13.09.2016 - Bericht von der Feier des Heimatvereins Wippingen zum 25. Jubiläum am 10./11.09.2016

Kommers op Platt

Blick in den SaalFiefundtwintig Joahr gifft denn Heimatverein Wüppüngen nu all, un dat müss fiert weern, mänden dei Lüe, dei sück üm dei Möehle un Pastors Goarden kümmern daut. Sei wüssen wall, dat bedüde masse Gedau un Gedöns. Man as dei lessten Lüchter in dei neie Halle utgüngen, dor wassen sück alle einig: Dat haeff sück ok lohnt.

Dei Idee, denn Kommersaobend radikal op Platt dortautreckken, haar Thekla Brinker van Kreisheimatvereinsvorstand. Und so güng dat dann los, ass Aobeln Klaos dei Lüe up Platt begrüßte. Dei Ährengäste un dei Afgesandten van de Vereine müssen sück dor nu ok an haolen. Dat was nu einfacher gesegg ist geprootet und mangers eine haar dor sine leiwe Not.

Allens voran use gaude Börgermester. Hermann Gerdes wüss sück aber tau helpen: Dei ersten paor Begrüßungssaetze haeff hei unfallfrei up Platt hennkrägen- un denn schwenkte hei ümme in sine gewohnte Mauderspraak und dei is nu maol Dütsk. In düsse Spraok haeff heis sück denn an denn Begriff "Heimat" offarbeitet- und man mutt seggen: Daet heffe gaut hennkrägen.

Tüsskenin stödden dei Blaosers vanne Wüppünger Schützenkapelle in't Hörn, wie man se kennt: bannig lut un verdüvelt gaut. Kin Wunner, daet dei Lüe seggten: Dett kannste di gaut anlustern!

Denn moesten dei annern Ehrengäste ran: Dei Samtgemeindebörgermester Hermann Wocken was nen echten Plattproter, dat künn man wall hören. Dei Afgeordnete van'n Landkreis, Achim Schmitz van Neibörger nich minner.Gerd Klaas

Ich weit jetz nich, off ale Lüe inne Halle ok verstaon haebbt, wat dei Fraulüe und Kerlse dor voerne up dei Bühne us up Platt vertellen wullen. Besünners bi de jüngere "Generation Handy" haebb ick mine Twiewel. Aber ick bün mi so sicher as wat: Jeder einen innen Saol heff begräpen, dat dei Redners daet heller gaut mit us mänden. Daet künn man nämlich nich bloß hören, daet künn man sogar feulen. Jawoll feulen, daet was nämlich so: Dei Voersitter van dei Heimatverein, dei kreech immer son "Flachgeschenk" van dei Redners överreichet, dormit meine ick jetzt nich 'nen Flachmann oder sowat deher. Un watt dor in denn Breifumschlag inpacket was, daet feulte sück verdammt gaut an, kannste di vorstellen!

Un denn was daor noch een Wüppünger upp de Bühne, dei mösste immer tüsken dei Rädens, dei Musik und dei annern Saokens, dei dor up de Bühne offgüngen, sin Sermon dortaugäben: Moderator neumt man daet vandaoge. Un ein bätern Moderator äss Schmitt Gerd, will seggen, Gerd Klaas, könn i jau gaornich vörstellen. Tüskenin gaf hei sine Dönkes taun Besten- un denn stünd dei ganze Saol Kopp - Un daet lach nich an daet Beier und denn Fusel, dei daet 'ne Tiedlang, so bis Uhr off Teine/half Elben ümmesüms gaf.

KirchenchorApropos Beier und Fusel: Dei Kaerkenchor St. Caecilia har sück moimaokt un stünn daenn upt Programm un up de Bühne. Man Düker: Dei hebbt ne Schau offlävert, watt segg ich, daet was Gesangskunst vant Feinste. Watt haar daet nu noch maol mit geistige Getränke tau daun? Richtig, taun Schluss van ähre Arien süngen dei Kerlse van Kaerkenchor: "Wir trinken gern Bier und Wein, es darf auch mal ein Schnäpschen sein" Well nu mitdocht heff, wödd jetzt stutzig und fragg sück: Woarümme singt dei denn nu nich up Plaett? Kägenfraoge: Wie hörte sück daet denn wall an: "Wi supet gern Beier und Wien, dürt ok maol 'nen Schnäppsken sin." Use Platt is doch 'nen bittken anners äss dei Leiermaokers sück dett  docht haebt. Un außerdem: Bi wirklich lebenswichtigen Grundsatzfraogen mutt ma sück klaor und verständlich utdrücken. Ähr Anliegen, näbenbi gesägg, is ok dütlück genaug waornaohmen worden.Severin Frericks

Denn hedde daett up Maol: Bühne frei för dei Theatergruppe Wüppüngen: Peiters Antonius und Düthmanns Martin spälden einen Sketch. Well bislang noch ne up sine Kosten kaomen was, wasset aber nu.

As dei Stimmung up'n Höhepunkt was, kündigte Klaas Gerd einen wichtigen Kerl an, dei sück dei Wüppünger Vereine utkäken han. Hei schull ähr verträn, weil hei dei beste van allen was. Also vertuschkete Severin Frericks, bäter bekannt unner sin Künstlernaomen "Stan" sin Platz achter't blanke Trompetenhörn mit dei Stää achtert Mikrofon. Un kleerte us eers maol up: Nich bloß twintig Wüppünger Vereine dö hei verträn, wie Klaas Gerd mennt har, sondern fiefuntwintig Miträken möss man kloarerwiese ok dei Kaortenclubs, wor hei natürlich höchstpersönlich mitmischken deit. Wat hei dann als Geschenk mitbroachte van alle düsse fiefuntwintig Vereine, was nich van Pappe und was nich flach. Daet Präsent was ein grooten moien runden Maohlenstein, denn könn I jau nu uppen Heimathoff bekieken.

Masrtin Düthmann und Antonius PetersDei ganze Fier was also 'ne richtig runde Sache. Un so richtig offrundet wörde sei tau'n Ende henn mit denn Musikspäler Lukas Bölscher ut Dörpen. Wor sonst füfftein Mann för brukket werd, dat kunn hei ganz alleine. Un hei dö dat for us ok noch ganz umsümms. Wat hebb wi doch för gaude Frönde!Lukas Bölscher

Nachtrag:

För so'ne Fier mutt danket werdn, un natürlick ok för denn fiefuntwintigsten Geburtsdag van denn Heimatverein. Also was an annern Dag ein Dankgottesdienst, düttmaol buten, aber ok weer up Platt. Herohm prädigte up Platt, dei Musikspälers süngen up Platt und dei Lüe bäden up Platt. Dei Herohm was dütt Maol nich, Pastor Francis. Dei kann ja kien Platt, daför bäter Dütsk und Engelsk. Man denn Pastor Fischer dei kannt wall, wenn ok bloß Lingener Platt.

Alle Lüe bi de Misse kunnen, wi gesegg, kin Platt. Dor wannen ok ne heile Bült Minsken dorbi, dei proteten eine Spraoke, dei wi freuer alle maol protet haebbt, Dart hörte sück ok bittken undütlück an, weil se dei ganze Tied dorbi op de Grund krabbelten..

Aber ähre Öllern kunnen se trotzdem gaut verstaohn. Also: van eine babylonische Sprachverwirrung kunn nich de Räde wän. Villicht was dütt sone Art Paosken* in September: Sei proteten in verschiedenen Spraoken, aber sei verstünden sück trotzdem.

*Pfingsten

 alf

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