Unterschriften-Sammlung gegen Kartoffel-Versuchsfeld in Werpeloh |Der Wecker vom 06.03.05 |
Angst vor
Gen-Knolle
Unterschriften-Sammlung gegen
Kartoffel-Versuchsfeld in Werpeloh
Von Timo Sager
EMSLAND. In Werpeloh regt sich Widerstand gegen das geplante Versuchsfeld für
genveränderte Kartoffeln. Vertreter des NABU Emsland/Grafschaft Bentheim übergaben der
Samtgemeinde Sögel am Freitag Listen mit etwa 1500 Unterschriften von Bürgern, die den
Freilandtest verhindern wollen.
Auf einem Fünf-Hektar-Acker in
Werpeloh möchte eine Tochterfirma des Ludwigshafener Chemiekonzerns BASF versuchsweise
genveränderte Kartoffeln anbauen, die zur Stärkegewinnung dienen sollen (Der
Wecker" berichtete). Den Antrag dafür hatte das Unternehmen im Dezember gestellt.
Am Freitag endete der Zeitraum, in dem
Bürger Einwände gegen das Projekt bei der Samtgemeinde Sögel einreichen
Der NABU hat die
Unterschriftenlisten abgegeben und sich zusätzlich in einer Stellungnahme an das
zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gewandt. Dorthin
werden auch die Unterschriften weitergeleitet, da die Gemeinde am Genehmigungsverfahren
nicht beteiligt ist.
In der Stellungnahme weist der
Naturschutzverband auf die Unsicherheiten des Freilandversuchs hin". Eine
Durchmischung der geplanten Stärkekartoffeln mit solchen, die für die Ernährung
angepflanzt würden, sei auf Dauer nicht zu verhindern. Auch der GrünenKreisverband
Emsland-Nord
Keine Stellungnahme abgegeben
haben die Gemeinde Werpeloh und die Samtgemeinde Sögel. Laut Werpelohs Bürgermeister
Hermann Grotjohann habe es dazu keinen Anlass gegeben. Die Gemeinde habe unter anderem mit
Landwirten vor Ort gesprochen. Es gab keine großen Bedenken", sagt Grotjohann.
Er könne die Bedenken vieler Bürger verstehen. Die Gemeinde könne sich dazu aber nicht
aus diffusen Beweggründen äußern, sondern müsse sich an Fakten halten.
Mit einer Entscheidung des
Bundesamtes über die Zulassung des Versuchs ist nicht vor April zu rechnen.
Der Wecker vom 06.03.2005/jdm