Wettbewerbswahn bringt Güter von der Schiene auf die Straße?
Auf der Homepage von DB Cargo heißt es: „Einzelwagenverkehr ist die grüne Alternative zum Lkw. DB Cargo ist das einzige Unternehmen in Deutschland, welches flächendeckend Einzelwagenverkehr anbietet und damit im ganzen Land auch für Unternehmen mit geringem Transportvolumen die Vorteile der Schiene in Deutschland und Europa erschließt.“
Das stimmt und bedeutet, dass Firmen bei DB Cargo einzelne Waggons für ihre Transporte ordern können. Diese Waggons werden dann zu ganzen Zügen zusammengestellt und bieten eine umweltfreundliche Alternative zum Lastwagenverkehr. Dieses Koppeln der einzelnen Waggons zu ganzen Zügen ist personalintensiv und teuer, zumal die durch die neoliberale EU-Politik forcierte Privatisierung der Bahngesellschaften dazu geführt hat, dass diese neuen Gesellschaften keinen Einzelwagenverkehr mehr anbieten. Die klimapolitische Forderung nach Verlagerung des Gütertransportes auf die Schiene ist diesen von Kapitalgesellschaften getragenen Bahngesellschaften egal und der EU-Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager offensichtlich auch. Sie kritisiert im Verein mit Privaten, dass die Bundesregierung DB Cargo Verluste beim Einzelwagenverkehr ersetzt – Verluste, die erst durch die privatisierte Konkurrenz entstehen.
DB Cargo plant in einem „Plan B“ den Abbau von bis zu 8400 Stellen. Allerdings hofft DB Cargo, an diesen Plänen vorbei zu kommen, weil im aktuellen Bundeshaushalt noch 300 Mio € für den Einzelwagentransport eingeplant seien, wie das Handelsblatt berichtet. [jdm]