error-file:tidyout.logBericht aus Dublin ( von Hermann Borchers )
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Hallo Wippinger!

Ich lebe und arbeite jetzt schon seit fast 10 Monaten in Dublin / Irland.

Dublin ist die Hauptstadt von Irland mit fast 800.000 Einwohnern (Stadtgebiet) oder 1.300.000 Einwohnern (Dublin County). Wenn man bedenkt, daß Irland nur 3,8 Millionen Einwohner hat, ist das schon eine gigantische Anzahl an Leuten, die hier in Dublin lebt (1/3 der Bevölkerung). Dublin ist momentan sehr international. Es leben hier mittlerweile Menschen aus aller Welt. Das schafft ein angenehmes Flair.

Noch vor 10 Jahren galt Irland als das Armenhaus von Europa. Das hat sich aber geändert, als der sogenannte "Celtic Tiger" über das Land kam. Die EU hat Irland mit fast 2,5 Millarden Euro pro Jahr unterstützt. Dadurch war Irland im Stande Industrie anzusiedeln, da Steuerersparnisse für große Firmen gewährt wurden. Seit nunmehr 6 Jahren kennt Irland das Problem Arbeitslosigkeit nicht. Momentan gibt es aber leider immer mehr Firmen, die Mitarbeiter entlassen müssen, weil die wirtschaftliche Lage auch hier etwas schwieriger geworden ist!

Ich arbeite bei IBM (weltweit größtes Computerunternehmen: www.ibm.de) im Bereich Services. Wir sind hier ein Center mit fast 1.300 Mitarbeitern im Bereich Verkauf, Marketing und Technical Support. Ich arbeite im Verkauf von Networking und Connectivty Services. Das heißt, wir verkaufen hier Netzwerk-Technologien und entwickeln mit Technikern zusammen Netzwerkpläne und -lösungen für Kunden. Wir sind hier verantwortlich für Kunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es geht dabei um Kontaktaufnahme, Preisstellung und Vertragsabschlüsse. Da wir nur mit dem Telefon arbeiten, einige Kunden aber doch noch gerne einen Besuch von der IBM wünschen, arbeiten wir eng mit Vertriebsbeauftragten in dem jeweiligen Land zusammen. Die Arbeit ist sehr vielfältig und sehr interessant. Man erhält aber von Seiten IBM alle Unterstützung in Form von Schulungen, um effektiv verkaufen zu können.

Irland

Diese Schulungen laufen hier in Dublin (Irland), in La Hulpe (Belgien), in Paris (Frankreich), in Frankfurt (Deutschland) und in Washington (USA) ab. Im Laufe von ca. 2 Jahren reist man also sehr viel, um Wissen aufzubauen! Sprachlich habe ich im Job also überwiegend Deutsch für Deutschland, Österreich und Schweiz bzw. Französisch für die französisch sprachige Schweiz. Alle internen Berichte müssen wir in Englisch verfassen bzw. erhalten wir in Englisch. Privat unterhalten wir uns fast nur in Englisch. Mein Englisch ist dadurch mittlerweile fließend geworden.

Das irische Leben ist im Vergleich zum Leben in Deutschland völlig anders. Mit Hektik und Stress wird hier fast nicht gearbeitet. Die Iren haben auch kein Verhältnis zur Zeit, wie wir es aus Deutschland gewohnt sind. Das beste Beispiel ist das Bussystem! Es gibt zwar ein Timetable (Fahrplan), aber da hält sich keiner dran. Es kann sein, daß man 45 min. auf einen Bus wartet. Die Iren haben kein Problem damit: Es wird geduldig angestanden! Man muß sich das "deutsche Denken" ein bisschen abgewöhnen! Aber man findet sich mit vielem ab....

Natürlich gibt es hier auch negative Seiten, die aber eigentlich überall in jedem Land existieren (Kriminalität vor allem in Dublin sehr hoch; viele Jugendliche bekommen keine Perspektiven, da das staatliche System nur College-Absolventen fördert, aber nicht Jugendliche, die den College-Abschluß nicht schaffen). Es gibt überall Positives und Negatives....

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Desweiteren findet das Leben der Iren mehr in der Öffentlchkeit statt. Wenn wichtige Fußballspiele laufen, schaut man sich die Spiele mit vielen anderen zusammen im Pub an! Dann trinkt man natürlich auch ein Pint Guiness, das hier übrigens anders als in Deutschland schmeckt. Obwohl Alkohol hier recht teuer ist (ein Pint 0,569 ltr. Guiness 4 Euro) sind die Pubs jeden Abend (!) relativ voll. Irland ist bekannt für seine Pubs... Allein in Dublin gibt es über 750 Pubs. Das sagt eigentlich alles.

Gesprochen wird hier überwiegend Englisch. Als Landessprache gibt es aber auch noch gällisch. Das wird zwar in den Schulen gelehrt, wird aber nur noch in wenigen Gebieten an der Westküste Irlands gesprochen. Um in den öffentlichen Dienst des Landes zu kommen, muß man gällisch gerlernt haben. Man braucht es aber nicht zu sprechen.

Ich habe ein paar Bilder von Dublin und Umgebung angehängt. Dann könnt ihr euch ein Bild machen, wie schön es hier ist.

Eine schöne Homepage hat Irland auch in Deutschland: www.irland-infos.de. Hier findet man eigentlich alles, was man über Irland wissen muß. Morgen ist übrigens St. Patricks Day. "Paddy" ist der Schutzheilige von Irland! Das wird hier richtig groß gefeiert!

Mein Privatleben hier ist sehr "international". Dadurch das bei der IBM Dublin derzeit Menschen aus 21 Ländern arbeiten (und bei vielen anderen internationalen Konzernen auch), kommt man auch mit den verschiedesten Menschen zusammen. Aber im Europa von Heute, wird mir diese internationale Erfahrung immer zugute kommen.

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So das sind so meine Erfahrungen, die ich nicht mehr missen möchte! Sollte ich etwas vergessen haben, schreibt mich einfach an! Ich freue mich, daß ihr diese Aktion startet!

Viel Erfolg weiterhin mit eurer Homepage!

E-MailHermann.Borchers@ie.ibm.com

Hermann Borchers 4/2002

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