Ems-Zeitung vom 30. Juli 2007-08-02
Abwärme nutzen
ver.di: Kraftwerk muss Abnehmer haben
DÖRPEN. Die Genehmigung des geplanten Steinkohlekraftwerkes in Dörpen sollte nach Ansicht des ver.di‑Arbeitskreises Kommunale Energieversorgung nur dann erfolgen, wenn die Nutzung der Abwärme durch eine Kraft‑Wärme‑Kopplung sichergestellt ist. Das fordert Dieter Flechtner, Sprecher des Arbeitskreises und Vizepräsident des Bundesverbandes Kraft‑Wärme‑Kopplung, in einer Pressemitteilung.
Flechtner begründet seine Haltung mit dem Aspekt der Umwelt‑ und Klimaverträglichkeit des Kraftwerkes. „Durch eine Kraft‑Wärme-Kopplung steigt der Grad der Energienutzung von maximal 45 auf bis zu 80 Prozent." Für das Milliardenprojekt in Dörpen sei aber noch kein Wärmeliefervertrag mit der Firma Nordland geschlossen. „Meines Wissens gibt es keine Gespräche mit anderen Firmen. Auch der Bau eines Fernwärmenetzes ist wohl nicht geplant."
Der ver.di‑Vertreter sieht auch in dem Bau eines Fernwärmenetzes eine gute Lösung zur Steigerung der Brennstoffausnutzung in Richtung 80 Prozent. Die Abwärme könnte statt einer sinnlosen Verschwendung durch einen Kühlturm oder Ableitung in die Gewässer besser an öffentliche Gebäude geliefert werden. Flechtner ist der Überzeugung, dass „bei den Erstellungskosten von rund einer Milliarde die paar Millionen für eine Fernwärmeleitung wie ein Griff in die Portokasse wirken: "Sofern eine Nutzung der Abwärme nicht umgesetzt werden könne, sei aus Flechtners Sicht eine Genehmigung des Kraftwerkes nicht möglich. „Das Kraftwerk gänzlich ohne Wärmenutzung zu betreiben ist aus umwelt‑ und klimapolitischen Gründen nicht zu verantworten."