Dohren droht
Schweinemast-Großanlage
16 000 Tiere geplant Großer Schaden für Tourismus und ländliche
Familienbetriebe befürchtet
Erhebliche Nachteile und Schäden für die bäuerlichen
Familienbetriebe sowie für die Regionalentwicklung und den Tourismus befürchten die
Samtgemeinde Herzlake und die Mitgliedsgemeinde Dohren, wenn der geplante Bau einer
Schweinemast- und Zuchtanlage für 16 000 Tiere realisiert wird. Wir wollen so eine
Anlage nicht, so Samtgemeindebürgermeister Ludwig Pleus.
An Deutlichkeit lässt die Resolution, die mehrheitlich die Zustimmung in der Sitzung des
Samtgemeinderates fand, und die sich an den Landkreis Emsland als Genehmigungsbehörde
für die Errichtung solcher Mastanlagen wendet, nichts zu wünschen übrig. Die geplante
Anlage, für die noch kein Antrag beim Landkreis eingegangen ist, sondern bisher nur eine
Voranfrage, sei kein landwirtschaftlicher Betrieb in der ländlichen Region, sondern ein
industrieller Schweinezucht- und Mastbetrieb.
Dies bedeute, so Pleus, der die Resolution vortrug, dass die biologische Vielfalt
(Schädigung z.B. Naturschutzgebiet Hahnenmoor) zerstört werde, dass die Böden,
Oberflächengewässer und das Grundwasser erheblich beeinträchtigt würden. Klima, Luft
und Gesundheit würden durch Ammoniak, Metha, Ammonium und andere Schadgase sowie durch
Pilze, Bakterien und Viren belastet. Das Landschaftsbild gerade in Dohren, wo schon
mehrere Landwirte komplett auf Tourismus umgestellt haben, würde zerstört. Auch würden,
machte Pleus deutlich, nur wenige neue Arbeitsplätze geschaffen. Mittlere kleinere
Betriebe schaffen und sichern erheblich mehr Arbeitsplätze.
Wir müssen die Bewohner mit Aktionen für diese Problematik sensibilisieren,
forderte Franz Strüwing (CDU/Lähden). Sicher gibt es keinen Königsweg, aber hier
ist die Samtgemeinde Herzlake gefordert, zumal die Mitgliedsgemeinde Dohren nicht alleine
einen eventuell drohenden Prozess schultern kann, betonte Johannes Dieker
(Dohren/Bürgermeister/UWG).
Grundsätzlich gegen die Errichtung einer solchen Anlage sprach sich auch die UWG aus, die
einen entsprechenden Zusatzantrag in die Sitzung einbrachte, der allerdings schon
seltsamerweise vorab zur Zeitung geschickt wurde. Allerdings stimmte UWG-Vorsitzender
Henkel nicht der inhaltlichen Begründung der Resolution zu. Henkel forderte, dass hier
der Landkreis als Genehmigungsbehörde eingreift sowie die Gemeinde Dohren durch
Bauleitplanung sowie Veränderungssperre wirkungsvolle Hürden aufbaue. Zumindest
kann das geplante Projekt dadurch mindestens zwei Jahre verzögert werden, was gerade
Großinvestoren durch die Verschiebung der Zeitschiene abschrecken wird. Die
geplante Unterschriftenaktion sollte auf jeden Fall durchgeführt werden, um ein
deutliches Signal zu setzen, forderte der Dohrener Bürgermeister Johannes Dieker. |