Niedersachsen hat ein neues Schulgesetz

Niedersachsen hat ein neues Schulgesetz. In diesem Sommer werden damit zum letzten Mal Kinder in die Orientierungsstufe eingeschult - aber nur für ein Jahr. Danach wechseln sie wieder die Schule. Das auf Ausgrenzung und frühzeitige -auch soziale- Auswahl ausgerichtete Schulunwesen vergangener Zeiten kehrt damit zurück. Passend dazu: die angekündigte Abschaffung der Lernmittelfreiheit. Eltern müssen alle Schulbücher wieder selbst bezahlen.

Das deutsche gegliederte Schulwesen mit der frühen Laufbahnentscheidung nach der vierten Klasse ist ähnlich in der Welt nur selten zu finden und hat bei der PISA-Studie schlecht abgeschnitten. Die einzige Schule, an der alle Kinder gemeinsam unterrichtet werden, die Grundschule, hat im internationalen Vergleich gut abgeschnitten. Ebenso waren die Bildungswesen von Ländern mit integrativen Schulsystemen bei PISA vorn. Das bringt einen Busemann aber nicht zum Nachdenken.

Das Gesetz sieht unter anderem die Abschaffung der Orientierungsstufe zum August 2004 vor. Nach vier Jahren Grundschule fällt die Entscheidung, ob die Schüler eine Haupt- oder Realschule oder ein Gymnasium besuchen. Die Entscheidung, welche Schulform die Kinder nach der 4. Klasse besuchen sollen, liegt bei den Eltern. Erst am Ende der 6. Klasse können Schüler von der Klassenkonferenz bei ungenügenden Leistungen in eine tiefere Schulform versetzt werden.

Das Abitur soll künftig nach zwölf Jahre abgelegt werden. Die maximale Verweildauer der Schüler in der Oberstufe (11. und 12. Klasse) beträgt drei Jahre. Bestehende Gesamtschulen bleiben erhalten. Neue Gesamtschulstandorte werden dagegen nicht genehmigt.

Das Kultusministerium stellte auf seiner Homepage folgende Informationen der Schulen zu Übergang und Beschulung der kommenden 5. Schuljahrgänge
sowie über die Auflösung der Orientierungsstufe
zur Verfügung.


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