Renkenberger Rat würdigt Arbeit im Kinderhaus

Aus der Ems-Zeitung vom 01.12.2004

Renkenberger Rat würdigt Arbeit im Kinderhaus
Zurzeit neun Jungen und Mädchen beim Ehepaar Brands

Renkenberge (WS) Rund 30 Jungen und Mädchen hat das Ehepaar Gaby und Klaus Brands in Renkenberge in den vergangenen 23 Jahren vorübergehend ein neues Zuhause gegeben.

Über die Arbeit des Paares informierte sich im Rahmen eines Besuches jetzt der Gemeinderat Renkenberge. Der Diplom-Heil- und Sozialpädagoge Klaus Brands und seine Frau, die Sozialpädagogin Gaby Brands, betreuen in ihrem Kinderhaus in Renkenberge verhaltensauffällige Kinder aus sozial gestörten Familien. Gemeinsam mit zwei weiteren Familientherapeuten und einer Hauswirtschafterin werden zzt. vier Mädchen und fünf Jungen im Alter von 10 bis 15 Jahren im Renkenberger Kinderhaus umsorgt. Zwei weitere Kinder sind in der Außenstelle in Lathen und drei junge Frauen in der Außenstelle Sögel bei Betreuerfamilien untergebracht.

Das Ehepaar Brands hat vier eigene Kinder im Alter von elf bis 25 Jahren. "Als unsere Kinder noch klein waren, hatte ich manchmal Bedenken, ob wir ihnen gegenüber wohl gerecht werden", erinnert sich Gaby Brands. Denn ihre Sprösslinge hätten sich manchmal beschwert, dass sie die Liebe der Eltern mit den fremden Jungen und Mädchen teilen mussten. "Doch so falsch kann es nicht gewesen sein", meint Klaus Brands, denn die beiden ältesten Kinder hätten heute ebenfalls den beruflichen Weg ihrer Eltern eingeschlagen.

Das Ehepaar Brands bezeichnet sein Kinderhaus als eine Einrichtung der öffentlichen Erziehung. Die Kinder lernten bei ihnen einen geregelten Tagesablauf, wie er in intakten Familien üblich sei. Dazu gehöre eine familiäre Lebensgemeinschaft mit klaren zeitlichen Strukturen und kleinen Verantwortlichkeiten. Jedes Kind sei einer erwachsenen Vertrauensperson zugeordnet, um auftretende Schwierigkeiten sofort zu erkennen. "Doch die Freizeit dürfen die Kinder weitgehend selbst gestalten", betont Heimleiter Klaus Brands.

Beim Rundgang durch das Kinderhaus konnten sich die Ratsmitglieder von der kindgerechten und gut organisierten Einrichtung des Hauses überzeugen.

Neben einem großen Ess- und Wohnzimmer gibt es einen lichtdurchfluteten Spiel- und Aufenthaltsraum. Ferner wohnen die Jungen und Mädchen in geräumigen Einzelzimmern. In einem Therapieraum erfahren die Kinder die Behandlung ihrer Probleme sowohl durch Bewegung und Spiel als auch durch Ruhe oder Einzelgespräche.

Als Anerkennung für ihre Arbeit überreichte Bürgermeister Heiner Bojer dem Ehepaar Brands den großen Ehrenteller der Gemeinde.

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