Dorferneuerungsprogramm für Dörpen |
"Das besondere Profil des Dörpener Ortskerns sichtbar werden lassen"
Die Betonung des ,,Dorfplatzes" im Schatten der St. Vituskirche als zentrale Ortsmitte, Kreisverkehr im Einmündungsbereich von Wittefehnstraße/Friedhofstraße auf die Hauptstraße, Boßelstrecke am Küstenkanal und Aufwertung des ,,Dählensees" als Erholungs- und Freizeitbereich: Nachdem die Gemeinde Dörpen 16 Jahre auf die Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm hatte warten müssen, macht man nun in unserer Samtgemeinde innerhalb von zwölf Monaten Nägel mit Köpfen.
Eine ,,rasche Gangart" empfahl auf der zweiten Bürgerversammlung zur Dorferneuerung denn auch Heinrich Rohjans vom Amt für Agrarstruktur (AfA) in Meppen. Noch stelle sich der Förderrahmen ausgesprochen günstig dar. 50 Prozent Zuschüsse für öffentliche Vorhaben und 30 Prozent für private Maßnahmen winken. Voraussichtlich bis zum Jahr 2.006 könne das AfA diese Sätze garantieren, ließ Rohjans durchblicken.
Ziel der Dorferneuerung sei es, ,,den Ortskern als Mittelpunkt von Dörpen wieder stärker erkennbar zu machen", sagte Peter Stelzer, Inhaber des Büros ,,Regionalplan & UVP" mit Sitz in Freren. Das besondere Profil des zentralen Bereiches solle sichtbar hervorgehoben werden. Abgesteckt ist die Dorferneuerung denn auch auf den ,,alten, historisch gewachsenen Dorferkern."
An markanten Vorhaben seien aus den neun Arbeitskreissitzungen seit Bildung des Gremiums auf der ersten Bürgerversammlung im Mai vergangenen Jahres der Rückbau der Hauptstraße sowie die Umgestaltung des Kirchumfeldes hervorgegangen, zeigte Stelzer auf, der in Arbeitsgemeinschaft mit dem Dörpener Architektur Wagner die Dorferneuerung planerisch begleitet. An ergänzenden Initiativen seien etwa die Boßelstrecke mit Infotafeln und Schutzhütten in westlicher Ortslage am Küstenkanal, die Erweiterung des ,,Dählensees" (darunter Errichtung einer Bockwindmühle), die Förderung des Tourismus durch die Kombination von Rad- und Wanderwegen mit einem Reitwegenetz, die Schaffung einer Bushaltestelle ,,Heimathaus" im Einmündungsbereich Bürgerstraße/Finkenstraße sowie weitere gestalterische Details vorgesehen. Verengt werden soll nach den Worten von Stelzer der Fahrbahnkörper der Hauptstraße um einen auf 6,50 Meter. Im Bereich der Kirche werde künftig der Knick ,,weicher" verlaufen. Fahrbahnteiler und ,,Baumtore" am Ortseingang aus Richtung Heede signalisierten, dass der Kraftfahrer den Ortsbereich erreicht habe. An eine verordnete Geschwindigkeitsreduzierung unter Tempo 50 sei bislang nicht gedacht. Zur Verbesserung der Sicherheit für die schwächern Verkehrsteilnehmer trügen ferner deutlich abgesetzte Rad- und Fußwege sowie gleichfalls eine Bushaltestelle direkt auf der Fahrbahn bei, die beim Halt eines Busses nicht vom motorisierten Verkehr passiert werden kann. Die Schulkinder steigen direkt auf den Fußweg aus.
Das direkte Umfeld der St. Vituskirche sei als Einheit mit dem Platz auf der gegenüberliegenden Seite der Hauptstraße zu betrachten, unterstrich Peter Stelzer weiter. Über gestalterische Elemente könnten Einheit wie zentraler Charakter dieses Bereiches gleichermaßen hervorgehoben werden. Für den Dorfplatz, auf dem weiterhin ebenfalls Festlichkeiten stattfinden sollen, schwebte den Planern eine Gestaltung mit Wasserlauf und Wasserelementen vor. Berücksichtigt wurden gleichfalls entsprechende Parkmöglichkeiten.
Insgesamt fanden die Planungen zur Dorferneuerung unter den 80 Teilnehmern der Bürgerversammlung durchaus Anklang. Vereinzelt vorgetragene Bedenken eines Busunternehmers und eines Landwirts zur Reduzierung der Fahrspur der Hauptstraße auf 6,50 Meter konterte Gemeindedirektor Hermann Korte mit dem Verweis, dass selbst für Kreisstraßen nur eine Mindestbreite von 5,50 Meter vorgeschrieben sei. Der Arbeitskreis strebe einhellig einen Rückbau des Fahrbahnkörpers an. Vor Verabschiedung des Dorferneuerungsplanes durch den Gemeinderat werde indessen eine dritte Bürgerversammlung stattfinden.
Die Entwürfe des Büros ,,Regionalplan & UVP" können in der Zeit vom 17. bis 21. Juni während der Öffnungszeiten des Rathauses im Sitzungssaal II eingesehen werden. Am 20. Juni steht in der Gemeindeverwaltung überdies ein Mitarbeiter des Frerener Planungsbüros den Bürgern für Erläuterungen und Fragen zur Dorferneuerung zur Verfügung.
fre (Quelle EZ)