Neue Freileitung von EON geplant

Mitteilung der E.On-Netz GmbH

Trassenverlauf Diele - Niederrhein

Begründung

Durch das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) aus dem Jahr 2000 (Novellierung im Jahr 2004) ist es im Norden und Osten Deutschlands zu einer deutlichen Zunahme von Windenergieanlagen gekommen. § 4 Abs. 1 des EEG verpflichtet Netzbetreiber dazu, den gesamten in diesen Anlagen erzeugten Strom vorrangig abzunehmen und zu übertragen. Von der bis Ende 2006 in Deutschland installierten Windenergieleistung von ca. 20.000 MW und dem bis 2012 erwarteten Zubau weiterer 10.000 MW entfallen ca. 25 % auf die Region nördlich einer Linie zwischen Hamburg und Meppen. Zudem ist dort mit zusätzlicher Leistung aus Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee in Höhe mehrerer tausend Megawatt zu rechnen. Hinzu kommt, dass in dieser Region die Errichtung neuer thermischer Kraftwerke mit mehreren tausend Megawatt Gesamtleistung geplant ist. Die in dieser Region erzeugte elektrische Leistung übersteigt bereits heute den regionalen Bedarf bei weitem. Hieraus ergibt sich ein Transportbedarf für große Leistungen von Nord nach Süd. Zur Bewältigung dieser gemäß § 12 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) den Übertragungsnetzbetreibern obliegenden Aufgabe wurde im Auftrag der Deutschen Energie-Agentur (dena) eine Studie "Energiewirtschaftliche Planung für die Netzintegration von Windenergie in Deutschland an Land und Offshore bis zum Jahr 2020" erstellt. In dieser Studie wurde die Notwendigkeit einer bis 2015 zu realisierenden zusätzlichen 380-kV-Leitung von Diele in Niedersachsen zum Umspannwerk Niederrhein in Nordrhein-Westfalen herausgearbeitet. Die 380-kV-Schaltanlage Diele der E.ON Netz GmbH stellt einen zentralen Anschlusspunkt für elektrische Leistung aus Offshore-Windparks dar, die derzeit im Bereich der westlichen Nordsee entwickelt werden. Ab 2010/2012 werden die Anschluss- und Übertragungskapazitäten für Offshore-Strom in Diele ausgeschöpft sein. Die dann erwartete Leistung kann über die vorhandenen Übertragungsleitungen in die Niederlande und ins südliche Emsland nicht mehr transportiert werden. Daher ist ein weiterer Übertragungskanal von Diele in Richtung Süden erforderlich. Der südliche Endpunkt der neuen Verbindung ist am Niederrhein vorgesehen, da ab dort wieder Netzkapazitäten für eine weiterführende Übertragung der Energie in Lastschwerpunkte existieren. Zurzeit laufen im Raum Diele Maßnahmen zur Ertüchtigung und Optimierung der vorhandenen Netzstruktur, die 2008 abgeschlossenen sein werden. Die vorhandene Netzstruktur wird auch nach den Verstärkungsmaßnahmen für den in den Offshore-Windparks erzeugten Strom keine Kapazität bereitstellen. Für den Abtransport der Energie aus den geplanten Offshore-Windparks ist ein zusätzlicher Transportkanal erforderlich. Ohne die Errichtung und den Betrieb der beantragten Leitung bestünden zu windstarken Zeiten Transporteinschränkungen im norddeutschen Verbundnetz. Dies stünde im Widerspruch zu den ausdrücklichen Zielstellungen der Politik und des Gesetzgebers, der mit dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz eine vorrangige Abnahme eingeräumt hat. E.ON Netz ist gesetzlich verpflichtet, die drohenden Transportengpässe durch einen rechtzeitigen Ausbau des Netzes zu vermeiden.

Ausführung

Die Planungsgrundsätze einer Freileitungsplanung beinhalten die Bündelung mit vorhandener liniengebundener Infrastruktur, die Suche eines Trassenkorridors mit größtmöglichem Abstand zu Bebauungen und Schutzgebieten und die Minimierung der Emissionen. Zwischen dem Umspannwerk Diele im Landkreis Leer und dem Übergabepunkt westlich von Meppen an den Übertragungsnetzbetreiber RWE Transportnetz Strom GmbH verläuft bereits eine zweisystemige 380-kV-Freileitung. In weiten Teilen wird dem Bündelungsgebot entsprochen und die neue Leitung soll parallel zu dieser bestehenden Freileitung sowie auch weitgehend der Autobahn (A31) verlaufen. Die Abmessungen eines zweisystemigen 380-kV-Freileitungsmasten in der so genannten Donauausführung betragen ca. 50 Meter - 60 Meter in der Höhe und ca. 30 Meter - 40 Meter in der Breite. Es stehen je nach örtlichen Anforderungen andere Mastformen zur Verfügung. Dies kann die Einebenenform zum verstärkten Vogelschutz oder die Tannenform zur Durchquerung von Waldbereichen sein. Die Donaubauweise besteht aus zwei Traversen, wobei die obere Traverse kürzer als die untere Traverse ist. Auf der oberen Traverse ist eine Phase und auf der unteren Traverse sind zwei Phasen angebracht. An der Spitze ist ein Erdseil zum Blitzschutz verlegt. Die Spannfeldlängen zwischen den Masten variieren zwischen ca. 300 Metern und 500 Metern je nach Maststandorten. Als Schutzstreifenbreite ist in der Mitte zwischen zwei Masten von insgesamt ca. 60 Meter - 80 Meter auszugehen.

top

Zur Homepage