Generalversammlung des Fördervereins der Grundschule Wippingen |
Die personelle Ausstattung der Schule ist das größte Problem
Vortrag über Offene Ganztagsschule
Auf der Generalversammlung
des Fördervereins der Grundschule Wippingen am 09.03.05 berichtete Anke Lilge von ihren
Erfahrungen als pädagogische Mitarbeiterin der Kardinal-von-Galen-Schule Meppen mit der
Offenen Ganztagsschule. Als Quintessenz ihrer Erfahrungen stellte sie heraus, dass für
ein Ganztagsangebot eine qualifizierte und ausreichende Personalausstattung Voraussetzung
ist.
Die Kürzungen der
Lehrerstunden zu Beginn dieses Schuljahres stellten ihre Schule vor große Probleme. Es
stünden ihrer Schule statt 48 nur noch 28 Lehrerstunden bei gleichbleibendem Angebot für
den Nachmittag zur Verfügung. Die Schulen, die jetzt wegen der Bauzuschüsse zur
Ganztagsschule werden, werden zudem nicht mit pädagogischen Mitarbeitern ausgestattet.
Damit müssen die Konrektoren nebenbei das Nachmittagsangebot managen. Wie das
funktionieren solle, könne sie sich nicht vorstellen.
Die K.-v.-G.-Schule als Haupt- und Realschule mit 350 Schülern bietet seit 1989 ein
Ganztagsangebot an, davon bis 1994 im Rahmen eines Projektes und seit 2004 in Kooperation
mit einer Grundschule. Die Offene Ganztagsschule ist ein für die Schüler freiwilliges
Angebot.
Die Schüler können von Montag bis Donnerstag am Mittagessen teilnehmen, danach von 14
bis 14.45 Uhr an der Hausaufgabenbetreuung oder am Förderunterricht in Englisch,
Mathematik oder Deutsch.
Ab 15 Uhr werden Arbeitsgemeinschaften angeboten. Die Themenpalette ist dabei groß, z. B.
Fußball, Werken, Schmuck herstellen, Schwimmen, Kochen, Kanu AG, Videofilm drehen,
Computer, Mofa-Führerschein usw. Das Angebot ist kostenlos; für das Mittagessen werden
2,30 erhoben.
Derzeit nehmen von den 350 Schülern 149 Schüler das Ganztagsangebot zumindest teilweise
wahr. 12 Kinder sind jeden Nachmittag in der Schule, 12 dreimal, 36 zweimal und 89 einmal.
In der Grundschule nehmen von 105 Schülern 89 Schüler mindestens einmal teil.
40 Kinder nehmen regelmäßig am Mittagessen teil. Dabei wird
das Essen an ihrer Schule nicht im unpersönlichen Mensastil ausgeteilt, sondern die
Kinder essen gemeinsam am gedeckten Tisch. Die Stadt Meppen hat eine Köchin eingestellt,
die für viele Kinder eine wichtige Bezugsperson im Schulalltag geworden sei.
Der Förderunterricht wird seit diesem Schuljahr stärker als zuvor in Anspruch genommen,
weil viele Realschüler für sich die falsche Schulform gewählt haben und den Verbleib in
der Realschule von Anfang an mit Zusatzförderung und Nachhilfe erreichen wollen.
Die Arbeitsgemeinschaften erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit, wobei das Interesse bei
den älteren Jahrgängen mit Ausnahme des Mofa-Führerscheins abnimmt. Die Werbung von
Ehrenamtlichen aus Institutionen und Vereinen für die Durchführung von AGs sei
schwierig, weil die Vereine ihre Angebote für Jugendliche ebenfalls am Nachmittag
durchführten.
Im Vortrag bezog sich Frau Lilge nur auf die Offene Ganztagsschule. Die Geschlossene
Ganztagsschule als verpflichtendes Regelangebot bietet nach ihrer Ansicht viel größere
Möglichkeiten, auf die Kinder einzugehen und den Schulalltag zu entzerren. Das sei aber
derzeit leider nicht zu durchzusetzen.
Bei den Wahlen wurden Gerhard Klaas als stellvertretender
Vorsitzender, Hermann-Josef Pieper als Schriftführer und Margret Meyer als
Kassenprüferin bestätigt.
Als Vertreter der Theatergruppe überreichte Josef Schmunkamp an Rektor Heinz Müller von
der Grundschule
einen DVD-Player. Er bedankte sich für die reibungslose gemeinsame Nutzung der
Mehrzweckhalle während der Probenzeit.
jdm