Das Emsland ist längst eine Hähnchen-Hochburg |
Das Emsland ist längst eine Hähnchen-Hochburg
Meppen (hg)
Rund 150 Millionen Hähnchen, mindestens sechs Millionen Puten und noch einmal vier
Millionen Enten und Gänse werden jedes Jahr zwischen dem Küstenkanal und der
holländischen Grenze gemästet.
Außerdem legen die Hühner zwischen Papenburg und dem Dümmer immer noch rund 2,5
Milliarden Eier. Das ergibt sich aus der neuesten Agrarstrukturerhebung des Landesamtes
für Statistik. Die Kreise Emsland, Cloppenburg und Vechta bilden nach wie vor die
deutsche Geflügel-Hochburg.
Während im Kreis Vechta wenige Betriebe den hohen Legehennenbestand mühsam verteidigen,
suchen im Emsland in vielen Dörfern die Landwirte ihr zweites Standbein in der
Hähnchenmast, und im Kreis Cloppenburg hat die traditionelle Putenmast ihr deutsches
Zentrum. Weniger Betriebe haben überall größere Bestände. Im Kreis Cloppenburg kommt
jeder Putenmäster auf 15700 Tiere, und die Zahl der Hühner haltenden Betriebe ist in nur
zwei Jahren um mehr als ein Sechstel gesunken.
Die Anteile im Geflügelbereich können sich im Weser-Ems-Raum sehen lassen. Nur jeder
dritte niedersächsische Hühnerhalter hält hier über 80 Prozent der Hühner des Landes.
16,4 Millionen Jung- und Legehennen (86 Prozent des Landes), mindestens 22,5 Millionen
Masthähnchen (79 Prozent), weit über vier Millionen Puten (88 Prozent) und 830000 Enten
(86 Prozent ) bilden die Konzentrationsschwerpunkte.
Auf die Diskussionen und nötigen Veränderungen in der Legehennenhaltung führen
Fachleute den Rückgang der Legehennenbestände zurück. 795 Betriebe (von 3392) haben im
Weser-Ems-Raum allein in den letzten zwei Jahren die Segel gestrichen. Im Kreis
Cloppenburg wurden in gut zehn Jahren 50 Prozent der Bestände - jetzt nur noch 1,02
Millionen Legehennen - aufgegeben, im Kreis Vechta gibt es statt 6,5 Millionen noch vor
einer Generation nun noch 5,95 Millionen Hühner. Damit werden immerhin weit über 120
Millionen Eier weniger gelegt. Was die Hähnchenmast im Emsland anbelangt, ist es nicht
einfach, exakte Zahlen zu bekommen. Nicht einmal vier Millionen Hähnchen wurden 1990
gezählt; bis 1996 stieg die Zahl nur um eine Million. Das Landesamt für Statistik weist
jetzt für 2003 knapp über neun Millionen Schlacht- und Masthähne und -hühner aus. Der
Landkreis Emsland geht von über 16 Millionen genehmigten Hähnchen-Stallplätzen aus und
verweist auf rund drei Millionen Plätze, die im Genehmigungsverfahren seien. Nach der
amtlichen Statistik gibt es sogar 19 der gut 28 Millionen niedersächsischen
Hähnchenmastplätze im Kreis Emsland. Der Durchschnittsbesatz ist von 19700 auf 22600
Plätze für jeden der 994 Betriebe gestiegen.
kl