Evangelium vom 21.03.2004 / 4. Fastensonntag / Lk 15, 1-3.11-32 |
Lk 15, 1-3.11-32
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören.
Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich
mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte:
Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir
das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. Nach wenigen Tagen
packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein
zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durch gebracht hatte,
kam eine grosse Hungersnot über das Land, und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu
einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum
Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die
Schweine frassen; aber niemand gab ihm davon.
Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters
haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und
zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen
dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner
Tagelöhner.
Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen, und
er hatte Mitleid mit ihm.
Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn: Vater,
ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein
Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand, und
zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand, und zieht ihm Schuhe an. Bringt das
Mastkalb her, und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war
tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein
fröhliches Fest zu feiern. Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er
heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der
Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist
gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund
wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam
heraus und redete ihm gut zu.
Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen
deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit
ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein
Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb
geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was
mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn
dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.