Berner Zeitung vom 11.02.2008

 

Regierungsrat

 

Aufruf aus Deutschland

Der Protest in der deutschen Stadt Dörpen gegen das von der BKW geplante Kohlekraftwerk hat den Regierungsrat erreicht.

 

Post aus Deutschland für Finanzdirektor Urs Gasche (SVP) und Energiedirektorin Barbara Egger (SP): Die Bürgerinitiative «Saubere Energie» in Dörpen (BI), die sich gegen den Bau eines Kohlekraftwerks durch die BKW wehrt, fordert die zwei auf, «als Mitglieder im Verwaltungsrat der BKW dafür zu sorgen, dass die BKW keine weiteren Kohlekraftwerke mehr baut».

Angesichts der Klimaerwärmung sei der Bau eines Kohlekraftwerks nicht mehr verantwortbar, schreibt die BI. Die BKW unterhalte in Deutschland keine «alten» Kraftwerke, sodass das Argument, moderne Kohlekraftwerke würden alte ineffiziente CO2-Schleudern ersetzen, in keiner Weise zutreffe. Zudem stosse es auf Unverständnis, «wenn in der Schweiz versucht wird, sich im eigenen Land eine klimapolitisch saubere Weste zu erhalten, aber abseits von der Wahrnehmung der Schweizer Bürger Milliardeninvestitionen in diese schmutzige Energieform getätigt werden».

Die BI hofft auf die Motion von Grossrätin Flavia Wasserfallen (SP, Bern). Sie will den Regierungsrat zwingen, der BKW den Bau von Kohlekraftwerken zu verbieten. Die Antwort der rot-grünen Regierung, welche die BKW-Pläne bereits kritisiert hat, folgt demnächst. drh