Freitag, den 25. November 1955

Wippingen, ein alter Grenzort

Früher lagen die Ansiedlungen zu beiden Seiten der Grenze zwischen den Kreisen Aschendorf und Hümmling

 

 

ez- Der Name des Ortsteils „Strotburg" weist auf ein zweites, kleineres Gut hin, das jüngeren Ursprungs war als die bereits Ende des 16. Jahrhunderts bestehende Sonderburg. Die Strotburg, die später in vier Besit­zungen aufgeteilt wurde, mag ihren Namen davon erhalten haben, dass sie an einer Straße lag Bei Wippngen führte nämlich ein Weg nach Westen zum Emsland und ein Weg nach Norden zum Hümmling. Die übrigen Ortsteile entstanden später.

Aus der Chronik erfahren wir weiter, dass nach alten Berichten bereits um 1750 für Wippingen eine Schule erwähnt wird. Diese war ein einfaches Fachwerkgebäude.

Unterricht wurde Palmsonntag erteilt, da der Lehrer nur in der Zeit von Allerheiligen bis im Sommer seinen häuslichen und landwirtschaftlichen Beschäftigungen nachging. Im Jahre 1806 besuchte ein Tangen aus Wippingen drei Monate den Normalunterricht Over­bergs in Münster. Anschließend wurde er Lehrer im Orte.

Die Kirche in Wippingen, die wir im Bilde sehen, wurde im Jahre 1843 erbaut. Vorher gehörte die Gemeinde kirchlich nach Steinbild bzw. nach Sögel. 1900 erhielt die Kirche einen neuen Turm. Die Ablösung von Steinbild und Sögel erfolgte endgültig erst im Jahre 1911. Eine alte Windmühle, die schon vor vielen Jahren ihre Flügel verlor, träumt über das Land hin und erzählt von vergangenen Zeiten.

Außer einer abgebrannten Scheune erlitt Wippingen keine Kriegsschäden. Als im Jahre 1952 das Chor der Kirche verlängert wurde, schuf man neben dem Turm durch Anbauten einen Treppenaufgang zur Empore und auf der andern Seite eine Taufkapelle, über der im Jahre 1953 die Orgel Aufstellung fand. Die Ausmalung der Kirche erfolgte 1954 durch Kirchenmaler Wiegand, Osnabrück.

Kirchenplatz Wippingen

Die Ausgestaltung des Chores übernahm Kunstmaler Johann Brand, Osnabrück.

Wippingen zählt heute 615 Einwohner. In den ersten Nachkriegsjahren wurde das Jugendheim gebaut und im Jahre 1951 ein Flüchtlingsheim für fünf Familien errichtet. Einen guten Aufschwung nahm die Kiesgrube und Zementwarenfabrik Hagemeyer & Co.

Foto: Lagemann.