Ems-Zeitung vom 29.11.2005


Emsseitenkanal kostet 100 Millionen Euro
Dörpen
Im offenen Dialog haben die Christdemokraten aus der Samtgemeinde Dörpen der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann gestern ihre Sorgen und Nöte dargelegt. Dabei forderte nicht nur Hermann Wocken den Ausbau der Schienen- und Wasserwege.

Gerade vor dem Hintergrund der Dörpener Umschlaggesellschaft für den kombinierten Verkehr (DuK) könne es nicht hingenommen werden, dass in Lehe das Bahngleis der Strecke Rheine-Norddeich immer noch nur eingleisig sei. Dies beinhalte unnötige Wartezeiten. "Dabei ist die Trasse für den Tourismus aber auch den Frachttransport enorm wichtig", so Wocken. Die 41-jährige Bundestagsabgeordnete erwiderte, dass der Ausbau Aufgabe der Deutschen Bahn AG sei.

Auch Samtgemeindebürgermeister Hans Hansen hofft auf eine "flexiblere Bahn". So lägen im Dörpener Rathaus seit Jahren die Pläne zur Verlegung des Bahnüberganges in Richtung Güterverkehrszentrum mit seinen 2500 Arbeitsplätzen in der Schublade. Die Kosten veranschlagte Hansen mit "vier bis sechs Millionen Euro".

Auf der Wunschliste der Dörpener steht auch der Ausbau des Küstenkanals und des Emsseitenkanals - als Direktverbindung für Containerschiffe zwischen den Häfen Papenburg und Dörpen. Der niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann bezifferte die Kosten für dieses Vorhaben auf 100 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund der Millionen teuren Sanierungen der Schleusen entlang der Ems sei dies eine durchaus denkbare Alternative. Hansen erinnerte an die Ilona-Havarie auf der Ems: Diese habe allein bei nortrans in Dörpen rund 300000 Euro zusätzliche Transportkosten verursacht. Connemann pflichtete den Parteikollegen bei: "Wir brauchen zwingend leistungsfähige Wasserwege."

Auch wenn die neue Bundesregierung sich ein straffes Sparkorsett verpasste habe, sei die Teststrecke der Magnetschwebebahn mittelfristig gesichert. Zusätzlich zu der Münchener Trasse favorisiere sie als weitere Referenzstrecke die Verbindung Amsterdam-Bremen.