Am 12. Oktober um 21.15 Uhr haben nach einer Meldung der Emma-Redaktion 400.000 Menschen den von Alice Schwarzer initiierten Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz gegen die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine auf change.org unterschrieben. Und es sind Tag für Tag etwa tausend mehr. Es sollen noch in diesem Jahr eine halbe Million werden!

Der russische Präsident Putin habe am 21. September von der Möglichkeit zum Einsatz von Atomwaffen gesprochen und der US-Präsident Joe Biden habe von der Möglichkeit gesprochen, dass es am „Ende ein Armageddon“ gebe. Die größtmögliche Katastrophe also. Und seither eskaliere die Lage täglich, ja stündlich.

Die Gefahr eines Nuklearkrieges, jene Eskalation, die für Alice Schwarzer und die 27 MitunterzeichnerInnen der Anlass war, den „Offenen Brief der 28“ an Bundeskanzler Olaf Scholz gegen die Lieferung weiterer schweren Waffen an die Ukraine zu initiieren, sei heute größer denn je. Täglich gingen bei der Emma-Redaktion Mails und Anrufe mit der Frage ein: „Wo bleibt die öffentliche Diskussion dazu?“

„Umfragen ergaben: JedeR zweite Deutsche ist gegen die Lieferung schwerer Waffen! Im September erklärten bei einer Forsa-Umfrage gar drei von vier Befragten (77 Prozent), sie wünschten sich, dass „der Westen Verhandlungen über eine Beteiligung der Ukraine anstößt“.“

Nun scheine es, als ob die Diskrepanz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung größer würde. Obwohl die Lage weiter eskaliert und täglich tausende Menschen sterben, würde in den Talkshows vor allem über Kriegsstrategien gefachsimpelt, statt über Wege zum Frieden nachgedacht. Dabei seien laut Politbarometer der „Forschungsgruppe Wahlen“ aktuell nahezu gleich viele Menschen gegen die Lieferung von Kampfpanzern wie dafür (43 Prozent zu 47 Prozent). Und laut „RTL/ntv-Deutschland-Trend“ vom Oktober glauben zwei von drei Befragten (62 Prozent) nicht, dass die Ukraine den Krieg gewinnen kann. [Emma/jdm]