiert werden – natürlich zur Stärkung der digitalen Kompetenz. Unterricht soll gern auch mal „ab Jahrgang 8 durch hybride oder digitale Formate erweitert werden“. Die Erfahrungen der Coronazeit lassen grüßen.

Von der Persönlichkeitsentwicklung durch kreative Angebote oder durch Sport ist an keiner Stelle des Leitantrags die Rede. Dafür aber viel von Medienkompetenz, den MINT-Fächern und der optimalen Vorbereitung „auf ihre berufliche Zukunft in einer sich stark veränderten Gesellschaft und Arbeitswelt“. Es geht also darum, die Bildung auf die Wünsche zukünftiger Arbeitgeber auszurichten, und nicht darum, den Kindern zu helfen, die Welt in ihrer Vielschichtigkeit zu begreifen.

Die Demokratieförderung soll als Bildungsauftrag gefestigt werden. Deshalb sollen die Kinder in der Sekundarstufe I einen verpflichtenden Besuch einer niedersächsischen Gedenkstätte planen und durchführen, so dass alle Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schulzeit mindestens eine Gedenkstätte besucht haben. Das hört sich gut an. Weniger gut ist die Absicht die aktuelle Sicherheitspolitik oder das Erstarken von extremen Parteien im Politikunterricht behandeln zu lassen. Das hört sich nach Indoktrination an, zumal der Begriff der „extremen Parteien“ nicht inhaltlich definiert wird (z. B. faschistisch, friedensgefährdend, chauvinistisch, fremdenfeindlich).

Es ist zu vermuten, dass die CDU die Kinder zu kriegslüsternen Soldaten erziehen möchte. „So wollen wir im Schulgesetz festlegen, dass die Bundeswehr durch ihre Jugendoffiziere im Laufe der Sekundarstufe I in Schulen eingeladen wird.“ Diese Soldaten erzählen den Kindern dann etwas über das lustige Kameradenleben, wo am Joystick Drohnen auf echte Menschen gelenkt werden können. Über das elendige Sterben und Verkrüppeltwerden werden die Jugendoffiziere wohl eher nicht aufklären. [jdm]

Friedhof ist Thema der Gemeindeversammlung der Kirchengemeinde

Flyer der Kirchengemeinde zur Gemeindeversammlung 09/2025

Liebe Gemeindemitglieder, der Kirchenvorstand lädt zu einer Gemeindeversammlung in unsere Bartholomäuskirche ein. Termin: Donnerstag, den 04.09.2025 um 19.30 Uhr im Anschluss an die Hl. Messe

Der Friedhof, in zentraler Lage in unserem Dorf gelegen, eine Ruhestätte für unsere Verstorbenen und ein Ort der Begegnung, bringt einige bauliche und finanzielle Herausforderungen mit sich.

In einer Gemeindeversammlung möchten wir über die Situation des Friedhofs informieren und miteinander ins Gespräch kommen. Weitere Themen an diesem Abend:
- Bauliche Situation und Gestaltung der Kirche
- Personelle Entwicklung im Pastoralteam
- Anregungen und Vorschläge aus der Gemeinde.

Jeder ist herzlich willkommen! Wir freuen uns über eine rege Beteiligung. [Christian Griep-Raming]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 25.08.2025: Rhede
Dienstag, 26.08.2025: Klein Hesepe
Mittwoch, 27.08.2025: Lingen
Donnerstag, 28.08.2025: Lathen
Freitag, 29.08.2025: Meppen
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom Montag, dem 25.08.2025 bis 29.08.2025 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

NASA: Deutschland verliert immer mehr Wasser

Satelliten-Daten der NASA zeigen: Weltweit trocknen Landflächen immer schneller aus. Deutschland verliert jedes Jahr so viel Wasser wie im Starnberger See. Was dies für die Wasserversorgung bedeutet, wird in einem Video der Tagesschau erläutert. Handlungen erscheinen angebracht, nach Ansicht eines US-Wissenschaftlers sogar bis zur Besteuerung von übermäßigem Wasserverbrauch, etwa wie beim Kohlendioxid.

Uns erscheint eher angebracht, zunächst das Wasser in der Fläche zu halten und die Niederschläge nicht so schnell wie möglich abzuführen, wie dies beispielsweise über die Wippinger Dever und deren Zuleitungsgräben erfolgt. Der Wasser- und Bodenverband scheint hiervon allerdings nicht überzeugt zu sein, mussten wir einem Beitrag auf Hallo Wippingen entnehmen. Wasserrückhaltesysteme in den kleinen Gräben der „Dritten Ordnung“ ergäben wenig Sinn, weil das meiste Wasser über das Grundwasser abfließe und nicht über die oberirdischen Gräben, wird argumentiert. Das sei leicht erkennbar, weil viele dieser Gräben in regenarmen Zeiten trockenfallen, so dass Wehre und Staustufen keine Wirkung entfalten könnten.

Diese Argumentation können wir nicht nachvollziehen, denn die Rückhalteeinrichtungen sollten Niederschlagswasser nicht nur in regenarmen, sondern in regenreichen Zeiten zurückhalten. So würden sie auch die in Fließrichtung nachfolgenden größeren Gräben entlasten und zur Hochwasservermeidung beitragen. Und bei regelbaren Rückhaltesystemen könnte man sicherlich auch den Wasserabfluss den Bedürfnissen der Landwirtschaft in Hinblick auf die Befahrbarkeit der Äcker, beispielsweise bei der Frühjahrsbestellung, anpassen.

Und bei zeitweise trockenfallenden Gräben müsste für Fische wohl auch keine Durchgängigkeit sichergestellt werden. Im Gegenteil: Fische, die bei hinreichenden Wasserstand Gräben hochziehen, würden sich bei sinkendem Wasserstand zunächst in tiefere Grabenbereiche zurückziehen, hier dann aber bei weiterer Austrocknung keine Ausweichmöglichkeit mehr haben und verenden, sich also in einer tödlichen Falle befinden. [HM, erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum-d]

Die NATO – Störer eines europäischen Friedens

Alternative Geschichte, oder was hätte sein können

Wolkenwirbel über Europa

Militärs gehen rückwärts in die Zukunft

Ulrich Scholz

NATO Hauptquartier NORTH in Stavanger 1995. Eine Gruppe russischer Journalisten war zu einem Informationsbesuch gekommen. Nachdem man ihnen das Standard-Briefing des Hauptquartiers präsentiert hatte, durften Fragen gestellt werden. Eine Information hatte die Besucher irritiert. Der Vortragende, ein norwegischer Offizier, hatte den Besuchern die norwegische Verteidigungsorganisation als Bestandteil der NATO erklärt. Dazu gehörte, dass neben dem NATO-Hauptquartier in Stavanger noch ein zweites Hauptquartier in Nordnorwegen etabliert ist. Es diene besonders dazu, die „Nordflanke“ des Bündnisses zu schützen. Ein Journalist legte den Finger auf die Wunde. Er fragte: Wer ist denn der Feind, gegen den sie die Nordflanke der NATO schützen wollen? – Jedem der Anwesenden war die Peinlichkeit der Frage sofort bewusst. Der NATO-Commander, ein norwegischer Admiral, rettete die Situation, indem er das Wort nahm. Er sagte: Sie sehen, wie verhaftet wir Militärs im Denken von gestern sind. Bis vor Kurzem galt Russland als Bedrohung für NATO-Europa. Die hehren Ziele von Herrn Gorbatschow, Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung), gelten eben nicht nur für Russland, sondern genauso für uns. - Seine Worte bekamen spontan Beifall, nicht nur von den Besuchern, sondern auch von den anwesenden NATO-Offizieren. Um die Brisanz dieses kleinen Intermezzos zu verstehen, ist es wichtig, die vorangegangenen politischen Ereignisse zu kennen. Hier ist eine verkürzte Zusammenfassung. (Wikipedia)

Die Wende des ehemaligen Feindes

Durch die Weitsicht des damaligen Parteisekretärs der Sowjet Union, Michael Gorbatschow, kam es zu einem Umdenken in der russischen Führung. Er war Wegbereiter für ein neues europäisches Russland und beendete den Anspruch Russlands als Führer eines kommunistischen Weltreichs. Am 31. März 1991 erklärten die Mitgliedstaaten des Warschauer Vertrages, des kommunistische Militärbündnis unter der Führung der Sowjet Union, für aufgelöst. Vorausgegangen waren die sogenannten 2 plus 4 Gespräche zwischen der Bundesrepublik Deutschland (BRD), der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und den 4 Siegermächten des 2. Weltkriegs, USA, Sowjet Union, Großbritannien und Frankreich. Das Ergebnis war ein Vertrag, der am 12. September 1991 in Moskau unterzeichnet wurde. Er beinhaltete u.a. die Wiedervereinigung Deutschlands, der Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland und die Obergrenze der Truppenstärke eines vereinten Deutschland als Mitglied der NATO. Letzteres Zugeständnis hatte bei Beratern des damaligen russischen Außenministers Schewardnadse Unverständnis ausgelöst. Der argumentierte die sowjetische Konzilianz mit folgenden Worten.

„Wir sind außerstande, Deutschlands Vereinigung zu stoppen, es sei denn mit Gewalt. Doch das käme einer Katastrophe gleich. Wenn wir uns einer Beteiligung an diesem Prozess entziehen würden, so würden wir vieles einbüßen. Wir würden keine Grundlagen für das neue Verhältnis zu Deutschland schaffen und die gesamteuropäische Situation beeinträchtigen.“

Auf der Suche nach einem neuen Feind

Die Entwicklung der gesamteuropäischen Situation hat, wie wir heute wissen, einen tragischen Verlauf genommen. Eine Ursache ist die Beibehaltung der NATO als ein Militärbündnis, das eben nicht europäischen, sondern vornehmlichen amerikanischen Interessen diente. Die Einführung des „Out of Area“ Konzepts der USA in die NATO 1993 ist schlagender Beweis dafür. Das militärische Engagement von NATO-Ländern außerhalb der Landesverteidigung - auf dem Balkan, in Afghanistan, im Irak, in Libyen, in Syrien und in Afrika – diente vornehmlich geostrategischen Interessen der USA. Ob sie europäischen Interessen gedient haben, muss man bezweifeln. Das Echo war und sind Flüchtlingswellen nach Europa und Terroranschläge. Die lassen sich nicht durch militärische Stärke verhindern, sondern nur durch eine weise Außenpolitik. An der hat es bei der großen Wende in Europa nach 1991 gefehlt. Die Beibehaltung der NATO nach der großen Veränderung in Russland, insbesondere nach der Auflösung des Warschauer Paktes, war in diesem Sinne nicht im Interesse Europas. Wie wäre die Entwicklung gelaufen, wenn die NATO sich als militärisches Verteidigungsbündnis gegen Russland aufgelöst hätte?

Was hätte sein können

Man hätte sich unter den europäischen Staaten (einschließlich Russland) auf eine nationale Militärstruktur einigen können, die Angriffswaffen wie Panzer, Bomber und Raketen ausschließt. Man hätte supra-nationale europäische Verbände (einschließlich Russland) aufstellen können, die regelmäßig gemeinsam üben, um im Auftrag der UN zu Friedensmissionen eingesetzt werden. Man hätte den Europäischen Rat um Russland erweitern können und diesem die Autorität übertragen, über militärische Einsätze europäischer Truppen zu entscheiden. Die USA hätten in diesem Rat Beobachter, Ratgeber und Unterstützer sein können, wenn es um Fähigkeiten geht, die die Europäer nicht haben. Europa muss nicht das Rad neu erfinden, wenn ein guter Freund mit seinen Möglichkeiten helfen kann. Die viel beschworene Atlantische Gemeinschaft hätte sich nicht mehr geopolitisch verstanden, sondern als Kulturgemeinschaft, in der Geschichte, Identität und Werte die Klammer ist und nicht irgendwelche nationale „vitale“ Interessen. Ein solches Europa hätte als Blaupause für die Charta der Vereinten Nationen dienen können, so wie sie 1945 unter der Ägide der USA aufgeschrieben wurde.

Frieden durch Umarmung

Das Argument „Werte“ wird heute gerade gegenüber Russland benutzt, um wieder das „Trennende“ in den Vordergrund zu schieben. Dabei wird die Geschichte dieses Landes unterschlagen, die maßgeblich das Denken und Handeln seiner Führung bis heute bestimmt. Wenn wir Europäer Veränderung in dieser Richtung wünschen, dann geht das nicht über den Blick in die Mündung eines Gewehres, sondern nur durch Umarmung. Die europäische Familiengründung hat so funktioniert. Man hätte auf diese Weise Russland in die Familie holen können. Die NATO hat dies durch die Fortschreibung ihrer Existenz verhindert. Ein militärisches Bündnis braucht einen Feind, um seine Existenz zu begründen. - Wer weiß? – Hätte man damals mit der Auflösung des Warschauer Pakts die NATO ebenfalls abgeschafft und eine europäische Lösung, wie skizziert, für die militärische Sicherheit Europas angestrebt, Angst voreinander wäre heute Geschichte. Eine nachhaltige kulturelle und wirtschaftliche Annährung wäre möglich gewesen. Der Krieg in der Ukraine wäre nie passiert. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]

Batakkulturfest in Werpeloh

Am Samstag, den 30. August 2025, um 14 Uhr erwartet die Gemeinde Werpeloh hohen Besuch aus Hamburg. Die indonesische Generalkonsulin, Frau Renata Bulan Harungguan Siagian, wird mit einer Delegation anreisen und mit den Werpelohern die Batakkultur feiern.

Um 15.30 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen vor dem Mehrgenerationenhaus und ab 16.30 Uhr Gesang und Tanz vor dem Batakhaus.

Roberta Zollo

Ein besonderes Highlight wird die Lesung aus den Zauberbüchern durch Frau Roberta Zollo, Phd, sein. Die Zauberbücher dienten den Zauberpriestern für ihre Tätigkeit. Vornehmlich bestehen die Inhalte aus magischen Formeln, sowie Rezepten für medizinische Anwendungen und Zaubermittel, und letztlich Anweisungen für rituelle Handlungen. [jdm]