Keine Genkartoffeln im Emsland!
Die Gentechnik umfasst drei von einander unabhängige
Gebiete:
Den Einsatz in Medizin, Lebensmitteltechnik und
Landwirtschaft.
Mein Bericht schließt die Medizin („Rote
GentechnIk"j aus.
Etwa 70 bis 80% der deutschen Bevölkerung ist gegen den
Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft ("Grüne Gentechnik").
Es kann kein friedliches Nebeneinander vorn
Genpflanzenanbau und gentechnikfreier Landwirtschaft geben, Denn gentechnisch
veränderte Organismen (GVO) sind, einmal freigesetzt, nicht mehr
kontrollierbar. Die fremde Erbinformation kann über den Pollen durch Wind und
Insekten kilometerweit auf gleichartige oder verwandte Pflanzen übertragen
werden. Selbst beim Transport, in den Lagersilos und in der Verarbeitung ist
eine Verunreinigung nicht ausgeschlossen. Schon heute finden staatl.
Untersuchungsämter geringe Spuren von Genmais oder Gensoja In deutschen
Lebensmitteln.
Viele Menschen in unserer Region leben mit der Natur und
haben Freude an ihrem kleinen Nutzgarten. Sie wollen keine erbgutveränderten
Früchte ernten.
Besonders betroffen wären die 1310‑Bauern. im
ökologischen Landbau sind gentechnisch veränderte Organismen auf allen Ebenen
gesetzlich verboten.
Wie steht es um die Imkerei? Den Bienen kann man nicht
verbieten, Genfelder zu besiedeln.
Der Ruin vieler Imker wäre vorprogrammiert
Bereits anhand dieser Beispiele ist zu fragen:" Wo
bleibt die viel zitierte Wahlfreiheit der Verbraucher?"
Es ist nicht geklärt, wie sich der Verzehr von
"Gennahrung" langfristig auf die Gesundheit auswirkt.
Allergieauslösende Genpflanzen gibt es bereits.
Wle verhalten sich die Antlbiotikarestetenzen. die in
fast alle bisher entwickelten Genpflanzen eingebaut wurden?
Die Nahrungsmittelindustrie erlebt heute ihren Höhepunkt
in der gentechnischen Erzeugung von Nahrungsmitteln. Zusatzstoffe. Aromen,
Enzyme aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen werden in der
Nahrungsmittelproduktion (vorwiegend in Fertigprodukten) und in der
Getränkeindustrie vielfältig eingesetzt. Sie sind kennzeichnungsfrei.
Brauchen wir diese maßgeschneiderte Ernährung? Hat denn
die Schöpfung alles falsch gemacht'
Noch sind Obst und Gemüse „gentechnik‑frei".
Wenn wir uns nicht wehren, überlassen wir die Zukunftsgestaltung den
Chemiekonzemen und der Lebensmittelindustrie.
Deshalb habe ich die Unterschriftenaktion „keine
Genkartoffeln im Emsland°` initiiert.
Im Januar war in der Presse zu lesen, dass der
Chemiekonzern BASF genveränderte Kartoffeln auf einem 5 ha großen Acker in
Werpeloh anbauen will.
Die Kartoffeln sollen In der Papierindustre Verwendung
finden. Doch bis in den Kochtopf wird der Weg dann nicht mehr weit sein. Oder
man kommt durch die Hintertüre, z. B. mit der so genannten Stärkeverzuckerung.
Ein Verfahren. das aus der Stärke der Genkartoffel einen Sirup herstellt, den
wir dann in Getränken (heute schon in Cola aus Mais) und Fertigprodukten wieder
finden.
Es gibt keine sicheren Erkenntnisse über die
Langzeitfolgen der jungen Gentechnologie. Es fehlen langjährige
interessenunabhängige Fütterungsversuche.
Der Verzehr von Futter‑ und Lebensmitteln mit gen.
veränderten Bestandteilen ist ein unkontrollierter Großversuch an allen Tieren
und Menschen.
Die Auswirkungen der Grünen Gentechnik auf Umwelt und
Gesundheit sind unkalkulierbar, unkontrollierbar und unwiderruflich!
Ich bedanke mich bei allen, die mit Ihrer Unterschrift
(bislang 400) Flagge gegen die Grüne Gentechnik gezeigt haben.
Die Samtgemeinde Sögel nimmt noch bis zum 4. März 2005,
12.30 Uhr Einwände entgegen.
Adeltraud Lühle
Gartenstraße 54
26871 Papenburg