Bräuche zu Ostern |
Jeder bereitet sich anders auf Ostern vor. Bei den Vorbereitungen sind
für Kinder Eierfärben und Backen ungeschlagene Spitzenreiter. Doch damit lassen sich
noch lange nicht alle Bräuche zum Fest im Frühling abdecken:
Viele bunte Ostereier
Ostereier sind die zum Osterfest verschenkten, bunten und aus verschiedenen Materialien
hergestellten Eier. Das Ei hat in der Geschichte der Menschheit viele verschiedene
Bedeutungen, die sich teilweise auf das Osterfest übertragen haben: Das Ei dient als
Nahrung, ist Symbol des Lebens, der Reinheit, der Fruchtbarkeit, es gilt als Naturalabgabe
für Schulden, als Opfer oder Liebesgabe. Bereits in der Urchristenzeit galt das Ei als
Sinnbild des Lebens und der Auferstehung und es wurde ein Ei mit in das Grab eines Toten
gegeben. Für das Bemalen der Eier ist die Natur das Vorbild, denn Farbe und Muster von
Wildvogeleiern oder die durch Färbekräuter entstandenen Muster könnten der Anstoß für
die Bemalung gewesen sein.
Der eierlegende Hase
Der Osterhase ist heute als österlicher Eierbringer bekannt. Erste Belege für den
Osterhasen aus dem Jahre 1678 sind von Georg Franck von Franckenau, einem Medizinprofessor
aus Heidelberg überliefert. Demnach kommt der Hase im Frühjahr zur Futtersuche in die
Dörfer und Gärten. Aufgrund seines ungewöhnlichen Verhaltens, sich gerne in
Menschennähe aufzuhalten, wurde ihm gleichzeitig das Ablegen der Ostereier angedichtet.
In Verbindung steht damit das Frühlingserwachen der Tiere und Pflanzen in dieser Zeit.
Zudem gilt der Hase als Zeichen der Fruchtbarkeit, was auf die griechische Liebesgöttin
Aphrodite und die germanische Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostera zurückgeht.
Unschuldige kleine Lämmer
Zum christlichen Osterfest gehört auch das Osterlamm.
Entstanden ist dieses Symbol aus dem Ritual der Juden, zum Passahfest ein Lamm zu Ehren
Gottes zu schlachten und zu verspeisen. In der christlichen Kirche wurde es symbolisch zum
Lamm Gottes und wird bis heute mit der Fahne dargestellt, dem Zeichen des Sieges.
Das Lamm mit seinem weißem Fell ist zudem Symbol für die Reinheit und die friedliche
Lebensweise: Das friedliche Lamm soll ein Zeichen für die Menschen sein, ihr Leben
ebenfalls in Frieden zu führen
Das Licht des Lebens: die Osterkerze
In der Osterkerze vereinigen sich griechische, jüdische, römische und christliche
Lichttraditionen. Das Licht, die Flamme gilt als Zeichen des Lebens. Die Osterkerze und
die Lichtfeier zu Beginn der Liturgie haben ihre frühesten Wurzeln in der Sitte der
frühchristlichen Kirche, die Osternacht mit zahlreichen Kerzen zu erhellen. Zusätzlich
gab es in der Stadt Rom den Brauch, die Osternachtsfeier mit zwei mannshohen Kerzen zu
erleuchten.
kl