Ems-Zeitung | 10.01.2008 |
Das Papenburger Marienkrankenhaus dehnt sein Netzwerk mit Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) weiter aus. Nach Papenburg, Dörpen und Weener hat die Klinik jetzt ein MVZ in Sögel eingerichtet.
Um die medizinische Versorgung von Kindern in Sögel und Umgebung
kümmern sich seit Jahresbeginn (von links) Alexandra Jansen, Chrissi Kalentzi, Sabrina
Jansen und Claudia Bruns. Foto: Gerd Schade |
In der ehemaligen Praxis der Ärzte Rehbock unmittelbar gegenüber dem Hotel Clemenswerther Hof an der Clemens-August-Straße hat die Kinderärztin Chrissi Kalentzi Räumlichkeiten in der ersten Etage bezogen. Die Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin war zuletzt sechs Jahre auf der Kinderstation im Marienkrankenhaus beschäftigt. Unterstützt wird die 35-Jährige von den drei Arzthelferinnen Alexandra und Sabrina Jansen (beide Esterwegen) sowie Claudia Bruns aus Lähden.
Während die Kinderarztpraxis den Betrieb bereits zu Jahresbeginn aufgenommen hat, werden bis Februar im Erdgeschoss des Gebäudes Fachräume für Augenheilkunde eingerichtet. Wie Krankenhaussprecherin Monika Albers mitteilt, richten die Papenburger Augenärzte Clemens Schumacher, Christian Hoff und Dr. Ansgar Norda dort eine Zweigpraxis ein. "Die Praxis in Papenburg bleibt bestehen", betont Albers.
Das MVZ des Marienkrankenhauses in Sögel kollidiert nach Angaben der Sprecherin keineswegs mit den Interessen des örtlich ansässigen Hümmling-Krankenhauses - im Gegenteil. Vielmehr sei eine Kooperation zwischen der geburtshilflichen Abteilung des Krankenhauses und der Kinderarztpraxis geplant, sagt Albers mit Blick auf die üblichen Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern.
Auch auf dem Sektor Augenheilkunde gebe es keine Konkurrenzsituation, da diese Fachrichtung im Raum Sögel anderweitig nicht vorgehalten werde.
"MVZ sind für Krankenhäuser eine Option, in Ergänzung zum bestehenden Leistungsangebot gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten tätig zu werden, um eine bestmögliche Gesundheitsversorgung zu sichern", erklärt Marienkrankenhaus-Geschäftsführer Franz-Josef Nienaber das Grundprinzip medizinischer Versorgungszentren.
Kinderärztin Chrissi Kalentzi verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass ältere Ärzte gerade im ländlichen Raum Probleme hätten, ihre Praxen mit einem Nachfolger zu besetzen. MVZ würden helfen, die Standorte zu sichern. "Das Zusammenspiel verschiedener medizinischer Leistungserbringer im Gesundheitsmarkt ist zudem Ziel der Politik", ergänzt Nienaber.
Das erste MVZ hatte die Papenburger Klinik im Jahr 2006 im Ärztehaus des Marienkrankenhauses mit Fachärzten für Allgemeinmedizin, Pneumologie, Kardiologie und Hals-Nasen-Ohren-Medizin eingerichtet. Zu Beginn des vergangenen Jahres kam ein MVZ in Weener mit einer kinderärztlichen und gynäkologischen Praxis hinzu. Im selben Jahr installierte das Krankenhaus ein MVZ in Dörpen mit einem Facharzt für Chirurgie sowie einer Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Weitere MVZ sind nach Angaben des Krankenhauses für die kommenden Monate (Emden, ab April) beziehungsweise Jahre geplant.