Auf blogagrar.de beschreibt der bayrische Bauer Gerhard Langreiter, warum er sich darüber ärgert, dass ständig über den deutschen Selbstversorgungsgrad von Getreide gesprochen wird, obwohl dies wirtschafts- und ernährungspolitisch überhaupt keinen Sinn ergibt. Aus dieser Argumentation heraus werde immer argumentiert, der Weizen dürfe nicht an Tiere verfüttert werden. Diese Fütterung sei für steigende Lebensmittel- und Brotpreise, sowie Hunger in der Welt verantwortlich.

Deutschland sei aber ein Teil des Weltmarktes. Wenn ein deutscher Bauer mehr Brotweizen produziere, bedeute dies noch lange nicht, dass dieser Weizen bei den Hungernden lande, sondern er werde eher von denen aufgekauft, die sich den Kauf leisten könnten, z. B. von den US-Amerikanern, die ihn für die Ethanolproduktion gebrauchen oder von China, das damit seine Läger auffüllt.

„Aktuell werden weltweit knapp 800 Mio Tonnen Weizen jährlich erzeugt. Knapp 300 Mio Tonnen sind eingelagert. Russland und die Ukraine exportieren jährlich 55 Mio Tonnen. Ist Weizen aktuell also knapp? Diese Zahlen sagen das nicht aus. Spielt aktuell der Weizenpreis verrückt? Ja. Warum? Weil nicht die tatsächliche Menge den Preis macht, sondern die aktuelle Nachfrage. Wir haben hier quasi eine Klopapiersituation in XXL-Format.“ [jdm]