BUND gegen gängige Mythen zum Windenergieausbau
Der Bund für Umwelt und Nauturschutz Deutschland (BUND) setzt sich auf seiner Homepage mit den Mythen und Fehlinformationen über die Windkraft auseinander. Dabei ist Windkraft flächeneffizient, kostengünstig und umweltfreundlich. Der BUND-Faktencheck widerlegt die zehn häufigsten Mythen.
Sind Windräder gefährlich für Vögel? Expert*innen schätzen, dass circa einhunderttausend Vögel im Jahr durch Windräder getötet werden. Die Einschätzung für die Zahl der getöteten Individuen im Jahr durch Pestizide reichen von 60 bis 90 Millionen; Straßen- und Bahnverkehr fallen 70 Millionen Vögel im Jahr zum Opfer. Das standardmäßige Abschalten in den Zeiten, zu denen große Vögel die Windräder passieren, mindern das Risiko erheblich.
Windräder stören Böden und Stoffhaushalte kaum. Andere Landnutzungsformen, insbesondere Landwirtschaft und Verkehr, haben einen wesentlich höheren Einfluss auf die Gesundheit unserer Ökosysteme. Stromgewinnung durch Wind ist die flächeneffizienteste Erzeugungsform und kein Landfresser. Nicht einmal drei Prozent der Landesfläche von Deutschland reichen aus, um mit Windenergie den aktuellen Stromverbrauch von Deutschland zu decken.
Strom aus Wind ist nicht teuer. Die Produktionskosten von Strom aus Windkraft liegen zwischen vier und acht Eurocent pro kWh, was sie zur zweitgünstigsten Erzeugungstechnologie nach der Photovoltaik macht. Konventionelle Kraftwerke in Deutschland unter der Berücksichtigung von höheren CO2-Kosten landen bei 7,5 Cent pro kWh.
Windräder sind effizient. Windkraftanlagen holen die für ihre Herstellung nötige Energie in wenigen Monaten wieder herein. Bei einer Laufzeit von 25 Jahren erzeugt ein Windrad 40-mal so viele Energie wie bei Konstruktion und Betrieb verbraucht wird. Der Bau von Windenergieanlagen verbraucht relativ wenig Energie, Für die Stahltürme und das Betonfundament aus Stahl und Zement wird allerdings CO2 freigesetzt. Eine heute neu gebaute Anlage an Land verursacht rund neun Gramm CO2 pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) Strom. Bei einer Photovoltaikanlage sind es 33 Gramm CO2 pro kWh. Das schlägt fossile Energieträger, wie Erdgas (442 Gramm), Steinkohle (864 Gramm) und Braunkohle (1034 Gramm) bei weitem. Auch der Atomstrom stößt mit 117 Gramm viel mehr aus.
Das beim Windenergieausbau als Isolator verwendete Treibhausgas Schwefelhexafluorid (SF6) stellt keinen großen Einfluss auf die CO2-Bilanz dar. SF6 kommt auch nin anderen Kraftwerken und generell bei Umspannwerken zum Einsatz. Die Windenergie ist im Vergleich zu anderen Formen der Energiegewinnung kein Ressourcenfresser. Windenergieanlagen können recycelt werden. Beim Rückbau können 80 bis 90 Prozent der Komponenten weiterverarbeitet werden. Allerdings müssen für die Entsorgung der Rotorblätter derzeit noch Recycling-Lösungen gefunden werden.
Infraschall von Windenergieanlagen ist ab 600 m Abstand nicht von dem ohnehin überall natürlich vorliegenden Infraschall zu unterscheiden. Messtechnisch ist eine Zusatzbelastung für den Menschen aber auch bei geringerer Entfernung nicht nachweisbar. Gutachten, wissenschaftlich fundierte Studien und Gerichtsurteile bestätigen: gesundheitliche Auswirkungen sind nicht plausibel. Das Windturbinensyndrom ist auf den Nocebo-Effekt zurückzuführen: Anwohner*innen erkranken durch die Befürchtung gesundheitlicher Auswirkungen. Hier hilft Aufklärung. [BUND/jdm]