Wer über US-Kriege berichtet, ist immer Verschwörungstheoretiker?
Ein US-Militärangehöriger hat Geheimpapiere des Militärs veröffentlicht, die beweisen, dass die USA eine Kriegspartei im Krieg Russlands gegen die Ukraine sind.
Das ist zwar ein offenes Geheimnis, weil die Ukraine ohne die Waffenlieferungen und die Logistik und die Aufklärungskapazitäten der USA und der Nato nicht in der Lage wäre, dem russischen Angriff stand zu halten. Aber die Nato und die USA wollen den Anschein aufrechterhalten, als ob es sich um einen Krieg handelte, mit dem sie nichts zu tun haben.
Das Heute Journal hat in der Sendung am Samstag in einer Lobeshymne auf den Drohneneinsatz des ukrainischen Militärs praktisch aus Versehen auch berichtet, dass es schon 2016 ukrainische Drohnenangriffe gegeben hat. Damit wurde also – wie gesagt, aus Versehen – zugegeben, dass der Krieg in der Ukraine nicht erst mit dem russischen Angriff begann, sondern schon seit 2014 ein Krieg tobte, den die ukrainische Regierung gegen abtrünnige Landesteile führte. Und der hatte seine Vorgeschichte im von den USA inszenierten Maidan-Putsch.
Die Vorgeschichte und damit die Anteile der Nato am Ausbruch des Krieges werden aber offiziell genauso geleugnet, wie der jetzige Anteil am Kriegsgeschehen.
Im Bericht der Ems-Zeitung über die Festnahme des Soldaten, der die Geheimpapiere veröffentlicht haben soll, wird der Soldat als „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet, was wieder einmal voll daneben liegt: Er hat nicht über Verschwörungen theoretisiert, sondern Informationen über eine tatsächliche und nicht zu bestreitende Verschwörung des US-Militärs öffentlich zugänglich gemacht.
Weiter schreibt die Ems-Zeitung: „Die politische Führung muss sich aber auch fragen, warum ein junger, niederrangiger Militärangehöriger Zugang zu solch streng geheimen Dokumenten erhalten konnte.“ Da hat die Zeitung Recht. Es ist in der Tat kaum zu glauben, dass so etwas möglich ist. Vielleicht täte man auch besser daran, am Ermittlungsergebnis der US-Behörden zu zweifeln.
Angesichts dieser Verquickung der Nato mit dem Ukraine-Krieg mutet es schon seltsam an, dass die deutsche Außenministerin Baerbock bei ihrem Besuch in China dieses nachweislich am Krieg in der Ukraine unbeteiligte Land auffordert, etwas für die Beendigung des Krieges zu tun, aber selbst ununterbrochen – und auch jetzt beim G7-Treffen – dafür plädiert, den Krieg mit immer mehr Waffen zu füttern und selbst keine Ideen entwickelt, wie man Russland an den Verhandlungstisch und zu einem Waffenstillstand bekommt. Nein, Baerbock möchte den Krieg anheizen. Einem Waffenstillstand kann sie nichts abgewinnen, weil sie ja den Krieg gewinnen will und Russland ruinieren will. Diese Haltung kostet jeden Tag Menschenleben und sorgt für die Zerstörung von Infrastruktur, Arbeitsplätzen und der Gesundheit unzähliger Menschen.
Dass der chinesische Außenminister unserer „Chefdiplomatin“ zum Abschluss mitteilte, dass das Letzte was China brauche, Belehrungen aus dem Westen seien, muss man ihm als übermenschliche Zurückhaltung hoch anrechnen. [jdm]