Die Blätter
der Kastanien verfärben sich schon im August.
Schuld ist
die Minimiermotte die sich im ganzen Emsland schon verbreitet hat.
Minimiermotte -Sterben alle Kastanien?
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Die
gefräßige Larve der Miniermotte macht den Kastanien zu
schaffen. Schon frühzeitig färbten sich in diesem Jahr -2002- die
Blätter braun und fielen zu Boden. Nach
Einschätzung von Experten kann nur ein klirrend kalter Winter die Bäume
retten. |
Die
Schädlinge zerstören das so genannte Parenchym-Gewebe, in der sich das
lebenswichtige Chlorophyll bildet. Und wo keine Photosynthese - die
Umwandlung von Kohlendioxid und Wasser in Kohlenhydrate - stattfinden kann, ist
kein Leben.
Natürliche
Feinde hat die Miniermotte hierzulande nicht. 1985 wurde das
unscheinbare Tierchen in Mazedonien festgestellt. Dann machte es sich auf die
Wanderschaft nach Nordwesten: 1990 fraß es sich durch österreichische
Kastanien, zwei Jahre später kam es in Oberitalien an. 1993 erreichte der
Schädling Passau und fünf Jahre später Köln. Seit 1998 ruiniert es die
Kastanien in Westfalen. In Herford trat die Motte vor zwei Jahren massenhaft
auf. "Sie vermehrt sich millionenfach. Und die großen Blätter
der zumeist mächtigen Bäume bieten reichlich Nahrung", weiß
ein Experte. Kastanien sind gar doppelt gefährdet: Seit 1950 grassiert die
Blattbräune. An den Blättern sind beide Be- drohungen zu erkennen. Die eine
Krankheit hinterlässt rote Flecken, die weißen
Stellen stammen von der Minier-Motte. Ein Fachmann: "In zwei bis drei
Jahren wird es keine Kastanien mehr geben - wenn kein Winter die Miniermotten
erfrieren lässt." Quelle: Peter Stemmler, Oktober 2002
Bekämpfung der Miniermotte
Die wirksamste und umweltfreundlichste Methode zur Bekämpfung ist nach wie vor,
das herab gefallene Laub schnellstens
abzutransportieren oder es vor Ort zu verbrennen. So verhindere man, dass sich
die Eier der Rosskastanienminiermotte zu Larven weiterentwickelten.
Es gibt in Potsdam und auch Berlin eindeutige Ergebnisse, dass bei
fachgerechter Ausführung dieser Methode (insbesondere sofortige Beseitigung des
Falllaubes) die erste Faltergeneration der Miniermotte auf 20 bis 25 % des
Normalwertes reduziert werden kann. Dies gibt der Kastanie Zeit im Frühjahr und
Frühsommer genügend Speicherstoffe zu produzieren, um unbeschadet einen
vorzeitigen Laubfall zu kompensieren. Nach Untersuchungen in Italien vollzieht
die Kastanie in den ersten acht Wochen nach Blattaustrieb ca. 70 % ihrer
Produktion.