Lager für Atommüll in der Region?|| Ems-Zeitung vom 24.08.2006

Lager für Atommüll in der Region?

hab Osnabrück. Bei der Suche nach alternativen Standorten für eine Atommülldeponie gerät auch die Region Osnabrück-Emsland ins Blickfeld.

Aus dem unserer Zeitung vorliegenden Zwischenbericht einer Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover geht hervor, dass sowohl der Salzstock Wahn auf dem Hümmling als auch Tongesteinsformationen in den Kreisen Osnabrück, Emsland und Grafschaft Bentheim potenziell als Endlager für hochradioaktive Stoffe in Betracht kommen.

Dem Bericht zufolge sollten nur noch Steinsalzvorkommen in Niedersachsen sowie Tongesteinsformationen in Nord- und Süddeutschland auf eine Eignung als Atommülldeponie untersucht werden. Zu den favorisierten Salzstöcken zählt neben Wahn auch Zwischenahn im Ammerland.

Die ins Visier genommenen Tonvorkommen liegen im Wesentlichen auf einer Achse von Bentheim über Osnabrück/Diepholz bis nach Hannover/Braunschweig. Es handelt sich dabei um eine pauschale Kartierung; konkrete Standorte werden im Gegensatz zu den Salzstöcken nicht genannt. Eine tatsächliche Eignung müssten auch erst Prüfungen ergeben.

Weitere als untersuchungswürdig gekennzeichnete Gebiete mit Tongestein befinden sich im Münsterland, im nördlichen Bereich der neuen Bundesländer sowie auf der Schwäbischen Alb und im Allgäu.

Die Experten der Bundesanstalt raten nach den bisherigen Erkenntnissen - die Studie soll Ende 2006 fertig sein - von einem Endlager in kristallinen Formationen wie etwa Granit ab. Es gebe kaum Vorkommen von ausreichender Größe und Dichtigkeit.

Auch zwischen Salz und Ton erfolgt in dem vom April stammenden Zwischenbericht der Studie über potenzielle Endlagerregionen eine deutliche Abstufung. So wird darauf verwiesen, dass Salzformationen "sehr gut geeignet" seien; Ton hingegen weise eine hohe Temperaturempfindlichkeit auf.

Dies führe dazu, dass der Atommüll bei einem Ton-Endlager 15 bis 25 Jahre länger zwischengelagert werden müsse, um Überhitzungen im Berg zu verhüten. Zudem seien im Vergleich zu Salz ein erhöhter Platzbedarf, ein anderes Behälterkonzept und aufwendige Sicherungsmaßnahmen unter Tage vonnöten.

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