Der Energiekonzern BKW will das Kohlekraftwerk in Dörpen bauen. Beginn könnte 2009 sein. | Der Wecker vom 10.06.2007 |
Investor kommt aus der Schweiz
Der Energiekonzern BKW will das Kohlekraftwerk in Dörpen bauen. Beginn könnte 2009 sein.
Von Jürgen Eden
DÖRPEN. Lange wurde spekuliert, seit dieser Woche ist es klar. Der schweizer
Energiekonzern BKW FMB AG und der schweizer Projektentwickler Advenced Power wollen das
Steinkohlekraftwerk in Dörpen bauen. Dafür soll die Energie Dörpen GmbH gegründet
werden.
Christoph Frings (BKW) und Projektentwickler Marc Grünewald stellten im Beisein des
emsländischen Landrats Hermann Bröring, Dörpens Samtgemeindebürgermeister Hans Hansen
und Bürgermeister Hermann Wacker ihre Pläne vor: Baubeginn für das Eine Milliarde
Projekt soll 2009 sein. Bis zu 1000 Menschen könnten vier Jahre lang auf der Baustelle
arbeiten. Ab 2013 soll die Anlage rund 900 Megawatt Leistung pro Jahr produzieren.
Das am weitesten sichtbare Zeichen des Kraftwerks wird der rund 150 Meter hohe Kühlturm
sein.
Zwecks der C02 Reduktion sollen nach Angaben Frings' die Voraussetzungen für
entsprechende Filter geschaffen werden. Geeignete Möglichkeiten stehen nach
derzeitigen Einschätzungen jedoch erst im Jahr 2019/2020 zur Verfügung", so Frings.
Die Kohle soll aus Nordamerika, Südafrika und Indonesien über die Seehäfen Rotterdam
oder Wilhelmshaven auf dem Wasseroder Schienenweg nach Dörpen gelangen.
Landrat Bröring und Samtgemeindebürgermeister Hansen bekräftigten, dass es umfangreiche
Prüfungen auch bezüglich der Umweltverträglichkeit geben werde. Der weitere Zeitplan
sieht am 25 . Juni einen sogenannten Scoping Termin vor, an dem alle Träger öffentlicher
Belange Einwendungen und Hinweise geben können. Einen Tag später soll in Dörpen eine
Bürgerversammlung stattfinden, auf der das Projekt vorgestellt wird. Als Grund dafür,
dass der Investor so lange geheim blieb, nannte Frings börsenrelevante Erwägungen.
Der Betreiber Die BKW FMB Energie AG , hat ihren Sitz in Bern und ist mit einem Energieumsatz von 18 Terrawattstunden eines der größten Energieunternehmen in der Schweiz. BKW Hauptaktionär ist das Kanton Bern. Der deutsche Energiekonzern Eon ist mit 21 Prozent an dem Unternehmen beteiligt. In Deutschland beziehen nach eigenen Angaben rund 180 Großkunden wie beispielsweise Südzucker Strom von BKW FMB. Das Unternehmen ist in der Schweiz an verschiedenen Wasserkraft und Kernkraftwerken beteiliget oder führt sie in Eigenregie. In Bocholt plant BKW `FMB ein Gaskombikraftwerk und in Dörpen ein Steinkohlekraftwerk. Dazu ist BKW FBM eine Projektpartnerschaft mit dem schweizer
Unternehmen Advanced Power AG eingegangen. |
Der Weckervom 10.06.2007/jdm