Front gegen Ställe für Schweine
Ein Landwirt aus Ahlen möchte seinen Betrieb erweitern. Dagegen regt sich Widerstand.
Von Christine
Schneider‑Brents
KLUSE. Mit der Idylle ist es in Kluse in der Samtgemeinde Dörpen vorbei. Zumindest sehen das einige Bürger so. Den Grund für ihren Pessimismus liefert ihnen das Vorhaben eines Landwirts aus Ahlen, der in Kluse im Außenbereich Schweineställe bauen möchte.
Sollte er die Genehmigung dafür erhalten, geht es im Herbst los. Ein Stall bietet Platz für 2560 Ferkel. Im anderen sollen 540 Jungsauen und noch einmal 120 Ferkel untergebracht werden, erläutert Anja Rohde, Pressesprecherin der emsländischen Kreisverwaltung. Evelyn und Roger Bracht aus Kluse sind gegen die Pläne des Landwirts. Das Ehepaar wohnt an der Wippinger Straße. „Von unserem Grundstück aus können wir demnächst auf Schweineställe schauen? Das will ich nicht", sagt die 48‑Jährige. „Ich will keine Massentierhaltung in der Nachbarschaft. Die Ställe werden unsere Wohn‑ und Lebensqualität einschränken", befürchtet Evelyn Bracht.
Ihr Nachbar Walter Speller hat andere Sorgen. Er ist Landwirt. Das Projekt seines Berufskollegen könnte einmal eigene Ausbaupläne zunichte machen. „Wenn hier zwei Schweineställe hinkommen, sind die Emmissionsgrenzwerte erreicht. Dann kann kein weiterer Stall gebaut werden." Der Milchviehhalter und seine Nachbarin Evelyn Bracht wollen einen Rechtsanwalt einschalten. Er soll prüfen, ob der Bau der Schweineställe verhindert werden kann.
Der Wecker am Mittwoch vom 27.Juni 2007