Das Kondom zählt mit zu den ältesten Verhütungsmitteln, die bekannt sind. Früher wurden sie aus natürlichen Materialien wie Fischblasen oder Schafsdarm hergestellt. Sie waren zum überwiegenden Teil wiederverwendbar und zählten zeitweilig zu den schwer erhältlichen und teuren Verhütungsmitteln, die sich nur Reichere leisten konnten.
Kondome dienen nebem dem Femidom als einzige der hier vorgestellten Verhütungsmittel auch dem Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten (STD = Sexual Transmitted Desease) wie z.B. Hepatitis, Syphilis, Gonorrhoe (Tripper) oder HIV. Wegen dieser doppelten Funktion, ihrer relativ einfachen Handhabung, ihrer fehlenden Nebenwirkungen (von Latexallergien abgesehen), sowie ihrer relativ großen Sicherheit bilden Kondome mittlerweile die am häufigsten verwendete Schutzmaßnahme beim Geschlechtsverkehr.
Chargennummer und Haltbarkeitsdatum auf der Verpackung eines Kondomes |
Beim Kauf von Kondomen sollte darauf geachtet werden, daß deutsche Markenkondome
gekauft werden, deren Haltbarkeitsdatum noch aktuell ist, denn sie unterliegen einer
strengeren Sicherheitskontrolle, als Kondome aus den meisten anderen Ländern. Beim Kauf
aus Automaten muß das Haltbarkeitsdatum und der Zustand der Kondome kontrolliert werden. Fun-Kondome
mit Noppen, Geschmack oder ausgefallenen Farben dienen nicht als Verhütungsmittel
, sie unterliegen nicht der strengen Sicherheitskontrolle, so daß weder Schwangerschaft
noch Infektionen sicher vermieden werden.
Kondome sollten trocken und nicht in großer Sonneneinstrahlung oder Hitze gelagert
werden. Sie sollten auch nicht über längere Zeit in der Hosentasche, im Portemonnaie
oder an ähnlichen Orten aufbewahrt werden. Im Zweifelsfall Kondome deren Verpackung
beschädigt sein könnte wegwerfen!
Es gibt je nach Verwendungszweck spezielle Kondome mit besonderer Festigkeit oder
Gleitflüssigkeit (besonders bei analem Geschlechtsverkehr zu empfehlen). Ansonsten
sollten reguläre gefühlsechte Kondome mit spermizider Gleitflüssigkeit
verwendet werden.
Die Benutzung des Kondoms hat sehr frühzeitig stattzufinden, da schon lange vor
dem Orgasmus des Mannes Spermien mit dem Schleim austreten. Deshalb sollte nie der Penis
ohne Kondom an der Scheide gerieben werden! Die Kondompackung wird vorsichtig an der
markierten Stelle aufgerissen, nie eine Schere verwenden, nicht mit den Fingernägeln
beschädigen. Das Kondom richtig rum (so das es abgerollt werden kann) auf das steife
Glied mit zurückgezogener Vorhaut setzen. Wenn es falsch rum aufgesetzt wurde, sollte es
weggeworfen werden, da sich dann schon Spermien an der Außenseite befinden könnten. Nun
das Reservoir an der Spitze des Kondoms mit zwei Fingern zusammendrücken,
damit sich keine Luft in ihm staut. Mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand einen Ring
bilden und das Kondom so weit es geht nach unten rollen ohne Falten zu bilden Sitzt
das Kondom zu locker, zu fest oder ist es zu kurz, müssen andere Kondome benutzt werden,
dafür gibt es verschiedene Spezialgrößen. Nie fettige oder ölige Gleitmittel
verwenden, da sie das Kondom auflösen könnten, es gibt aber spezielle für Kondome
zugelassene Gleitmittel.
Nach dem Geschlechtsverkehr den Penis aus der Scheide (oder dem After) ziehen, bevor
er erschlafft. Dabei muß der Ring an der Öffnung des Kondoms festgehalten werden,
sonst verbleibt das Kondom unter Umständen in der Scheide. Nun muß Vorsicht walten, da
der Penis mit befruchtungsfähigen Spermien bedeckt ist. Also entweder den Penis
gründlich mit Seife und warmen Wasser reinigen, oder aber Abstand halten von der Scheide!
Das Kondom mit dem normalen Abfall entsorgen.
Entgegen den Aussagen vieler anderer Quellen (auch ProFa-Broschüren) kann das Kondom
nach Auskunft der Firma
Kessel-Marketing und des FFGZ-Berlin
problemlos mit dem Diaphragma, der Portiokappe und Lea-Contraceptivum kombiniert werden.
Die üblichen Gelsorten (Diaphragmagel, Contracep-grün, Contracep-rot, Gynol II und
Patentex Gel) sind auch mit Kondomen kompatibel. Die zwei erst genannten sind auf
natürlicher Wirkstoffbasis und positv für das Vaginalmilieu, während die anderen den
aggressiveren Wirkstoff Nonoxynol-9 enthalten.
Das Diaphragma besteht wie die meisten Kondomsorten aus Latex. Entsprechend sind die Gele
nicht ölhaltig und damit zusammen mit Latexkondomen verwendbar.
Der Pearl-Index beträgt 0,5-1,2 (1) . Das heißt, das Kondom ist bei konsequenter Handhabung und Sicherheit im Umgang ein sehr gutes Verhütungsmittel, das zusätzlich den besten Schutz vor sexuell übertragenen Krankheiten bietet. Aus diesem Grund sollte es bei häufig wechselnden GeschlechtspartnerInnen unbedingt zum Selbstschutz benutzt werden!
Für Latexallergiker gibt es besondere Kondome aus synthetisch hergestellten Copolymeren (Polyurethan). Sie sind in Apotheken oder Spezialgeschäften unter dem Markennahmen Avanti der Firma Durex erhältlich.
Vorteile |
Nachteile |
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