NDR1 Regionalnachrichten vom 17.01.2008
Protest gegen geplantes Steinkohlekraftwerk wächst
Dörpen- Im Emsland wächst der Protest gegen den Bau eines Kohlekraftwerks in Dörpen. Am Rande einer Protestkundgebung überreichten Mitglieder einer Bürgerinitiative dem Dörpener Bürgermeister Wacker und Landrat Bröring am Abend rund 11 Tausend Unterschriften. Die Politiker verteidigten den geplanten Bau des Kohlekraftwerks vor 500 Kundgebungs- Teilnehmern als wirtschaftlich notwendig.
Ems-Vechte-Welle vom 16.01.08
11.000 Unterschriften gegen das Kraftwerk in Dörpen an Landrat
Hermann Bröring und Bürgermeister Hermann Wacker
Dörpen – Die Bürgerinitiative gegen das Steinkohlekraftwerk in Dörpen hat
gestern über 11.000 Unterschriften gegen das Kraftwerk an Landrat Hermann
Bröring und Bürgermeister Hermann Wacker übergeben. Begleitet wurde die
Übergabe von mehreren Hundert Demonstranten, die sich vor dem Dörpener Rathaus
versammelt hatten. Mit den Unterschriften will die Bürgerinitiative ihrer
Forderung nach einer Bürgerbefragung zum Thema Steinkohlekraftwerk Nachdruck
verleihen. Begleitet von teilweise ohrenbetäubenden Pfeifkonzerten machten
Bürgermeister Wacker und Landrat Bröring den Demonstranten klar, dass bisher
keine Entscheidung gefallen und die Ansiedlung eines Kohlekraftwerks lediglich
geprüft werde. Eine Bürgerbefragung halten beide Politiker jedoch für
ausgeschlossen.
Der Wecker vom 20.01.2008
Von Jürgen Eden
DÖRPEN. „Das geht uns alle an - Bürgerentscheid" oder „Dörpen bleib' sauber". Mit diesen und ähnlichen Transparenten protestierten am Mittwoch mehrere hundert Menschen vor dem Dörpener Rathaus gegen das geplante Kohlekraftwerk. Die Verantwortlichen der Bürgerinitiative (BI) „Saubere Energie" übergaben Landrat Hermann Bröring und Bürgermeister Hermann Wacker Listen mit mehr als 11 000 Unterschriften. „Wir wollen kein Steinkohlekraftwerk in Dörpen, und wir wollen, dass unsere gewählten Vertreter den Willen ihrer Wähler beachten", forderte Inge Stemmer. Nach ihren Worten habe die Politik Geheimniskrämerei betrieben.
„Mindestens seit Oktober 2006 haben die Telefondrähte geglüht und die Verantwortlichen sicherlich so manche Stunde in Sitzungssälen verbracht", so die Rednerin. Doch erst im Juni habe man den Betreiber genannt, hinter dem die E.ON stecke. Jan De-ters-Meissner von der BI kündigte juristische Schritte an. „Wir werden bis zum Letzten gehen", so Deters-Meissner.
Begleitet wurde die Kundgebung von Liedern wie „Wehrt Euch, leistet Widerstand", die durch die Lautsprecheranlage drangen. Später forderten die Anwesenden mit lautstarken Sprechgesängen einen Bürgerentscheid.
Landrat Hermann Bröring und Dörpens Bürgermeister Hermann Wacker verteidigten indes ihre Haltung zum Projekt. „Wir nehmen die Sorgen und Bedenken der Bürger sehr ernst, denn wir haben frühzeitig die Öffentlichkeit informiert", machte Wacker deutlich. Mehrfach mussten Wacker und Bröring ihre Reden unterbrechen, da sie von Pfeifkonzerten, Gesängen und Zwischenrufen begleitet wurden. Hermann Bröring nahm Wacker in Schutz und bezeichnete die Informationspolitik der Gemeinde als vorbildlich. Er forderte die Protestler zur sachlichen Diskussion auf. Erst mit der Umweltverträglichkeitsprüfung ' werde eine endgültige Entscheidung getroffen.