Evangelium vom 13.06.2004 / 11. Sonntag im Jahreskreis / LK 7, 36-50 |
Lk 7, 36-50
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Jesus ging in das Haus eines Pharisäers, der ihn zum Essen eingeladen hatte, und legte
sich zu Tisch. Als nun eine Sünderin, die in der Stadt lebte, erfuhr, dass er im Haus des
Pharisäers bei Tisch war, kam sie mit einem Alabastergefäß voll wohlriechendem Öl und
trat von hinten an ihn heran. Dabei weinte sie, und ihre Tränen fielen auf seine Füße.
Sie trocknete seine Füße mit ihrem Haar, küsste sie und salbte sie mit dem Öl. Als der
Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, dachte er: Wenn er wirklich ein Prophet
wäre, müsste er wissen, was das für eine Frau ist, von der er sich berühren lässt; er
wüsste, dass sie eine Sünderin ist.
Da wandte sich Jesus an ihn und sagte: Simon, ich möchte dir etwas sagen. Er erwiderte:
Sprich, Meister! Jesus sagte: Ein Geldverleiher hatte zwei Schuldner; der eine war ihm
fünfhundert Denare schuldig, der andere fünfzig. Als sie ihre Schulden nicht bezahlen
konnten, erließ er sie beiden. Wer von ihnen wird ihn nun mehr lieben? Simon antwortete:
Ich nehme an, der, dem er mehr erlassen hat. Jesus sagte zu ihm: Du hast Recht. Dann
wandte er sich der Frau zu und sagte zu Simon: Siehst du diese Frau? Als ich in dein Haus
kam, hast du mir kein Wasser zum Waschen der Füße gegeben; sie aber hat ihre Tränen
über meinen Füßen vergossen und sie mit ihrem Haar abgetrocknet. Du hast mir zur
Begrüßung keinen Kuss gegeben; sie aber hat mir, seit ich hier bin, unaufhörlich die
Füße geküsst. Du hast mir nicht das Haar mit Öl gesalbt; sie aber hat mir mit ihrem
wohlriechenden Öl die Füße gesalbt. Deshalb sage ich dir: Ihr sind ihre vielen Sünden
vergeben, weil sie mir so viel Liebe gezeigt hat. Wem aber nur wenig vergeben wird, der
zeigt auch nur wenig Liebe. Dann sagte er zu ihr: Deine Sünden sind dir vergeben. Da
dachten die anderen Gäste: Wer ist das, dass er sogar Sünden vergibt? Er aber sagte zu
der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden!