Ems-Zeitung | 15.01.2008 |
Die genaue Zahl der Unterzeichner der Unterschriftenaktion gegen den Kraftwerksbau stand nach Darstellung der Bürgerinitiative gestern noch nicht definitiv fest. Einige Listen seien noch im Umlauf, hieß es. Die Auswertung der bislang vorliegen Unterschriftsbögen habe allerdings ergeben, dass man von mehr als 8400 Unterzeichnern ausgehen könne.
Auf große Resonanz war indessen eine Mitgliederversammlung der BI Ende vergangener Woche in Dörpen gestoßen. Über 200 Bürger hatten sich zu der Zusammenkunft eingefunden. Dabei teilte BI-Vorstandsmitglied und Grünen-Abgeordneter im Papenburger Stadtrat Nikolaus Schütte zur Wick mit, dass er einen Antrag in den Stadtrat einbringen werde. In diesem solle das Kommunalparlament offiziell Stellung zu dem geplanten Bau des Steinkohlekraftwerks beziehen.
Schütte zur Wick gegenüber unserer Zeitung: "Auf das Abstimmungsergebnis bin ich sehr gespannt." Nach seinen Worten hat die von BI-Vertretern vorgenommene Auswertung der Unterschriftenlisten ergeben, dass sich 22 der 39 Mandatsträger in dem Papenburger Kommunalparlament als Unterzeichner in den Listen gegen den Kraftwerksbau gewandt hätten. Das sei eindeutig die Mehrheit des Stadtrates, rechnete Schütte zur Wick vor.
Die Erklärung des Grünen-Politikers, einen Antrag in den Stadtrat einzubringen, fiel derweil auch bei der Sögeler SPD auf fruchtbaren Boden. Anno Immenga, Mitglied in Rat und SG-Rat Sögel, kündigte bei der BI-Versammlung an, entsprechende Vorstöße gleichfalls in Gemeinderat beziehungsweise SG-Rat unternehmen zu wollen.
Einstimmig verabschiedete die Versammlung ferner den Vorschlag, mit Hilfe eines Einwohnerantrages den Gemeinderat Dörpens von der Durchführung einer Bürgerbefragung zu überzeugen. Flankierend sollten gleichfalls Einwohneranträge in den umliegenden Kommunen auf den Weg gebracht werden. Darüber hinaus wurden mehrere Arbeitsgruppen gebildet. Die jeweiligen Gruppen beschäftigen sich mit den Themenkreisen "Kommunalrecht", "Verwaltungsrecht" beziehungsweise "Kraftwerkstechnik und Umweltschutz". Weiter gibt es eine AG "Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit". Vorgesehen ist ferner der Aufbau von Ortsgruppen, die jeweils in den einzelnen Gemeinden Aktivitäten entwickeln sollen.