Katholische Frauengemeinschaft Wippingen vor 90 Jahren gegründet
Die Katholische Frauengemeinschaft Wippingen besteht Anfang Februar 2019 seit genau 90 Jahren. Die Wippinger Chronik berichtet, dass die Gründung als „Mütterverein“ während einer Gemeindemission vom 2. bis 9. Februar 1929 erfolgte.
Gemeindemissionen erlebten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihre Hochblüte. Dabei handelte es sich um eine Form der Evangelisierung innerhalb der eigenen Kirche mit dem Ziel der Intensivierung des Glaubenslebens der Gemeindemitglieder. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde sie auch in unserer Gegend noch praktiziert. Nach dem zweiten Weltkrieg lebte sie wieder auf als Zeltmission. Bekannt waren in den fünfziger und sechziger Jahren die Auftritte des erzkonservativen Pater Leppichs.
Während der Wippinger Gemeindemission von 1929 (siehe Foto mit Pastor Körber am Altar in der Wippinger Kirche) wurde auch ein Männerapostolat gegründet. Dieses sollte in der Apostelnachfolge der Verehrung des Leibes Christi im Rahmen der Fronleichnamsfeiern dienen und war auch eine Selbstverpflichtung, an Extra-Eucharistiefeiern teilzunehmen. Bei den Männern hat dieser Verein in Wippingen nicht überlebt, vielleicht wegen eines Überangebotes an geselligeren Vereinen.
Das älteste erhaltene Dokument des „Vereins der katholischen Frauen und Mütter“ ist der Mitgliedsausweis von Helena Wösten von 1930. Heute ist die Wippinger Frauengruppe im Rahmen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands organisiert.
Der kfd-Bundesverband feierte am 6. Oktober 2018 seinen 90. Geburtstag. 1928 wurde der Zentralverband der katholischen Müttervereine gegründet. 1968 verabschiedete der Verband eine neue Satzung und mit ihr den Namen Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd).Die Verbandszeitschrift „Frau und Mutter“ erinnert noch an den Ursprungsnamen. Sie wurde bereits 1909 unter dem Titel „Die Mutter“ gegründet und war seit 1928, also von Anfang an Mitgliederzeitschrift. 1931 erhielt die Verbandspublikation den neuen Namen „Frau und Mutter“.
[jdm/ Fotos aus der Chronik der Gemeinde Wippingen von 1993, S. 199 und 262]