Ems-Zeitung | 06.02.2006 |
"Die Aufstallung muss sofort angeordnet werden" ,fordert Hoffrogge in einer Pressemitteilung. Ansonsten sei das Risiko einen Ausbruchs der Geflügelpest in Niedersachsen zu groß.
Hoffrogge schätzt das Risiko der Einschleppung der Geflügelpest für "sehr hoch" ein. Die Gefahr gehe aber in erster Linie vom Reiseverkehr aus. So seien die Kontrollen einfach nicht ausreichend. Zudem sei die Situation der Geflügelgrippe in der Türkei sehr unübersichtlich. Jedes Jahr reisten rund 3,5 Millionen Deutsche in die Türkei ein. In dem südosteuropäischen Land habe sich die Geflügelgrippe inzwischen fast flächendeckend ausgebreitet und sei wahrscheinlich nicht in den Griff zu bekommen. Somit stelle die Seuche für Deutschland eine längerfristige Bedrohung dar.
Bei milderen Temperaturen müsse zu jeder Zeit mit Vogelzug gerechnet werden. "Das kann nicht auf Tage fixiert werden. Deshalb ist die Aufstallungspflicht zum 1. März einfach zu spät", argumentiert Hoffrogge.
Die niedersächsischen Geflügelhalter seien bereits auf eine sofortige Aufstallungspflicht vorbereitet. Deren wirtschaftliche Nachteile könnten zwar im Einzelfall schwer wiegend sein, stünden aber "in keinem Verhältnis zu dem Risiko eines Seuchenausbruchs in Niedersachsen".
Die deutsche Geflügelwirtschaft habe bereits mehrere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Die Betriebe hätten sich abgeschottet und Personenkontakte würden weitgehend ausgeschlossen. Der praktizierte Hygienestandard sei sehr hoch und die Geflügelbestände würden ständig kontrolliert. "Krisenpläne für den Fall des Ausbruchs der Geflügelpest sind zudem bereits ausgearbeitet worden", fügt er hinzu.