19.05.2015 Schilder erinnern an Grenze zwischen Ost- und Westwippingen |
Nicht nur Berlin hat überall Hinweise auf die ehemalige Grenze zwischen Ost und West: Auch in Wippingen stehen neuerdings an fünf Standorten Schilder, die auf den ehemaligen Grenzverlauf zwischen Ost- und Westwippingen hinweisen. Und das ist kein Gag, sondern die Heimatfreunde, die Senioren-Aktionsgruppe des Heimatvereins, wollen damit eine Besonderheit der Wippinger Geschichte ins Gedächtnis rufen. Wippingen als einheitliches Dorf gibt es erst seit 1939. Davor gab es ein Ostwippingen und ein Westwippingen mit jeweils einem eigenen Bürgermeister und Gemeinderat. Westwippingen gehörte zum Landkreis Aschendorf; Ostwippingen gehörte zum Landkreis Hümmling. Die ersten Bauern, die in Wippingen siedelten, kamen aus Werpeloh bzw. aus Steinbild. Das heutige Gemeindegebiet gehörte zu diesen beiden Kirchspielen. Die Menschen in "Steinbilder Wippingen" (Westwippingen) gingen bis zum Bau der eigenen Wippinger Kapelle 1843 zur Messe nach Steinbild, davor sogar nach Lathen. Die Menschen in "Sögeler Wippingen" gingen nach Sögel zur Kirche, später nach Werpeloh. Erst als man anfing, das Gemeinschaftsland der Bauern eines Dorfes (die Mark), das von allen gemeinsam als Viehweide genutzt wurde, auf die einzelnen Bauern aufzuteilen, änderte sich die Situation. Die Bewohner in den beiden Wippingen verlangten jetzt mehr Selbständigkeit von ihren Muttergemeinden. Westwippingen galt zwar schon als eigene Gemeinde, hatte aber noch eine gemeinsame Mark mit Steinbild. Die Teilung der "Ahler-Steinbilder-Wippinger Mark" wurde 1867 eingeleitet, offiziell abgeschlossen wurde die Teilung am 25. Januar 1886. Ostwippingen konnte erst 1856 erreichen, dass eine Grenze zu Werpeloh festgelegt wurde. Bis zur endgültigen Markenteilung dauerte es aber noch Jahrzehnte. Die beiden Wippingen konnten sich erst zu einer Gemeinde vereinigen, nachdem in der Kreisreform von 1932 die beiden Landkreise Aschendorf und Hümmling zum Landkreis Aschendorf-Hümmling zusammengelegt worden waren (mehr zur Geschichte des Landkreises Emsland). Damit die Heimatfreunde die (Grenz-)Schilder an die richtigen Stellen setzen konnten, besorgte Bernhard Kuper sich alte Karten mit den früheren Grenzverläufen. Die Schilder selbst wurden in Handarbeit aus haltbaren Holzplatten erstellt, auf die die gelaserten Stahlplatten befestigt wurden. Bei den Pfählen handelt es sich um wetterfestes Robinienholz. Die Standorte der Schilder sind: 1. Zum Turm 14, 2. beim Heimathaus, 3. Fleerstraße, 4. Wanderweg/Auf der Heide, 5. Elsebrook/An der Beeke. jdm/ alf/ kl |