Ems-Zeitung vom 8.11.2002 |
8.11.2002 |
Lokales |
KLJB Wippingen sorgte immer wieder für Furore Landjugend feiert am Wochenende 50-jähriges Jubiläum |
Von Hermann Wocken |
Wippingen Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Wippingen
feiert das 50jährige Bestehen. Zum Festprogramm gehört eine Jubiläumsmesse am Freitag,
8. November, um 19 Uhr in der örtlichen Kirche. Dekanatsjugendpräses Pfarrer Gerrit
Weusthof wird den Dankgottesdienst mit dem Motto "Auf der Suche nach dem
Glück", den die Jugendlichen selbst gestalten, zelebrieren. Am Samstag, 9. November,
startet dann ab 20 Uhr die große Jubiläumsfete mit der Band "New Edition" in
der Mehrzweckhalle. Die Gruppe umfasste 1952 nur die männliche Jugend. Den Gründungsvorstand bildeten Hermann Gerdes (Vorsitzender), Heinrich Fehrmann (stellvertretender Vorsitzender), Hermann Loxen (Schriftführer) und Hermann Gerdes (Kassenwart). Die Mitglieder legten den Jahresbeitrag damals auf zwei DM fest. Der erste Vortragsabend fand am 30 Dezember statt. Dr. Brokamp hielt ein Referat über aktuelle betriebswirtschaftliche Fragen. Zwei Wochen später, am 13. Januar 1953, kam es zum zweiten Versammlungsabend. Daran nahmen dann auch schon die weiblichen Jugendlichen teil. Der Papenburger Studienrat Hellming hielt vor 70 Zuhörern einen Lichtbildervortrag über das Thema "Notwendige Voraussetzung einer gesunden katholischen Ehe". Weitere Vorträge der fünfziger Jahre befassten sich mit Fragen wie "Das neue Dorf" von Hans Klaas aus Sögel, "Was ist Demokratie" von Stadtdirektor Teigelkamp aus Aschendorf und "Persönlichkeit im Staat" vom damaligen Kreisjugendpfleger Wellenbrock. In den siebziger und achtziger Jahren sorgte die Wippinger Landjugend mit Aktionen für die sogenannte Dritte Welt für Furore. 1976 schafften es die Jugendlichen 13.000 DM für Bischof Pinto in Mosambik zu sammeln. Bischof Pinto hatte in dem südostafrikanischen Land, das nach langen Kämpfen aus der portugiesischen Kolonialherrschaft entlassen worden war, Reformprogramme auf den Weg gebracht. Durch kreative und vielfältige Aktionen (Prominentenfußball, Lagerfeuer, Basar mit selbstgefertigten Bastel- und Handarbeiten, Blumenverkauf, Tanzveranstaltung) kamen Geld- und Sachspenden in beträchtlicher Höhe zusammen. 1980 ging der Erlös der Dritte-Welt-Aktion in Höhe von 10.000 DM nach Indien, wo die Wippinger Schwester Maria Gottfrieda, geborene Klaas tätig war. Unter anderem wurde ein Fußball mit der Unterschrift von Mutter Theresa versteigert. 1984 halfen die Wippinger dabei, in Neuguinea eine Schule zu bauen. Damals war Pater Wilhelm Tangen aus Wippingen in dem bitterarmen Inselstaat tätig. Veranstaltungen wie "Brot statt Böller", Wunschkonzert und Fußballturnier der Pfarrgemeinderäte erbrachten einen Erlös von wiederum 10.000 DM. Eine weitere signifikante Aktion der KLJB Wippingen war 1998 die sechstägige Bildungsreise nach Polen mit dem Schwerpunkt Auschwitz. Während vieler Treffen, mit Filmabenden und bei Besichtigungen arbeiteten die Jugendlichen intensiv die Schreckensherrschaft der Nazis auf. Zur Reise gehörte auch die Besichtigung der Konzentrations- und Vernichtungslager in Auschwitz und Birkenau. Parallel übernimmt die Landjugend Jahr für Jahr eine Vielzahl von Aufgaben, die der Allgemeinheit zugute kommen. Alle drei Monate sammeln die Jugendlichen das Altpapier in der Gemeinde. Jährlich kommen zirka 20 Tonnen zusammen. Kinderkarneval, Ferienpassaktion, Osterfeuer und die jährliche "Sternfahrt" für den guten Zweck sind weitere Beispiele des ehrenamtlichen Engagements. Außerdem gestaltet die KLJB jedes Jahr die Kirmes mit. Während der 72-Stunden-Aktion 1998 legten die Jugendlichen den Platz beim Backhaus an und bauten den Grillplatz. Weitere Informationen über die Entwicklung der KLJB Wippingen finden sich in der Festschrift, die die Jugendlichen in monatelanger ehrenamtlicher Arbeit angefertigt haben. Die Festschrift mit vielen interessanten Bildern ist während der Jubiläumsfeierlichkeiten erhältlich. |