Sitzung des Wippinger Gemeinderats am 19.06.2013

Fünf-Stunden-Regelbetreuung im Kindergarten beschlossen

Neue Straßennamen "Daus-Harm-Patt" und "Winkelkamp"

Die Betreuung der Kinder im Kindergarten und der Grundschule standen im Zentrum der heutigen öffentlichen Gemeinderatssitzung. Aber auch Straßenbenennungen, eine Rechts-vor-links-Regelung in der Schützenstraße, der Ausbau der Breitbandversorgung, die Beanstandungen der Gemeindeunfallversicherung an Mehrzweckhalle und Glasdach des Schulhofes, die Grundstückspreise im neuen Baugebiet und der Weggang der Grundschulrektorin Jutta Reinhardt waren Themen der Sitzung.

Der Gemeinderat beschloss bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung, die Regelbetreuung im Kindergarten von vier auf fünf Stunden zu erhöhen. Bürgermeister Gerdes führte aus, dass es Eltern bei der jetzigen 4-Stunden-Regelbetreuung nicht ermöglicht werde, eine Halbtagsbeschäftigung aufzunehmen, weil, wenn man die Fahrt von und zum Arbeitsplatz mitrechne, ein Minimum von 5 Stunden täglicher Kinderbetreuung erforderlich sei. Nur so könnten Mütter auf dem Arbeitsmarkt bestehen. Bisher seien Berufstätige auf die Sonderöffnungszeiten angewiesen und müssten dafür erhebliche Kosten auf sich nehmen.

Bei der Einführung der Kinderkrippe und auch der Integrationsgruppe betrage die Regelbetreuungszeit bereits fünf Stunden; es erscheine auch aus der Organisationsgründen innerhalb des Kindergartens sinnvoll, die Kindergartenzeiten anzugleichen. Die beiden Gemeinden Wippingen und Renkenberge müssen für die Erhöhung zusammen etwa 4500 € im Jahr mehr ausgeben. Auf die Eltern kämen ebenfalls moderate Gebührenerhöhungen zu. In der 1. Einkommensgruppe müsste statt 63,50 € dann 77 € gezahlt werden, in der 2. Gruppe statt 76,50 € dann 86 €, in der 3. Gruppe statt 97 € dann 109 €. Für je eine halbe Stunde während der Sonderöffnungszeiten mussten bisher schon je nach Gruppe 6 bis 8,5 € berappt werden, so dass die neue Regelung insgesamt kostengünstiger sei. In Neulehe und Dörpen sei die Anpassung nach Einführung der Kindergrippen sehr gut gelaufen.

Gemeinde übernimmt Aufgabe des Schulträgers

Die Frühbetreuung in der Grundschule dient ebenfalls dem Ziel, dass Eltern, die zur Arbeit fahren, ihre Kinder sicher betreut wissen. Die Kinder der Grundschule müssen seit der Zusammenlegung der Renkenberger und Wippinger Schule jeweils zur Hälfte zum jeweils anderen Standort gefahren werden. Aus Kostengründen wurden die Fahrten mit dem Busverkehr nach Sögel synchronisiert, so dass der Schulbeginn auf 8:15 Uhr festgelegt wurde. Ab 7:30 Uhr bietet die Schule eine Frühbetreuung an, bis die Kinder mit dem Bus wegfahren oder aber die Schule beginnt.

Die Samtgemeinden Dörpen und Lathen als Schulträger sind nicht mehr bereit, die Mehrkosten für die Frühbetreuung in Höhe von 5000 € zu übernehmen. Auch das Argument, dass die Frühbetreuung wegen der Besonderheit der zwei Standorte und der Wünsche der Schulträger bei der Organisation des Busverkehrs Mehrkosten verursacht und deshalb von den Samtgemeinden übernommen werden müssten, fand kein Gehör. Deshalb stünden die Gemeinden jetzt vor der Wahl, entweder die Kosten zu übernehmen und damit die Akzeptanz der eigenen Schule zu erhalten und den Eltern die Berufstätigkeit zu ermöglichen oder nichts zu tun. Dann greife die gesetzliche Regelung, nach der das Lehrpersonal ab 7:50 Uhr die Betreuung sicherstellen müsse. Das sei für Berufstätige aber einfach zu spät. Die Frühbetreuung werde aktuell in Wippingen von 5 Personen und in Renkenberge von 4-5 Personen wahrgenommen.

Gerdes appellierte an die Ratsmitglieder, einer Kostenübernahme zuzustimmen, damit Eltern sich nicht den Kopf zerbrechen müssten, wo lasse ich mein Kind, wenn ich arbeite. Mit einer Gegenstimme entschied der Rat, die Kosten zu übernehmen; die Form der Betreuung solle möglichst kostengünstig, z. B. über ein Tagesmüttermodell, organisiert werden.

Mittwochsbetreuung in Grundschule entfällt

Hermann Gerdes teilte mit, dass die Mittwochsbetreuung im Rahmen der Offenen Ganztagsschule an der Grundschule entfalle, weil zu wenige Anmeldungen vorhanden seien. Zwar habe es für den anschließenden Zumba-Kurs 11 Anmeldungen gegeben. Jedoch halte der Schulträger diesen Kurs für ein reines Freizeitangebot, dass mit der Ganztagsschule nichts zu tun habe. Gerdes warb für die Annahme der Mittagsbetreuung. Das angebotene Essen sei sehr gut und die Hausaufgabenbetreuung durch Margret Meyer und Gaby Bicker sei hervorragend. Wenn solche Angebote an der Schule nicht mehr möglich seien, schade dies dem Schulstandort.

Die Schulrektorin Jutta Reinhardt verlasse mit dem Schuljahresende die Grundschule und nehme eine neue Aufgabe als Dezernentin in der Schulbehörde wahr. Gerdes drückte sein Bedauern aus und lobte die hervorragende Arbeit von Reinhardt. Er wünsche ihr alles Gute für die Zukunft. Vertretungsmäßig werde die Schulleiterin der Grundschule Dörpen, Ute Gülker die Leitung in Renkenberge/Wippingen übernehmen.

Mehrzweckhalle von GUV beanstandet - aber noch nicht genug Geld für Sanierung da

Der Gemeindeunfallverband habe die Mehrzweckhalle besichtigt und den fehlenden Schwingboden und den fehlenden Prallschutz beanstandet. Damit darf die Schule in der Halle keine Laufsportarten mehr durchführen; es sind nur noch Gymnastik und Turnen erlaubt. Auch das Glasdach des Schulhofes wurde beanstandet. Es braucht jetzt einen Splitterschutz, ein Folie oder einen Glasaustausch.

Der Landkreis Emsland hat für die Erneuerung der Halle einen Zuschuss von 200.000 € bewilligt. Laut Gerdes stehe damit aber noch nicht die Gesamtfinanzierung, weil der Bewilligungsbescheid der LGLN noch ausstehe.

Der Kindergarten werde wegen der Bauarbeiten ab dem 1. Juli für etwa zwei Wochen das Gemeindezentrum als Notkindergarten benutzen.

Neue Straßennamen

Die neue Straße im Baugebiet (die „Von-Straße; wir berichteten) soll den Namen Winkelkamp erhalten, weil es sich um den Teil eines Ackers ohne einen besonderen Flurnamen handelte. Als Kamp wurde jeder neugewonnene Acker bezeichnet.

Der Name Daus-Harm-Patt wurde für den Fußpfad zwischen Eichenstraße und Waldstraße vergeben. Durch die Benennung eines Pfades passe der Name besser und Anwohner seien der Pflicht enthoben, ihren Straßennamen beim Arzt zu buchstabieren. Der Bürgermeister von 1961 – 1986 Hermann Gerdes, der mit dem jetzigen Bürgermeister nicht verwandt ist, hieß plattdeutsch Daus Harm.

Heute gab es einen Ortstermin der Verkehrskommission des Landkreises in der Schützenstraße. Dem Antrag der Gemeinde Wippingen auf Einführung einer Rechts-vor-links-Regelung stehe nichts mehr im Wege. Damit soll das Verkehrstempo in der gut ausgebauten Straße verringert werden. Es müssten aber Schilder vor den Einfahrten auf die geänderte Vorfahrtsregelung hinweisen. Bei der Straße „Am Sportplatz“ gelte jetzt schon die Rechts-vor-links-Regel. Dies werde bisher noch gar nicht beachtet. Auch hier soll ein Schild darauf hinweisen.ewe.jpg (4527 Byte)

Auf der Kreisstraße „Zum Turm“ finde zurzeit eine Verkehrszählung statt.

EWE legt los

Die EWE habe mitgeteilt, dass sie ab der nächsten Woche mit den Arbeiten zum Anschluss Wippingens ans Breitbandnetz beginnen wolle. Man werde sich dabei von Renkenberge ausgehend vorarbeiten.

Bauplätze am WinkelkampBauplätze zum Sonderpreis

Bis zum 31.08.2013 gibt es im neuen Baugebiet den Bauplatz noch zum Vorzugspreis von 24,5 €/m². Ab dem 01.09.2013 kostet der erschlossene m² 27 €. Der erste der neuen Bauplätze sei jetzt verkauft worden.

jdm


top

Zur Homepage