Lütt Matten
Fritz Reuter (1810 bis 1874) ist als plattdeutscher Autor vielen Menschen zumindest dem Namen nach ein Begriff. Vielleicht auch deshalb, weil seine Werke im mecklenburgischen Platt wurzelten und damit für uns Emsländer gut verständlich sind. Eins seiner bekannteren Werke ist „Ut de Franzosentied“. Ein anderer Grund für seine Bekanntheit könnte sein, dass er das Plattdeutsche auch nutzte, um Volkstümliches und Humoristisches/Satirisches zum Ausdruck zu bringen.
Ein Zeitgenosse von ihm, Klaus Groth (1819 bis 1899), versuchte, ebenfalls zu beweisen, das im Plattdeutschen Literatur geschaffen werden konnte. Groth stand im Streit mit Fritz Reuter, weil er diesem vorhielt, das Plattdeutsche zu instrumentalisieren und die Plattdeutschsprecher als Dumpfbacken darzustellen. Aber auch Groth war überzeugt, dass im Plattdeutschen abstrakte Sachverhalte schwer dargestellt werden können, aber das habe den Vorteil, „dass die niederdeutsche Sprache nicht zu leeren Formeln und zu Wortgeklingel zu gebrauchen sei.“
Klaus Groth schrieb in seiner Heimatsprache, dem Dithmarscher Platt. In Schleswig-Holstein wird sein Name in Ehren gehalten. Zu Lebzeiten wurden viele seiner Gedichte von seinem Freund Johannes Brahms vertont. Hannes Waders Platte „Plattdeutsche Lieder“, mit dem er das „Volkslied“ nach dem Missbrauch durch die Nazis wieder singbar machen wollte, enthält sieben vertonte Gedichte von Klaus Groth. Davon ist möglicherweise das Lied „Lütt Matten“ das bekannteste. Den Text von „Lütt Matten“ finden Sie – wie auch andere Texte von Groth – im Projekt Gutenberg. [jdm]