Bericht in der Ems-Zeitung vom 10.6.2003 über die Generalversammlung 2003 der Molkereigenossenschaft Dersum |
Insgesamt schwierige Lage auf dem Milchmarkt"
Versammlung der Molkereigenossenschaft in Dersum
Dersum (BK) Von der derzeit insgesamt schwierigen Lage auf dem Milchmarkt"
seien Milchbauern und Molkereien gleichermaßen betroffen. Auch die Molkereigenossenschaft
Emsland Milch in Dersum sei von der negativen Entwicklung nicht verschont geblieben, hieß
es auf der Generalversammlung.
Entschieden entgegen trat der Geschäftsführer der Molkereigenossenschaft, Joachim
Schulte, Gerüchten, wonach es bei der Zahlung des Milchgelds zu Verzögerungen gekommen
sein soll. Das Geld sei monatlich stets zum gewohnten Zeitpunkt an die Milchlieferanten
überwiesen worden. Das werde auch zukünftig so bleiben, stellte Schulte klar.
Die erfasste Rohmilchmenge, so konnte dem Jahresbericht entnommen werden, betrug im
vergangenen Jahr über 83 Millionen Kilogramm. Davon wurde ein Großteil in Dersum zu
Butter und Sahne verarbeitet. Der Gesamtumsatz der Molkereigenossenschaft lag bei knapp 25
Millionen Euro. Die hart umkämpften Abgabepreise für Frischprodukte mit den
Handelskonzernen ließen nach den Worten des Geschäftsführers kaum noch einen
finanziellen Spielraum. Davon seien Milcherzeuger wie Molkereien betroffen.
Notwendige Investitionen, ein erst am Jahresende entdeckter Buchungsfehler in der EDV
Anlage, wobei die Speditionskosten den Milchlieferanten überwiesen worden waren, und hohe
Steuernachzahlungen hätten zu einem erheblichen Jahresfehlbetrag und einem Bilanzverlust
geführt, erläuterte Schulte weiter. Ziel der Molkereigenossenschaftsführung sei es, den
zur Abdeckung des Fehlbetrages in Anspruch genommenen, Anteil der Geschäftsguthaben der
Mitglieder so rasch wie möglich wieder aufzufüllen.
Das unterstrich gleichfalls Vorstandsvorsitzender Hermann Schwarte, der über den Stand
der Überlegungen zur Unternehmensfortführung Stellung bezog. In diesem Zusammenhang hob
er die bisher sehr erfolgreiche Zusammenarbeit der Emsland Milch Dersum mit der
Molkereigenossenschaft DOC Kaas in Hoogeveen in Holland hervor. Selbstverständlich sei
man aber auch bereit, mit anderen Molkereien eng zu kooperieren, betonte Schwarte. Über
weitere Einzelheiten werde in einer Mitgliederversammlung Ende dieses Jahres informiert.
Im weiteren Verlauf der Zusammenkunft erteilten die 130 Teilnehmer der Versammlung
Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsführung Entlastung. Das Votum wurde auch als Hinweis
darauf gewertet, dass die Molkereigenossenschaft in eigenständiger Regie weitergeführt
werden soll. Bei den Wahlen wurde Vorstandsmitglied Ludger Schütte aus Rhede ebenso in
seinem Amt bestätigt wie die Aufsichtsratsmitglieder Alfons Dirksen aus Hasselbrock,
Gerhard Blodkamp aus Heede und Norbert Hegemann aus Tunxdorf.
t.
Aus der Ems-Zeitung vom 10.06.2003
jdm