Unfall an der Bushaltestelle im Ortszentrum am 23. Januar 2002 |
Der Unfall
Sabine Krömer, Schülerin in der 5. Klasse der Orientierungsstufe in Dörpen, stieg am Mittwoch, den 23.1. diesen Jahres an der Kirche aus dem Bus, der von der Haltestelle Meyer/Püngel -also aus Richtung Werpeloh- kam.
Sie ging zum Ende des Busses, der die Warnblinkanlage eingeschaltet hatte, und wollte, genau wie eine Gruppe vor ihr, die Straße überqueren. Dabei wurde sie von einem Lastwagen, der aus Richtung Kluse kam, erfaßt und durch die Luft geschleudert.
Der Lastwagen fuhr mit überhohter Geschwindigkeit (62 km/h). An Schulbussen mit eingeschalteter Warnblinkanlage darf nur in Schrittgeschwindigkeit vorbeigefahren werden.
Sabine wurde schwer verletzt. Sie erlitt mehrere Beckenbrüche, eine tiefe Platzwunde an der Stirn und einen Bruch des Schädels im Stirnbereich. Nach Angaben von Rita Krömer, der Mutter, geht es Sabine mittlerweile den Umständen entsprechend gut. Behinderungen werden Sabine erspart bleiben. Sabine hat noch Glück im Unglück gehabt.
Ruf nach mehr Sicherheit
Seit Jahren warnen die Eltern und insbesondere die Lehrer der Grundschule vor der großen Gefahr, der die Kinder im Wippinger Ortskern ausgesetzt sind. Die meisten Kinder wohnen in der neuen Siedlung. Alle müssen sie die Kreisstraße 114 überqueren, um zum Bus zu gehen, oder um zur Grundschule bzw. zum Kindergarten zu gehen.
Suche nach Alternativen für Bushaltestelle
Auf Initiative von Bürgermeister Hackmann fand gestern, am 31.02.02, eine Ortsbegehung der Unfallstelle statt. Daran nahm auch ein Vertreter des Landkreises teil. Der Landkreis hatte einen früheren Antrag der Gemeinde auf Verlegung der Bushaltestelle im Jahr 2000 abgelehnt. Damals hatte die Gemeinde vorgeschlagen, die Bushaltestelle auf den Parkplatz des Gemeindezentrums bzw. der Mehrzweckhalle zu verlegen. Die Kosten und die mangelnde Verkehrsdichte mußten damals als Begründung für die Ablehnung herhalten.
Ein Ergebnis der Begehung war, dass die Unfallträchtigkeit des Bereichs offensichtlich ist. Bürgermeister Hackmann:"Ich habe den Eindruck, dass der Landkreis diesmal aufgeschlossener ist. Niemand will, auch beim Landkreis nicht, dass erst ein Kind sterben muss, bevor sich etwas ändert."
Sicherheit für die Grundschüler nur durch Ampel möglich
Für die Grundschüler ändert sich aber nichts durch die Verlegung der Bushaltestelle. Sie brauchen eine sichere Möglichkeit die Straße in Ruhe zu überqueren. Es ist den Eltern, die ihre Kinder bis zur Schule bringen, zu danken, dass nicht mehr passiert. Die Kleinen der 1. Klasse schieben in der Dunkelheit des Morgengrauens, schwer bepackt mit ihrer Schultasche, das Fahrrad über die Straße. Dabei sollen sie abwarten, wenn sie ein Auto kommen sehen. Aber wie sollen sie das können, wenn jeden Augenblick ein Fahrzeug um die Kurve gerast kommen kann.
Für Schulrektor Müller steht fest: "Wenn ein Zebrastreifen zu gefährlich ist, muß eine Fußgängerampel da hin."
In der Tat: Alle Möglichkeiten den Schulweg ohne diese Ampel zu sichern, wurden bereits durch die Schule, die Gemeinde und die Polizeistelle in Dörpen genutzt. Mit den Kindern wurde trainiert, die Strasse an den relativ sichersten Stellen zu überqueren. Und trotzdem sträuben sich jedem Beobachter die Haare, wenn er die Kinder die Straße überqueren sieht.
jdm