Eigentlich war geplant, einen Kreisverkehr in Ahaus für die in NRW drohenden 152 Castortransporte baulich anzupassen, damit die Schwertransporter leichter um die Kurve kommen. Ein weiterer Kreisverkehr in Ahaus wurde bereits Ende letzten Jahres entsprechend umgebaut. Der Zweite wäre nun am vergangenen Montag dran gewesen. Doch Oliver Krischer, NRW-Umwelt- und Verkehrsminister (Grüne), sagte die Bauarbeiten ab. Aktive der beiden Bürgerinitiativen Sofa Münster und BI Ahaus hatten mit dem Minister letzte Woche über das Bauvorhaben diskutiert. Krischer zog daraufhin die Notbremse und untersagte den Ausbau bis auf Weiteres. Er begründete diesen Schritt damit, dass vom Bund noch keine genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen für die Transporte vorliegen. Tatsächlich fehlt mindestens noch die Transportgenehmigung, die das Bundesamt für Atommüll (BASE) erteilen muss. Ohne die Intervention der Bürgerinitiativen wären am Montag die Baumaschinen angerollt. Fraglich bleibt allerdings, wer die Genehmigung für den Ausbau des ersten Kreisels erteilt hat.

Zudem ist ebenfalls auf Anfrage der Bürgerinitiativen bekannt geworden, dass am Zwischenlager in Ahaus bereits im Jahr 2020 Sanierungsarbeiten stattgefunden haben. Um „statische Mängel an der Hallenkonstruktion“ zu flickschustern, wurden über den Castoren Stahlseile zwischen den Seitenwänden gespannt. Die Halle gilt nicht nur unter Atomkraftgegner*innen schon wegen ihrer überaus geringen Wand- und Dachstärken als vollkommen unzureichend für die Lagerung des hochradioaktiven Atommülls. Die nun aufgedeckten baulichen Mängel verstärken die bereits bestehenden Zweifel an der Eignung. [PM ausgestrahlt]