Tilapia Emsland: Hilfe für Entwicklungsländer | Ems-Zeitung vom 11.03. 2008

Große Nachfrage nach kleinen Krediten

Tilapia Emsland: Hilfe für Entwicklungsländer

ra Wippingen. Als Erfolg hat sich die Vergabe von Kleinstkrediten durch den Verein Tilapia Emsland an Menschen in Entwicklungsländern erwiesen. Das gab der stellvertretende Vorsitzende Johannes Sprunk auf der Generalversammlung des Vereins bekannt.

Von insgesamt 40 vergebenen Krediten seien 38 bereits zurückgezahlt worden. Anhand mehrerer Beispiele erläuterte Sprunk die segensreichen Auswirkungen der Vergabe im Kongo: Eine Frau habe sich mit dem Geld in ihrem Dorf, in dem es keine Elektrizität gebe, einen kleinen Petroleumhandel aufgebaut.

Eine Mutter habe indes den Kleinkredit eingesetzt, um ihrem Sohn einen Computerlehrgang zu ermöglichen. „Jetzt hat er einen entsprechenden Arbeitsplatz und kann sogar mich mitversorgen“, habe sie voller Stolz berichtet.

Hühner angeschafft habe sich indes eine Familie von den geringen Geldsummen, die sie von Tilapia erhalten. Die Eier würden für den eigenen Lebensbedarf eingesetzt beziehungsweise verkauft, um sich mit anderer Nahrung und Kleidung zu versorgen.

Aber nicht nur mit Kleinstkrediten helfen die Emsländer. So habe die aus Wippingen stammende Hiltruper Missionsschwester Gottfrieda für „ihre“ Schule in Südindien einen Zuschuss erhalten. Eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums Haren, die derzeit in Sambia in der Entwicklungshilfe in einem Heim für Waisenkinder arbeitet, sei ebenfalls unterstützt worden.

„Kerngeschäft“ der Entwicklungshelfer ist aber der namengebende Tilapia-Fisch. Die Hilfsmaßnahmen von Tilapia Emsland konzentrieren sich vor allem auf die Anlage von Teichen, in denen der nahrhafte Tilapia-Fisch gezüchtet wird. Mit dem Fisch selbst und durch die aus dem Verkauf erzielten Erlöse schaffen sich Menschen eine Le-bens- und Existenzgrundlage.

Fischteiche werden in Entwicklungsländern von Familien und auch von Genossenschaften angelegt und betrieben. Wie der Vorsitzende von Tilapia Emsland, Dr. Willi Schulte, erklärte, habe man auch im abgelaufenen Jahr wieder Aktionen durchgeführt, um neben den Mitgliedsbeiträgen Geld sowohl für den Ausbau von Teichanlagen als auch für andere Förderprojekte zu erwirtschaften.

Dank der seit Jahren laufenden Hilfe durch die Basar-Gruppe in Spahnharrenstätte und durch die Kuhlmann-Stiftung sei es nach wie vor möglich, Tilapia-Projekte im Kongo zu finanzieren, so Schulte. Im laufenden Jahr wird Tilapia Emsland wieder zahlreiche Aktionen durchführen. So findet unter anderem am morgigen Mittwoch auf dem Sögeler Jägerhof das traditionelle Benefizessen statt. Serviert wird unter anderem der Tilapia-Fisch.

Vereinsporträt

Name: Förderkreis Tilapia Emsland
Gegründet: 1998
Mitglieder: 44
Vorsitzender: Willi Schulte (seit 2004)
Termin: Benefizessen am 12. März im Gasthaus Jägerhof, Sögel
Kontakt: Willi Schulte (Tel. 0 49 66/91 27 98)

top

Zur Homepage