Zwergschwäne in Wippingen |
Seit einigen Jahren kann der aufmerksame Naturbeobachter in den Wintermonaten im Schießgebiet zwischen Wippingen und Neubörger ein seltenes Naturschauspiel miterleben.
Zwergschwäne aus den Tundrengebieten Sibiriens haben die ehemaligen Moorgebiete unserer Breiten als ihr Winterquartier erkoren und verbringen hier die Zeit vom Dezember bis spät in den März hinein auf Brachland und Feldern, bevor sie wieder zu den sumpfigen Brutgebieten ihrer sibirischen Heimat aufbrechen.
Zwergschwäne - der Name täuscht- können es auf eine Größe von 122 cm bringen. Eindrucksvoll ist auch ihr melodisches Tuten, mit dem sie sich häufig vor einem Erkundungsflug miteinander verständigen und abstimmen.
Meist bleibt die hier zu beobachtende Kolonie als geschlossene Gruppe zusammen, was nicht ausschließt, dass sich von Zeit zu Zeit eine kleinere Schar zu einem Rundflug entfernt, aber irgendwann immer wieder zur großen Versammlung zurückkehrt, lautstark begrüßt von den bodenständigeren.
Die Hauptüberwinterungsgebiete liegen eigentlich im nordwestlichen Europa, in England und Irland. Dass nun schon mehrere Jahre hintereinander diese imposanten Großvögel bei uns überwintern, ist vielleicht ein weiterer Hinweis auf eine bereits stattgefundene Klimaverschiebung.
Auf unserem Foto haben sich auch einige Graugänse unter die Schwäne gemischt. Sie sind
allerdings keine Dauergäste bei uns. Aber nicht alle grauen großen Vögel sind Gänse.
Die diesjährigen Jungen, die erstmals die Reise mitmachen, tragen ein graubraunes
Federkleid (auf unserem Foto leider nicht erkennbar).
Da die Verbreitungsgebiete der Zwergschwäne nicht sehr groß und ihre Population nicht über einige Tausende hinausgeht, zählen sie natürlich zu den gefährdeten Vögel dieser Erde.
alf