In Neubörger wird künftig Joghurt produziert

Aus der Ems-Zeitung vom 24.06.2004

In Neubörger wird künftig Joghurt produziert

Nordmilch Standort mit 90 Beschäftigten könnte erhalten werden „Kostenstrukturen werden überprüft"

Von Carsten van Bevern
Neubörger/Bremen
Bis Ende 2004 wird die Nordmilch eG in ihrem Werk in Neubörger die Joghurtproduktion aufnehmen. Das erklärte jetzt Unternehmenssprecher Hermann Cordes auf Anfrage unserer Zeitung. „Wir werden dann die Kostenstrukturen untersuchen." Damit könnte das Werk mit 90 Mitarbeitern, entgegen ersten Umstrukturierungsplänen, durchaus über das Jahr 2006 hinaus erhalten werden.

Das Jahr 2003 habe für die Nordmilch eG mit Sitz in Bremen einen entscheidenden Wendepunkt bedeutet. Das erklärte jetzt ein Sprecher des Anfang 1999 aus der Molkereizentrale Oldenburg (MZO), Nordmilch in Zeven, Jansano in Isernhagen und Bremerland in Stuhr hervorgegangenen Unternehmens im Rahmen der Bilanzpressekonferenz. Mit einem langfristigen Strategiekonzept konzentriere Nordmilch sich auf ihr Kerngeschäft. „Vorrangiges Ziel ist die Umsetzung der Unternehmensgröße in eine starke Marktstellung und eine wettbewerbsfähige Milchgeldauszahlung."

Molkerei in Neubörger

So sollten im Zuge der Rationalisierungen rund 1000 der konzernweit 3500 Beschäftigten hingespart werden. Auch das Werk in Neubörger mit rund 90 Mitarbeitern sollte nach diesen Plänen Ende 2006 geschlossen werden. „Mit der Verwertung von jährlich rund 30 Millionen Litern Milch ist das Werk einfach zu klein, um rentabel arbeiten zu können", erklärte der ehemalige Vorstandsvorsitzende Bernd SchulteLohmöller aus Rhede im November vergangenen Jahres.

Jetzt verlegt der Konzern allerdings die Joghurtproduktion von Weckenhausen ins emsländische Neubörger. „Im Zuge des kommenden halben Jahres werden wir mit der Produktion beginnen und dann die Kostenstruktur überprüfen", erklärte Cordes. So könne es durchaus sein, dass das Werk in Neubörger auch über das Jahr 2006 hinaus erhalten wird.

Den Gesamtmilcheingang bezifferte ein Sprecher für 2003 auf rund 4,256 Millionen Tonnen. Mit durchschnittlich 26,93 Cent je Kilogramm sei die Auszahlungsleistung allerdings um 1,36 Cent je Kilogramm zurückgegangen. Der Umsatz erhöhte sich um 1,4 Prozent auf 2,15 Milliarden Euro. Die Mitarbeiterzahl sank um 114 auf nunmehr 3329.

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